Hallo Sonja,
Viele Leute kennen die Spielregeln des ÖPNV einfach nicht. Sie wissen nicht, wo Haltestellen sind, welche Linien von A nach B fahren und kommen nicht mit
den teilweise komplizierten Tarifen klar. Deshalb bin ich auch für die kostenlose Nutzung, dann müssten sich die Leute wenigsten nicht mehr mit dem Tarif beschäftigen.
das ist natürlich ein Punkt. Aber man muss eben auch sagen, dass hier bei uns auf dem Land in den letzten 20 Jahren der ÖPNV immer weiter zusammengestrichen wurde - aus finanziellen Gründen. Es wurden Takte verlängert, Strecken gekürzt und andere, billigere Busgesellschaften genommen, mit eben auch allen negativen Begleiterscheinungen.
Seit einem Jahr etwa gibt es mit
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in meiner Region so einen Shuttle-Service. Kurios war bei der Einführung, dass die wichtigsten Verbindungen, nämlich die Pendelstrecken von den Dörfern zur Regionalbahn
nicht dabei waren ... Ich habe das von Anfang an nicht verstanden, aber es wurde dann
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, wohl weil man begriffen hat, dass man das nicht weglassen kann. Jetzt aber sieht es so aus, dass die am häufigsten frequentierten Haltepunkte
nicht in den Dörfern sind, sondern in einem Neubaugebiet am Stadtrand von Hamburg, das an den etwa drei Kilometer entfernten Regionalbahnhof eben auch schlecht mit Bussen angeschlossen ist. Ich würde ja darüber nachdenken, hier einen hochfrequenten Shuttle-Service einzurichten, denn die Situation jetzt führt dazu, dass man spontan eben vom Dorf keinen Shuttle bekommt.
Bei ioki kommt dazu, dass die Informationen widersprüchlich sind: Es gibt Karten, da sind auch Haltestellen in einem anderen Gebiet drauf - zu dem keine Verbindung besteht, es gibt andere Karten, da fehlt die Haltestelle an der Regionalbahn, obwohl es sie laut Pressemitteilung gibt. Dann musste man einen Komfortzuschlag von 1 Euro bezahlen usw.
Es ist ein Forschungsprojekt, okay, aber so kann das nicht klappen. Ich hätte anders angefangen, und mir den Bedarf auf den Dörfern angeschaut, so schwer ist das ja nicht:
- Pendler
- Schüler (bis mittags wenn die Schulbusse nicht passen)
- Rentner für Arzt und Einkaufen
- Jugendliche nachts von der Disco
- am Wochenende Ausflügler (vor allem im Sommer)
Problem ist, dass für alle diese wichtigen Zielgruppen das Angebot nicht oder nicht gut funktioniert, auch wegen der fehlenden Anbindungen an Subzentren und die Bahn (denn vom Dorf kommt man nicht hin, weil der Stadtrandbedarf das Angebot blockiert). Bei den Rentnern dürften technische Probleme schwierig sein, nachts gibt es das Angebot nicht und bei den Ausflüglern kommt wieder die fehlende/schlechte Anbindung an die Regionalbahn zum Tragen. Die Verantwortlichen fantasieren stattdessen davon, dass sie den Verkehr zwischen den Dörfern analysiert haben und da rein wollen. Nur braucht das eben jetzt noch niemand.
Warum macht man das ganze nicht erst mal kostenlos, versucht so die Leute darüber zu locken, bietet eben auch die wichtigen Ziele an und schließt die Lücke am Stadtrand anders? So wird man nach Ende des Projektes wieder mal nur feststellen, dass es "zu teuer" ist und nicht das gewünschte Resultat bringt.
Kai
dazu auch:
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in anderen Gebieten läuft das Projekt seit Jahren ... und dann immer noch Testphase?
und die Kritik ist natürlich auch da, weil eben die Finanzierung nicht gut geregelt ist:
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Wie gesagt: So wird das nichts, aber vielleicht lernt man das ja daraus.
Kai