Hallo zusammen,
Bei deinem Fußabdruck frage ich mich, warum du hier so vehement für das Thema brennst aber selber es nicht schaffst, ohne staatliche Maßnahmen, da mal etwas mehr dagegen zu steuern...
Deine typische Reaktion zeigt das gesellschaftliche Problem ziemlich gut, aber Du verstehst meine Argumentation nicht, deshalb will ich es Dir gerne noch einmal erläutern. Zusammengefasst: Die Lösung liegt mit Sicherheit
nicht auf einer moralischen Ebene, wo jeder "einfach mal" bei sich selbst anfängt, und es geht eben gerade
nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern darum, eine politische Lösung zu finden. Also gerade einen staatlichen Ordnungsrahmen, weil eben die einzelnen teilweise sehr wenig machen können.
Ja, ich weiß, dass es noch welche gibt, die einen viel größeren Fußabdruck vorweisen... ist schon klar. Die schreiben aber hier nicht solch lange Texte, dass einem Bange wird vor lauter Scham.
Es geht nicht um "Scham" oder sowas, sowas wird von den Klimaleugnern als Narrativ installiert, um eben eine moralische Diskussion zu beginnen, wo es eine politische Debatte geben muss, wie eben das CO2-Sparen gelingen kann,
ohne die einzelnen Menschen zu überfordern. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist das Verständnis, dass die Möglichkeiten des einzelnen Menschen Grenzen haben.
Fang doch jeder erst einmal bei sich selbst an bevor er mit dem Finger auf andere zeigt - nennt sich Eigenverantwortung.
Ich will Dir gerne zeigen, warum das schwierig ist und eben gerade nicht reichen wird (und warum es von den Lösungen ablenkt):
1. Der größte Posten sowohl in meiner Klimabilanz wie auch ein großer Posten im deutschen Durchschnitt ist die Mobilität. Das bedeutet gleichzeitig: Hier kann man auch mit am meisten sparen. Problem ist nun, dass man das nur wenig beeinflussen kann - wenn man nicht ständig in den Urlaub fliegt usw. Fast die Hälfte der Kilometer (42 Prozent) kommen ja beruflich bedingt zustande, mit in den letzten Jahren steigender Tendenz. Kann man hier sehen:
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Die Ursachen sind sicher vielfältig, Pendelei, Zersiedelung usw. Die große Mehrheit kann es sich aber in der Regel aus verschiedenen Gründen kaum aussuchen, wie man das gestaltet, dass man in der Nähe vom Arbeitsplatz wohnt usw. In den Städten, wo die Firmen sind, sind die Mieten zu hoch, deshalb weichen die Menschen aufs Land aus, und dort gibt es dann einen schlecht ausgebauten ÖPNV, und man setzt sich ins Auto. Das gilt auch fürs Einkaufen usw. Hier muss es politische und gesellschaftliche Anstrengungen geben, den ÖPNV massiv auszubauen, meinetwegen auch mit Technologie, autonomes Fahren, Sharing-Modelle usw. Das wird sich aber unter heutigen betriebswirtschaftlichen Bedingungen zunächst nicht wirtschaftlich machen lassen. Erstens sind gewaltige Investitionen nötig und zweitens muss man die Menschen eben überzeugen, dass man - mit leichten Einschränkungen, aber zu groß dürfen die nicht sein - auch ohne eigenes Auto klarkommt. Man braucht Carpools in den Dörfern und eben eine vom Geld unabhängige Nutzungslegitimation, denn sonst fehlt die soziale Akzeptanz. Wenn wir nicht sowas einführen, werden wir keine deutliche Senkung hinbekommen, weil die Zwänge der Bedingungen zu groß sind. Das kann der einzelne Mensch nicht leisten.
2. Ein anderer großer Posten ist die Ernährung. Obwohl wir viele regionale Produkte und Bio kaufen und eher weniger Fleisch, schaffen wir es kaum, hier etwas einzusparen. Auch nicht, obwohl wir reichlich Dinge aus dem eigenen Garten konsumieren usw. Mir geht es nicht anders als etwa Teilnehmern wie
@Ozzy, die sich vermutlich fragen: "Wie soll ich denn hier noch sparen?" Und das ist berechtigt, denn man kann da - wenn man nicht vegan lebt und nur regional einkauft - wenig machen. Ich denke, auch hier braucht es eben staatliche Lenkung, bei der CO2-arme Produktionsweisen gefördert und andere eher benachteiligt werden. Man kann sicher die regionale Produktion gut fördern, durch höhere Transportkosten, in die eben die CO2-Kosten noch mehr eingepreist sind. Dadurch werden regionale Produkte im Vergleich dann günstiger. Aber hier ist sicher ein gewisser Spielraum für Eigenverantwortung.
3. Der dritte große Posten ist der sonstige Konsum. Hier empfinde ich es etwas schwierig, das einzuschätzen, aber ich denke, ich habe mit 400 Euro etwas hoch gegriffen, vermutlich ist es doch deutlich weniger. Ich habe es mal geändert, und damit sieht meine Bilanz besser aus. Aber auch daran sieht man ein Problem: Wenn man nicht selber genau Buch führt - und wer macht das schon immer und überall? - weiß man eben nicht so richtig, was man so alles verbraucht. Auch hier wäre es gut und sinnvoll, eine Orientierung zu schaffen, etwa über ein CO2-Konto, das zunächst einmal nur der Information dient. Es gibt dazu ja schon
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, müsste halt irgendwie so gestaltet werden, dass jeder sowas nutzen will, etwa über Prämien oder Steuerersparnis, also eine Art negatives Meilensammeln.
Nebenbei: mein Öko-Fußabdruck ist deutlich kleiner...
Wäre interessant zu wissen, warum? Und wie groß ist er?
ACHTUNG, ohne etwas zu ändern, nur zwischen Männlich und Divers umgeschaltet, hat der Mann 200kg mehr CO2 Last als der Diverse.
Sorry, aber so einen Müll, anders kann ich diesen Dreck nicht bezeichnen, nehme ich NULL Ernst.
Ozzy, Dein ständiges Gezetere wegen solcher Kleinigkeiten ist echt nervig. Es kommt auf 100 Kilo mehr oder weniger erstens nicht an, und das sind zweitens alles Daten, die wissenschaftlich erfasst wurden und eben korrekte Durchschnittszahlen darstellen. Informiere Dich doch mal, bevor Du herumschimpfst:
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Bei sowas könnte ich echt ausflippen. Und dann hört auf die Wissenschaft und bla.
Wie gesagt: Erst informieren, dann meckern.
Du forderst mich auf, Farbe zu bekennen. Habe ich gemacht, jetzt bist Du an der Reihe.
Greta, Luisa und Annalena sollen mir nicht blöde kommen
Doch, das werden sie und zwar ganz schön. Denn es gibt auch für Dich keinen Grund zur Sorglosigkeit. Auch Du liegst deutlich über dem, was wir Menschen dürfen. Das sind zurzeit nur noch zwei Tonnen ... wie ich oben erklärt habe, wird das individuell kaum zu schaffen sein, aber wenn wir die gesellschaftlichen Voraussetzungen nicht schaffen, zu denen sich Deutschland ja auch verpflichtet hat, dann gehen wir in eine schlimme und viel, viel teurere Zukunft. Wenn wir nichts machen, werden unsere Enkel richtige Armut und schwere Probleme erfahren und bewältigen müssen.
Und jetzt noch etwas zum "billig". Ich persönlich bin sogar für kostenlos. Gleichzeitig bin ich aber absolut überzeugt davon, dass auch ein kostenlos und ein gut (wenn es denn so empfunden wird) nicht dazu führen wird, dass ein Großteil der Menschen auf das eigene Auto verzichtet. ÖPNV hat ein Imageproblem, das ist wahrscheinlich das größte Hindernis.
Ich sehe das anders. Viele Menschen würden, wenn der ÖPNV kostenlos wäre und gleichzeitig eben mit Sharing-Modellen vernetzt usw. umsteigen, alleine auch weil Mobilität teuer ist. Ich würde (und werde) auf ein eigenes Auto verzichten, was aber nur geht, weil ich letztens vom Land in die Kleinstadt gezogen bin, wo es eben ÖPNV gibt. Fürs Land müssen unbedingt Lösungen her.
Kai