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Lissabon: Ein neuer Anfang nach unvorhergesehenen Ereignissen


Unverhofft in Lissabon... Almada III

(Offtopic: Der heutige Tag brachte im Moorland eine für diese Jahreszeit unvorstellbare Hitze. Im Hinblick auf den kommenden Winter (mit vermutlich enorm hohen Gaspreisen) haben wir entschieden, auf Gas praktisch komplett zu verzichten - bisher war immerhin der Wohnraum beheizt. Aber nun wollen wir nur noch den Kohleofen dort nutzen. Zur Zeit kauft kaum jemand Holz, es ist also ziemlich bezahlbar, wenn man aufpasst. Jedenfalls ungehackt. Bedeutete: am frühen Nachmittag mit Anhänger zu einem Verkäufer zu fahren und abgelängte Baumstämme und Stubben zu verladen. Das Zeug war so schwer, und zum Teil so unhandlich, dass ich es kaum hochheben und im Hänger stapeln konnte. Der Große bemerkte irgendwann, dass ich kurz vor einem Kreislauf - Kollaps stand und ich konnte mich ins Auto setzen. Selbst jetzt geht es mir noch nicht gut. Es gibt Abenteuer, die brauche ich in meinem Alter nimmer.

Vom anderen in Almada berichtete ich deshalb heute etwas wortkarger als sonst. Und denke an die vielen Portugiesen, die in jedem Jahr wieder tapfer unbeheizte Winter durchstehen...)


Offene Türen gesucht, die in die Freiheit führen,
aber sie leiten nur wieder zu anderen Ruinen:

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Die Bahn hat mich begeistert und natürlich die Farbkombination:

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Diese Tore standen offen und das Foto wäre sicher grandios gewesen.
Ohne Menschen.

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Die Tür zum Beispiel wirkt ganz anders:

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Der Sherlock Holmes ist doch wohl super:

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Aber die Rundbögen und Farne faszinieren mich auch:

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Meine erste Begegnung mit Fassaden, die leere Fensterhöhlen zum Himmel öffnen, sah ich in Los Arcos,
auf meinem ersten Jakobsweg, und war gleich gefangen von ihnen:


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Welche spannenden Geschichten
längst vergangener Zeiten und Menschen könnten wohl
diese verlassenen Häuser, Objekte, Lager und Fabriken erzählen?


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Sacht stieß ich die Tür auf, spürte, wie mir der Hauch des Hauses übers Gesicht strich, ein Dunst verbrannten Holzes,
von Feuchtigkeit und verwelkten Blumen...
Carlos Ruiz Zafón




 
:panik3: zum Haare raufen.... Noch 2 Wochen, bis ich mein "Heimweh" stillen darf...

Saudade kenn ich gut, besonders, wenn ich mir deine sehr gelungenen Bilder anschaue... Ich will nur wieder zurück.

Danke Danke Danke @---8--:)
 

Unverhofft in Lissabon... Portugal, meine Liebe

Vermutlich können männliche Leser viele meiner Einstellungen nur sehr bedingt nachvollziehen. Dazu muss/möchte ich vielleicht erklären, dass ich ziemlich jung verheiratet und zweifache Mutter war. Mein Mann mehr als eine Generation älter. Im 2.Weltkrieg war es als "Früh - Abiturient" junges Kanonenfutter an der Küste der Normandie. Es war die beeindruckendste Zeit seines Lebens und sie hatte ihn geprägt. Er wollte mir diese Vergangenheit zeigen und es war unser erster (und letzter) gemeinsamer Urlaub. Von Radiergummis, über Büroklammern (er war Journalist) und Glühbirnen war so ziemlich alles dabei, was ein Mensch im Urlaub (sicher nicht) brauchen könnte. Wir fuhren einen DKW Junior, der bis unters Dach mit diesen "Notwendigkeiten" gefüllt war und fast mit der Achse über den Asphalt schrammte.

Ich schwor mir eines und wir erinnern uns an den Spruch: "Wer wandert, braucht nur was er tragen kann!" Ohne Auto brauche ich kein Werkzeug, Bücher sind schwer und der zwölfte Slip muss auch nicht mit (selbst falls einer sich auflöst)!

Portugal ist ein modernes Land, in dem man alles kaufen kann!
Und was man nicht bei sich hat, das braucht man auch nicht!
Aber zurück nach Almada, ins scheinbare "Niemandsland". Wen gehören diese Grundstücke am Tejo? Einst waren sie unbeliebt und schlecht verkaufbar, da eher lang und schmal, mit der hohen Klippe im Rücken komplett abgeschnitten von der Stadt.
Aber heute müssten das doch eigentlich (zusammengerechnet) Millionenobjekte sein?!

Ich sehe sie schon bildlich vor mir, die Armada von Airbnb - und booking.com - Apartmenthäusern. Mit exklusivem Blick auf die "Stadt des Lichtes" und inklusive ein wenig teuer verkauftem Grusel in einer einzigen übrig gelassenen, aber natürlich tourisicheren ehemaligen Fischfabrik. Man könnte die Gäste doch sogar sprayen lassen (Farbdosen sind ja im Großeinkauf günstig), gegen ein kleines (oder größeres) Extraentgelt natürlich. Bevor die nächsten Versessenen anreisen, würde natürlich übermalt!

Hey Almada, warum bin ich nicht längst Tourismusmanagerin bei euch, mit meinen Ideen und Blogfreunden könnte ich eure bisher noch reichlich stille Stadt so richtig aufmischen, die Einnahmen würden nur so sprudeln!

Ach so, ihr seid Portugiesen und wollt das gar nicht? Ihr liebt eure Heimat so, wie sie jetzt ist und möchtet sie nicht verschandeln lassen, wie ein paar herzlose und geldgierige Investoren es derzeit mit meinem geliebten Porto tun?

Okay, das akzeptiere ich. Denn ich liebe eure geheimnisvollen Gassen, die kleinen, alten Lädchen mit den unmodernen Waren, den Friseur, der mir die Haare in seinem Salon bei Tageslicht schneidet, so lange es scheint. Und in dem sich seit 1960 kaum etwas verändert hat, als schon der Großvater den verschlissenen Friseurstuhl mit dem Fuß hoch und runter gepumpt hat.

Ich liebe Povoa de Varzim mit seinen Handarbeitsgeschäften und kaufe Troddeln, Stickgarne und Häkelgardinen in einem der vielen Handarbeitslädchen, weil ich daheim Rotz und Wasser heule, wenn ich die mir liebevoll verpackten Kostbarkeiten in Deutschland auspacke. In Vila do Conde erwerbe ich Schürzen und Elektrokram, weil alles so nostalgisch aussieht und ich erkenne, wie arm die Menschen in diesen winzigen, unbeleuchteten Räumen sind, in denen sie oft ganz klein und fast versteckt hinter ihren uralten, hölzernen Ladentheken hocken, als hätten sie die Hoffnung längst aufgegeben, dass jemand käme und etwas kaufen würde.

Das kleine Café in Porto fällt mir ein, weit draußen in Campanha, wo die Touristen nur hinkommen, wenn sie vom Bahnhof abfahren wollen. Nein, es ist keine Vorzeigegend, in der man Fotos von chicen Objekten machen kann. Keine gute Kulisse für "Infaulenzer". Weil die Menschen dort (noch?) ihren ganz normalen Alltag leben. In Wohnungen und in Häuschen, die erst seit ein paar Jahren auch den Spekulanten anheim fallen. Mit Hunden und Katzen, die tatsächlich "räudig" sind, vermutlich weil niemand das Geld für einen Tierarzt mal eben so bezahlen kann...

Den dortigen Flohmarkt finden Touris eher selten (gottseidank) und wir fallen dort noch auf. Beim ersten Mal fanden wir ihn gar nicht (hingelaufen natürlich), aber dann hielt ein netter, vorbeifahrender Portugiese mit seinem Auto an, um uns mit ausladenden Gesten und einer Fülle seiner Muttersprache zu erklären, wohin wir gehen müssten. "Zuerst durch die verlassene Fabrik (sowas gibt es auch in Porto) gehen und dann den steilen Hügel raufklettern. Ist nicht bequem, aber viel kürzer!" Dass er gewartet hat, bis wir zehn Minuten später endlich da oben waren und ihm herzlich zuwinken konnten, versteht sich von selbst, oder etwa nicht?

In der Nähe des kleinen Cafés gab es eine Werkstatt für Restaurierungen. Dort war es so still und dunkel, dass ich mich nicht hinein getraut hab'. Was hab' ich mich später geärgert! Aber ich finde das Ding bestimmt wieder und dann geh' ich da rein! Ich schlich mich bedrückt weg und sah einen schmalen Gang mit Zeichnungen, der mich sofort anzog, allein schon fototechnisch, na klar. Er wies auf das kleine Café im Hof hin und ich überzeugte den Helden, das genau dies der Ort wäre um eine kleine Rast zu halten.

Welch' glückliche Stunde unter portugiesischen Studenten, die dort ihre Arbeiten besprachen. Mit Nachbarn, die auf Wäscheleinen frisch gewaschenes verklammerten. Der entspannten roten Katze des Hauses. Dem Käsekuchen, der selbst gebacken war und unfassbar lecker schmeckte. Der Sonne, die leuchtete wie ein Licht, das mir den richtigen Weg zeigen wollte. Den kleinen, dunkelroten Erdbeeren, die unverdrossen neben meinem Klappstuhl mit der abblätternden Farbe wuchsen...

Fast tat es mir weh zu bezahlen und fortzugehen, aber bei diesem Vorgang entdeckte der Inhaber dass wir Touristen (nein, bitte, bitte nicht!) deutsche Reisende waren und wollte uns unbedingt seinen kleinen Laden und die winzige Kaffeerösterei ausführlich zeigen. Er war so glücklich und stolz, so strahlend und lebendig, dass mir noch heute die Tränen aufsteigen, wenn ich an die Wärme und Freundlichkeit in seinen lächelnden dunklen Augen denke. Ich hoffe er ist noch da, wenn wir irgendwann nach Porto zurückkehren und ich ihm die Fotos mitbringen kann, die ich bei ihm gemacht habe.


Ein Dichter ist das einzige Wesen,

das mit den Jahren das Sehvermögen zurückgewinnt.
Carlos Ruiz Zafón

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Je länger ich schreibe, desto mehr erkenne ich das Leben.
Gabriele


 
Unverhofft in Lissabon... Quinta da Arealva
Die Frau des Fischers hatte uns gewarnt. Dort drüben im Objekt sei es gefährlich. Der Held dachte sofort an Diebe und Mörder und ich an einstürzende Decken. Ersteres hätte mich von einer Besichtigung abgehalten, letzteres nicht. "Lost Places" bergen die Gefahr einbrechender Fußböden und herabstürzender Decken, aber das erkennt man ja. Morsche Treppen auch. Gefahren setzte ich mich nicht mit Gewalt aus, zu überängstlich bin ich aber auch nicht. Kein Abenteuer ohne Risiko...

Wer auf Wandkunst steht, kann in dieser Anlage locker Stunden verbringen. Seit ich dort war, sind Spraybilder vervielfacht zu sehen und zum Teil wirklich Spitzenklasse. Aber dazu hätten wir schon damals obere Etagen aufsuchen müssen. Und heute ist es sicher nicht anders. Da aber immer noch überhaupt nicht klar war, wie wir auf die andere Tejo-Seite gelangen könnten, verzichtete ich auf (weitere) Experimente. Es gehören immer zwei dazu, wenn man gemeinsam unterwegs ist...


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Da müssen wir irgendwie hin, aber der Ausblick ist schon mal grandios:

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Ein Teil der weitläufigen Quinta da Arealua, früher eine Böttcherei (Fassmacherei) mit riesigem Weinlager, wenn meine Infos stimmen:

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Dort geht's leider auch wieder "nur" zum Wasser:


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Dort unter morschen Dächern her:

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Hier ist nun absolut Sackgasse:

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Und da passt leider kein Mensch durch:

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Aber hier konnten wir an einer schmalen Stelle in die Freiheit schlüpfen:

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Damals hatte ich keine Ahnung davon, wo wir uns befanden und wie wir irgendwie zur Brücke gelangten konnten. Heute lache ich darüber, wenn ich mir die Fotos anschaue und unseren Weg nachvollziehe. Weil ich auf dem Sofa warm und trocken sitze, niemand mich verunsichert und ich in aller Ruhe über Lösungen nachdenken kann. Z.B. hätte man irgendwie diese Klippe hochkommen müssen, um in Almada ein Taxi zurück zum Hafen zu finden. Oder ein Lokal mit netten Portugiesen, die jemanden kennen, der jemand kennt, der uns (gegen ein kleines Entgelt) zum Hafen gefahren hätte. Oder wir hätten uns schlicht und ergreifend ein Zimmer für eine Übernachtung gesucht!

Ich war aber im Kopf schon ganz wirr von den stundenlangen Tiraden: "Ich habe keine Taschenlampe dabei und gleich wird es dunkel!" Und: "Nie kommen wir heute noch nach Belém zurück", usw. Und ähnliches. So kann man sein Leben nicht leben. Und so wird man auch keinen Abenteuern begegnen!

Längst schwieg ich und kannte mein vor sich hin schwingendes Ziel.
Denn es erwartete mich geduldig mit leisen Harfenklängen...



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Unverhofft in Lissabon... Jardim da Quinta da Arealva


Immer wieder schaue ich zurück, als wolle ich mich verabschieden. Von einem Ort, der mich auf eine besondere Art und Weise ganz unverhofft verzaubert hat, und den ich niemals wiedersehen werde. Noch immer scheint die Abendsonne, es ist etwas kühler geworden als am Vormittag in der LX Factory (ist dies wirklich noch derselbe Tag?), aber für einen Novemberabend, nach 18.30 Uhr, immer noch warm, wenn man an deutsche Temperaturen denkt...

An der Mauer scheint ein Brunnen zu sein, den ich damals gar nicht wahrgenommen habe. Zu groß die Last, dieses Abenteuer zu einem guten Ende bringen zu müssen. Als hätte ich immer und überall für alles die Verantwortung, mein Leben lang schon?!


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Demzufolge war mir auch nicht klar, dass wir uns in einem sich schon lange selbst überlassenen Garten befanden, der früher ein Teil der Quinta war und daher "Jardim da Quinta da Arealva" heißt.

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War dies einmal ein Pavillion für die Eigentümerfamilie, von dem aus sie auf Lissabon und den Tejo schauen konnte?

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Haben sie hier abends den Tag ausklingen lassen, vielleicht mit dem von ihnen abgefüllten und gelagerten Weinen?

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Wer waren sie, wie sahen sie aus, welche Kleidung trugen sie?

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Wie alt sind die Blumenstöcke, wer pflanzte sie und wann?

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Waren die Besitzer vermögend und glücklich, oder fühlten sie sich einsam?

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Kannten sie die Fischer, die sicher schon früher dort hinten ihre Boote lagerten und in den kleinen Häusern lebten? Versorgten diese ihre Küche vielleicht sogar mit dem Meeresgetier?

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Wie so oft in meinem Leben, wenn ich der Vergangenheit begegne, wünsche ich mir eine Tarnkappe, mit der ich ungesehen zurück in die damalige Zeit reisen und mich umschauen könnte...


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Ach, Ponte, du kommst mir immer näher und erwartest mich/uns, da bin ich mir ganz sicher. Irgendwie wird es funktionieren...

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Ein letzter Blick auf den verwunschenen Garten, der in den wärmeren Jahreszeiten ein beliebter Treffpunkt junger Menschen sein soll, die hier picknicken und den Tagesausklang genießen.
Ich bin traurig, einen Ort verlassen zu müssen, an dem ich mich seltsam wohl und vertraut gefühlt hatte. Als müsse ich, wie in meiner Kindheit, von meinem Zuhause fortgehen, um ins Waisenhaus umzuziehen...


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Ein Roman, eine Erzählung sind Briefe,
die ein Autor sich selber schreibt,
um sich Dinge zu erzählen,
die er anders nicht herausfinden könnte.


Carlos Ruiz Zafón



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Ist nicht besonders gut gemacht, aber relativ kurz und ein wenig informativ schon...



 
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muss immer wieder sagen, so tolle Bilder, die Ponte Bilder ein Traum, die verlassenen Orte, ein Traum.....ganz meins. in liebe petra
 
Unverhofft in Lissabon... Cristo Rei und Ponte 25 de Abril


Gerade habe ich mich vom Zaubergarten verabschiedet und hänge sorgenden Gedanken nach, wie der Abend wohl ausgehen wird, da biege ich um die Ecke in einen schmalen Weg ein. Und werde dort bereits mit weit geöffneten Armen erwartet, so scheint es mir...


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Den Christo Rei hatte ich überhaupt nicht in meinem Kopf, weil ich ihn mir bewusst nicht anschauen wollte, da hemmungslos mit Bussen besuchtes Touristenziel...

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Nun aber schaut mich jemand an. Als sage er mir: "Vertraue und alles wird gut!"

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Der Christo Rei entsprang einem zu ehrenden Gelöbnis. Aber so monumental?

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Der Ponte bin ich nun näher und so hoch, wie zuvor, ist sie jetzt auch nicht mehr...

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Dann bin ich plötzlich auf gleicher Höhe mit ihr und unfreiwillig vor, statt hinter dem Absperrzaun...

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Zwei niedliche, bunte Häuschen sind auch dort, leuchten in der Abendsonne...

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Wo dann das ist, sieht man gut, etwas weiter als in der Mitte, mit Blick über's Geländer...

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Und dann sind wir wieder fast im Bereich der LX Factory, wie am Morgen...

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Wir laufen zurück in Richtung Tejo, bis Belém ist es noch ein ganzes Stück...

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Wie oft sind wir an dieser coolen Hauswand vorbeigelaufen...

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Der Mond ist inzwischen aufgegangen und der nächste Quiosque unserer -
seit dem morgendlichen Frühstück haben wir nichts mehr getrunken...


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Ich hab' an mich geglaubt, eine Lösung gefunden. Es gibt immer eine.
Und die Brücke hat ihr oft geflüstertes Versprechen gehalten. Danke...




Man glaubt, woran man kann, nicht, woran man will.
Außer man ist ein Idiot, dann ist es genau umgekehrt.
Carlos Ruiz Zafón




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Unverhofft in Lissabon... Park und Umgebung in Belém



Selten habe ich mich so sehr wie an diesem Abend gefreut, zurück im kleinen Haus in Belém zu sein. Es wird unser vorletzter in Lissabon sein und ein wenig möchte ich Bilanz ziehen, wie es für uns war, was wir am Montag noch sehen möchten und überhaupt. Wie immer sitzt der Große im Küchenbereich am Esstisch und ich in meiner Kuschelecke mit den schönen Kissen, auf dem gemauerten Sofa am Fenster:

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Das Fensterchen der Haustür lässt die leisen Geräusche der Straße hereinströmen:

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Das Gespräch kommt leider nicht zustande, da es mir trotz mehrerer, liebevoller Versuche nicht gelingt, aus einem Monolog einen Dialog entstehen zu lassen. So vieles gäbe es noch zu sehen, dafür wird der letzte Tag nicht ausreichen. Da gilt es doch Wünsche zu äußern, Vorschläge zu machen, die Zeit gut einzuteilen?! Bald sitze ich allein da, weil ich die "später-zu-Bett-Gehende bin." Mangels anderer Unterhaltung klicke ich mich durch meine Fotos des Tages, noch gar nicht begreifend, welchen Schatz ich an diesem Tag für mich entdeckt habe.

Traurig grübele ich vor mich hin. Welchen Sinn macht das alles, wenn man nicht (oder besser: selten) konstruktiv miteinander reden kann, wenn zwei Menschen in völlig verschiedenen Welten zu leben scheinen und kaum Schnittmengen finden? Ist es dann nicht besser, dass jeder wieder für sich allein lebt und sein eigenes Ding macht?

Von der Nachdenkerei, den Anstrengungen des Tages, der Niedergeschlagenheit, dem Mangel an Flüssigkeit tagsüber, oder der Erkenntnis irgendwie gescheitert zu sein, obwohl es doch eigentlich ein Sieg war, breitet sich ein Schmerz in meinem Kopf langsam aber stetig aus, den ich seit Jahrzehnten nur zu gut kenne. Ist die Migräne eine Art "Notbremse des Lebens", um ein Räderwerk anzuhalten, das zu keinem Ergebnis führen kann?

Das hat mir gerade noch gefehlt! Ein brutaler Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Geruchs- und Geräuschempfindlichkeit. In einem Häuschen ohne absperrende Zimmertüren, außer der Schiebetür zum Bad mit WC, als abgetrenntem Teil der Küche. Zudem befindet sich das Schlafzimmer oben und allein schlafe ich da auch nicht. Na, das kann etwas werden!

Wird es auch. Ich bin in dieser Nacht mehr treppauf und -ab unterwegs, als zu liegen. Mein Kopf fühlt sich an wie von einem Schraubstock zerquetscht, das Herz schlägt wild im Hals und der Kreislauf fällt dafür in den Keller. Leise jammernd klage ich vor mich hin. Beim Müllwagen zwei wacht der Große auf: "Was is denn los? Schei...!" Als er vom Rauchen zurückkommt, muss ich mich direkt übergeben, den Geruch ertrag' ich nicht. Die plötzliche Rederei auch nicht, ich kann jetzt nicht das leiseste Geräusch hören und sprechen möchte ich schon überhaupt nicht! Warum leben wir fast immer in verschiedenen Welten?

Nach Müllwagen drei bleibe ich allein im Bett. Was auch gut ist. Obwohl ich natürlich über die offenen Wohnebenen jedes Geräusch sehr genau mithöre, ob ich will oder nicht. Irgendwann wird die Haustür zugeklappt und ich bin froh allein zu sein. In solchen Stunden ist das einfach das Beste. Leider hält der Frieden nicht lange an, es riecht nach Frühstück. Nein, nein, nein ich möchte überhaupt gar nichts, zur Not den Kaffee, danke, aber sonst nur Dunkelheit, Stille und Frieden!

Später klappt erneut die Tür. Ich bin allein und kann mich ungehört übergeben, nichts wie runter zur Küche mit Bad! Danach nochmal der Versuch mit zwei weiteren Schmerztabletten, die wieder nicht helfen. Ich zerwühle das Bett, verkrampfe mich in der Bettdecke und wünsche mir es wäre wieder nachts und stockdunkel. Irgendwann schlafe ich ein, bis zum Nachmittag. "Geht es dir besser?" Der Held steht besorgt auf halber Treppenhöhe. "Es war langweilig ohne dich!" Ach ja? Gestern war es noch zu abenteuerlich, Zufriedenheit ist offensichtlich nur schwer zu erreichen...

Dann berichtet er mit gesenktem Kopf, wie er nach einer Arztpraxis gesucht hat und in Richtung Stadt gelaufen ist. Eine gefunden hat. Aber bei dem Versuch scheiterte, dem Arzt zu erklären um was es ging. Er wollte ein Migräne-Medikament bekommen, war allerdings nicht in der Lage das sprachlich verständlich zu äußern. Immer ist er so stolz darauf, mit Händen und Füßen zu erklären was er möchte und ganz ohne jegliche Fremdsprache auszukommen. Nun musste er erkennen, dass das seine Grenzen hat und es war nicht die erste solcher Situationen...

Frische Luft wär' jetzt bestimmt gut, wir könnten doch hinüber zum kleinen Park von Belém gehen, der uns am ersten Abend so gefallen hat?! Ich ergebe mich und nicke. Natur kann nie verkehrt sein...

Diese beiden Schönheiten überzeugen schon mal:

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Der Park überhaupt (es ist schließlich Mitte November):

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Blick zurück nach Belém (links Cafe Pasteis), wie oft sind wir dort entlanggelaufen:

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Ach ja, das Kloster Mosteiro dos Jerónimos auf der anderen Straßenecke fehlt noch:

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Als wir gerade wieder im Haus sind, kommt die telefonische "Schreckensmeldung":
Am Abreisemorgen müssen wir das Haus schon um halb zehn Uhr übergeben.
Das bedeutet gleich schon mal zu packen. Und das Kloster sofort zu besichtigen.

Was für ein verkorkster letzter Reisetag!


Ich habe gelernt, dass das Alleinsein manchmal ein Weg ist,
der zum Frieden führt.

Carlos Ruiz Zafón


 
Unverhofft in Lissabon... Mosteiro dos Jerónomos

Durch meine Migräne-Attacke ist uns der Tag verlorengegangen. Was mir besonders für Peter leid tut, der allein nichts unternehmen konnte und auch noch vergeblich versucht hat mit einem Arzt zu sprechen. Das muss er spontan entschieden haben, um mir zu helfen und der Gedanke daran, wie hilflos er sich dann in der Praxis gefühlt haben muss, rührt mich sehr. Er hatte sicher gehofft ein Rezept zu bekommen. Dass dort niemand versucht hat ein Übersetzungsprogramm zu verwenden erstaunt mich. Das hätte doch so schwierig nicht sein können?! Aber nach meiner Erfahrung im spanischen Krankenhaus (Granada) dürfte mich eigentlich gar nichts mehr wundern. Auch Portugiesen sind (nur) Menschen...

Nun bin ich wenigstens auf den Beinen, wenn auch im Kopf noch nicht wieder auf 100% Leistung eingestellt. Daher lese ich mir zur Klosterbesichtigung auch überhaupt nichts an, vermutlich würde ich ohnehin nichts behalten. Das Einzige, was ich genau weiß ist, dass dort der Sarkophag mit "Vasco da Gama" zu finden sein soll. In meiner Kindheit war er mein Held, ein furchtloser Seefahrer und Entdecker. Erst als Erwachsene begriff ich, welches Leid das in der Folge ausgelöst hat. Aber das Thema Kolonien ist selbst für Portugal offenbar bis heute ein höchst sensibles, nicht gern bearbeitetes Problem der Vergangenheit. Jedoch nicht das einzige Land, das sich so verhält...

Im Seitenflügel vom "Mosteiro dos Jerónimos" waren wir schon, im Marinemuseum. Dabei fiel mir die monströse Länge des Westflügels auf (fast 200 Meter lang) und wie ich nachgelesen habe, sollte alles eigentlich noch viel größer und weitläufiger werden! Der Name übrigens stammt von den Hieronymiten, dem Orden des "Heiligen Hieronymus", der bis 1834 im Kloster lebte...

Ich mag den manuelinischen Baustil (von mir respektlos gern als "Zuckerbäckerstil" bezeichnet), mit seinem überbordendem Zierrat, den Türmchen, Spitzen, Figürchen und, und, und. Eine Spätgotik der besonderen Art, viel verspielter und lieblicher. Dass das Kloster UNESCO Welterbe ist, versteht sich von selbst. Und auch, dass wir uns den Komplex in seiner Gesamtheit nicht mehr anschauen können. Aber die Kirche "Santa Maria de Belém" reicht schon völlig aus, um einen Eindruck vom Gesamtkunstwerk zu gewinnen...

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Viele bedeutende Könige liegen hier, Infanten und Infantinnen, die nie an die Macht kamen. Bei manchen ist der Geburts- auch der Todestag. Als Mutter schmerzen mich die kleinen Sarkophage in den Seitennischen.

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Der Gedanke an die Kinder beschäftigte mich noch eine ganze Weile. Wie haben sie gelebt? Ihrer Zeit entsprechend als "kleine Erwachsene"?
Waren sie traurig? Ängstlich? Mutig und tapfer? Hat man sie geliebt, ermutigt, oder unterdrückt? Wie war ihre (Aus-)Bildung? Was erwartete man von ihnen? Hatten sie Spielgefährten, tobten und lachten sie?

Ich behauptete von klein an ein Ritter zu sein und hasste Mädchenkleidung.
Vielleicht, weil ich unbedingt ein Sohn hätte werden sollen...


Die Worte, mit denen das Herz eines Kindes vergiftet wird,
bleiben in der Erinnerung verankert

und verbrennen früher oder später die Seele.
Carlos Ruiz Zafón


 

Unverhofft in Lissabon... Mosteiro dos Jerónimos + Abschied

Irgendwie hatte ich viel Kitsch befürchtet, was aber nicht der Fall war, bzw. sich im Rahmen hielt. Keine Glassärge mit lebensgroßen Jesusfiguren darin, wie in Spanien, keine Massen von Gold. Auch sind die Besucher leise, flüstern und fotografieren vor sich hin. Das habe ich in anderen Kathedralen (Notre-Dame in Paris, der Kathedrale von Santiago de Compostela) ganz anders anders erlebt. Letztere lebt geradezu vom Prunk und vom Zeremoniell (der Weihrauchkessel "Botafumeiro" über 50 kg schwer wird von acht Mönchen hochgezogen und in Schwung versetzt, zuletzt fast bis unter die Decke, unter großer Anteilnahme der Pilger). Aber hier ist man ungestört und vermag in Ruhe zu schauen und sich zu besinnen. Es herrscht eine fast andächtige Stimmung.

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Bis zuletzt habe ich mir ihn aufgehoben, Vasco da Gama.

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Was wohl noch von ihm übrig ist? Er wurde so oft umgebettet...

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Mein Lieblingsfoto des Sarkophags, es strahlt Ruhe aus.
Und die Decke aus steinernen Palmwedeln bildet ein schützendes Dach:

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Mit den schlichten, aber schönen Säulen ist mein Besuch beendet.

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Wir packen abends vor, räumen alles auf, putzen und haben eine ziemlich kurze Nacht, mit Abschied von Müllwagen und -männern. Werden sie uns daheim fehlen?

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Peter geht noch einmal hinunter zur Hauptstraße, mit Pasteis de Belém auf der einen und dem Kloster auf der anderen Seite. Er schaut lange auf den schönen Park am Tejo.
Abschiede fallen ihm schwer. Nun ist einer gekommen.

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Schön war es im "Little House Belém". Aber auch traurig am Ende.
Da verfrüht anreisende Touris bei mehreren Nachbarn Sturm klingeln, erfahren wir nun,
woher die Distanz eben jener zu uns kam.
Alle Häuschen waren früher ganz normal von Portugiesen bewohnt.
Nun sind booking.com - Unterkünfte daraus geworden. Wir schämen uns dafür...
Monica, unsere Vermieterin, verabschiedet uns unter Tränen und mit Küssen.
Sie war einmal mit ihrem Mann zu Besuch in Hamburg, bei Verwandten.
"Ein kaltes Land," sagt sie, "in jeder Hinsicht. Aber ihr seid völlig anders!"
Das macht es dann ganz zuletzt wieder ein wenig gut...

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Adeus Lissabon!
Der Rückflug verläuft ähnlich chaotisch wie der Hinflug. Gottseidank haben wir vorgebeugt. Denn durch die enorme Verspätung kommen wir nach unseren Umstiegen nur noch bis Oldenburg. Es ist inzwischen zappenduster und in Hamburg und Bremen lagen Schneereste bei eisigem Wind. Ein informierter Nachbar holt uns ab und bringt uns nach Emden. Ich habe Schüttelfrost und vermag im eiskalten Haus kaum einzuschlafen. Am Morgen kann ich nicht sprechen. Halsentzündung. Peter sucht eine Apotheke und besorgt ein Medikament. Danach fährt er heim ins Moorland, zu seinem Haus. Nach Post gucken, bei den Brandenburger Eltern rückmelden, Wäsche waschen.

Mir ist auf dieser Reise vieles deutlich geworden. Es haben sich mehr Unterschiede als Seelenverwandschaften herausgestellt. Risse haben sich aufgetan. Manche Kluft sogar? Ob man Brücken darüber bauen kann? Wollen wir das überhaupt? Was wird sein?

Hiermit verabschiede ich mich erst einmal. Denn diese Reise ist zu Ende.
Von einer anderen wird erzählt werden, die von Porto zur span. Grenze führt.
Sie fand zweieinhalb Jahre vor Lissabon statt, wir kannten uns 2016 erst Monate.
Und erlebten auf dem Caminho Portugues ein Abenteuer. Na, was auch sonst?

Nun werde ich ein gutes Glas Wein trinken. Einen Brief noch einmal lesen.
Mir die beigelegten Fotos vom Enkel (auf dem Vesuv-Gipfel) nochmal anschauen.
Das Reise-Gen liegt voll in der Familie, lächel... Und darüber freue ich mich.

Habt Dank, mich so zahlreich gelesen und gelobt zu haben, es war mir eine Freude.
Und jetzt schaue ich auf die Uhr. Denn um Mitternacht endet mein Geburtstag...



 
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...und alles Gute dann noch für Dich und Dein neues Lebensjahr!
Möge es Dir mehr Schönes als Schlechtes bringen.

Ein wunderbarer Bericht mit unglaublich schönen Bildern. Gerne mehr.
Und wenn er sich auch schwer getrennt hat- ist das dann nicht ein schönes Ding?
Auch wenn Ihr sehr verschiedene Erfahrungen gemacht habt?
Man wird nicht ärmer an Erlebtem. Niemand.
 
@Metamorphose nachträglich alles Gute zum Geburtstag und Dank für diesen interessanten Reisebericht.
Menschliche Bindungen bestehen immer aus Kompromissen und oft ist es so, das einer der Partner nach geben muss, damit es weiter geht. Im Laufe der Zeit trifft es dann auch mal den anderen Partner.
Wichtig ist dabei, zurück schauend die Vorteile gegen die Nachteile in der Beziehung in die Waagschale zu legen. Bei uns überwiegen nach nun schon 44 Jahren die Vorteile bei weitem und das wird hoffentlich so bleiben.
 
vielen Dank für deine tolle Lisboa Geschichte ; ich hab mich immer so gefreut, über deine Erzählung und deine magischen Bilder, einfach toll und dein Schreibstil, toll; Du hast mich mit deinen Bilder wieder nach Lissabon geholt und ich musste einfach feststellen, was ich immer schon wusste, dass Lissabon viele magische, energievolle Orte , Winkel ect. hat, die mich abholen und deshalb ist lisboa auch einfach meine "Seelenstadt"; alles gute noch zum Geburtstag lg petra
 
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