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Frage Leben in Lissabon mit 250 Euro pro Monat?

JustMe

Amigo
Teilnehmer
Hallo,
ich habe mich eben erst registriert, weil ich zum Thema "Lebenshaltungskosten" eine Frage habe. Thematisch passt es hier herein, und ich hoffe, dass ich mich der TE anschließen darf.

Ich habe mich auf eine Stelle bei TP beworben, Einsatzort Lissabon.

Da ich hier nicht alle Dämme hinter mir abbrechen will, möchte ich meine Wohnung in D vorerst behalten - würde ich die Wohnung kündigen und zurück wollen, wäre ich obdachlos - um zu schauen, ob der Job und die Bedingungen für mich okay sind. Inklusive Nebenkosten aus derzeit nicht kündbaren Verträgen käme ich auf ca. 500 Euro Fixkosten pro Monat - sobald die Miete und mit der Wohnung verbundene Kosten wegfallen wären es nur noch ca. 125 Euro (nach spätestens 12 Monaten nur noch 75 Euro).
Die Wohnung würde wahrscheinlich spätestens im Frühjahr (Juni) wegfallen, vielleicht auch schon früher (März/April).

Bis dahin hätte ich aber für einen Zeitraum von 5-8 Monaten nur ca. 250 Euro monatlich zur Verfügung.

Am Telefon wurde mir soeben mitgeteilt, dass ich mit Lebenshaltungskosten pro Woche mit 100 Euro planen kann. Hier im Forum lese ich andere, günstigere Zahlen.

Was meint ihr: Ist es möglich mit 250 Euro pro Monat für ein gutes halbes Jahr auszukommen? Hier in Deutschland ist es möglich, wenn auch nur mit entsprechendem Haushalten. Von dieser Summe müsste das Monatsticket (ca. 35 Euro) abgezogen werden.

Ein bisschen Erspartes habe ich. Nur möchte ich mich nicht für meine Arbeit verschulden und parallel zur Arbeit auch "leben". Ich muss nicht jedes Wochenende weg gehen, allerdings habe ich auch keine Lust ein halbes Jahr die Wände zu betrachten oder Fernsehen zu schauen oder im Internet zu surfen, nur weil ich mir "Leben" nicht leisten kann.

Es ist einzig der finanzielle Aspekt, der mich bei einem Jobangebot von einem Engagement abhält. Mit 50-100 Euro mehr pro Monat wäre mir bereits geholfen.
In D würde ich selbst über die Zeitarbeit das gewünschte "Mehr" haben - und trotzdem "Leben" leisten können.
 
Na ja, gehen tut alles. Wenn es wirklich nur Lebensmittel sind und keine Telefon, Internet, Heizungs-oder sonstige Kosten davon gezahlt werden müssen.
Auf den Märkten bekommt man Obst und Gemüse recht preiswert. Brot ist auch nicht teuer, der portugiesische Käse hält sich auch im Rahmen und ab und zu eine Bifana wäre vielleicht auch drin.
Kotelett, Fischfilet etc. müsstest du, meiner Meinung nach, für diese Zeit vergessen und die Freizeitgestaltung müsstest du auf Spaziergänge und gelegentlich ein Bier oder eine Bica beschränken. In manchen Bezirken in Lissabon kann man allerdings auch das rege Nachtleben mit einem Glas Bier in der Hand genießen.

LG Anita
 
Die Wohnungskosten plus Internet werden vom AG bezahlt. Darüber müsste ich mir also keine Gedanken machen.

Ich habe gestern Abend noch einmal die Kalkulation berechnet. Tatsächlich blieben mir ca. 165 Euro pro Monat (in den ersten sechs Monaten), da von den 250 Euro nicht nur das Monatsticket (35 Euro) abgezogen werden müsste, sondern auch eine Auslandskrankenversicherung (ca. 35 Euro) und die Anwartschaftsversicherung (ca. 50 Euro). Gleichzeitig würden sich meine deutschen Stromkosten reduzieren.
Diese Summe (165 Euro) ist mir definitiv zu wenig.

Da ich nach einer längeren Erkrankung jetzt wieder arbeiten darf/kann, bin ich derzeit arbeitslos und beziehe nur ALGII. Ich bin es also gewohnt, mich finanziell einzuschränken. Allerdings habe ich in D noch ein zusätzliches Einkommen, das mir von der Agentur für Arbeit nicht angerechnet werden kann, da es im Rahmen der Freigrenzen ist und durch eine ehrenamtliche Tätigkeit kommt. Dieses Einkommen würde mir in Portugal fehlen.

Ich habe meinen Mehrbedarf bis Juni ausgerechnet, um gegenüber der AfA argumentieren zu können. Sofern die Wohnungsauflösung tatsächlich erst bis Juni möglich ist, benötige ich nur knapp 30 Euro mehr, als ich derzeit pro Monat an ALGII-Leistungen erhalte. Anders gesagt: Bin ich auch im Oktober arbeitslos, habe ich den notwendigen Mehrbedarf fast gedeckt, mit der Zahlung im November wäre ich die "Alternative arbeitslos" für die Afa deutlich teurer.

Auch wenn der Verdienst in Portugal nicht hoch ist, wäre es schade, wenn es nicht klappen sollte.
 
165 Euro sind zu wenig, das ist klar, aber kannst du deine Wohnung nicht bis zum nächsten Juni untervermieten, soviel ich weiß kann das in Deutschland nicht generell verboten werden. ERkundige dich doch mal danach.

Anita
 
Gegen eine Untervermietung hätten die Vermieter sicher nichts einzuwenden. Das Problem hierbei ist aber, dass die Wohnung renoviert werden sollte.

Mein Vormieter muss mit dieser Wohnung nicht gerade gut umgegangen sein. Bevor ich eingezogen bin, wurde sie durch die Vermieter nur notdürftig renoviert. Inzwischen gibt es diverse Mängel (Altbau), die behoben werden müssten - da ich ursprünglich in diesem Jahr ausziehen wollte, wollten die Vermieter so lange warten. Eine längere, schwere Erkranung meinerseits hat diesen Plan zunichte gemacht.

Ich habe leider keine Familie (lebt nicht mehr) und auf dem deutschen Arbeitsmarkt in meinem Beruf keine Chance - weil ich seinerzeit nach der Ausbildung nicht übernommen werden konnte und keinen Arbeitgeber fand, der mich ohne Berufserfahrung einstellen wollte. Bei TP könnte ich nun in einem verwandten Beruf arbeiten und hierbei auch mein Fachwissen aus früheren Tätigkeiten im Ausland miteinfließen lassen. Ich könnte also Berufserfahrung sammeln.

Die Alternative wäre eine komplette berufliche Neuqualifizierung. Ich werde nächsten Monat 35 Jahre alt ... verständlich, dass ich da nicht noch einmal die Schulbank drücken möchte (mal ganz abgesehen von der Finanzierung dieser Zeit).

Portugal kommt für mich wohl nur zustande, wenn die AfA mitspielt.
Wäre der Job in Deutschland, würde ich eine ganze Menge Fördermittel zur Verfügung gestellt bekommen, zeitweise sogar die Kosten für eine Zweitwohnung. Aber da es in Portugal ist, muss ich mit Pro-Argumenten die Contra-Argumentation angehen.

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Hilfe! :)
 
Bei Untervermietung muss der Vermieter zustimmen,sonst läuft nichts.
Richtig, aber der Vermieter kann eine Untervermietung nur unter ganz spezifischen Gründen verweigern, kann man hier nachlesen: .

Was die Renovierung und die Mängel angeht, ist das für einen Untermieter auf Zeit vielleicht nicht so wichtig.

Viel Glück,

Anita
 
TP ist ein Call-Center. Auch in Deutschland benötigt man für diese Jobs keine besondere Vorbildung. Es reicht der deutschen Sprache in Wort u. Schrift mächtig zu sein.
Es gilt der Mindestlohn. In Großstädten wird eher EUR 10 / Std. zum Einstieg gezahlt - auch bei reiner Inbound Tätigkeit.

Bevor Du abenteuerliche Berechnungen zum Lebensunterhalt im Ausland anstellst, versuche es doch erstmal in der Heimat. Wenn Du das hier in D nicht hinbekommst, wirst Du auch in Portugal scheitern.

TP hat übrigens auch 6 Call-Center in Deutschland. Die Standorte sind auf deren Website nachzulesen. Warum sollte da das Jobcenter eine Umsiedelung nach Portugal befürworten ?
 
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