AW: Leben in Portugal mit Kindern
Reden wir über die Gegend.
Estoril gehört zu Cascais. Hier findet man eine pulsierende Stadt mit Betrieb und kulturellem Leben auch im Winter. Touris gibt es, man hat aber in kurzer Zeit die Plätze gefunden, die von Touris nicht oder nur schwer entdeckt werden. Die Gegend ist einfach toll, deswegen sind so viele Touristen dort. Für Ausländer ein guter Wohnort mit allen Annehmlichkeiten und guter Anbindung zu Lissabon. zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, guter ärztlicher Versorgung und guter Infrastruktur. Bahnverbindung ins Zentrum von Lissabon und internationales Publikum.
Estoril/ Cascais pauschal als teuer zu bezeichnen was den Wohnraum angeht ist sicher nicht falsch. Ob es "recht" teuer wird oder nicht, kann man aber gut beeinflussen. Also ich kenne keinen von der großen Autofirma auf der anderen Seite des Tejo, der nicht irgendwie Zugriff auf einen Swimmingpool hatte. Entweder selbst am Haus oder in der Wohnanlage. Das alles beeinflusst erheblich den Preis (auch auf der anderen Tejoseite oder in Oeiras). Wie teuer es wird, hat jeder selbst in der Hand. Es kann, muss aber nicht so teuer werden, wie man hier unterstellt.
Zu den Stränden.
Die Sache mit den schöneren Stränden ist in meinen Augen Geschmackssache. Deswegen will ich nur dazu von meiner Seite so viel sagen, die Strände, von denen Iris und HeiMa hier schreiben sind wirklich schön, ob das bei der Wahl des Wohnortes so entscheidend ist, mag ich nicht beurteilen nur,….. wer wohnt schon am Strand.
Das Argument von Iris, man wäre in ca. 30 Minuten in Lissabon, hängt ein wenig vom jew. Verkehr ab. Damit bin ich bin aber auch von Estoril über die zugegebenermaßen kostenpflichtige Autobahn A5 und dann über die Ponte in ca. einer Stunde in z. B. Caparica und Umgebung. Diese schönen Strände sind also von Estoril7 Cascais aus durchaus erreichbar.
Die Strömung am Guincho ist vorhanden, der Wind und die Wellen auch. Ist ja nicht umsonst einer der besten Surfstrände. Ich habe dort viele Kinder baden und vor allen Dingen surfen sehen.
Kurz vorher liegt der Strand Praia de Cresmina, eine tolle Bucht und man kann sich dem Wind recht wirkungsvoll entziehen. Die Stadtstrände sind das ganze Jahr über sehr geschützt und machen es auch im Winter möglich, sich in die Sonne ans Meer zu setzen. Kaffees und Bars und Restaurants sind vielfach auch im Winter geöffnet, man kann die Promenade entlangwandern oder den Radweg zum Guincho nutzen, auf die Leuchttürme klettern und viele andere Sachen mit den Kindern machen.
Die deutsche Schule in Estoril und Lissabon und der Schulweg.
Also, bei einem zeitlich (3-4 Jahre) begrenzten Aufenthalt in Portugal gibt es keine Alternative zur Deutschen Schule, wenn eine Rückkehr in das deutsche Schulsystem notwendig ist. (Was bei 6 und 9 alt der Jahre der Fall wäre). Die Rückführung in das deutsche Schulsystem wird so schon nicht einfach.
Die Kinder werden an der deutschen Schule zur Teilnahme am Portugiesisch Unterricht verpflichtet sein.
Anders ist die deutsche Schule an Schulzugängern gewöhnt, eure Kinder werden sicher mit offenen Armen aufgenommen und schnell Anschluss finden. Neue Schüler sind hier eben an der Tagesordnung.
Das 6 jährige wird wohl in die deutsche Grundschule müssen. Die wäre in Estoril (Außenstelle) oder in Lissabon.
Das 9 jährige Kind würde wohl schon auf die weiterführende Schule nach Lissabon müssen.
Ein kurzer Blick auf den Busfahrplan der Deutschen Schule Lissabon macht einem den Wohnortschwerpunkt der Deutschen in der Gegend schnell klar. Alle 5 Buslinien bedienen den Bereich Estoril/ Cascais. Das heißt, von einem anderen Wohnort wäre der Schulweg nur mit öffentl. VM oder im Privattransport zu erledigen. Unterstellt man unterschiedliche Schulschlußzeiten für das 6 und 9 jährige Kind, ein kleines logistisches Problem….. und alle anderen fahren Schulbus.
Oeiras steht nicht wirklich mit auf der Liste der Haltestellen für den Schulbus. Ich würde meine Kinder in dem Alter nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule schicken wollen. Wobei ein Problem dabei auch der unsichere Fußweg von der Metrohaltestelle zur Deutschen Schule in Lissabon ist.
Ein Wohnsitz auf der anderen Tejoseite würde auch bedeuten, man müsste die Kinder durch den Berufsverkehr zur deutschen Schule bringen und u. U. zu unterschiedlichen Zeiten auch wieder abholen. Der Ehemann hätte zwar einen kürzeren Weg zur
Arbeit aber je nach Wohnort auch viel Verkehr. Von Estoril/ Cascais aus würde er einen weiteren Weg haben, würde aber auch azyklisch fahren, d. h. zu einem großen Teil dem Pendlerstrom entgegen. Einer muss immer in den sauren Apfel beißen, egal wo man wohnt.
Die Mitarbeiter der großen Autofirma in Palmela nutzen für Wohnungssuche und Sprachkurs gerne den Relocationervice von Gaby Moura und Carmo Roque:
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Carmo ist eine tolle Sprachlehrerin und sehr zu empfehlen.
Reiten und so.
Reitställe hat HeiMa gepostet. Es gibt noch einen in der Quinta da Bicuda, der sehr sportlich orientiert ist. Der in der Quinta da Marinha ist sehr sehr groß und auch edel und teuer. Der in Charneca machte einen familiären Eindruck.
Grundsätzlich, wenn man kein eigenes Pferd hat, zahlt man in Portugal die Reitstunde. Pferd vorbereiten, satteln, putzen etc. macht dabei oft das Stallpersonal. Der Reiter wartet in der Halle oder auf dem Platz, bis ihm das Pferd für die Stunde gebracht wird. Nach der Stunde steigt er ab und übergibt das Pferd dem Stallpersonal.
So wie wir es von Reitvereinen in Deutschland kennen, dass man sich um das Pferd vorher kümmert und es hinterher in die Box bringt, kennt man nicht unbedingt so. In den Reitclubs in Cascais und Estoril ist man an diese Ausländermarotte gewöhnt und lässt es zu. Verständnis bringt man dafür nicht unbedingt auf, da man ja für die Leistung "Reiten" bezahlt und Stallarbeit ist eben kein "Reiten". Hat man das aber einmal geklärt, geht es. Allerdings, wie gesagt, man gerät damit in die Lücke zwischen der zahlungskräftigen Kundschaft und dem bezahlten Personal. Deswegen nicht wundern, wenn zuerst einmal komisch reagiert wird. Einfach sein Ding durchziehen hat oft den langfristen Erfolg der Akzeptanz. Manchmal resignieren die anderen auch und lassen einen in Ruhe das Pferd putzen. Kommt eben auf den Stall an.
Viele Kinder kehren sich vom ursprünglichen Hobby ab und entdecken begeistert Sachen wie Wellenreiten, Wind oder Kitesurfen, Rugby, Futsal und andere Sportarten. Das Sportangebot der Dt. Schule in Lissabon ist auch gut.
Viel Spaß bei der Vorbereitung auf den Umzug nach Portugal und alles Gute.