Zur Debatte Trockner vs Heizen:
Unser Haus, Dach und Fenster sind einfacher Baustandard von 1990, also nicht isoliert/ Einglasscheiben. Das Haus an sich ist auch nicht besonders gedämmt.
Unsere Vorbesitzer haben einen Pelletofen einbauen lassen, welcher ferngesteuert werden kann. Damit haben sie erreicht, dass sie auch in Abwesenheit immer wieder einmal die Feuchte senken konnten. Die Wohnung langfristig über 15°C zu halten, geht aber mit dieser Methode eher nicht (wir müssen die Heizung mit Pelletsäcken befüllen). Am Schimmelproblem hat dies im Endeffekt nichts geändert. Sie hätten auch einfach das Dach richten können, waren aber wohl zu geizig dazu. Wir als unerfahrenen Hauskäufer haben das dann übernehmen dürfen. Wir hatten einen Wasserschaden durch undichtes Dachteile und Risse im Putz. Luftfeuchte von >80% war zumindest im Schlafzimmer (Dachschaden, dauernasse Wände und exponierte Lage Richtung Norden) normal. An Decken und Wänden waren deutliche Schimmelspuren vorhanden. Nachdem alle Schäden und Risse beseitigt waren, haben wir damit begonnen, das Haus langfristig trockenzulegen.
Seither läuft mit einer einfachen, mechanischen Zeitschaltuhr für 4 Stunden am Tag ein ordentlicher Bautrockner (TROTEC TTK eco 380 mit Hygrostat und Schlauchpumpe, Gesamtkosten unter 1000€). Der ist für gewerblichen Einsatz gedacht und wird somit auch über längere Zeit zuverlässig seinen Dienst tun. Wenn die Türe geschlossen ist, ist das Lüftergeräusch sogar über längere Zeit erträglich. Wenn wir weg sind, sind alle Türen im Haus offen und somit werden alle Räume getrocknet. Falls die Feuchte unter 50% fällt, schaltet der Trockner von selbst ab...
Nach 3 Monaten war der Schimmel mehr oder weniger komplett verschwunden, obwohl in unserer Gegend (wenige km vom Meer entfernt) das ganze Jahr über zw. 70 und 90% Luftfeuchte normal ist. Man kann die Feuchte also in den Griff bekommen. Allerdings klappt das nur, weil unser Haus nur eine Ebene hat. Angenehmer Nebeneffekt: Wäsche trocknen ist ganz einfach: nach 3-4 h ist die Wäsche auch an kühlen Regentagen trocken.
Seit ca. 2 Wochen haben wir auch 2 Hygrostaten in entfernt liegenden Räumen und das Trockenintervall auf 2x2h /Tag gesetzt. Dabei zeigt sich, dass die relative Feuchte mittlerweile beim Trocknen auf <60% absinkt und dann innerhalb weniger Stunden auf >70% steigt. Beim nächsten Mal werden wir wahrscheinlich auf 4x1h umstellen.
4h Trockner am Tag sind ca. 1€ an Stromkosten. Das ist es uns Wert. Schimmel entfernen und muffelige Sachen wegwerfen kostet mehr (auch Nerven).
Das Internet, welches wir für Heizungssteuerung, Internet und Hausüberwachung benötigen, kostet übrigens genauso viel... Irgendwann kommt dann noch etwas PV aufs Dach und die Stromkosten sind vergessen.
DIY-Intervalllüften hatten wir uns für die Garage überlegt, sind aber gerade nach den eindeutig positiven erfahrungen im Haus am umschwenken in Richtung kleinerer Bautrockner. Mal sehen, für was wir uns entscheiden.