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Deutschland im Abwärtsstrudel: Welche Maßnahmen sind nötig?
@Jerakeen:
Es gab nie Arbeitslosigkeit in der DDR. Jeder hatte eine Arbeit. Den Ossis ging es gut, auch wenn sie nicht viel verdient hatten. Die Lebenshaltungskosten waren niedrig. Aber Geld war nicht alles, um glücklich zu sein. Es gab überall Hilfe, wenn man welche brauchte. Es gab viel soziale Sicherheit. All das wurde denen nach dem Mauerfall "weggenommen". Noch schlimmer: Für diejenigen, die einen Berufsabschluss in der DDR gemacht hatten, wurden die Berufsabschlüsse bis auf wenige Ausnahmen plötzlich nicht mehr anerkannt. In meiner Familie mussten deshalb viele Ossis eine Umschulung machen. Das ist mal ein Beispiel für soziale Ungerechtigkeit nach dem Mauerfall. Von daher finde ich die Behauptung unwahr und mehr als unverschämt, dass die Ossis den Wohlstandsrückgang leicht akzeptieren würden.
Es gab auch Ungerechtigkeit, was das Reisen betrifft. Mein Großvater wurde in der DDR wegen Republikflucht verhaftet (kein Scherz) und das, obwohl er ein gebürtiger Wessi war und aus dem Westen angereist kam. Nach Ablauf seiner Haftzeit blieb er weiterhin in der DDR. Er hatte sehr gelitten, dass er nicht mehr zurück zu seiner Familie nach München durfte - bis zum Mauerfall. Näheres möchte ich öffentlich nicht erläutern. Wer die Geschichte nicht glaubt, dann ist es nicht mehr mein Problem. Ich weiß das aufgrund von Erzählungen meiner Familie sowie aufgrund der Stasiakten, in denen ich Einsicht bekommen hatte.
@bunny Vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit für eine längere Antwort genommen hast. Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich mich (mal wieder) nicht verständlich genug ausgedrückt habe. Ich habe mich nicht nur auf den Beitrag bezogen, in dem du auf die Stimmung in Ostdeutschland eingegangen bist, sondern auch auf deinen Beitrag #18 auf der ersten Seite dieses Fadens. Es würde mich wirklich freuen, wenn du noch einmal etwas Zeit finden könntest, auch deine dort geäußerte Meinung zu erklären.
Was die soziale Ungerechtigkeit nach der Wende angeht, würde ich niemals bezweifeln, dass es sich genau so zugetragen hat, wie du es beschreibst.
Was aber schlicht historischer Unsinn ist, ist, dass es den Menschen in der ehemaligen DDR gut gegangen ist, niemand etwas entbehren musste und sich alle immer großherzig unterstützt haben. Es gab Bespitzelung innerhalb von Dörfern, Nachbarschaften, Kollegien und Familien, Unterdrückung und Staatswillkür (wie dein Großvater ja leider erleben musste) waren der Alltag und eine Arbeit und gewisse soziale Sicherheit hatte auch nur, wer systemkonform war. Wäre es anders gewesen, hätte man keine Mauer gebraucht und das Land wäre nach wie vor geteilt, da bin ich sicher.
Ich habe übrigens auch ein Beispiel für große Ungerechtigkeit nach der Wende: Alle DDR-Staatsbürger wurden sofort und von einem Tag auf den anderen in sämtliche Sozialsysteme der BRD aufgenommen, ohne auch jemals nur einen Groschen eingezahlt zu haben. Die Arbeitnehmer in der gesamten Republik haben das gestemmt. Für die Ossis, für sich selbst und für eine historisch einmalige friedliche Wiedervereinigung. In meinen Augen war das eine große Ungerechtigkeit aber auch eine starke Leistung.
Oh...da wurde ich von einigen missverstanden.
Ich meinte, das die Ossis schon mal den Untergang einer Kultur in jüngerer Zeit erlebt haben und der Wessi seit 1945 eben nicht.
Das niemand von seinem einmal erreichten Wohlstand etwas abgeben will, liegt in der Natur des Menschen.
Ich persönlich hatte jedenfalls öfter mal die Diskussion mit Wessis, die sich überhaupt nicht vorstellen konnten,
dass es mal was anderes als den Kapitalismus geben könnte.
Und damit auch das mit dem Wohlstandgefälle auf ewig friedlich so weitergeht...
Aber eh das hier zu philosophisch wird:
China und Indien haben eine Menge zugelernt, wie man sich am Weltmarkt behauptet...
"Made in Germany" ist nicht mehr das was es mal war....den Abgasskandal von VW hätte es so früher nicht gegeben....behaupte ich mal.
Die Allermeisten haben schon billige Ware über Amazon aus Fernost gekauft.....schuld an einem gewissen Niedergang sind wir alle ein wenig und nicht einzelne Politiker, obwohl ich schon den Eindruck habe, dass in letzter Zeit vieles nach hinten losgeht....
Ich kann nicht sagen, dass ich der Aussage "ein gutes Video" geglaubt habe. Aber Professor Rieck ist bislang nicht als Klimaleugner in Erscheinung getreten, deshalb habe ich mir die Zeit genommen und das Video von vorne bis hinten angeschaut.
Ich muss vorwegschicken, dass es ganz bestimmt kein gutes Video ist. Es ist im Gegenteil ein schlechtes Video, im Grunde ein durch und durch lächerliches und erbärmlich armseliges Video.
Ich muss hier einen administrativen Hinweis machen. Hier im PortugalForum ist die freie Meinungsäußerung erlaubt und erwünscht. Ich unterscheide allerdings zwischen Meinung ("Ich finde, Robert Habeck ist ein Schwätzer.") und Tatsachenbehauptung ("Robert Habeck hat seinen kleinen Brunder umgebracht.") und Beleidigung/Hetze ("Robert Habeck ist ein linksgrünversiffter Kinderschänder.") Weder falsche Tatsachenbehauptungen noch Hetze sind im PortugalForum erlaubt! Es gibt im Internet vermutlich Zehntausende Videos, in denen auf die eine oder andere Art falsche Tatsachen in Sachen Klimwandel behauptet werden. Dass der Klimawandel stattfindet und menschengemacht ist, ist die gültige wissenschaftliche Auffassung und ist wissenschaftlich zweifelsfrei bewiesen. Alle Modelle und Projektionen haben künftige und vergangene Wetter- und Klimadaten korrekt berechnet. Das ist der Leitfaden für das PortugalForum und deshalb entferne ich Videos, in denen diese Tatsache falsch behauptet wird - weil es keine "Meinung" ist. Dieser Grundsatz gilt im Übrigen auch für andere Videos zu Verschwörungsmythen. Ich bezeichne solche Videos als "Desinformation", die ich nicht unterstützen will und werde.
Das vorliegende Video steckt nach Durchsicht ebenfalls voller Desinformation, allerdings auf einem erstens erbärmlichen Niveau und zweitens wollte ich die Zeit des Betrachtens nicht vollends vergeudet haben.
Zunächst mal allgemeine Assoziationen. Es handelt sich um ein furchtbares gestammeltes Gelaber, Rieck versucht ständig, mit Laber-Formulierungen das Video zu strecken, alles das hätte er auch in zehn Minuten sagen können. Vermutlich macht er das deshalb so, weil er herausgefunden hat, dass seine Videos besser ranken, wenn sie länger als nur die normalerweise empfohlenen 6-8 Minuten sind, aber ich will hier nicht spekulieren, weil ich mich auch zu wenig mit dem aktuellen Algorithmus von YouTube auskenne. Es ist allerdings faktisch so, dass das längere Betrachten ein entscheidender Rankingfaktor ist:
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Sicher vor allem deshalb wird der Quark so lange gequirlt.
Dann auch allgemein: Es fehlen bei Professor Rieck fast vollständig konkrete Zahlen, Belege, nachvollziehbare Berechnungen – man weiß nicht, worüber er genau redet. Es gibt im Text zu dem Video zwar ein paar wenige allgemeine Links, mit denen er aber seine Behauptungen samt und sonders nicht untermauern kann. Ein Wissenschaftler ohne Quellen? Das ist besonders armselig.
Jetzt zu ein paar Stellen (ich habe nur die wichtigsten genannt, im Grunde könnte man jeden Satz widerlegen):
Zitat Rieck: "Wir haben es mit einer unfassbaren Wohlstandsvernichtung zu tun (...) Wir entwerten den Immobilienbestand (...)"
Rieck beschwert sich darüber, dass der Einbau von Wärmepumpen usw. eine Wohlstandsvernichtung darstellt ... Er als Professor für Finanzwesen sollte doch wenigstens in der Lage sein zu unterscheiden, ob Wohlstand "vernichtet" oder eben anders eingesetzt wird. Wenn ich in eine neue Heizung investiere, und das ist alle 20-30 Jahre notwendig, dann "vernichte" ich keinen Wohlstand, sondern erhalte ihn, indem ich etwa in meine Immobilie entsprechend der gesetzlichen Rahmenbedingungen investiere. Meine Ressourcen sind nicht vernichtet, sondern womöglich anders als sonst oder anders als geplant eingesetzt. Aber sie sind unstrittig noch vorhanden, und es handelt sich für Immobilienbesitzer auch nicht um einen überraschenden Vorgang, denn ich muss das sowieso machen. Was die Höhe betrifft, kann man sicher über Details diskutieren, es handelt sich aber um keine Wohlstandsvernichtung. Diese würde stattfinden, wenn ich nicht investiere und meine Immobilie verrotten lasse.
Zitat Rieck: "Wie lange dauert es, bis China diese Einsparung (@kailew: der ersten sechs Jahre des GEG) emitiert hat?"
Er kritisiert am GEG genau das, was die Gegner gerne tun: dass es zu wenig bringt und zu lange dauert. Nun sollte jedem eigentlich klar sein, dass es völlig sinnlos ist, das anhand der ersten sechs Jahre zu vergleichen. Natürlich dauert das länger, deutlich länger. Die enorme Zeitproblematik rührt nicht daher, dass das Gesetz zu wenig bringt, sondern dass wir viel zu spät angefangen haben. Das GEG ist auf Jahrzehnte ausgelegt, und es reicht nicht, um die Ziele zu erreichen. Das rührt aber vor allem daher, dass das Gesetz von Leuten wie Rieck und seinen Kumpels in der FDP verwässert und aufgeweicht wurde. Was China betrifft: Natürlich emmittiert das Land wahnsinnig viel CO2. Es leben dort aber auch 1,4 Milliarden Menschen, etwa 18 Mal so viel, wie in der Bundesrepublik. Und China produziert vor allem Waren für den Weltmarkt, für die reichen Länder, also für uns. Auch das ist CO2, was letztlich wir erzeugen. Rieck erwähnt das alles natürlich nicht. Ganz abgesehen davon, dass wir bei der
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lange vor China lagen.
Zitat Rieck: "Wenn die CO2-Bepreisung dagewesen wäre, würde es dazu führen, dass jeder einzelne sich Gedanken darüber macht, wo kriege ich das meiste für das Geld ..."
Professor Rieck behauptet zwar, Robert Habeck habe keine Ahnung, aber mit den eigenen Kenntnissen scheint es auch nicht weit her zu sein. Er schwadroniert darüber, dass eine CO2-Bepreisung sinnvoll gewesen wäre. Dann hätte der Markt entscheiden können. Rieck scheint nicht klar zu sein, dass wir ein europaweit beschlossenes System der CO2-Preise bekommen werden. Das steht fest und es gibt nicht viel, was man dagegen tun könnte, außer die EU abzuschaffen. Man kann das alles wunderbar hier nachlesen:
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Ab 2027 wird das System in Kraft treten. "Es gibt eine jährlich um 5,1%, ab 2028 um 5,38% gegenüber 2025 sinkende Mengenbegrenzung, die das Angebot definiert. Die Nachfrage steuert also den Preis." Das, was Rieck fordert, ist längst beschlossene Sache!
Zitat Rieck: "Wir ersetzen Gas durch Strom" und "Wir ersetzen Gas durch Kohle, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren".
Wir sollten darüber unbedingt diskutieren, denn es stimmt so nicht. Stand heute haben wir Gas und Kohle massiv durch erneuerbare Energien ersetzt. Im ersten Halbjahr 2023 stammten 57 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien.
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Die Tendenz ist weiter steigend, denn der Zubau von erneuerbaren Energien steigt ständig an. Übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in Nachbarländern wie Dänemark.
Und Rieck hat etwas gegen Fernwärme, weil das Kraftwerk ausfallen könnte ... Zitat Rieck: "Das System wird fragiler"
Auch dieses Thema handelt er streifend ab, wie einige andere auch. Ich habe erst nicht verstanden warum, habe dann aber eine Idee gehabt, Vermutlich hat er die kommunale Wärmeplanung, die die Gemeinden erarbeiten sollen, schlicht mit "Fernwärme" verwechselt oder einfach gleichgesetzt. Eine
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umfasst aber viel mehr als nur Fernwärme, kann diese aber beinhalten. Zur "Fragilität": In Dänemark etwa sind 60 Prozent der Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen, in Berlin sind es 1,2 Millionen Wohnungen. Ich habe nicht gehört, dass in Berlin oder Kopenhagen ständig gefroren wird.
Rieck zur Zwangsberatung: "Was kriegen wir dafür? Wir kriegen ein paar bunte Bildchen mit tollen Diagrammen und am Ende kommt das raus, was Ihnen jeder Heizungsmeister sagen könnte, wenn er einmal durch das Haus durchgeht."
Ich finde es schon krass, wie der Herr Professor in seinem bequemen Sessel mal eben eine wichtige und durchaus komplexe Dienstleistung abwatscht. Was "Heizungsmeister" so an Beratung abliefern, hat man in den letzten Wochen und Monaten sehen können. Offensichtlich, aber das meint Rieck ja auch, haben die ausschliesslich in Richtung Gasheizung beraten. Auch die haben vermutlich keinen blassen Schimmer davon, dass die Preise für Gas ab 2027 kontinuierlich steigen werden. Aber die Heizungsmeister haben bestimmt noch jede Menge Gasheizungen auf Lager gehabt, die sie schnell loswerden wollten. Würde ich eine kompetente Beratung in Sachen Heizungseinbau haben wollen, würde ich bestimmt nicht zu denjenigen gehen, die ausschließlich dann Geld verdienen, wenn sie eine Gasheizung einbauen.
Zur Förderung hat Rieck auch ganz exquisite Gedanken auf Lager: "Glauben Sie nicht, dass das am Ende Gratis ist (...) Das heißt ja nur, dass es auf die Gemeinschaft umgelegt wird."
Ich meine, mal ehrlich: Was bitte ist "am Ende" denn "gratis"? Alle Fördergelder, jeder Euro, den der Staat ausgibt, sei es für den Straßenbau, sei es für Schulen oder Schwimmbäder, werden natürlich von Steuergeldern und staatlichen Einnahmen bezahlt. Wie sollte es denn anders auch möglich sein? Mit der Antwort dämmert es nun auch, aus welcher "Ecke" der Mann kommt. Mir wird klar: Ihn stören die Steuern grundsätzlich. Er will, dass die "Kräfte des Marktes" alles regeln und der Staat sich zurückhält. Das ist FDP.
Rieck zu den Mietern: "Wenn solche Kosten auch bei den Mietern ankommen, würden die ja merken, was für ein grotesker Unsinn das ist. Also brauchen wir gleichzeitig auch einen Mietpreisdeckel."
Hier habe ich, weil er ja nichts belegt und nichts erklärt, eine Weile überlegen müssen, was Rieck meint. Mieterhöhungen sind in Deutschland seit langem gesetzlich begrenzt (Was das bringt, können die Bewohner von Städten wie Berlin, München oder Hamburg gut berichten.) Dann gibt es so einen Mietendeckel für Ballungsräume und, tatsächlich, gibt es auch einen Mietendeckel im GEG. Nur ist das im Grunde kein Mietendeckel, sondern ein Umlagendeckel. Auf der
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ist das so erklärt: "Mieterinnen und Mieter werden vor hohen Kosten geschützt: Vermietende dürfen zwar künftig bis zu zehn Prozent der Kosten umlegen, wenn sie in eine neue Heizungsanlage investieren beziehungsweise modernisieren. Die Umlage ist jedoch gedeckelt: Die monatliche Kaltmiete darf pro Quadratmeter und Monat um maximal 50 Cent steigen." Das bedeutet, wer eine Wohnung mit 70 Quadratmeter Fläche hat, dem darf die Miete wegen der Umlage für die energetische Sanierung, maximal um 35 Euro pro Monat erhöht werden, das sind im Jahr knapp 400 Euro ... Ich behaupte einmal: das merkt jeder, auch die Wähler der Grünen, für die das angeblich speziell gemacht wurde, um sie einzulullen. Darauf zielt auch das folgende Zitat ...
Zitat Rieck: "Was wir hier haben ist, dass wieder einmal so eine Art Teilenteignung stattfindet, und die Grünen wollen natürlich mit aller Gewalt verhindern, dass die Kosten, die sie verursacht haben, am Ende bei vielen ihrer Wähler ankommen. (...) Deshalb passieren solche komischen Sachen, und am Ende wird es natürlich ganz klar darauf hinauslaufen, dass zum einen die Gebäudesubstanz schlechter wird und zum anderen nicht gebaut wird."
Wie gesagt: Es sieht eher nicht danach aus, als würden die grünen Mieter nichts merken ... Interessant ist aber auch Riecks Sorge um die Bausubstanz. Er wähnt DDR-Verhältnisse, wo die Häuser alle "zerbröselt" sind, weil sich den Erhalt niemand leisten kann und die Mieten ja auch gedeckelt sind. Wie schon erwähnt, können Vermieter die Kosten für die energetische Sanierung umlegen, auf einen Zeitraum von zehn Jahren. Und wir reden hier über Kosten von 3500 Euro pro Wohneinheit (im Durchschnitt), bei denen der Deckel greift. Und natürlich können diese Kosten auch mindestens ebensolange steuerlich geltend gemacht werden. Es wird sicher Fälle geben, in denen schlecht bewirtschaftete Immobilien mit einem großen Investitionsrückstand Probleme bekommen. Für den Durchschnitt wird das kein Problem werden.
Auch zum "Strohalmverbot" hat er eine Meinung: "bringt nichts"
Auf
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steht, dass es kein reines Strohhalmverbot gibt, aber dass täglich drei Milliarden Plastikstrohhalme weltweit weggeworfen werden. Keine Ahnung, ob die Zahl aktuell ist, und wie viele es in Europa waren. Aber warum wir überhaupt co viele Produkte brauchen, die wir nach wenigen Minuten des Benutzens wegwerfen, entzieht sich meiner Kenntnis (mal abgesehen von Einwegspritzen usw,). Dass die EU versucht, diese Produkte zurückzudrängen, ist eine hervorragende Idee und bringt vermutlich einige Tonnen Plastik im Meer weniger.
Aber Professor Rieck will ja auch konstruktiv sein und Vorschläge machen. Und jetzt wird es richtig lustig.
Was soll man also machen? "Wald aufforsten", das ist eine "richtige" Maßnahme Zitat Rieck: "Es gibt solche Berechnungen, ich habe das nicht wirklich im Einzelnen nachvollzogen, also legen Sie mich nicht darauf fest, aber klingt erstmal plausibel ... (...) Wenn wir eine Größenordnung von 1 bis 2 Prozent unserer Waldfläche aufforsten würden, dann hätten wir den gleichen oder wahrscheinlich schon einen größeren Effekt als das, was in diesem Gesetz drinsteckt. Und das natürlich viel billiger."
Okay, das klingt natürlich super, und es gibt auch in der Tat
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, die das theoretisch bestätigen (an denen aber auch Kritik geübt wird). Aber, und der Teufel liegt eben in den Details, die dem Professor am Allerwertesten vorbeigehen, in der Praxis ist das eben nicht ganz so leicht, wie für YouTube vor dem Bücherregal.
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Bäume wachsen langsam, es dauert, bis sie viel CO2 aufgenommen haben, wir haben diese Zeit aber überhaupt nicht mehr
das Land wird anders genutzt, hier wird es große Konflikte geben
es sind nicht alle Flächen geeignet
Das größte Problem aber ist, dass auch die vorhandenen Wälder weltweit entweder abgeholzt werden oder so stark geschädigt sind, dass sie als CO2-Speicher eher weniger Wirkung haben.
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, das heißt ohne Schäden in den Kronen. Unser dringendstes Problem ist nicht aufzuforsten, sondern den vorhandenen Wald als CO2-Speicher zu retten, bevor dieser auch noch wegfällt. Aber Professor Rieck sagte ja auch. "Ich habe das nicht wirklich im Einzelnen nachvollzogen." Hätte er mal besser.
Dann kommt er aufs nächste Thema: Ist Bauen mit Holz günstiger? Zitat Rieck: "Würde ich mal vermuten, aber dazu liegen mir keine Zahlen vor".
Wie heißt nochmal diese Suchmaschine, die alles findet? Dazu liegen Rieck anscheinend auch keine Infos vor ... Google hilft in der Tat: Bauen mit Holz ist – derzeit – in der Tat teurer als Massivbau. Die einen sagen
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, andere geben
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an und wieder woanders wird von
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Zitat Rieck: "Das ist völlig untergegangen in dieser Diskussion: Wir brauchen Forschung (...) Weil wir Technologien brauchen, die so gut sind, dass sie weltweit ganz freiwillig, alle möglichen fossilen Energieträger ersetzen durch erneuerbare Energieträger. (...) Diese Technologien haben wir im Augenblick nicht. (...) Es fehlen Speichertechnologien, (...) es gibt teilweise Fehlanreize, nicht in Speichertechnologien zu investieren."
Okay, denke ich, Technologieoffenheit, das habe ich auch schon mal gehört. Wie ist das denn mit den fehlenden Speichertechnologien, wird da wirklich nicht geforscht? Auch hier eine schnelle Google-Recherche:
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Vor allem der Natrium-Akku, aber auch etliche andere Lösungen sind Gegenstand intensiver Forschung weltweit. Denn im Grunde ist es allen klar, dass wir da etwas brauchen, um eben die Zeiten der Dunkelflaute zu überbrücken. Interessant fand ich eine im Grunde einfache Idee: Schwere Blöcke aus beliebigen Materialien werden tagsüber mit Solarenergie nach oben gezogen und beim Absinken treiben sie dann eine Art Generator an. So ein Schwerkraft-Kraftwerk ließe sich vielleicht sogar unterirdisch bauen, es hat keine Emissionen und der Wertungsaufwand ist gering. Material dafür ist vorhanden ... das hört sich interessant an.
Zitat Rieck: "Wir brauchen über diese erneuerbaren Energien nicht im großen Stile zu sprechen, solange wir dieses Problem nicht gelöst haben. Also Speichertechnologie steht ganz oben."
Das ist nun wirklich nicht völlig falsch, aber das in einem Video als bahnbrechende Erkenntnis zu verkaufen, ist schon fast eine Veralberung der Nutzer. Um sowas zu erzählen, dazu muss man nicht Professor sein. Und: Unsere Stromversorgung ist bereits heute im großen Stil, nämlich
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Zitat Rieck: "Von denen, die eher für das GEG sind, wird ja unglaublich stark gegen Wasserstoff gestänkert. Warum eigentlich? (...) Mir ist keine andere Langzeitspeichertechnologie bekannt, als Wasserstoff. (...) Wir haben nichts anderes"
Das Problem am Wasserstoff ist, und Rieck weiß das natürlich und sagt es auch, der im Vergleich zum direkten Einsatz von Strom lausige Wirkungsgrad. Erzeuge ich mit Strom Wasserstoff, dann brauche ich momentan acht mal mehr Energie für dieselbe Leistung. Es wird intensiv daran geforscht, das zu verbessern, aber es wird wohl immer deutlich "teurer" bleiben, und das ist es, worauf es am Ende ankommt, Wasserstoff (oder E-Fuels) einzusetzen, als den Strom direkt zu verwenden. Fachleute gehen davon aus, dass wir Wasserstoff und E-Fuels vor allem für die Luftfahrt und den Schiffsverkehr brauchen werden. Wollten wir auch Autos mit Wasserstoff betreiben und damit heizen, brauchten wir außerdem viel mehr Windräder und beispielsweise viel, viel mehr neue Atomkraftwerke, als die drei, die abgeschaltet wurden. Ich glaube beides stößt auf massive gesellschaftliche Widerstände, abgesehen von der ungelösten Problematik des Endlagers für den Atommüll, das auch keiner vor seiner Hautür will.
Aber es gibt übrigens auch andere Speichertechnologien als Wassertoff:
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"
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Zitat Rieck: "Die Ressourcen in die richtige Richtung zu lenken, das ist das, was das Entscheidende ist. (...) Und das erreichen wir viel eher durch eine sachgerechte CO2-Bepreisung und dann müssen wir einfach vertrauen, dass die Wirtschaft schon die Stellen findet, in denen es am besten funktioniert."
Ich habe jetzt so viel geschrieben ... ich würde Professor Rieck empfehlen, seine Ressourcen mal in Richtung eines guten Friseurs zu lenken ...
Fazit: Ich frage mich, wer tut sich warum solche Videos an? Darf jemand, wenn er nur die Grünen ordentlich basht, jeden Unsinn erzählen? Warum ist man sich dafür nicht zu schade, sich mit so einem fachlich und sachlich unterirdischen Niveau abzugeben? Ich habe nur einen ganz kleinen Teil der Ungereimtheiten betrachtet. Leider ist es so, dass es sehr leicht ist, Unsinn in die Welt zu posaunen und dagegen ziemlich mühselig und langwierig, das zu entlarven. Ich habe es zum Teil mal versucht, womöglich ist mir der eine oder andere Schnitzer unterlaufen, wofür ich um Verzeihung bitte. Sachdienliches Feedback erwünscht.
Für diejenigen, die einen Berufsabschluss in der DDR gemacht hatten, wurden die Berufsabschlüsse bis auf wenige Ausnahmen plötzlich nicht mehr anerkannt.
Meine Frau stammt aus dem Osten und sagt dazu "Unsinn". In Ihrer großen Familie (Eltern, drei Schwestern teilweise mit Mann) und in der Bekanntschaft gab es keinen einzigen derartigen Fall. Details dazu:
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Zitat: "Rechtsgrundlage ist der Artikel 37 des Einigungsvertrages. Dort wird festgelegt, dass die in der DDR erreichten schulischen, beruflichen und akademischen Abschlüsse weitergültig sind. Es gilt: Die in den neuen und in den alten Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin (West)abgelegten Prüfungen oder erworbene Befähigungsnachweisestehen einander gleich und verleihen die gleichen Berechtigungen,„wenn sie gleichwertig sind“. Die Gleichwertigkeit wird auf Antrag von der jeweils zuständigen Stelle festgestellt."
Es gibt Ausnahmen, in denen die Abschlüsse nicht anerkannt wurden, meistens aber nach einfacher Prüfung doch.
@kailew: Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen hätte, mir das in vollem Umfang zu geben.
Ich kenne die Veröffentlichungen des Herrn Professor Rieck nicht und kann mir deshalb kein Urteil erlauben. Interessant finde ich, dass er
als Professor für Finanzwesen diese Aussagen macht und sich wohl für kompetent genug hält, für Bereiche, die nicht in seine Fachrichtung fallen
zu sprechen.
Ich habe meine Frau gefragt, ob es ihr gut ging. Sie sagte: "Wir wollten weg". Der Osten bestand eben in Sachen Reisen vor allem aus Ostsee und Bulgarien. Das war für viele ein großes Problem.
Ich hab das Video auch angeklickt und sofort die gleichen Gedanken gehabt.
Nur Geschwafel und nichts konkretes. Ich dachte, da muss doch was kommen, kam aber nicht.
Zuerst wollte ich mir die Mühe machen, dazu etwas zu schreiben, aber es wäre bei weitem nicht so umfangreich geworden.
Benutze nur mein Smartphone und damit alles so zu recherchieren, links einzufügen, usw., da bin ich nach kurzer Zeit nur noch genervt.
Das gleiche mit der Anerkennung einer Ausbildung der ehemaligen DDR.
Ich habe so einige Arbeiter damals eingestellt und ich hätte gerne deren Ausbildung nicht anerkannt, da das Fachwissen nicht im erforderlichen Umfang vorhanden war.
Leider waren auch so einige dabei, die auf gar keinen Fall unsere Arbeitsweise annehmen wollten. Habe ich darauf bestanden, wurde ich sogar teilweise beschimpft.
Aber das ist lange her und vergessen.
Was mir eher Sorgen macht, ist der aktuelle Rechtsruck in den östlichen Bundesländern.
Eigentlich ist das doch gar keine schlechte Nachricht wenn man diesen Zahlen der Bundesbank Glauben schenkt. Damit liegen all die Ober-Reichs-Bedenkenträger und Schwarzmaler anscheinend mit ihren Befürchtungen daneben.
"Etwa 540 Industriefirmen haben von Januar bis März 2023 Fragen der Bundesbank beantwortet. Die Ökonomen der Notenbank wollten wissen, wie die Unternehmen darauf reagieren, dass Energie teurer geworden ist. Die Firmen setzen eigenen Angaben zufolge vor allem darauf, besser mit Energie umzugehen. Die deutsche Industrie investiert im großen Stil in Energieeffizienz und setzt breit auf erneuerbare Energien. Außerdem, das überrascht nicht, haben viele Hersteller die Preise erhöht."
Die Energiekrise trifft Firmen – aber sie wissen erstaunlich gut, damit umzugehen. Die Bundesbank sieht keine Deindustrialisierung.
www.sueddeutsche.de
Auch ich beobachte in meiner Heimat, daß schon seit einiger Zeit viele Unternehmen nachhaltig investieren um Eigenstrom zu erzeugen und zu verwenden bzw. neue Gebäude energieeffizient zu bauen. Aldi und Lidl machen es seit 15 Jahren vor indem die Dächer deren Filialen mit PV Anlagen bestückt werden. Bei diesem Thema ist noch ganz viel Luft nach oben.
Zitat Rieck: "Wir ersetzen Gas durch Strom" und "Wir ersetzen Gas durch Kohle, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren".
Wir sollten darüber unbedingt diskutieren, denn es stimmt so nicht. Stand heute haben wir Gas und Kohle massiv durch erneuerbare Energien ersetzt. Im ersten Halbjahr 2023 stammten 57 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien.
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Die Tendenz ist weiter steigend, denn der Zubau von erneuerbaren Energien steigt ständig an. Übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in Nachbarländern wie Dänemark.
Mit dieser Aussage sollte man vorsichtig sein, denn es entsteht leider ein falscher Eindruck wenn man in 2023 vom prozentualen Anteil/Anstieg der regenerativen Energien spricht.
In dem Augenblick als man die letzten drei verbliebenden Kernkraftwerke abgeschaltet hat, ist natürlich der Anteil der regenerativen Energien sprunghaft angestiegen. Die in dem von Kai verlinkten Artikel genannten 57% Stromanteil betrachten nicht den Stromverbrauch in DE sondern den in Deutschland erzeugten Strom und vernachlässigt den importierten Strom.
Alle folgenden Zitate stammen aus dieser Statistik vom statistischen Bundesamt, wenn nicht gesondert gekennzeichnet:
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WIESBADEN – Im 1. Halbjahr 2023 wurden in Deutschland 233,9 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 11,4 % weniger Strom als im 1. Halbjahr 2022. Aufgrund deutlich gestiegener Importe (+30,8 %) und gesunkener Exporte (-18,1 %) sank die insgesamt im Netz verfügbare Strommenge allerdings nur um 6,9 % und damit schwächer als die inländische Stromerzeugung. Dennoch überstiegen die deutschen Stromexporte (32,6 Milliarden Kilowattstunden) auch im 1. Halbjahr 2023 die Stromimporte (30,6 Milliarden Kilowattstunden).
Stromexporte weiterhin höher als -importe, aber deutlich geringerer Exportüberschuss
Die nach Deutschland importierte Strommenge stieg im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022 um 7,2 Milliarden auf 30,6 Milliarden Kilowattstunden (+30,8 %). Demgegenüber sank die exportierte Strommenge um 7,3 Milliarden auf 32,6 Milliarden Kilowattstunden (-18,1 %). Damit verringerte sich der deutsche Exportüberschuss gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich von 16,5 Milliarden auf 2,0 Milliarden Kilowattstunden. Betrachtet man nur das 2. Quartal 2023, in dem die Kernkraftwerke bis zum Abschalten am 15. April 2023 nur noch 1,0 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugten, wurde mit 18,5 Milliarden Kilowattstunden deutlich mehr Strom importiert als exportiert (11,4 Milliarden Kilowattstunden). Dieser Importüberschuss von 7,1 Milliarden Kilowattstunden entspricht etwa der Strommenge, die im 2. Quartal 2022 noch von den drei Kernkraftwerken eingespeist worden war (7,3 Milliarden Kilowattstunden).
Folgende Excel - Tabelle zeigt wie der Import/Export sich seit der Abschaltung der Kernkraftwerke geändert hat. Mal schauen, wie es im Winter aussieht.
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Die Stromerzeugung aus Windkraft ging im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 um 1,2 % zurück. Wegen der insgesamt geringeren Stromerzeugung stieg der Anteil der Windenergie am inländisch erzeugten Strom dennoch von 25,6 % im 1. Halbjahr 2022 auf 28,6 % im 1. Halbjahr 2023. Damit war die Windkraft der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung. Die Stromeinspeisung aus Photovoltaik sank um 5,9 %, ihr Anteil an der gesamten Einspeisung stieg jedoch auf 11,9 % (1. Halbjahr 2022: 11,2 %). Der Rückgang der Einspeisung aus Photovoltaik erklärt sich vor allem damit, dass diese im 1. Quartal 2022 aufgrund ungewöhnlich vieler Sonnenstunden sehr hoch gewesen war.
d.h. in absoluten Zahlen wurde verglichen mit dem ersten Halbjahr 2022 weniger Wind- und Solarstrom in DE erzeugt. Wegen der insgesamt weniger erzeugten inländischen Energie ging jedoch der prozentuale Anteil am Energiemix hoch. Aber auch die Importe, die eben auch zu einem hohen Anteil Atomstrom aus Frankreich sind.
um auch noch etwas positives aus der Statistik mitzunehmen, der Anteil Kohlestrom ist rückläufig:
Konventionelle Energieträger: Kohlestrom-Erzeugung geht um knapp ein Viertel zurück
Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge ging im 1. Halbjahr 2023 um 23,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf einen Anteil von 27,1 % an der gesamten Stromerzeugung zurück. Damit war der Anteil von Kohlestrom wieder niedriger als der Anteil des Stroms aus Windkraft, nachdem Kohle im 1. Halbjahr 2022 mit einem Anteil von 31,3 % noch der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung gewesen war.
Insgesamt geht der Ausbau der regenerativen Energien natürlich stetig voran und das ist auch gut so. Nur sollt man bei der Argumentation dann auch sauber bleiben. Ist ein wenig wie die 15 000 Liter Wasser für 1 kg Rindfleisch.
Statistik ist wie immer relativ. Da hast du vollkommen Recht.
Aber Deutschland kann nach wie vor seinen Strom selbst produzieren.
Wird aber aus Kostengründen nicht gemacht, wenn der Strom aus dem Ausland günstiger eingekauft werden kann.
Das ist eine Praxis die schon immer so gehandhabt wurde und auch garantiert so bleiben wird.
Ich hatte da eben tatsächlich etwas in der Statistik falsch gelesen und geschrieben, wir könnten unseren Strom nicht mehr selbst produzieren. Ich hatte meinen Irrtum bemerkt und es schnell rausgenommen. Du warst wohl mit lesen schneller
Was übrigens auch sehr bedenklich ist, wenn man sich den CO2 Ausstoß pro erzeugte Kilowattstunde nach Ländern anschaut. Ich hatte eben einen Link, der ist aber jetzt hinter einer Paywall. Ich schaue mal was ich da finde.
Edit: mal liegt die Statistik hinter einer Paywall ein anderes mal nicht, aberich kann ja beschreiben worum es mir geht:
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Deutschland erzeugte in 2021 pro erzeugter Kilowattstunde Strom 402 Gramm CO2, Frankreich liegt bei 67 Gramm CO2 /Kwh. Das ist Faktor 6. Der EU Durchchnitt liegt bei 275 Gramm/Kwh.
Ich hatte neulich aktuellere Zahlen, nach Abschaltung der letzten Kernkraftwerke, da sah es noch schlechter für DE aus. Mal schauen ob ich es noch finde.
Hallo @Chap,
das stimmt, der falsche Eindruck könnte entstehen, die Argumentration ist aber sauber. Es ging hier aber um die Behauptung "wir ersetzen Gas durch Kohle" und das ist eben genau nicht korrekt. Ich will und kann es jetzt nicht nach Anteilen genau ausrechnen, aber durch den stetigen Zubau der erneuerbaren Energien, ersetzen wir eben einen großen Anteil des russischen Gases nicht einfach durch Kohle, sondern auch durch erneuerbare Energien. Dass der Stromverbrauch noch eine andere Sache ist, ist klar, war aber nicht Thema für mich.
Auch dieser Gesichtspunkt muss der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Es wird ja oft der Eindruck erweckt, wir seien "abhängig" vom Strom aus dem Ausland. Ich denke, derart "nationale" Betrachtungen sind angesichts des europäischen Strommarkts nahezu sinnlos. Das ist ungefähr so, als würde man behaupten, unsere Windräder seien abhängig vom Wind aus dem "Ausland".
Und um noch diese Zahlen nachzuliefern: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch betrug 2022
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, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr betrug der Anteil am Bruttostromverbrauch im ersten Halbjahr nach Schätzungen 52 Prozent (darunter ist natürlich auch im Ausland erzeugter Strom). Insgesamt ist 2023 die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland wegen schlechterer Witterung (2022 war ein besonders gutes Jahr) trotz Zubau leicht zurückgegangen.
Noch ein kleiner Aspekt: Diese Werte werden sich in der Tat sprunghaft ändern, wenn die leider verzögerte Stromtrasse Südlink fertig ist, Dann kann der Süden Deutschlands auch die Windenergie aus dem Norden nutzen: Warum sich der Ausbau der Stromtrasse SuedLink verzögert
Statistik ist wie immer relativ. Da hast du vollkommen Recht.
Aber Deutschland kann nach wie vor seinen Strom selbst produzieren.
Wird aber aus Kostengründen nicht gemacht, wenn der Strom aus dem Ausland günstiger eingekauft werden kann.
Das ist eine Praxis die schon immer so gehandhabt wurde und auch garantiert so bleiben wird.
In absoluter Menge vielleicht, aber Importe gibt es nicht nur aus Preisgründen, sondern auch, um Phasen mit niedriger Stromerzeugung aus EE auszugleichen. Denn noch sind die Speichermöglichkeiten begrenzt bis non-existent.
So wie zB. auch Frankreich letztes Jahr nicht massig Strom aus Deutschland importiert hat, weil er so schön günstig war, sondern weil im Sommer aufgrund von Dürre und daher fehlendem Kühlwasser einige AKWs heruntergefahren werden mussten und deren Erzeugung dann im Netz gefehlt hat.
Dass wir Gas und Kohle durch EE ersetzt hätten, stimmt übrigens auch nur zur Hälfte. Die aus Gas produzierte Strommenge ist tatsächlich in den letzten 10 Jahren gestiegen, nur Kohle hat deutlich abgenommen. Und Gas wird auch weiter steigen, weil es die Kohlekraftwerke ablösen wird, die größtenteils alle zwischen 2027-2030 vom Netz gehen.