Dazu ein Artikel bei Spon, allerdings hinter der Bezahlschranke, deshalb einige Auszüge:
Tempolimit: Die irrationale Abneigung der Deutschen gegen 130 km/h
"Schmied hat eine erschütternde Tabelle im Köcher, die einen allein auf die Idee bringen könnte, dass etwas faul ist im Verhältnis der Deutschen zum Verkehr. Sie weist aus, wie sich – bezogen auf unterschiedliche Sektoren – die Treibhausgasemissionen zwischen 1990 und 2019 entwickelt haben. Der Energiewirtschaft ist es etwa gelungen, den schädlichen Ausstoß in diesem Zeitraum um 41,6 Prozent zu reduzieren. Der Abfall- und Abwassersektor hat seine Emissionen um 75,8 Prozent gesenkt. Privathaushalte: 31,9 Prozent weniger, Industrie: 34,1 Prozent weniger, Gewerbe, Handel, Dienstleister: 50,1 Prozent weniger. Nur einen Bereich gibt es in Schmieds Liste, dessen Emissionen nicht nur nicht gesunken, sondern sogar um 0,4 Prozent noch gestiegen sind, richtig: den Verkehr."
Der Verkehr hat in Sachen Einsparungen noch reichlich nachzuholen ...
und: "Das Umweltbundesamt, vorneweg das Team von Martin Schmied, hat einen »sehr ambitionierten« Vorschlag ausgearbeitet, wie die selbst gesteckten Klimaschutzziele denn nun zu erreichen wären. Darin steht, dass rund ein Drittel aller Autos 2030 rein elektrisch fahren müssen, bislang sind es gerade mal 0,9 Prozent, und von den Neuwagen müssten 70 Prozent E-Autos sein. Die Pendlerpauschale müsste weg, das Dienstwagenprivileg sowieso, der öffentliche Nahverkehr würde billiger, aber viel besser, es gäbe einen dramatisch hohen CO2-Preis von über 200 Euro pro Tonne, zehnmal mehr als heute, es gäbe deutlich höhere Energiesteuern auf fossile Kraftstoffe jeder Art. Der Liter Diesel würde 73 Cent, der Liter Benzin 48 Cent teurer, und auf Autobahnen gälte ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde, was um die drei Millionen Tonnen CO2-Einsparungen brächte.
Wer das nun liest und sich fragt: Haben die beim Umweltbundesamt denn noch alle Tassen im Schrank?, der weiß noch gar nicht, dass selbst die buchstabengetreue Umsetzung dieses kühnen Vorschlags nicht ausreichen würde, um alle im Verkehr beschlossenen Einsparungen zu erzielen. Das Ziel des Klimaschutzgesetzes, Abteilung Verkehr, würde selbst dann um 10 bis 20 Millionen Tonnen verfehlt."
Selbst die massiven Vorgaben reichen nicht aus, die längst beschlossenen Einsparungen umzusetzen. Wie will eine Regierung das schaffen, ohne gegen deutsches Recht zu verstoßen?
und: "Und würde es morgen beschlossen (das Tempolimit auf Autobahnen), dann könnten damit bis 2030 ohne großen Aufwand rund 16 Millionen Tonnen CO2 gespart werden. »Da ist es doch absurd zu meinen, zwei Millionen Tonnen sind nix weiter«, sagt Martin Schmied. Er sieht ein sehr grundlegendes Verständnisproblem in Sachen Klimaschutz hierzulande. Den Menschen sei nicht klar, was auf sie zukomme. »Die Ziele, die wir uns vorgenommen haben, sind brutal. Die erforderlichen Anstrengungen sind immens. Wir müssen aufhören, den Vogel Strauß zu machen.«"
Das ist das Problem, das vielen nicht klar ist, dass es noch viel, viel mehr werden muss.
Kai
Nicht mal die TAZ leugnet die Tatsache, daß es in Deutschland und anderswo ständig zu dem kommt, was man in Nordafrika „
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“ nennt.
was heißt "ständig"? Das ist wieder so ein Schauermärchen, denn die Berichte dazu sind, soweit ich sehe, alle aus 2016 oder 2018. Wenn das "ständig" passierte, sodass Frauen deshalb nie mehr ÖPNV fahren können, dann hätten wir in der Tat ein Problem. Ich sehe hier aber keine Evidenz, sondern ein rechtspopulistisches Märchen, das von der rechtspopulistischen Fraktion als aktuelle Realität verkauft wird. Ich kann dazu nichts finden.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Sexualisierte Alltagsgewalt kommt vor, sie ist aber weder exklusiv Geflüchteten vorbehalten, noch ein regelmäßiger Grund, nicht Bus und Bahn zu fahren.
Kai