Meine Azoren-Reiseberichte

[Farbenzeit]

Die Festbeleuchtung wird eingeschaltet, der Mond guckt freundlich vom Himmel

das letzte Abendrot verglüht

Und natürlich zum Abschluß ein gutes Abendessen!
Heute ein Irish Stew nach Azorenart. Jardineira gab’s ja nicht im Laden, ich hab dann Schmorfleisch genommen,
gut, dass ich das kleine Kochwörterbuch eingepackt hatte.
Ist auch lecker geworden, ein bisschen viel Salz vielleicht, aber wir haben doch viel geschwitzt heute und eventuell bin ich ja auch ein wenig verliebt.

Puh, war doch ganz schön anstrengend heute- und was man so auf die Schnelle im Urlaub für Geld ausgeben kann…
Wir tauschen noch emails mit den Andern zwecks Planung für Morgen.
Wir sind gespannt, der große Tag, das Fest des Namenspatrons. Wir drücken die Daumen für gutes Wetter.
Aber wir haben ja unsre Teller ratzeputze leer gefuttert, da kann ja eigentlich nix mehr schiefgehn.

 

[Farbenzeit]

Donnerstag, der 21.9., Tag 8

So, heute ist ja dann hier mal echt was los. Wir sind auch recht früh wach.
Das Wetter sieht vielversprechend aus.

Oben wird schon kräftig gearbeitet.

Ein schnelles Frühstück, geht heute wieder draußen. Kaum vorstellbar, wie mies gestern das Wetter war.

Wir machen uns auch alsbald auf zu den täglichen Besorgungen.

Und sehen einen Reisebus bei uns unten im Dorf, die Drachenbäume sind wohl das Ziel!

Brötchen und Wasser holen im Supermarkt, die Neuigkeiten austauschen.
Ich brauch noch einen Putzlappen, wir kriegen ja heute Besuch!

Die Festfahnen flattern im leichten Wind.

 

[Farbenzeit]

Achtung- die nachfolgenden Erzählungen können Ähnlichkeiten zu Erlebnissen mit real existierenden Personen enthalten,
die sind tatsächlich nicht rein zufällig!

Wir haben noch Zeit und genießen den Tag, sitzen auf der Terrasse,

ich guck noch ein bisschen nach Fliesen...

Dann treffen die Bekannten ein und wir machen uns zu Fuß auf den Weg zum Ort,
wahrscheinlich wird es heute ja alkoholische Getränke geben, das Auto bleibt also stehen.

Auf dem improvisierten Parkplatz sind schon einige Stellen belegt.

Und hier herrscht auch echt Betrieb

Die Straße ist für den Umzug bereits gesperrt.

Der Weg führt uns zuerst zu unserm Haus

Wir zeigen unser Domizil und die Fortschritte vor.
Im Keller sieht es noch nach viel Arbeit aus.

Oben dagegen kann man schon erahnen, wie es bald wohnlicher wird.
Wir erzählen ein bisschen von unsern bisherigen Umbau-Erlebnissen und weiteren Plänen.

 

[Fatmata1949]

ich bin "aha"

 

[Farbenzeit]

Alles wird begutachtet und für schön befunden, über das Duschproblem wird auch nur gelacht, alles nicht so schlimm.
Die Nachbarin ist schon unterwegs zum Fest. Dann wollen wir mal.

Das Fest ist schon voll im Gange, die Brote aufgetürmt, die Prozession kommt gerade an.

Hier stehen die Wagen schon bereit, um später die rosquilhas aufzunehmen.

Die Prozession kommt gerade an. Wir treffen noch mehr Bekannte und Zufallsbekanntschaften, ein bunter Haufen.

Immer noch mehr Brote werden herbeigetragen.

 

[Farbenzeit]

Der Prinz kütt... Der heilige St. Matthäus. Als Evangelist wird er mit den üblichen

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dargestellt, das heißt als Schreibender an einem Pult, mit Schreibfeder, mit Buch oder auch mit Buchrolle. laut Wiki

Klar, die Musik ist auch mit von der Partie.

Wir reihen uns dann mal ein...

Seit 1572 ist Sao Mateus Wallfahrtsziel. Hier steht die wichtigste Wallfahrtskirche auf

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: die Igreja do Senhor Bom Jesus Milagroso.
Sie ist zugleich eine der ältesten Kirchen auf Pico. Bereits 1542 wurde hier eine Kirche errichtet, die allerdings beim Erdbeben 1562 wieder zerstört wurde. Die heutige Kirche wurde 1838 erbaut und ist zugleich einer der imposantesten Sakralbauten der Insel

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. azoren-online.com

Das Fest des Heiligen Matthäus ist eine der ältesten Traditionen der Azoren und fällt mit einem Gelübde der Einwohner dieser Gemeinde zusammen, das auf das Jahr 1718 zurückgeht, als ein Vulkanausbruch alle Einwohner dieses Ortes zur Flucht zwang.

Die Gläubigen, die die Krone des Heiligen Geistes und das Bild des heiligen Matthäus mit sich führten, versprachen,
dass sie, wenn sie am Tag des Schutzpatrons, wenn dann die Welt noch eine Welt sein würde, sie nach Hause zurückkehren könnten,
sie mit der Krone des Heiligen Geistes krönen und Krapfen verteilen würden.

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Es gibt noch die Segnung, alles bei Bombenwetter.

Das gucken wir uns noch von hier oben an.

Der Nachmittag weicht dem frühen Abend, das Licht wird golden. Es ist schon fast kitschig schön.

Und so genießen wir alles mit Bier und Bifanas (ausgerechnet mein Fleischesser hat ein Thunfischbrötchen erwischt), ich bestelle auf Portugiesisch und bekomme deutsche Antworten von L. Ja, alcohol improves our foreign languages.
Und dann werden die Brote ausgefahren.

 

[Farbenzeit]

Die Lichter gehen an...

Überall Menschen mit Tüten und Taschen voller Brot

Der Mond steht hoch am Himmel, die Party geht weiter.

Wir bekommen auch unsern Teil

Zwischendurch ein bisschen Popcorn!?

Darf's ein bisschen mehr sein? Es ist noch Suppe Brot da!

Frau ist erfinderisch, was die Aufbewahrung angeht, mit dem Schal anbinden ist eine Option.

 

[Farbenzeit]

Auch dieser Stand ist immer gut besucht!

Bei "unsrer Fraktion" immer noch sehr hektisches Treiben! Mehrere Hundert Bifanas, die unglaublich leckeren favas und unzählige Bierchen verlassen den Tresen.

Die vielen Krümel locken natürlich auch weniger willkommene Gäste...zum Erschrecken einiger "Unerfahrenen" strömen sie aus den Kanälen...

unsre Nachbarin ist auch noch zugegen!

Mit den jungen Leuten, die Inselhopping mit Zelt betreiben, unterhalten wir uns noch lang.
Toll, was sie alles so gemacht haben und schön, welche Möglichkeiten junge Leute heute haben. Sehr sympathische Truppe.

 

[Farbenzeit]

Die Kapelle spielt noch Zeitgenössisches- gar nicht mal schlecht.

Bei Manchem entgleitet die Situation schon ein wenig...

Aber hier finden sich noch mehr Tanzwütige, die Straße wird zur Bühne!

Aber wenn's am Schönsten ist, soll man ja aufhören. Oder wenn der Bierstand zu macht.

Wir tappern nach Haus, bergab ist leichter als hoch. Ich mache mir noch eine Portion Stew heiß und dann kippen wir einfach ins Bett.

 

[Farbenzeit]

Freitag, 22.9., Tag 9

Heute wird mal ausgeschlafen. Aber bei strahlendem Bilderbuchwetter mag man nicht rumgammeln.

Erstmal einen Kaffee, dann werden zwei Maschinen Wäsche gewaschen, auch rundherum: Waschtag.

Muß man halt ausnutzen.

Dann ein feines Frühstück.

Klar, auch die Rosquilhas müssen verbraucht werden!

Aber außer dem Kaffee und der Waschmaschine läuft hier heute glaub ich nix.
Wir entspannen, ich halte Mittagsschlaf.

Diese Wolkenformationen sind ja mal wieder der Hammer!

Zeit für Kaffee und Kuchen:

Dann ist die Wäsche trocken, just, als es wieder feucht wird draußen. Das Wetter schlägt hier so faszinierend um!

 

[Farbenzeit]

Und wir wählen noch einen der entsorgten Balken aus und tragen ihn zum Haus rüber.

Irgendwann gibt’s dann Abendessen, ich habe ja noch Reste zum Aufwärmen. Also schnell gekocht.

Heute bleiben wir dann auch bei Wasser.

Mein Lieblingsmensch fühlt sich krank, Husten...also früh ins Bett und hoffen, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst.

 

[Farbenzeit]

Samstag, 23.9., Tag 10

Das Wetter ist heute wieder ein Paradebeispiel für die Azoren.

Gemischt,

dicke Wolken mit blauem Himmel,
dicke Wolken ohne...

heftiger Wind mit Riesenwellen,

weiße Wolken mit Sonne...

Der Krankenstand hat sich nicht verbessert, aber wir müssen einkaufen und S. Bescheid geben, damit sie Senhor L. informiert wegen der Dusche.
Ja, ok, wird geändert, wir sollten aber schon das WC bringen wegen der Maße.
Also nächste Woche nochmal ein paar Dinge besorgen.
Und es geht wieder in die Stadt...

Und hier wieder Strahlehimmel...

für 5 Minuten...vom Berg nix zu sehen.

In Madalena lasse ich den Mann im Auto und gehe so ganz entspannt shoppen. Ich traue mich an Bäcker- und Fleischtheke.
Und bin wieder fasziniert, was man alles für sein Geld so bekommt. Ein Grammatikheftchen für Kinder habe ich noch eingepackt.
So versorgt jetzt nur noch die Wasserkanister füllen und ab nach Hause.

 

[Farbenzeit]

Auf dem Rückweg wieder heiter bis wolkig

Bis wir zuhause sind...

Regen...

mit Sonnenflecken!

Heute wollen wir nochmal ins "Galeão" und fragen bei den Berlinern nach, ob auch Lust dazu vorhanden ist.
M. ist grade schwimmen, ein Vergnügen, was ich bisher ja noch nicht hatte. Man kommt echt zu gar nix im Urlaub.
Um sieben machen wir uns dann auf den Weg, heute fahren wir mal durch die Weinberge.

Der neu angelegte Picknickplatz ist ja fertig und an der "Konkurrenzbude" stehen auch ein paar Autos.

 

[Farbenzeit]

Die Andern stoßen alsbald zu uns.
Der Laden brummt heute mal wieder, es scheint allen zu gefallen.
An den Wochenenden gibt's ja auch inzwischen mal Musik vom Band,
F. probiert schon mal was aus...

Lecker Essen...

Zwischendurch ab und zu ein Regenguss- mit tollem Bogen, aber der Mond steht dann wieder an klarem Himmel.

Wir verabreden uns noch für Montag zu einer Ausfahrt und dann ist die nötige Bettschwere auch- mal wieder- mehr als erreicht und es geht heimwärts.

 

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Sonntag, 24.9., Tag 11

Ich schlafe ein bisschen länger heute, ist ja auch Sonntag.
Entsprechend gibt’s natürlich ein üppiges Frühstück bei Wind und Sonne und wunderbarem Meer- und Bergblick.

Kleine Reinigungsarbeiten im Haus und an uns, dann wieder ein wenig erholen.
Vielleicht können wir nachher noch den Balken zersägen. Und ich muss mich ums Verpacken der ganzen Geschenke noch kümmern.

Vielleicht findet sich sogar noch ein geschützter Badeplatz und heute abend wird ja auch wieder richtig gekocht.
Also von Langeweile weit entfernt.
Bei der Küchenfliesenentscheidung habe ich ja auch wieder andere Ideen entwickelt.
Dann Reisebericht schreiben, Bilder sortieren, so beschäftigt, geht die Zeit auch ins Land.

Am Nachmittag bin ich dann aber auch bereit, in die Welt zu wollen. Wir fahren Richtung Madalena,

Menschenmassen rasen dahin! Rush hour hier im Ort .

Heute guckt der Pico auch allem zu.

Richtiges Sonntagswetter eben.

 

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Auch hier Hochbetrieb! Sonntagsausflügler bestimmt, kein Wunder, bei dem Wetter wollen sicher alle in die Berge.

Wir biegen nach Porto Calhau ab.

Hier entstehen weitere Ferienhäuser, ja, es ist einfach eine begehrte Ecke.
Nah an der Stadt, aber dennoch ruhig, mit guten Zugängen zum Meer und, wenn er denn sichtbar ist, Bergblick.

Nur diese kleine Ruine trotzt seit Jahren dem Bauboom.

Dennoch: auch hier: "vende-se"- Schilder.

Wir beschließen, hier beim Naturschwimmbecken Pocinho zu bleiben.

 

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Parkplatz mit Aussicht auf Faial.

Es sind Menschen im Wasser, alles ist neu angelegt. Ich begebe mich in die Fluten. Autsch, ziemlich eingerostet, das alte Gestell.
Dennoch schön, wieder mal im Wasser zu sein. Rein und raus ein bisschen anstrengend. Zu sehen nichts sehr Spektakuläres, aber viele Flossentiere.

 

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Ein paar Schnappschüsse aus der Unterwasserkamera...

 

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Die Sicht war ein bisschen trübe, aber ich bin zufrieden. Erfrischt steige ich aus den Fluten.
Sehr angenehm, dass auch die Duschen noch in Betrieb sind.

Wir fahren noch einen Schlenker.

Die Küstensträßchen sind immer wieder schön.

Wow, wie gut, dass ich die andere Badestelle gewählt habe, hier bei Criação Velha ist die Hölle los, ganze Reisebusse sind ausgekippt!

Da wollen wir uns auch gar nicht aufhalten, so geht es dann weiter...

Auch hier an der Mühle, dem klassischen Reiseführermotiv, Himmel und Menschen...

Vorbei am Café Concerto

Dann geht's wieder rechts rum nach Hause.

 

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Wir fahren hoch zu unserm Haus, wir wollen noch das Werkzeug holen, um den Balken zu zerlegen.

Aber: que e isso??? Nö, oder??? Da liegt jede Menge Bauschutt, nicht von uns, in der Einfahrt!
Beweisfotos werden gemacht.
Direkt fragt man sich, wer wohl was gegen einen haben könnte.
Oder ist es nur Gedankenlosigkeit?
Na, das wird sich ja hoffentlich klären lassen, so kommt nämlich keiner rein, auch nicht die Handwerker.

Diese hübschen Anblicke versöhnen wieder.