AW: Kreisverkehr in Portugal
Portugal verzeichnet eine starke Zunahme des Kreisverkehrs, wobei diese „Rotundas“ zumeist zweispurig angelegt sind. Wer die Besonderheiten des richtigen Ausfahrens nicht kennt, provoziert leicht Unfälle, bei denen er bis zum Eintreffen der Polizei den Unfallgegner, der ihn vermeintlich geschnitten und in die Fahrerseite gefahren ist, für schuldig hält.
Nach der gesetzlichen Regelung in Portugal vom 1.1.2014 muss aber, wer die Außenspur eines Kreisverkehrs benutzt, bei der unmittelbar nächsten Abfahrt den Kreis verlassen. Die praktisch nur von Ausländern ausgehende Unfallgefahr entsteht dadurch, dass die Einheimischen auch von der Innenspur auf die Ausfahrt fahren, weil sie fest davon ausgehen, dass kein Portugiese eine Abfahrt kreuzt. Wer den Kreis von der Außenbahn verlässt, muss die rechte Spur der Ausfahrt benutzen.
Wegen der Unfallgefahr durch Unwissen, erkennt die portugiesische Polizei diese sonst großzügig tolerierte Begründung nicht an und greift bei verkehrswidriger Fahrweise auch bei Ausländern rigoros durch. Es wird eine Strafe von 60€ fällig, die sich bei Mehrfachverstoß in 60€Schritten auf bis zu300€ summieren kann.
Bevor man in den Kreis einfährt, kann man der Beschilderung entnehmen, an welcher Abfahrt man ihn verlässt. Ansonsten sollte man prinzipiell sofort auf die Innenspur lenken, von der man erst unmittelbar vor der gewünschten Ausfahrt auf die Außenbahn wechseln darf – und zwar, so verlangt es der Gesetzestext, mit Vorsicht.