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Frage Erfahrungen mit Schulen in Portugal

Ich versuche eine Zusammenfassung mit meinen Worten.
Zwei Schüler, jetzt 13 und 15 Jahre alt, Gymnasiasten, sollen irgendwann nach Portugal.

Eine Option wäre, den Schulabschluss dann an der Deutschen Schule Lissabon zu machen.

Erste Hürde.
Neue Schüler ohne ausreichende Sprachkenntnisse erhalten eine Eingewöhnungszeit von Max. 2 Jahren, dann müssen sie dem Regelunterricht in Portugiesisch folgen können.
Nur dann werden sie zur Abiturprüfung zugelassen.
In diesen 2 Jahren erhalten sie Förderunterricht in Portugiesisch.

Zweite Hürde.
In der Abiturprüfung ist verpflichtend, eine Prüfung
a. In Deutsch mündlich oder schriftlich
b. In Portugiesisch auch mündlich oder schriftlich aber anders als die Wahl in Deutsch.
c. Mathematik oder abhängig von den Punkten und der Vornote in einem anderen naturwissenschaftlichen Fach. Beratung durch die Schule notwendig.

Anmerkung1. Schüler mit sprachlichem Talent sind hier im Vorteil. Naturwissenschaftler versauen sich hier möglicherweise die Abiturnote durch den sprachlichen Schwerpunkt und die eingeschränkten Wahlmöglichkeiten in den Prüfungsfächern.

Anmerkung 2. Das Lerntempo in französischer Sprache ist enorm hoch. Schüler, mit guter Französischnote in Deutschland, sind hier schon gefordert. Bringt de Schüler das Lerntempo nicht, muss ggf. Förderunterricht gebucht werden.

Besteht man alles, hat man das deutsche Abitur und die Studiumberechtigung für eine deutsche Uni.

Möchte der Schüler mit einem Abschluss der Deutschen Schule ggf. in Portugal studieren, muss er 3 Jahre vor der Prüfung sich auf eine Studienrichtung festlegen und entsprechende Äquivalenzfächer belegen. In diesen Fächer sind ebenfalls Abschlussprüfungen zu machen. Bei der Auswahl der Fächer berät die Schule im Einzelfall.

Soweit meine Zusammenfassung in Kurzform und mit eigenen Worten.

Fazit, der 15 jährige Schüler wird Probleme bekommen, der 13 jährige muss Gas geben, wenn er einen guten Abschluss möchte. Vor einer Entscheidung würde ich mich durch die deutsche Schule eingehend beraten lassen, am besten persönlich vor Ort und zusammen mit den Schülern. Denn die müssen das alles dann auch mitmachen.

Auch wenn das Thema zurückstufen, Klasse wiederholen usw. in Frage käme, müssen die Schüler bereit sein, mit weitaus jüngeren Klassenkameraden zusammen zu lernen. Das ist in dem Alter von jetzt 13 und 15 auch nicht unbedingt so toll.

Wie man das jetzt an einer Portugiesischen Schule hinbekommt, kann ich nicht sagen, aber ein Schulabschluss in Deutschland wäre einfacher.

Unser Kind hat übrigens ganz viel Studienzeit an einer Uni in Portugal absolviert und war lange und oft dort. Alle Praktikumszeiten für das Studium sowieso. Vielleicht ist das ja auch eine Denkrichtung für die Zukunft.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich werfe mal nochmal ein paar aktuelle Informationen / Änderungen zur DSL mit in den Raum die für einige bestimmt logistisch relevant sind:
Seit COVID wurde die Betreuung an der DSL (für die 5.-7. Klässler) reduziert. Eltern wurden darauf hingewiesen, dass die Kinder nach Ende der Unterrichtszeit (13:15, bzw. 14:15 wenn man mittagessen gebucht hat) das Schulgelände verlassen müssen und falls sie dies nicht tun, 15€ Strafe zahlen müssen.

Das gilt natürlich nicht an den Tagen an denen die Kinder regulär Nachmittagsunterricht haben (in der 5. Klasse aktuell 1 Nachmittag) oder an denen sie kostenpflichtige AGs oder Nachmittagsbetreuung gebucht haben. Das Schulgeld bleibt das gleiche.

Vor der Pandemie konnten die Kinder am Nachmittag das Schulgelände nutzen um z.B. Hausaufgaben zu machen oder mit Freunden zu spielen.
Wenn man ohne Sprachkenntnisse aus Deutschland kommt: Der Portugiesischunterricht den die Kinder ab der Grundschule bekommen ist gut, aber sie lernen hier "Schulportugiesisch". Ich empfehle auf jeden Fall portugiesische außerschulische Aktivitäten zu machen (Sport, Pfadfinder, etc.), dann geht es schnell mit dem Spracherwerb. Außerdem ist das gut um Kontakt zu Portugiesen zu bekommen, an der Schule bilden sich leider meist landesspezifische Gruppen, d.h. die Deutschen und die Portugiesen bleiben leider oft unter sich (meine persönliche Beobachtung).

Im Kindergarten fehlt leider eine portugiesische Sprachförderung für deutsche Kinder, der Fokus liegt ganz klar darauf die Portugiesen (der bei weitem größte Anteil der Schüler) fit im Deutschen zu machen. Das geht in der Grundschule auch so weiter, es gibt viele spielerische Sprachangebote, die zielen aber alle aufs Deutschlernen ab, fürs Portugiesische fehlt das leider.
 
Hallo @DinP ,
danke fuer Deine Erfahrungen.
Wir hatten versucht unsere Tochter bei der deutschen Schule anzumelden, aber keine Platz bekommen.
Im Nachhinein ist es ganz o.k. so, da die Fahrerei dorthin fuer uns, mit einem sehr fruehen Aufstehen fuer die kleine Maus, verbunden gewesen waere.
Mal sehen, wie ich es hinbekommen, dass sie doch auch in Deutsch fit ist.
Mir war es aber in den Programmen auch schon aufgefallen, dass es sehr viel um die deutschen Sprachfoerderung fuer nicht Muttersprachler ging.
Angeblich waren es fuer die Einschulung in die Grundschule in diesem Jahr sehr viel mehr Bewerber als Plaetze. Ob das mit Covid-Beschraenkungen oder
Scharen von digitalen Nomaden, die nach Lissabon gezogen sind zusammenhaengt kann ich nicht beurteilen.
Etwas enttaeuscht waren wir schon, zumal uns anfangs gesagt wurde, dass es ueberhaupt kein Problem waere einen Platz bekommen. Gluecklicherweise hatte ich
noch einen guten Plan B ;).
 
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