Meine Azoren-Reiseberichte

[lotteluna]

Ein bisschen überrumpelt einen das schon.
Es wird ausgemessen, nochmal gefragt. So viele Entscheidungen...

Kommt mir bekannt vor... Die besten Ideen hatte ich dann auch immer erst in den unpassendsten Momenten. Die Lösung für den Badumbau kam mir z. Bsp. morgens beim Zähneputzen am vorletzten Urlaubstag, was dann noch mal einen Ausflug in's Fachgeschäft auf den letzten Drücker zur Folge hatte... Man kann halt schlecht Stück für Stück entscheiden, wenn man nur zweimal im Jahr vor Ort sein kann. Aber das wird schon... Mit den Umbauarbeiten haben wir auch eine gute Portion Geduld gelernt... Manchmal ist gar nix passiert und dann ging Vieles unerwartet schnell. Und ich bin ganz sicher: ihr macht da bestimmt ein kleines Schmuckstück aus dem Häuschen...(und es ist so schön, daß ihr uns daran teilhaben lasst!).

 

[Farbenzeit]

na gut, überredet!

Ich mach mich dann mal noch ein bisschen an die Arbeit....

 

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Tag 21 22.April 2021 Mittwoch

Der Sturm war sehr heftig heut Nacht...er hat für einen ziemlich unruhigen Schlaf gesorgt.

Und jetzt...unglaublich! Diese Brandung.

Ich komme aus dem Knipsen gar nicht mehr raus (Ihr seht, es gibt immer noch Steigerungen).
Wenn man's nicht mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört hat...

Es ist faszinierend und beängstigend zugleich.
Auch das Frühstück nehmen wir eingekuschelt auf der Couch zu uns.

Fenster öffnen- vergiss es.
Aber immer wieder renne ich doch kurz raus.
Der kalte Wind ist wie eine Intensivmassage. Alles prickelt.

Große Pläne haben wir ja heute keine. Aber es reizt ungemein, uns das Wellenspektakel anzusehen.
So was gibt's nicht alle Tage und in der Ausführung kannten wir es hier auf Pico auch noch nicht.

Wir lassen uns ins Auto wehen und fahren los.

 

[Ricarda Verreet]

Es ist faszinierend und beängstigend zugleich. ... Wir lassen uns ins Auto wehen und fahren los.

Ich hoffe mal, Ihr geht nicht auf das Eis, auf das ein bekannter Vierbeiner auch schon mal geht, wenn ihm zu wohl ist ... .

Kommt heile wieder!

 

[Farbenzeit]

Wir halten noch kurz an der Straße an, um zu staunen.
Und sind nicht die Einzigen.
Überall wird mal gebremst, um einen oder zwei Blicke auf das tosende Wasser zu werfen.

Zuerst fahren wir nach Pontinha.
Kaum kommt man aus dem Auto raus.

Trotz allem schaue ich nach den ausgesetzten Schwänen. Sie sind verschwunden, wohin auch immer.
Und der Wind war's nicht.
Das beeindruckende Meeresspiel lässt uns kaum los.

Der nächste Stop dann an einem Ort, wo wir vor zwei Jahren mal nach einem angebotenen Haus geschaut haben.
Es steht immer noch leer. Schade.

Ein ruhiger, aber gut gelegener Platz.
Hier wurde groß geplant, Straßen angelegt, aber es wurde wohl nix draus. Wäre ruhig, aber zentral gewesen.
Ok, der Preis für die Immobilie war viel zu hoch.
Es sind allerdings zwei, drei Ferienunterkünfte entstanden.
Einen weiteren Schlenker, auch hier träumten wir mal vor uns hin, als wir die alten Häuser sahen:

Schön nah am Meer.
Das sieht man auch am Zustand der Straße...

Alles übersät mit Lavageröll. Da ahnt man so ein bisschen, was die RICHTIGEN Stürme hier anrichten können.
Die 1A- Lage hat eben doch auch Tücken.
Weiter geht's.
Candelaria bietet auch noch eine hübsche Ecke am Wasser,
hier gibt es eine Brennerei.

Es wird trotz Unwetter fleissig Holz gehackt bzw gesägt.

Aber weiter als bis zum Gezeitenbrunnen zieht's uns nicht heute.
Bei schönem Wetter sicher gerne mal einen Abstecher wert.

Schnell wieder ins warme trockene Auto.

 

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Der Weg führt durch Madalena, an der Nordwestküste gibt es sowieso immer tolle Wellen.

Eigentlich wollen wir ja in den nächsten Tagen auch nochmal nach Faial rüber. Aber...mh...

Wir schauen auch traditionell bei der Cella Bar vorbei, allerdings ohne einzukehren.
Aber wenigstens steht sie noch.

Und auf Baden kann heute auch verzichtet werden.

Blick zum Hafen rüber:

Wir beenden das Sturm- sightseeing und kehren um.

Ob's wohl frischen Fisch gab heut morgen? Der ist vielleicht direkt in die Kühlhallen gepült worden.

Auch im Stadion ist heut nix los.

Und die Wale blieben heut sicher auch unbehelligt.

 

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Wir kehren um und fahren zu unserm Haus hoch, um den Jetztzustand zu dokumentieren.

Oben und im eigentlichen Keller alles leer bis auf die zwei monstros domésticos, die wir so nicht durch die Türen kriegen,
die alte Spüle und die Sanitäreinbauten.
Dafür da drin alles voll:

Selbst hier oben kann man die hochschlagende Gischt sehen.

Noch ein Abschiedsbild von der Botanik, es ist nicht sicher, ob diese Pflanze bleiben kann.
Ich hab mal ein bisschen ausgegraben, vielleicht überlebt das ja...

Und um die Tür beim Nachbarn* tut's mir auch ein bisschen leid.

(*den Besitzer des verwaisten Hauses unterhalb haben wir übrigens mal ganz kurz gesehen,
der scheint aber so stoffelig und mundfaul, wie M. das gerade Gegenteil dazu ist...)

Dann ist's für heut genug und wir geniessen es, von drinnen das Wetter anzuschauen.

Der angemalte Stein dient als Wegfliegsperre für das Wäscheklammerkistchen:

Es gibt die Spaghettireste mit Soße und danach noch einen Obstsalat mit frischer Ananas,
und der gewissen Zutat...

Der Sturm tobt immer noch ums Haus und wir sind froh, ein (dichtes) Dach über dem Kopf
und eine Kuscheldecke zu haben.
Und uns natürlich.

 

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Tag 22 23.April 2021 Donnerstag

Es weht immer noch gewaltig da draussen, das Meer ist ganz schön aufgewühlt.

Auch wenn der Himmel wieder ein bisschen blauer ist.
Vom Berg aber heute wieder nix zu sehn.
Gewaltige Wolkenschauspiele stattdessen.

Und da, ein Sekundenregenbogen über dem Meer!
Wahrscheinlich der Grund für eine kurze Ablenkung-
schon ist es passiert.
Ich kippe den vollen Kaffeefilter um und die Suppe ergießt sich in alle Ritzen.

Na, toll!!!
Es folgt eine halbe Stunde putzen und wischen. Und das vor dem ersten heißen Coffeingetränk...
Überall finden sich noch die braunen Körnchen...
Hoffentlich wird der Rest des Tages besser.
Die Klamotten wandern in die Maschine.
Früh- wird zum Spätstück.

Der Wäscheständer muß mit weiteren Lavabrocken (die ja hier glücklicherweise reichlich rumliegen) beschwert werden,
eine Socke ist schon abhanden gekommen und läßt sich in der ganzen Umgebung nicht wieder auffinden...

D. kommt mit Daisy vom Spaziergang zurück. Gut, dass das kleine Fellbündel nicht weggeweht wurde.

Die Aussichten sind jedenfalls gar nicht so schlecht:

 

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So, heute geht's auf Fliesensuche.
Wir haben uns erkundigt, wo man hier so was bekommt.
Dann mal los.

Dieser kleine Teufel faucht uns an, hat vielleicht vom gescheckten Kumpel Böses über uns gehört:

Trotz heftigen Böen ist es doch schön draußen, ab und an sogar sonnig.
Die Luft ist klar und frisch.
Deshalb packen sich die Einheimischen ja auch wieder in die Winterjacken...

Aber auch ein Plausch unter Palmen ist möglich.

Unterwegs entdecken wir unsern Baumeister mit seinem Wagen, er ist fleissig und schon auf Tour.

Dieses Törchen erfüllt noch stolz und schön seinen Zweck...

das da hat's aus den Angeln gerissen!

 

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Erste Empfehlung: der Laden mit den Gartengrills.
Aber wir sind uns einig: die Gartenfiguren bleiben hier. Keine Delfine, Löwen oder Adler.

Hier gibt es auch andere Dinge für die Ausstattung. Von Metallkleinteilen über Möbel und Sanitäreinrichtungen.
Und eben Fliesen. Kleine Auswahl, aber notfalls wär schon was dabei.

Wir werfen noch einen Blick auf den Friedhof gegenüber.

Irgendwie erinnern die Gitter an Laufställchen. Hat man Angst, die Toten büxen aus???

Gegenüber dann das blühende Leben. Der Kindergarten, Reste vom letzten Sängerfest.

Weiter geht's nach Madalena.

Ah, hier isses!
Das ist also auch ein Laden, wo man Fliesen bekommt.

Wir haben den Namen irgendwie immer mit einer Schwimmschule assoziiert...
Auch hier wieder das Phänomen:
Alles zu, kein Licht, der Blick nach innen zeigt nicht an, dass geöffnet ist.
Aber inzwischen wissen wir, dass das nix zu bedeuten hat.
Außerdem hängt da zwischen vielen andern ein kleines Schildchen "Aberto".
Dann eilt auch eine nette Dame herbei. Es gibt hier ebenfalls nur eingeschränktes Angebot.
Aber kein Problem, wir dürfen auch knipsen und verabschieden uns erstmal.

 

[Farbenzeit]

Also weiter zum neuen Baumarkt. Dort sind wir ja schon Stammgast.
Erst finden wir nur die Bodenbeläge, die uns als Vinyl genannt wurden.
Wir dachten halt an die Rollenware.

Ah, das sieht aus wie Laminat, ist aber tatsächlich Kunststoff. Im Holzlook.
Ja, sicherlich praktisch und leicht zu verlegen, aber da sind wir uns auch einig, das wollen wir nicht.

Bei manchen Produkten verstehen wir sogar, was drin ist:

Aber wo ist die Fliesenecke? Kann doch nicht sein, dass es sowas hier nicht gibt. Und tatsächlich, oben!
Ein ganzes Stockwerk voll mit allem, was der Boden begehrt. Und Sanitäreinrichtungen.
Und statt Waschmaschine vielleicht...aber sowas haben wir ja schon aus Stein am Haus.

Wir gucken da, fühlen dort, blättern hier.
Ich mache mal Fotos von allen angebotenen Firmennamen.
Hier davon nur eine winzige Auswahl.

Na, da sollte sich schon was finden lassen.

Für die Dusche wollen wir nach einem Vorbild in einem Hotelbad auf Madeira eine dunkle Steinplatte haben.
Gibt's auch schon fertig, aber der Preis...

Die Qual der Wahl...eher modern,

dezent,

used look...

ein bisschen haben wir ja noch Zeit, im Internet nach Preisen zu suchen und alles zu überdenken.

 

[Farbenzeit]

Wir sind übersättigt mit Eindrücken und Ideen. Etwas Ablenkung wär jetzt gut.

Ein ganz kleine touristische Unternehmung schließen wir deshalb noch an:
wir stoppen in Bandeiras, um die Kirche und Umgebung abzulichten.

Auch eine nette Unterkunft.

Die Igreja de Nossa Senhora da Boa Nova:

Vorne hui:

von der Seite...portugisisch .

 

[Farbenzeit]

Das Licht ist wunderbar gerade.

Und weiter geht's.

Ist das nicht toll???
Nur mit Steinen sollte man nicht...

Durch Santa Lucia

mit Vollgas (nein, wir sind gemütlich unterwegs)

nach Saõ Roque
(hoffentlich ist der Verein nicht so eingerostet wie der Bus)

Dann wieder mal über den Berg, es tröpfelt etwas und ich witzele noch:
"Achtung, wenn's regnet, kommen hier immer die Ziegen".
Kaum gesprochen, sind sie schon da. Unerschrocken.

 

[Farbenzeit]

Am Miradouro, wo die Taube schon gut "wegging", findet ein weiteres Figürchen Platz.

Ein Blick zurück auf Saõ Roque.

Auf dieser Verkehrsinsel findet ein kleiner Japaner Platz die sind auch überall...

Das Wetter wechselt im Minutentakt.

Graue Wolken fliegen vorbei. Ab und zu ein Sonnenfleck.

Ein heftiger Regenguß überrascht uns.

Dann ist wieder alles klar und schön.

 

[Farbenzeit]

Und dann- ein wunderbarer Regenbogen. So schön, dass wir ein weiteres Mal anhalten.

Wir konnten uns kaum losreissen.
Nur der Hunger treibt uns fort.
Der Plan war, im neuen Grillrestaurant an der Straße beim Abzweig mal das Essen auszuprobieren.

Leider wohl noch geschlossen, es werden auch keine Anstalten gemacht, uns zum kurzen Warten aufzufordern.
Na, dann eben nicht.
In Lajes schnell noch in den Supermarkt und dann gibt es eben wieder Futter bei F.

In São João dann das Highlight für heute:

die Hirschkuh mit Kalb kommt im Picknick- Park zu den lebenden Vorbildern.

 

[Farbenzeit]

Der Mond rundet sich langsam. Das bedeutet aber auch, dass unsre Reise bald zuende geht...
Noch aber genießen wir es, hier zu sein.


Nicht so schön: hier bremst normalerweise niemand für Tiere...

Schön: diese kleine Hütte war im letzten Jahr noch recht vergammelt und wurde jetzt auch wieder aufgehübscht.

Und dann sitzen wir wieder heiterentspannt an diesem schönen Platz, geniessen Speis und Trank.

Diese Fliege fand einen schönen Tod:

Hier spielen Kinder mit Bohrmaschinen statt mit Pistolen...

 

[Farbenzeit]

Aber dann müssen wir dochmal heimwärts

Da gibt's noch einen Nachttrunk.

Ein bisschen frisch heute. Vielleicht hätte ich lieber Glühwein machen sollen...

Draußen pfeift immer noch der Wind.
Wir haben nun für Samstag den Trip nach Faial geplant und hoffen auf ruhige See.
Ins Meer der Träume geht's schon jetzt.

 

[Farbenzeit]

Tag 23 24.April 2021 Samstag!!!

Wer findet den Fehler? Mit den Wochentagen bin ich irgendwo durcheinandergeraten.
"gestern" also Freitag, "heute" Samstag= Reisetag.
Habt Ihr Lust auf einen Fotomarathon durch Horta???

 

[irisb]

immer!

 

[Duisburger]

Her damit!