AW: Wie funktioniert der Nichtraucherschutz in PT?
Hallo Leute,
Glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.
es ist übrigens ganz interessant, was es mit diesem geflügelten Wort auf sich hat. Im Allgemeinen wird das ja Churchill zugeschrieben, und es stammt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Historiker haben nun versucht herauszufinden, in welchem Zusammenhang Churchill das geäußert haben könnte - und haben nichts finden können. Dagegen scheint es so zu sein, dass die deutsche Nazi-Propaganda dem damaligen britischen Premierminister aus Propagandazwecken den Spruch angedichtet hat. Mehr dazu hier:
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Seit ich das weiß, finde ich den Satz noch blöder als vorher. Wenn man sich bewusst macht, dass Statistiken immer interpretiert werden müssen und immer auch Raum für verschiedene Interpretationen ist, kann man damit ganz gelassen umgehen.
Oder um das vorgeschobene Argument Passivrauchen. Die letzten 100 Jahre hat das Passivrauchen auch keinen gestört.
das bestreite ich, es haben sich nur viel weniger Leute beschwert. Rauchen war lange Zeit ja auch ein Männerphänomen. Ich bin mir sicher, dass gerade die Frauen keinen Spaß an "Zigarren-Küssen" hatten und auch die Sache mit der stinkenden Kleidung von einer ganz anderen Perspektive betrachtet haben - sie mussten das ja waschen. Aber natürlich ist kaumk jemand auf die Idee gekommen, sich zu beklagen. Dass man weiß, dass auch Passivrauchen schädigen kann, ist ja auch eine eher neue Erkenntnis.
Es geht letztlich um die Frage, ob rauchen ein schützenswertes Bedürfnis ist wie z.B. Essen, Trinken, Ruhe/Schlafen, Toilette gehen ist - ob Sucht sozusagen zu den Grundrechten des Lebens gehört.
Ich finde, so kann man die Frage nicht stellen. Natürlich gehört auch Sucht theoretisch zu den Grundrechten. Die Frage ist aber, inwieweit das eben in der Ausübung mit anderen Grundrechten und den Grundrechten anderer kollidiert? Erst dann wird das Thema doch virulent. Eine Sucht, die keinen anderen schädigt, die die Gesellschaft nicht tangiert, kann mir egal sein.
Neben der körperliche Abhängigkeit gauckelt das Rauchen auch eine Zugehörigkeit, Gleichstellung vor, d.h. man konditioniert sich über die Krücke des Anzündens der Zigarette dazu zugehören, in der Gruppe integriert zu sein, kann von daher nat. schlecht das Rauchverbot akzeptieren.
Siehe hierzu vllt. die 1. Raucherlebnisse im Jugendlichenalter; das Rauchen der Frauen als emanzipatorischer Faktor in den 60er und 70ern, etc.
das ist alles richtig, aber kein Grund, daran auch später festzuhalten. Der einzige Grund nach dem Rauchstart auch weiterzumachen, ist eben die körperliche Abhängigkeit - die Sucht.
Ich habe das früher schon zu erklären versucht. Jeder, der nach irgendwas süchtig ist, kann das ja selber einschätzen. Die Sucht bestimmt das Handeln, man ist nicht frei in seinen Entscheidungen. Ja nach Droge und Grad der Abhängigkeit tut man Dinge, nur um die Sucht zu befriedigen, Der Raucher läuft bei Eis und Schnee zum Automaten, der Alkoholiker zur Tanke, der Heroinabhängige klaut einer Oma die Handtasche (das sind alles Facetten einer Geschichte, wobei ich aber ausdrücklich
keine moralische Gleichsetzung von Rauchern und kriminellen Drogenabhängigen meine).
Raucher oder Nichtraucher, mich interessiert nur der Mensch, nicht seine Gewohnheiten oder Süchte.
Mir ist es völlig piep egal, ob jemand raucht oder nicht, wenn er ein netter Mensch ist.
das ist ein ehrenwerter Standpunkt. Dennoch muss die Debatte, das sagst Du ja auch, als
politische geführt werden. Da wir ja die Situation haben, dass man eben an vielen Stellen, etwa am Arbeitsplatz, mit Menschen zusammen ist, die man sich nicht aussuchen kann, die vielleicht Vorgesetzte sind, kommt es
dort eben nicht darauf an, ob es sich um einen netten Menschen handelt. Denn wenn der supernett ist, einen aber den ganzen Tag vollqualmt und es auch nicht lassen kann, dann hat man mehr mit dessen Suchtpersönlichkeit zu tun, als mit dem netten Kerl, der auch noch drinsteckt. Und ich rede da durchaus aus eigener Erfahrung.
So eine Sucht kann sich in entsprechenden Konstellationen auf ein gesamtes Team fatal auswirken, weil es eben wegen mangelnder Regelung ständig Konflikte gibt, die sich auf die
Arbeit negativ auswirken.
Deshalb müssen sich auch Nichtraucher klarmachen, dass der Raucher es nicht einfach mal lassen kann. Sucht ist letztlich eine Krankheit, und bestimmt Ton und Rhythmus.
Kai