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Anleitung zum Hauskauf in Portugal gesucht

sandyfeet

Amigo
Teilnehmer
Ich bin ein ganz neues Forenmitglied. Mein Partner und ich suchen ein Haus in Portugal. Wir waren inzwischen zweimal da und sind durchs ganze Land gefahren. Die großen Städte haben wir dabei gemieden und uns auf das Landesinnere fokussiert. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Gegend um Coimbra.

Vor zwei Wochen hatten wir zwei Hausbesichtigungen. Gleich das erste Haus gefiel uns so gut, dass wir es am liebsten kaufen würden. Die Maklerin macht auch schon ordentlich Zeitdruck, haben wir das Gefühl. Nun sind wir aber totale Neulinge und haben nur wenig Ahnung über die Abläufe. Überstürzen wollen wir schonmal gar nichts, es geht auch nicht gerade um eine kleine Hütte.

Wir müssen jetzt erstmal ganz viel klären: Wer macht für uns die Arbeit, wie Klärung der Altlasten etc. Wer leiht uns das fehlende Kapital (deutsche oder portugiesische Bank?). Was sind die Folgekosten und wo liegen die Fallstricke. Wie läuft es, wenn wir zu zweit ein Haus kaufen wollen, stehen wir am besten beide im "Grundbuch" (oder entsprechend). Wir sind nicht verheiratet. Alter 66/58. Wie sind die Erbregeln. Was kommt steuerlich auf einen zu. Krankenversicherung. Wie ist das ganze für Rentner. Mein Partner ist bereits in Rente, mir bleiben noch 5 Jahre und ich bin auch noch in D angestellt. Wir wohnen im Norden von D und wollen erstmal nur teil-auswandern (Wintermonate)

Und es kommen bestimmt noch viele andere Fragen ... nun habe ich schon mitbekommen, dass es dazu viele bestehende Beiträge gibt. Ich habe mich auch schon "durchgewühlt", von daher möchte ich keine Diskussion darüber anstossen, ob mein Beitrag sinnvoll ist oder nicht. Für hilfreiche Links bin ich immer wieder sehr dankbar. Ich habe mir bereits ein Halbwissen zu den meisten oben stehenden Themen angeeignet.

Ich denke, der erste Schritt wird die Beantragung der NIH sein. Ein weiterer Trip nach Portugal ist für März geplant, und dann können wir das hoffentlich erledigen. Der nächste Schritt sollte wahrscheinlich die Suche nach einem Anwalt bzw einer Einrichtung sein, der/die für uns die Einsicht in Grundbücher o.ä. vornehmen kann, damit wir kein belastetes Objekt angedreht bekommen. Gespräche mit der Hausbank hier bzgl. Finanzierung liegen auch an.

Wer Lust hat, mir ein paar hilfreiche Links und/oder Erfahrungen zur Verfügung zu stellen, dem bin ich jetzt schon dankbar. Auch über die Fallstricke und Gefahren.
 
Ach ja, Lisbob.net und Haus-Kaufen-Portugal habe ich schon herausgelesen und werde mich jetzt mit diesen Seiten beschäftigen.
 
Moin,

na dann viel Spaß - die Gegend ist wirklich schön und Coimbra bietet auch was (unter anderem eins meiner Lieblings-Hotels in Portugal, die Quinta das Lagrimas).

Ihr findet hier im Forum einiges an Informationen, ansonsten kann ich die Seite hier empfehlen:

Christina hat übrigens auch ein gutes Buch zu Ihrer Ankunft in Portugal geschrieben: kann den Fado fade sein / Christina Zacker. Wenn ihr das irgendwo findet kauft euch das mal - da sind einige Dinge beschrieben die im täglichen Leben immer wieder passieren und den Durchschnittsdeutschen verwirren.

Gruss
Hans
 
@sandyfeet Viel Erfolg bei Eurem Projekt. Damit, dass die Forensuche genutzt und offensichtlich schon einige Zeit auf das große Archivwissen verwendet hast, bist Du vielen anderen Fragestellern schon deutlich voraus.
Wir haben einen Forenmakler @HaraldLF und zuletzt war noch ein weiterer hier aktiv, vielleicht können die ja noch etwas nützliches beitragen.

Die NIH ist vermutlich ein Tippfehler, die NIF benötigt ihr definitiv.
 
@sandyfeet:
Zum Thema Immobilienfinanzierung: Deutsche Banken finanzieren i.d.R. in Portugal nur, wenn ihr in Deutschland eine Immobilie zur Sicherheit habt. In Portugal gibt es zwei Zinsvarianten - variabel und fest, ersterer Zinssatz orientiert sich am aktuellen Zinsniveau, letzterer ist meist etwas teurer, dafür hat man dann für einen gewissen Zeitraum Planungssicherheit. Wenn ihr nur eine kleine Summe finanzieren müsst, kann man das eventuell über einen "normalen" Kredit machen - da müsst ihr einfach mal vergleichen. Hausfinanzierungen dürften wahrscheinlich auch auf Grund eures Alters schwierig sein.
Wenn ihr euch einig seid, lasst euch beide ins Grundbuch eintragen, das dürfte im Fall des Falles einfacher sein. Wir überlegen gerade, wie wir das nachträglich ändern (ebenfalls nicht verheiratet und im Grundbuch stehe nur ich). Nach deutschen Erbrecht würde mein Lebensgefährte sich dumm und dusselig mit Erbschaftssteuer zahlen und mit portugiesischen Recht haben wir uns da noch nicht einmal auseinander gesetzt... Der deutsche Vorbesitzer unseres Häuschens hatte, obwohl verheiratet und seine Frau damit auch automatisch im Grundbuch stand, ordentlich Probleme, nach dem Tod seiner Frau alle Unterlagen beizubringen, so dass er verkaufen konnte - das ist also nicht so trivial. Lasst euch am Besten ordentlich von einem Anwalt oder Solicitador beraten. Folgekosten sind normalerweise jährliche Grundsteuer, Strom und Wassergebühren, alles andere hängt ja von euren persönlichen Vorlieben ab (dauerhaft Internet im Haus, Gärtner/Housekeeping, Alarmanlage, Versicherungen...).
Viel Spaß in Portugal und im Forum!
 
Vielen Dank für eure Antworten. Lotteluna, genau das sind so die Erfahrungen, die ich meine, danke fürs Teilen. Es gibt wirklich vieles zu bedenken, aber es macht einem auch Mut, dass es hier so viele gibt, die es schon gewagt haben
LG Sandy
 
Ein Solicitador ist hilfreich. Anwälte sind zum Streiten da und nicht zur Kaufberatung.
 
Ola
die Hauspreise sind noch etwas ueberhitzt in Portugal. Also den Gegencheck machen.

Hat das Haus den erforderlichen Energieausweis?

Die Folgekosten zB Imi , Grundsteuer ist in den portugiesischen Gemeinden unterschiedlich hoch. Kann daher auch mal
hoeher als in Deutschland sein.

Wie ist die Versorgung liegt Gas, Wasser in der Strasse?
Was liegt an Internetleitung?

Zur Hauskaufunterstützung wuerde ich mir einen deutschsprachigen Anwalt suchen
Aber vorher den Preis , Kosten schriftl festlegen, damit es keine Überraschungen gibt. ( AnwaltListe gibt es bei der deutschen Vertretung)

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Youtube-Kanal


hat einige aktuelle Videos zu dem Thema veröffentlicht. Was die Preisentwicklung angeht, so gab es eine minimale Stagnation, aber bisher sieht es nicht nach einem Rückgang aus:



Das aktuelle Zinsniveau wird inzwischen eingepreist sein, daher vermutlich die Stagnation. Zinssenkungen werden eher zu Preissteigerungen führen. Man muss sich die Preise einmal inflationsbereinigt betrachten, dann erkennt man den erheblichen Wertverlust des Euros. Die Politik der portugiesischen Regierung unterstützt die hohen Preise aktiv. Gegenteilige Versprechungen sind Augenwischerei. Anstatt z.B. Gutachten zu beschleunigen oder gar zu entbürokratisieren, kann man nun ohne Gutachten verkaufen, was aber Risiko auf den Käufer abwälzt und letztlich nur für institutionelle Investoren tragbar ist und damit preissteigernd wirkt. Die erheblichen Hürden einer Sanierung führen weiterhin zu Investitionsstau und einem knappen Markt, was die Preise hochhält, und werden nicht beseitigt. Es wird also auch in Zukunft sehr viel Leerstand sanierungsbedürftiger Gebäude geben. Man erkennt die Kosten der Bürokratie am höheren Preis von Gebäuden, für die ein Sanierungsplan genehmigt wurde.

Fundamental sehe ich keinen Grund, warum die Preise sinken sollten.

Michael
 
Vielen Dank noch einmal, auch für diese Betrachtungen! Das Haus hat tatsächlich Energieausweis A+ und ist gut angeschlossen. Aktuell suchen wir jetzt den Kontakt zu einer Anwältin in der Nähe, die die Immobilie für uns begutachten soll (wurde uns von der Maklerin empfohlen). Sowohl was Altlasten betrifft, als auch was die Gesamt- und Folgekosten betrifft. Mein Eindruck (ohne vom Fach zu sein), ist auch, dass die Preise hoch sind, man aber leider nicht auf fallende Preise hoffen kann. Unsere Maklerin sagte, fast jede portugiesische Familie hat irgendwo eine alte Ruine auf dem Land rumstehen, während in den Städten die Wohnungen knapp sind... sind denn die Baupreise vergleichsweise hoch in Portugal? Wir hatten den Eindruck, dass es an Baumaterial nicht mangelt, zumindest Steine und Steinplatten, Sand, Bruchstein ...
 
Das Haus hat tatsächlich Energieausweis A+ und ist gut angeschlossen.
A+ kann auch ein Haus haben das im Winter nicht bewohnt war und deshalb kaum energie gebraucht hat. es gibt energieausweise die auf dem verbrauch der letzten 5- (oder waren es 3) - Jahre basieren und nicht auf die bausubstanz

 
Zuletzt bearbeitet:
@sandyfeet : ihr habt doch das Haus besichtigt. Kann es sich wirklich um ein A+ handeln, sprich max.5 Jahre alt, sehr gut isoliert, beste Fenster, automatische Belüftung, Heizung durch Wärmepumpe? Bei Coimbra muss das ganze schon sensationell sein, um A+ zu erreichen
 
Also wenn ich unseren Energieausweis so anschaue, ist er dafür, dass wir einfach verglaste Fenster, nicht wirklich dichte Fenster und Türen und keine Heizung haben..., gar nicht so schlecht... Da steht ja auch drin, mit welchen Maßnahmen man das verbessern kann - und das hätten wir jetzt alleine durch die Umstellung von Gasdurchlauferhitzer auf Elektroboiler schon bessere Werte. Und an Fenstern und Türen hat sich immer noch nix geändert... Also: Ich wäre auch etwas vorsichtig wegen der sehr guten Werte, wenn es sich nicht wirklich ein sehr sehr guten Neubau oder ein top sanierten Altbau handelt...
 
Ja, wir haben es besichtigt. Es ist sehr gut gedämmt, hat aber keine Zwangsbelüftung und auch keine Wärmepumpe, von daher ist es wohl so wie ihr sagt, eher aufgrund von anderen Faktoren zu dieser Bewertung gekommen. Es hat eine (inaktive) Dieselheizung und einen wasserführenden Holzofen, und in jedem Stockwerk sind Split-Klima Geräte. Solarthermie ist auch vorhanden. Wir stören uns auch an dem Warmwasserspeicher, das würden wir lieber mit modernen Durchlauferhitzern regeln. Auch würden wir mehr Solarkraftwerke installieren. Hier in D haben wir Erfahrung mit Balkonkraftwerken, das würden wir gerne auch dort machen. Gibt es damit Erfahrungen von eurer Seite? Sind die in P überhaupt erlaubt?
 
Naja Balkonktraftwerke werden nicht viel zur
Heizung beitragen können. Es gibt im Winter
schon einige bis viele Regentage.

Meistens wird in Portugal einige Stunden mit dem Klimagerät geheizt.
Oefen sind oft zur Unterstützung.

Warmwasser ueber Durchlauferhitzer durch Gas oder Elektro ist besser als ein Speicher.

Wir haben eine Junkers GasTerme.
Zentralheizung und Warmwasser durch
Durchlauferhitzung.
Zusätzlich koennen wir mit Klimageräte und
Kamin heizen.

VG
 
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