Hallo,
hier unsere Erfahrungen mit Heizungen:
Wir wohnen im Ribatejo und hatten ursprünglich nur einen offenen Kamin im Wohnzimmer. Im portugiesichen Winter indiskutabel!
Das größte Problem ist nicht die Wärme ins Haus, sondern die Feuchtigkeit aus dem Haus zu bringen.
Erste Anschaffung war ein Recuperador (in das Loch vom offenen Kamin)
Wichtig hierbei ist, dass der Einsatz so eingebaut wird, dass er genug Zuluft bekommt und die warme Luft auch oben wieder irgendwo raus kann. Deshalb Lüftungsgitter.
Fazit: War schon eine Verbesserung, aber die restlichen Räume blieben kalt und wenn man nicht ständig nachheizt, geht es mit der Raumtemperatur rauf und runter.
Abends ist es kuschelig, aber am frühen Morgen (je nach Isolierung des Hauses) halt auch wieder eiskalt. Weiterer Nachteil: Holz kaufen, aufrichten, ins Haus schleppen und relativ viel Dreck und - die Feuchtigkeit bleibt im Haus
Nächster Schritt: Infrarot-Panele. 2 für die Küche an die Decke, eines ins Wohnzimmer, eines ins Schlafzimmer. Wirkungsweise wurde ja schon beschrieben.
Fazit: einen Raum damit zu heizen geht nicht, aber wenn man vor oder unter den Panels sitzt oder im Schlafzimmer eines neben dem Bett an der Wand hängen hat ist es eine sehr angenehme, saubere Wärme, jedoch mit relativ hohem Stomverbrauch.
Letzter Schritt: Split-Klimaanlage mit Wärmepumpen-und Fussbodenheizungs-funktion seit diesem Winter für alle Räume (ausser Küche)
Fazit: Auch eine ultramoderne Klimaanlage (A+++) braucht im Heizbetrieb bei 0° Aussentemperatur relativ viel Strom, aber der Wirkungsgrad ist z.B. gegenüber einem klassischen Heizlüfter um ein vielfaches höher. Man kann die gewünschte Raumtemperatur exakt einstellen, gleichzeitig trocknen die Geräte die Luft (keine klammen Betten mehr), sind relativ leise und man kann im Sommer ggf. auch damit kühlen.
Unterm Strich nutzen wir nun einen Mix aus den drei Heizarten. Die Grundlast trägt die Klimaanlage, v.a. auch zur Lufttrocknung. In der Nacht bleibt die Klimaanlage in den Schlafzimmern aus und die IR-Panels heizen neben dem Bett (weil absolut lautlos). In der Küche schalten wir bei Bedarf zwei IR-Panels an der Decke an, aber da steht man eh meist am warmen Herd. Und wenn es besonders kuschelig werden soll, dann werfen wir im Wohnzimmer ein paar Scheite für ein Knisterfeuer in den Recuperador.
Tip: Wenn es der Grundriss des Hauses erlaubt und Holz vorhanden ist, bietet sich auch ein Grundofen an (geht bei uns nicht)
Tip 2: Wenn die Zimmerdecken sehr hoch sind, ggf. einen Deckenventilator einbauen und auf Winterbetrieb stellen, dann drückt er die warme Luft wieder nach unten.
Obiges kann man nicht veralgemeinern, kommt immer auf die persönlichen Bedürfnisse, das Budget und den Haustyp an.
Grüße
Willi