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Schlaganfall - was muss ich in Portugal beachten?

hws (†)

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Teilnehmer
Nachdem in unserem Bekanntenkreis (hier in Portugal) 2 Personen (50 und 70 Jahre)einen Schlaganfall erlitten und nun im Rollstuhl sitzen, weil die Versorgung durch die Rettungsdienste "falsch lief". In einem Fall: Anfahrt zu zwei Krankenhäusern (Fahrstrecke gesamt ca. 200 Kilometer - wir leben im Alentejo). Der andere Fall: erst einmal Vorstellung des Patienten beim "Centro Saude".
Jedesmal wurden die wichtigsten ersten Stunden vergeudet - die Folge: unnötige Lähmungen mit Rollstuhlleben.
Sehr gute allgemeinverständliche

Ganz kurz:
• Gefühllosigkeit
• Lähmungserscheinungen an Arm, Gesicht oder Bein
• plötzliche Sehschwäche
• Hörverlust
• Erschwertes Sprechen
• Bewusstseinsveränderungen

Nun zum Portugalbezug:

Gibt es in Portugal Notärzte?
Wenn ja, wie rufe ich sie herbei?
Ist jemand so nett und übersetzt einmal Folgendes:

"Ich verlange sofort in das Krankenhaus in xyz gebracht zu werden, da ich den Verdacht auf "Ataque Cerebral" habe (den Transport bezahle ich selbst)"

Schönen Tag noch
Heinz Walter
 
Hier die Übersetzung:
"Exigo ser levado ao hospital em xyz de imediato, uma vez que acho ter um Ataque Cerebral (o transporte será pago por mim)"
Also, ich glaube ja nicht, dass die Bombeiros, das INEM oder wer auch sonst den Krankentransport macht, so einen Wunsch berücksichtigt. Das ist ja genau das Schlimme, dass man, auch wenn man noch bei Bewusstsein ist, sich nicht aussuchen kann, wo man hingebracht wird. Da haben die ihre steifen Vorgaben.
Notarzt = INEM - und die ruft man doch übers 112, oder?
 
Hallo Heinz-Walter,

ich habe einen guten Freund bei der Feuerwehr in Odemira. Wir sind in Deutschland zusammen aufgewachsen, er spricht also auch Deutsch. Wenn Du Dich mit ihm mal in Verbindung setzen möchtest um nachzufragen was es da für Möglichkeiten gibt, dann schreib mir mal eine PN.

LG
Vera
 
Hallo,

ihr seid zwar Algarve, aber vielleicht könnte so etwas wie
vor 3 Wochen auch bei euch passieren...

Traurig, traurig!
 
Hi Schneewittchen,

schneewittchen schrieb:
Hier die Übersetzung:
"Exigo ser levado ao hospital em xyz de imediato, uma vez que acho ter um Ataque Cerebral (o transporte será pago por mim)"

wäre es möglich, das auch in Lautschrift zu machen?

Kai
 
Olá :))

Die INEM ist ein Dienst den Du u.a. mit Deiner Kfz Versicherung mitfinanzierst. Selber zahlen ist da kein Thema und keine Hilfe. Da ist es schon besser, Du hast einen Arzt Deines Vertrauens den Du anrufen kannst.
Zu dem solltest Du Kontakt aufbauen um im Notfall kompetente Hilfe bekommen zu koennen. Der kann dann auch die weitere Versorgung fuer Dich organisieren, da er als Teil des Systems den besseren Durchblick hat.

Hilfreich ist wohl auch eine Krankenschwester aus dem naechsten Krankenhaus. Ist nicht ganz das Gleiche, aber solche Kontakte oeffnen Tueren die dir sonst verschlossen sind. Vor Allem aber zeigt die Erfahrung, dass man mit solchen Kontakten in dem Krankenhaus auch sorgfaeltiger behandelt wird.

Versuch mal auf dieser Schiene was aufzubauen. Aber ich hoffe, weder Du noch Deine Frau werden sowas je in Anpruch nehmen muessen!

Gruss Basti
 
kailew schrieb:
Hi Schneewittchen,

schneewittchen schrieb:
Hier die Übersetzung:
"Exigo ser levado ao hospital em xyz de imediato, uma vez que acho ter um Ataque Cerebral (o transporte será pago por mim)"

wäre es möglich, das auch in Lautschrift zu machen?

Kai

Oh je! Der Lautschrift bin ich nicht besonders mächtig. Naja, werd's trotzdem mal versuchen - aber ob der Betroffene dann in dem Moment sich an die Lautschrift erinnert? Und ob es nicht besser wäre, es lieber gleich richtig auf ein Zettelchen zu schreiben und dies meinetwegen im Portemonnaie aufzubewahren?

Also "Esischu ser lewadu au oschpital eing xyz, uma wesch kä aschu ter ung atack serebral (u transchport serah pagu pur ming)."
Mensch, sieht das jetzt bescheuert aus...

Ansonsten hat Basti absolut recht.
 
schneewittchen schrieb:
Also "Esischu ser lewadu au oschpital eing xyz, uma wesch kä aschu ter ung atack serebral (u transchport serah pagu pur ming)."
Mensch, sieht das jetzt bescheuert aus...

ja, aber mal im Ernst: Wenn jemand nicht weiß, wie er das aussprechen soll, nützt der Satz ja auch nicht viel.

Kai
 
Ich verfolge das Thema mit einer gewissen Irritation.

So geht ein Schlaganfall ( wie bei meinem Vater ) sehr häufig mit einer massiver Störung des Sprachvermögens einher und .

Der Betroffene kann der ( Fremd-)-Sprache noch so mächtig ( gewesen ) sein. Ohne die schnelle Hilfe von Dritten, die die (er-)-kennen und adäquate Hilfe herbeiholen, ist das zwar alles gut gemeint aber irgendwie...

T.B.
 
stimmt ... vielleicht sollte man dann den Satz nochmal für einen Betreuer aufschreiben? Oder ist er für ein Schild oder sowas gedacht?

Kai
 
Hatte ich ja auch schon bemerkt...
schneewittchen schrieb:
aber ob der Betroffene dann in dem Moment sich an die Lautschrift erinnert? Und ob es nicht besser wäre, es lieber gleich richtig auf ein Zettelchen zu schreiben und dies meinetwegen im Portemonnaie aufzubewahren?
 
Generell ist bei einem Apoplex (Schlaganfall) die schnelle Erstversorgung möglichst durch einen Notarzt, der schon im Krankenwagen entsprechende Infusionen anhängen kann, das Allerwichtigste.
Wenn keine "cunha" - wie schon Basti beschrieben hat - vorhanden ist, dann sollte man sich auf jeden Fall schon vorher bemühen eine solche herzustellen.
Auch ein verstandener Satz - ggf. von den Angehörigen ausgesprochen - nützt bei nicht entsprechender Durchführung recht wenig!
 
Olá :))

Bliebe noch anzumerken, dass auch andere Situationen einen dringenden Transport ins Krankenhaus indizieren koennten. EIN Text genuegt da nicht. Ich rate doch eher dazu, wenn schon nicht zu Arzt und/oder Krankenschwester dann doch zu einem zuverlaessigen Nachbarn mit guten Sprachkenntnissen Kontakt zu suchen. Es sind durchaus auch andere Situationen denkbar wo sowas hilft.

Gruss Basti
 
Ergo: nicht lange versuchen, sondern einen Sitzendtransport durchführen. Die Zeit, die man dafür länger braucht, hat man an der Sucherei nach Entscheidungsträgern eingespart.
Sehr wohltuend war, dass keine Vergleiche mit Deutschland gebracht wurden.
Schneewittchen:
Deine „Lautschrift“ war fantastisch (exact).
TB’s Einlass ist auf keinen Fall „von der Hand zu weisen“. Sprechen müssen andere.
„Cunha“ und gergl. Zu Krankenhauspersonal zu pflegen, ist nicht möglich, da die nächsten Krankenhäuser jeweils ungef. 100 Km weit weg sind.
Adeus
HWS
 
Lisa schrieb:
Generell ist bei einem Apoplex (Schlaganfall) die schnelle Erstversorgung möglichst durch einen Notarzt, der schon im Krankenwagen entsprechende Infusionen anhängen kann, das Allerwichtigste.
Wenn keine "cunha" - wie schon Basti beschrieben hat - vorhanden ist, dann sollte man sich auf jeden Fall schon vorher bemühen eine solche herzustellen.
Auch ein verstandener Satz - ggf. von den Angehörigen ausgesprochen - nützt bei nicht entsprechender Durchführung recht wenig!

Hallo HWS,

also ich würde an deiner Stelle folgendes versuchen zu organisieren:

1. Kontakte knüpfen mit den nächstgelegenen "stroke-units" der Krankenhäuser in der Umgebung ( hast du glaube ich schon mal Ähnliches gepostet)
2. Eine Auslands-KV abschliessen, z. b. ADAC ( wenn du nicht länger als 45 Tage am Stück in Portugal bist). Dann wirst Du als Privatpatient behandelt.

3. Eine Halskettenmedaillon tragen mit den wichtigsten Infos bei einem Schlaganfall und was zu tun ist.

Gruss

Arno
 
Olá :))

Was mich ein wenig verwundert ist, dass HWS sich ausschlieslich auf Schlaganfall vorbereitet. Wenn man so in der Landschaft wohnt koennen auch andere Probleme auftauchen deren Diagnose uU etwas schwieriger ist.

Ich muss auch noch mal an das erinnern, was Lisa gesagt hat: Es kommt nicht darauf an, wie schnell man im Krankenhaus ankommt, die Erstversorgung ist das Wichtigste. Und dazu gehoert zu allererst mal eine Diagnose.

Lebt ihr wirklich so zurueckgezogen, dass da kein Arzt in der Naehe ist? Kein Centro saude? Keine Moeglichkeit einen Kontakt aufzubauen?

Ein Sitzend Transport kann fatale Folgen haben. In etlichen Faellen muss ein Patient erst fuer einen Transport vorbereitet werden. Ein Taxifahrer muss (eigentlich) einen Transport ablehnen fuer den er nicht die Verantwortung uebernehmen kann. Kann sein, er machts trotzdem.

Denk nochmal drueber nach!

NB Das Chaos auf dem anderen Kanal haben noch so einige mitbekommen.

Gruss Basti
 
Wenn man Vorhofflimmern hat, bereitet man sich nicht auf eine Blinddarmreizung vor. Die Erstversorgung kannst Du vergessen.
Lebt ihr wirklich so zurueckgezogen, dass da kein Arzt in der Naehe ist? Kein Centro saude? Keine Moeglichkeit einen Kontakt aufzubauen?
Kein Arzt in der Nähe, nächste Centro saude 15 Kilometer (nachts u.a. geschlossen). Kontakt aufbauen? zu wem?
Kannst Dir ja mal ansehen, wo wir wohnen (Google-Earth)

Koordinaten: 37.38.10,85 N und 8.32.55,53 W

Außer Schlaganfall und Herzinfarkt werde ich bei Bedarf einen Krankenwagen anfordern.

Adeus
HWS
 
Olá :))

Wir haben uns da ein wenig missverstanden:
Ich denke immer noch daran, dass man jemanden haben sollte, der Deine/Eure Situation kennt und sich mit Euch verstaendigen kann. Da kann das Centro helfen Kontakte zu knuepfen.
Klar, wenns ofen ist sitzen da die alten Weiber (die, die alleweil da hocke) und wenn du es brauchst ist sowieso zu.
Aber am Thresen sitzt die Enfermeira und die kennt Gott und die Welt. Und drin sitzt der/die medico familiar und da gibts halt sone und solche.

OK, ich hab gut reden, bin ich doch von Krankenschwestern und Medizinern praktisch umzingelt. Aber ich koennte mir vorstellen, dass sowas auch auf dem Lande moeglich ist.

Nimms mir nicht uebel, ist nur so eine Idee von mir.

Gruss Basti
 
hws schrieb:
Wenn man Vorhofflimmern hat, bereitet man sich nicht auf eine Blinddarmreizung vor. Die Erstversorgung kannst Du vergessen.
Lebt ihr wirklich so zurueckgezogen, dass da kein Arzt in der Naehe ist? Kein Centro saude? Keine Moeglichkeit einen Kontakt aufzubauen?
Kein Arzt in der Nähe, nächste Centro saude 15 Kilometer (nachts u.a. geschlossen). Kontakt aufbauen? zu wem?
Kannst Dir ja mal ansehen, wo wir wohnen (Google-Earth)

Koordinaten: 37.38.10,85 N und 8.32.55,53 W

Außer Schlaganfall und Herzinfarkt werde ich bei Bedarf einen Krankenwagen anfordern.

Adeus
HWS

Hallo HWS,


nehm es mir nicht übel, aber unter diesen wohnlichen Umständen würde ich von dort wegziehen, auch schon aus Altersgründen.

Was machts Du bei Problemen mit z.B. Diabetesschock oder Bluthochdruckkrise oder ähnlichem?

Da hilft ja im Notfall nur noch der Rettungshubschrauber, wenn es schnell gehen muss, wie bei Schlaganfall,Herzinfarkt, oder akutem Blinddarm oder Darmverschluß.

Da ist es schon ohne Sprachproblemen schwierig mit der Versorgung, selbst für Einheimische.



Gruss

Arno
 
Olá :))

Eine Geschichte geht mir einfach nicht aus dem Kopf:
So ende 2004 wohl, stoert sich mein Vermieter in Entroncamento an einem Olivenast. Der gehoert da nicht hin - basta. Kammt mit seiner Saege nicht richtig dran und holt sich eine Haushaltsleiter. Steigt bis zur dritten Stufe auf, das Ding kippt um und er liegt wie ein Maikaefer, bewegungsunfaehig, auf dem Ruecken.

Ok, der Rest ist schnell erzaehlt. Gute Versorgung, BV Entroncamento war schnell, Vacuummatratze an Bord, Krankenhaus - alles kein Problem.

Was macht Heinz-Walter in so einem Fall? Am Telefon liegt ein Zettel... Selber fahren ist nicht... Taxi, Nachbar, faellt alles weg...

Gruss Basti
 
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