Ich habe mich schon öfter gefragt, ob sich der portugiesische Sinn für Gerechtigkeit vom deutschen und selbst amerikanischen unterscheidet.
Gestern zum Beispiel. Vielleicht hat noch jemand von euch die Telenovela Sedução verfolgt. Gestern war die letzte Folge und wie schon bei anderen dieser Serien zuvor stieß mir das Ende doch arg auf.
Von Anfang an habe ich mich gefragt, warum während der Titelmelodie der Bösewicht Julia wie der Star im Mittelpunkt stand. Diese Person war eine reiche Frau, die versuchte, mehrere Leute einschließlich ihres eigenen Sohns und ihrer eigenen Schwester eiskalt zu ermorden. Durch die völlig unrealistisch gehäuften Zufälle scheiterte dies wie bei solchen Serien üblich. Wer aber gedacht hat, sie würde in der letzten Folge für ihre Mordversuche und Intrigen in irgendeiner Weise bestraft, der wurde enttäuscht. Sie kam ungeschoren davon und war direkt vor dem FIM auf dem Weg zum nächsten Tiefschlag.
Die Rolle des Tiago war ein skrupelloser, von Ehrgeiz zerfressener Psychopath, der sich ebenfalls einiger Verbrechen schuldig gemacht hatte, z. B. Erpressung. Schwamm drüber, er kam ebenfalls ungeschoren davon und verwandelte sich am Ende wieder in einen braven Sohn.
Miguel hatte kaltblütig eine Frau ermordet und deren Selbstmord vorgetäuscht, aber er lief am Ende ebenfalls frei herum.
Ester, eine oberflächliche Karrierefrau im Fernsehbereich, hatte die Fehlgeburt bei der Freundin ihres Ex (den sie betrogen hatte) verursacht und dann auch noch versucht, diese zu überfahren. Als Quittung dafür bekommt sie am Ende einen tollen Job in New York.
Bei anderen Serien fand ich die Auflösung am Ende ebenfalls problematisch, ja die gesamten Drehbücher. Es scheint bei diesen Schreiberlingen eine Art Sympathie für das Böse zu geben. Oft werden die Täter dann am Ende irgendwie als Opfer ihrer Gefühle hingestellt, meist kommen sie billig davon, nämlich durch ihren Tod. Generell gleichen die Serien hier eher billigen Krimiserien, habe ich den Eindruck, man möchte Portugal irgendwie als Kompaktversion der USA hinstellen. Aber US-Serien werden meist relativ intelligent und gerecht aufgelöst.
Auf die lächerliche Häufung von Blondinen und völlig unnatürlichen Verhaltensweisen vieler Rollen gehe ich gar nicht erst ein.
Welchen Einfluss haben solche Serien, die ja von sehr vielen Portugiesen Jahr für Jahr angesehen werden, langfristig auf die Psyche des Landes?
Ich habe mich jedenfalls entschlossen, keine dieser Serien mehr anzusehen, ab morgen kann ich 3 Stunden früher ins Bett gehen und aufstehen
Gestern zum Beispiel. Vielleicht hat noch jemand von euch die Telenovela Sedução verfolgt. Gestern war die letzte Folge und wie schon bei anderen dieser Serien zuvor stieß mir das Ende doch arg auf.
Von Anfang an habe ich mich gefragt, warum während der Titelmelodie der Bösewicht Julia wie der Star im Mittelpunkt stand. Diese Person war eine reiche Frau, die versuchte, mehrere Leute einschließlich ihres eigenen Sohns und ihrer eigenen Schwester eiskalt zu ermorden. Durch die völlig unrealistisch gehäuften Zufälle scheiterte dies wie bei solchen Serien üblich. Wer aber gedacht hat, sie würde in der letzten Folge für ihre Mordversuche und Intrigen in irgendeiner Weise bestraft, der wurde enttäuscht. Sie kam ungeschoren davon und war direkt vor dem FIM auf dem Weg zum nächsten Tiefschlag.
Die Rolle des Tiago war ein skrupelloser, von Ehrgeiz zerfressener Psychopath, der sich ebenfalls einiger Verbrechen schuldig gemacht hatte, z. B. Erpressung. Schwamm drüber, er kam ebenfalls ungeschoren davon und verwandelte sich am Ende wieder in einen braven Sohn.
Miguel hatte kaltblütig eine Frau ermordet und deren Selbstmord vorgetäuscht, aber er lief am Ende ebenfalls frei herum.
Ester, eine oberflächliche Karrierefrau im Fernsehbereich, hatte die Fehlgeburt bei der Freundin ihres Ex (den sie betrogen hatte) verursacht und dann auch noch versucht, diese zu überfahren. Als Quittung dafür bekommt sie am Ende einen tollen Job in New York.
Bei anderen Serien fand ich die Auflösung am Ende ebenfalls problematisch, ja die gesamten Drehbücher. Es scheint bei diesen Schreiberlingen eine Art Sympathie für das Böse zu geben. Oft werden die Täter dann am Ende irgendwie als Opfer ihrer Gefühle hingestellt, meist kommen sie billig davon, nämlich durch ihren Tod. Generell gleichen die Serien hier eher billigen Krimiserien, habe ich den Eindruck, man möchte Portugal irgendwie als Kompaktversion der USA hinstellen. Aber US-Serien werden meist relativ intelligent und gerecht aufgelöst.
Auf die lächerliche Häufung von Blondinen und völlig unnatürlichen Verhaltensweisen vieler Rollen gehe ich gar nicht erst ein.
Welchen Einfluss haben solche Serien, die ja von sehr vielen Portugiesen Jahr für Jahr angesehen werden, langfristig auf die Psyche des Landes?
Ich habe mich jedenfalls entschlossen, keine dieser Serien mehr anzusehen, ab morgen kann ich 3 Stunden früher ins Bett gehen und aufstehen
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