Wenn ich mich da mal kurz einklinken darf. Hatte heute ein erstaunliches und erfreuliches "Cabriz" Erlebnis. Zwei voneinander unabhängige Bekannte haben mich zum Lidl getrieben. Eigentlich schon seit Montag oder so. Waren wohl bayrische Wochen, mit Leberkäs, Maultaschen etc. Wie immer habe ich natürlich alles verpennt und mich erst heute auf den Weg gemacht, weil unser Mineralwasser zur Neige ging. Jedenfalls konnte ich noch ein paar Reste ergattern und bin dann zufällig beim Weinregal an einem runter gesetzten Cabriz Dão Tinto vorbeigestolpert.
Der hing da mit diesem "Runtergesetzt-Schild" und voll behangen mit Auszeichnungen von Parker bis zum Wall Street Journal. Also halt mal zwei Flaschen in den Wagen. Trotz (oder gerade wegen) all den Orden war ich zwar gespannt, habe mir jedoch nicht allzu viel versprochen. Muss ich revidieren. Ein wirklich guter Dão-Wein. Angenehme 13%. Entsprechend etwas heller in der Farbe, Granatrot. Schöne Struktur, frisch, etwas Frucht und viel Kräuter. Barrique (ja, bei einem 4.00 Euro Wein) ist sehr dezent. Sicher gebrauchte. Alfrocheiro schmeckt man deutlich heraus. Zum sofort trinken und bitte zur Standard-Rotwein-Temperatur von 16-18 Grad. Aufheben würde ich den keinesfalls und von Zimmertemperatur (> 18 Grad) rate ich auch ab.
Man darf nicht zu viel erwarten, zumal die Flasche um 4,00 Euronen gehandelt wird und 2.5 Millionen davon produziert wurden. Diese enorme Produktion von diesem Wein zeigt, dass man hervorragenden Wein industriell zu sehr angenehmen Preisen produzieren kann. Eine kleine Auflage ist nicht automatisch ein Gütesiegel. Ein guter Wein kann auch in großen Mengen produziert werden.
Was die ganzen Orden besagen, ist nicht ganz falsch. "Best of 2017 Value Wine". Das bezog sich zwar auf frühere Jahrgänge, aber auch der aktuelle 2017er ist nicht von schlechten Eltern. Ab heute sicherlich einer meiner Top-4-Euro-Weine.
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