Ich glaub, zumindest Leute mit Französisch-Leistungskurs kommen heute auch nicht um Sartre herum. Neulich hat die Tochter von Freunden in der Schule den "Ekel" lesen müssen - und da tat sich dann ein riesiger Abgrund zwischen den Generationen auf, auf jeden Fall zwischen ihr und mir, so groß war das Unverständnis hinsichtlich Idee und Haltung dieses Buchs.Anita schrieb:Bezüglich Satre, ich mag seine Stücke besonders, sie sind prägnant, auf den Punkt und zwingen den Leser notgedrungen zum Denken, allein deswegen sollten seine Stücke Zwangslektüre in den weiterführenden Schulen sein.
Aber bis auf den Ekel, der immer noch gut ist, um Pfadfinder (früher) und Gutmenschen (heute) zu provozieren, finde ich Sarte auch nicht mehr so (zum Denken) bewegend und berührend. Ich hab zu Schulzeiten Sarte en masse gelesen, dann ein paar kurze Blicke während der Studiums, heute verstaubt die rote Reihe ganz oben im Regal.
(Und da wir ja virtuell in Portugal sind: Sartres "Das Sein und das Nichts" habe ich vor (immer) mehr als zwanzig Jahren kurz vor dem Abi auf der Isla de Berlengas gelesen/geschmökert - von meinen Freunden genervt, mit denen ich damals, ich glaube, fast eine Woche im Forte das Berlengas war, Freundin in Berlin, da war für ein paar Tage der Rückzug als Eremit auf einen sonnigen Hügel genau das Richtige. Und lesen ist ja immer auch etwas Pose, oder?)