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Lebensmittelkontrolle in Portugal

Wie schätzt Du die Lebensmittelqualität in Portugal ein?

  • Portugal hat die besten Lebensmittel

    Stimmen: 2 6,5%
  • Sehr gut, viel besser als im Rest Europas

    Stimmen: 2 6,5%
  • Gut, etwas besser als in anderen Ländern

    Stimmen: 7 22,6%
  • Genauso wie im Rest Europas

    Stimmen: 16 51,6%
  • Schlechter als in anderen Ländern

    Stimmen: 2 6,5%
  • Miserabel, die Qualität ist schlecht

    Stimmen: 1 3,2%
  • So schlechte Lebensmittel wie in Portugal gibt's nirgends

    Stimmen: 0 0,0%
  • Keine Ahnung, ich esse was auf den Tisch kommt

    Stimmen: 1 3,2%

  • Umfrageteilnehmer
    31
  • Umfrage geschlossen .
AW: Lebensmittelkontrolle in Portugal

Die staatliche Behoerde ist die ASAE ASAE 2010 Vor zwei/drei Jahren sind sie ploetzlich aufgewacht und haben masslos uebertrieben, so dass es einen Proteststurm bis ins Parlament gab u.a. wegen der landestypischen Spezialitaeten, die nicht mehr nach baeuerlicher Tradition hergestellt werden durften. Dann haben sie gewaltig zurueckgerudert, aber viele Restaurants haben in der Folge geschlossen, weil sie die teuren Umbauten nicht leisten konnten.
Wie das mit der industriellen Landwirtschaft ist, weiss ich nicht, aber wart Ihr schon mal in einem Laden der Kooperativen, wo Saatgut, Geraete ua. verkauft werden?
Haarstraeubend!!!
Der Giftschrank ist zwar abschliessbar, aber der Schluessel steckt und die einfachen Bauern, oft die Alten, die die Verwendungshinweise auf den Packungen nicht lesen koennen kaufen nach dem Motto "viel hilft viel" Ich habe auch immer ganz naiv bei einer Baeuerin im Dorf in deren Garagenladen eingekauft, bis ich sah, was an Tueten hinter dem Haus lag, und das Schneckenkorn steckte noch im Salat. Apropos Tueten. Rings um mich waren Gemuesebauern, die ihre leeren Chemietuten einfach in die Landschaft geworfen haben. Und das im sog. Naturschutzpark Sintra-Cascais. Manchmal hatte ich es so dicke, dass ich mit Handschuhen losgezogen bin und sie eingesammelt habe. Manchmal hat sich der Bach rot verfaerbt, weil mal wieder einige Tanks durchgespult wurden.
Ich bin sicher das Gemuese aus dem Supermarkt unterliegt strengeren Kontrollen als das, was man auf manchen Maerkten von den Bauern kauft. Mir ist die Romantik von den ach so putzigen Maerkten gehoerig vergangen.
 
AW: Lebensmittelkontrolle in Portugal

Mir ist es wie Sintra gegangen, ich dachte auch, daß das selbstgezogene Obst und Gemüse der Bauern auf dem Markt das bessere ist, da natürlich etc..

Leider mußte ich mich auch eines besseren belehren lassen. Wie Sintra beschrieben hat, wissen of die Kleinbauern gar nicht wie man mit den Giften und Düngern umgehen muß, es wird nach dem Motto "Viel mehr ist viel mehr gut" gearbeitet. Dazu kommt noch, daß viele Kleinzüchter ihre Ware direkt an der Autobahn züchten, das Zeug ist also doppelt belastet.

Als ich Eier für ein Tiramisu beim Bauern auf dem Markt kaufen wollte wurde mir strengstens abgeraten, frische Eier gibt es bei Jumbo oder Lidl, die Bauern lassen die Eier stundenlang in der Sonne liegen und was heute nicht verkauft wird legt man morgen wieder in die Sonne.

Bezüglich des Weines ist es richtig, daß Portugal einige sehr schöne Weine hat, aber die bekommt man auch in anderen Teilen der Welt, und was den Käse angeht, also da bin ich der Meinung, daß andere Länder eine wesentlich größere und meinem Geschmack mehr entsprechende Auswahl haben.
 
AW: Lebensmittelkontrolle in Portugal

2hallo,
ich verstehe nicht so ganz, warum die kleinbauern überhaupt soviel chemie einsetzen. (wenn sie es denn wirklich machen)
Macht letztendlich keinen sinn.
Ob dünger oder pflanzenschutzmittel, der einsatz macht nur sinn, wenn ich den erhöhten ertrag auch sinnvoll vermarkten kann. bei saisonalen produkten, die in der regel nur für den binnenmarkt produziert werden, kann ich mir beim verhältnis agrarfläche und bevölkerung nicht vorstellen, daß wirklich solch eine nachfrage besteht. bei lebensmitteln die für den export bestimmt sind sieht das sicherlich ganz anders aus. die wird man aber auch nicht in Portugal auf dem wochenmarkt finden.

im moment sind das sicherlich alles noch vermutungen, hinsichtlich portugal,
aber die erfahrungen die wir in deutschland gemacht haben deuten zumindest darauf hin.

Wir betreiben hier z. zt. noch einen biozertifizierten landwirtschaftsbetrieb mit schwerpunkt heidschnuckenzucht (vertriebe von bio-lammfleisch) und bio-gemüseanbau.
ich brauche keine chemischen keulen um meine produktion zu erhöhen, um die nachfrage an unseren produkten zu befriedigen reich eine konventionelle bewirtschaftung völlig aus.
ganz im gegenteil, ich spare die kosten für diverse "chemische hilfen" und habe durch geringere stick- und nitratbelastung auch keine probleme mein eigenes futter anzubauen.

Außerdem sind verbraucher gar nicht so blöd, sie merken den qualitativen unterschied und sind bereit dafür auch dementsprechend zu bezahlen.
gleicher umsatz bei niedrigeren kosten--- fazit: höhere rendite.

zu wein und käse:
geschmäcker sind verschieden... sicherlich. aber zur auswahl kann ich nur sagen, daß ich selbst hier (portugiesisches geschäft in luxembourg) ohne probleme bestimmt 20 verschiedene sorten käse in allen möglichen variationen finden kann. ob schaf, kuh oder ziege, ob mild oder würzig, ob fest oder streichfähig.... alles da.

gruß reinhard
 
AW: Lebensmittelkontrolle in Portugal

Der Giftschrank ist zwar abschliessbar, aber der Schluessel steckt und die einfachen Bauern, oft die Alten, die die Verwendungshinweise auf den Packungen nicht lesen koennen kaufen nach dem Motto "viel hilft viel" Ich habe auch immer ganz naiv bei einer Baeuerin im Dorf in deren Garagenladen eingekauft, bis ich sah, was an Tueten hinter dem Haus lag, und das Schneckenkorn steckte noch im Salat. Apropos Tueten. Rings um mich waren Gemuesebauern, die ihre leeren Chemietuten einfach in die Landschaft geworfen haben. Und das im sog. Naturschutzpark Sintra-Cascais. Manchmal hatte ich es so dicke, dass ich mit Handschuhen losgezogen bin und sie eingesammelt habe. Manchmal hat sich der Bach rot verfaerbt, weil mal wieder einige Tanks durchgespult wurden.
Ich bin sicher das Gemuese aus dem Supermarkt unterliegt strengeren Kontrollen als das, was man auf manchen Maerkten von den Bauern kauft. Mir ist die Romantik von den ach so putzigen Maerkten gehoerig vergangen.
Das sind auch genau meine Befürchtungen was diese Märkte anbelangt.

Ich denke mal auf Kontrollen kann man sich weder in Portugal noch in Deutschland verlassen....wenn es zum Beispiel in Niedersachsen 12 Kontrolleure für 130.000 Futtermittelbetriebe gibt...

Ich kaufe in Lissabon gerne bei Biocoop Das ist eine Biokooperative. Man kann auch die Mitgliedsbetriebe besichtigen und manchmal sind die am Wochenende da um ihre Produkte vorzustellen. Sicher mag es auch schwarze Schafe geben, aber viele sind sehr engagiert in der Biolandwirtschaft. Außerdem gibt es eine größere Vielfalt als in den Supermärkten. So gibt es manchmal Kohlrabi, Knollensellerie, Steckrüben, Pastinaken etc...
Seit einiger Zeit gibt es im Frühjahr sehr leckeren portugiesischen grünen Spargel aus dem Norden. Außerdem Heidelbeeren aus Portugal. Biofleisch aus Portugal etc.

LG
Iris
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lebensmittelkontrolle in Portugal

ich verstehe nicht so ganz, warum die kleinbauern überhaupt soviel chemie einsetzen. (wenn sie es denn wirklich machen)

ich kann die Angaben und Beobachtungen dazu durchaus bestätigen. Das betrifft übrigens auch die Tierhaltung.

Macht letztendlich keinen sinn.
Ob dünger oder pflanzenschutzmittel, der einsatz macht nur sinn, wenn ich den erhöhten ertrag auch sinnvoll vermarkten kann. bei saisonalen produkten, die in der regel nur für den binnenmarkt produziert werden, kann ich mir beim verhältnis agrarfläche und bevölkerung nicht vorstellen, daß wirklich solch eine nachfrage besteht. bei lebensmitteln die für den export bestimmt sind sieht das sicherlich ganz anders aus. die wird man aber auch nicht in Portugal auf dem wochenmarkt finden.

die Frage ist meines Erachtens, ob den Kleinbauern solche Zusammenhänge wirklich klar sind, bzw. ob man sie nicht ganz bewusst über den Tisch zieht? Die Anbieter von solchen Produkten beackern natürlich auch, wie auch in Deutschland, den Markt von Kleinst- und Kleinbauern. Erstens gibt es ja durchaus Schädlinge wie Insekten oder Pilze/Pflanzenkrankheiten und das Wissen über einen integrierten Pflanzenschutz ist bei den sehr ländlichen und teils auch rückständigen Strukturen einfach nicht vorhanden. Aber der Chemikalienhändler kommt mit seinem Bauchladen in die letzte Ecke und verspricht bessere Erträge. Und die meint jeder brauchen zu können.

Kai
 
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