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Touristen in Lissabon: Segen oder Fluch?

Aber man sollte in Lissabon, eigentlich in ganz Portugal, sich genau überlegen, ob der Billig- und Sauftourismus etwas für die Zukunft sein wird. Es gibt nittlerweile Pauschalreisen und auch Billigflieger nach Albanien und da ist es noch so richtig günstig.
Hmmm, langsam wiederholt Du Dich. Klingt mir ziemlich nach Pauschalaussagen.... Außerdem kann das hier keiner wirklich bestätigen was Du da schreibst. Nicht jeder, der vielleicht nicht so viel Geld für Essen oder Hotel ausgeben kann säuft den lieben langen Tag.... Und so billig ist ja Lissabon und Portugal nun auch gerade nicht.
Was habt ihr den in Montijo gemacht? Wusste nicht, dass das jetzt so viel schöner als Lissabon ist.
 
Es gibt nittlerweile Pauschalreisen und auch Billigflieger nach Albanien und da ist es noch so richtig günstig. Da bekommt man für sein Geld bestimmt noch einige Bierchen merh als in Portugal

Recht zynischer Umleitungsversuch :klatsch: Tipp: mehr Gelassenheit und einfach ausweichen. Mir fällt hier immer der liebe Watzlawick ein, manche Menschen wollen sich einfach ärgern, fokussieren sich auf das, was sie unbedingt sehen und worüber sie sich auch ärgern wollen und sind dabei blind für das andere Schöne.

Beispiel: Mallorca ist herrlich und man kann total einfach den Zentren ausweichen, die einem nicht behagen. Einfach mal mit Lisboa versuchen, das geht!
 
Du hast es ja ziemlich drauf, @Cignale. Vielleicht willst Du Dich einfach mal als Bürgermeister in Lissabon bewerben. Die suchen fähige City-Manager mit Deinem umfassenden Weitblick. Und wie Du Dich mit Hartz IV auskennst. Du kennst sogar die einzelnen Empfänger und hast sie ja perfekt klassifiziert. Hut ab!

Du musst Dich jedoch noch etwas einarbeiten. Seit 2008, das sind gerade mal 15 Jahre, steht der Flughafen auf dem Plan. Seither geht es hin und her. Am 19. Juni dieses Jahres wurde der Bau mal wieder beschlossen. Und am 20. Juni hat António Costa den Beschluss wieder kassiert.

Costa anula decisão de Pedro Nuno Santos sobre construção dos novos aeroportos

Aeroporto do Montijo. Ministério Público põe travão no projeto
Also mir liegt es fern Bürgermeister von Lissabon zu werden, da hätl sich mein Interesse sehr in Grenzen. Und selbst wenn ich diese Absicht hätte, wie stünden meine Chancen als Nicht-Portugiese? Allenfalls wenn ich eingebürgerter Entsandter der Volskrepublik China wäre, die ja Portugal rechtmäßig duch Aufkauf erworben hat. Dis Diskussion um die Flughafen in Montijo gibt es übregens sehr viel länger, und das noch lange bevor die Billigflieger an den Start gingen. Stell mir vor ich hatte vor vielen Jahren mai für einige Zeit in VFX gelebt und da wurde schon über den besagten Flughafen auf der anderen Seite des Tejo gesprochen. Allerdings hieß es damals, dass dann Portela geschlossen werden würde. Ach wann war das noch einamal? Hurra ich erinnere mich, es war 1993.
Hmmm, langsam wiederholt Du Dich. Klingt mir ziemlich nach Pauschalaussagen.... Außerdem kann das hier keiner wirklich bestätigen was Du da schreibst. Nicht jeder, der vielleicht nicht so viel Geld für Essen oder Hotel ausgeben kann säuft den lieben langen Tag.... Und so billig ist ja Lissabon und Portugal nun auch gerade nicht.
Was habt ihr den in Montijo gemacht? Wusste nicht, dass das jetzt so viel schöner als Lissabon ist.
Mag ja sein, dass Lissabon von gesamten Stadtbild viel schöner ist, das möchte ich Dir gar nicht wiedersprechen. Zu einem waren wir in Montijo, weil wir portugiesische Freunde haben, die auf der anderen Seite des Tejo wohnen, wir uns mit denen anläßlich dem Fest von Sao Pedro e Paulo dort getroffen hatten. Ja und der Blick von dort auf die Ponte 25 de Abril ist doch auch recht schön. Aber dort hatte man jedenfalls das Gefühl in Portugal zu sein, und es gab keine Toursmassen in Partystimmung, die gröhlend und besoffen durch die Straßen zogen. Lissabon war immer gut besucht seitdem ich diese Stadt kenne und es gab Zeiten, da hat es mir dort sehr gut gefallen und ich fuhr gerne hin. Aber seit meinem lezten Beusch im Juni 2019 ist mir klar, ich meide diese Stadt, einem gelungenen Mix aus Museumsdorf, Freizeitpark und Freiluftdisco. Es gibt in Europa viele andere Alternativen. Nur Barcelona topt Lissabon noch hinsichtlich Party- und Sauftourismus.
Stimmt....das sind doch Probleme die jede beliebte Stadt hat.

Und auch das mit den Nischen stimmt.
Kreative, Lebenskünstler oder sonst wie nicht ganz der Norm entsprechenden Leute ziehen halt weiter in unbekanntere Viertel oder Städte, bis sich das nach Jahren eventuell gentrifiziert. Bis dahin kann man seinen Spass haben.

Rein rechnerisch müsste die Anzahl an Touristen in "real Mega Hotspot"-Städten wie London, Paris oder New York eigentlich abnehmen...

Ist ja nicht so, dass jeder neue entzauberte Geheimtip automatisch die absolute Zahl an Touristen weltweit erhöht.

Gruß Matthias
In vielen beliebten Stadten gibt es diesen Massentourismus und ich will einfach mal behaupten, dass dieser sich dort auf bestimmte Punkte konzentriert und doch mehr verläuft, das eben Städte wie Paris ode London flächenmäßig und natürlich auch Einwohnermäßig viel größer sind. Lissabon ist halt im Vergliech recht klein und hat auf die gesamte Stadtfläche ein recht großen Teil als das was man als Zentrum oder Altstadtviertel bezeichnen könnte, also verlaufen sich die Toursitenmassen dort viel weniger und man bekommt wirklich den Eindruck, dass es die ganze Stadt betrifft. Und am Tage rennen dort auch noch überall die Kreuzfahrtouris herum, welche zm Glück am Abend ja wieder verschwunden sind. Lissabon wurde lange als totaler Geheimtip gehandelt, aber was bleibt das schon seitdem es Internet und soziale Netzwerke gibt. Ich kenne seit vielen Jahren auch die spanische Hauptstadt Madrid recht gut, wo in den letzten Jahren der Toursmus auch sehr stark zugenommen hat und dank Billigflieger auch viel Partyvolk unterwegs ist, aber dort merkt man es nich so extrem, weil die sich auf nur wenige Punkte, wie die Plaza Mayor beispielsweise konzentrieren, und hatl bestimmte Nepplokale aufsuchen. Zudem verteilen die sich viel mehr in der Stadt, weil die halt viel größer ist.
 
Ich krame diesen Thread nochmal heraus, da ich vor ein paar Stunden mit meiner Familie in Lissabon für 2 Übernachtungen angekommen bin. Unser letzter Besuch datiert auf Juli '97. Ich bin vollkommen entsetzt.

Kleiner Rundgang um die Unterkunft bis zum Miradouro de Santa Luzia. Dort sitzen vielleicht noch 10 portugiesische Bewohner der Alfama unter "Edelstein-Verkäufern" aus Afrika, einigen Bettlern, zahlosen jungen Menschen mit Sagres (Super Bock schmeckt besser) und "Insta-Mädels", die sich in der Kulisse ablichten lassen. Ein Gitarrero sitzt mit Gesangsverstärker dort und spielt mit schmerzverzerrtem Gesicht Fado.

Ich bin dann in den Mini Mercado auf der anderen Straßenseite gegangen und wollte noch Kaffee für morgen früh holen. Vor mir ein anderer Touri, der eine Flasche Sagres kauft, um sie am Miradouro zu trinken. Nach mir ein alter Portugiese mit kariertem Hemd. Vielleicht knapp 80. Er kauft eine Flasche Waschmittel.

Wie mag er sich in seiner Stadt fühlen ?

Ich bitte dem indischen Besitzer mir noch einen Six-Pack Bier einzupacken (Schon wieder Sagres) und eine Flasche Tawny. Nach einem 10 oder 20 jährigen habe ich mich nicht getraut zu fragen. Das muss reichen.

Meine Lehre aus dem Spaziergang:

1. Ich werde nicht wieder unkritisch in einer Stadt eine Wohnung mieten, auch wenn diese nur unter restriktiven Lizenzen vermietet werden dürfen.
2. Wer das Wort "Gentrifizierung" kennt, ist meist ein Teil der deselben. (Die Känguruh-Chroniken - Marc Uwe Kling)
 
Das ist okay @TiS und so erlebe ich es wie viel anderen hier auch. Nur, ich frage mich, wo warst Du die letzten 25 Jahre? In einem Dorf, nirgendwo im Bayerischen Wald? Warum sollte sich Lisboa anders als Madrid, Barcelona, Wien oder Berlin entwickelt haben? Du hast ja recht, beschreibst aber einen alten Hut.
 
Hey @Dom Estêvão . Das mag ein Missverständnis sein. Ich wollte weder originell sein, noch Neuigkeiten verkünden. Mir ging es um die Schilderung der Eindrücke, die ich zuvor wahrgenommen hatte.
 
Ja, das habe ich schon verstanden und ist auch okay. Persönlich finde ich das Thema halt so was von ausgelutscht und konnte mir einen Kommentar nicht verkneifen. Und jeder sollte wissen, dass es mittlerweile in allen lebenswerten Großstädten so aussieht. Aber passt alles. Ich verstehe ja, wie es Dir ergangen ist. Erging mir vor ein paar Jahren ähnlich. Übrigens. Großstädte sind bekanntlich groß und viel "normales" städtisches Leben hat sich in andere Gebiete bewegt. Du musst von Alfama, Chiado usw. gar nicht mal weit laufen, bis es wieder halbwegs "normal" wird. Ich kenne einige "normale" Portugiesen, die in Lisboa wohnen und denen es gut gefällt.
 
@TiS
Willkommen in den 20-er Jahren.
Hätte es 1997 schon Instagramm gegeben, hättest du im Grunde die gleichen Mädels gesehen...

So schlimm Gentrifizierung für die einen ist...im Grunde warten viele Städte und Gegenden insgeheim genau darauf.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Fan davon.

Aber ich weiß auch, wie man diese Eindrücke umgehen kann. Wie Dom Estvao schon schrieb:
Etwas ausserhalb ist die Welt wieder in Ordnung. Nur sollte man dann auch die handgeschriebenen portugiesischen Speisekarten ohne Fotos lieben.

Oder gleich ins totale Outback wie z.B. Palmela (halbe Stunde südlich von Lissabon) fahren. Bin dort vom Busbahnhof durch das "centro historico" zur Burg gelaufen und auf anderem Weg wieder zurück.
Keine Restaurant, kein Supermarkt, nichts, was offen war.

Im Touristenbüro auf der Burg sprach die dortige Angestellte mit einer Bekannten, ohne mich zu bemerken.
Vielleicht wußte die auch, dass der komische Deutsche, der sich in der Mittagshitze auf den Weg machte, sich eh nur beschweren wollte ;)


Gruß Matthias
 
Das totale Outback? Klingt gut. Habe ich bei meinem letzen Besuch Lissabons auch so gemacht und werde ich in Zukunft auch so wieder so machen. Und in meinem Fall ist das totale Outback entweder VFX, Montijo oder Alcochete. Von dort aus kommt man ja recht problemlos in die Stadt, und am Abend begegnet man somit im Restaurant oder Kneipe dem großen Besucherstrom eher nicht.
 
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