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Dramatische Zunahme von portugiesischen Galeeren an Stränden Portugals

kailew

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Am Freitag schlug das portugiesische Institut für Meer und Atmosphäre (IPMA) Alarm: Die Zahl der gefährlichen portugiesischen Galeeren in den Küstengebieten der Azoren und des Festlandes hat dramatisch zugenommen. Die Bevölkerung wird eindringlich gewarnt, höchste Vorsicht walten zu lassen und Sichtungen unverzüglich zu melden, um mögliche Gefahren zu minimieren.

Die portugiesische Galeere (Physalia physalis) ist ein Siphonophor, eine Kolonie spezialisierter Individuen, die zusammen einen einzigen Organismus bilden. Sie treibt mithilfe ihres ballonartigen Schwimmkörpers auf der Meeresoberfläche, angetrieben von Winden und Strömungen. Ihre Tentakel können bis zu 30 Meter lang werden. Diese Art kommt häufig entlang der portugiesischen Küste, einschließlich der Azoren und Madeira, vor und gilt als die gefährlichste in Portugal. Direkter Kontakt sollte stets vermieden werden. Im Falle einer Berührung mit den Tentakeln ist es wichtig, die betroffene Stelle vorsichtig mit Meerwasser zu reinigen und anschließend Essig und/oder warme Kompressen aufzutragen.

In der vergangenen Woche wurden zahlreiche Sichtungen von quallenartigen Lebewesen entlang der portugiesischen Küste gemeldet. Diese Beobachtungen, die von den „Observadores Gelavista“ gesammelt wurden, umfassen sowohl die Azoren als auch das Festland von Espinho bis Odemira. Besonders auffällig ist die Präsenz der gefährlichen portugiesischen Galeere (Physalia physalis), die sowohl in den Gewässern der Azoren als auch an mehreren Stränden des portugiesischen Festlands gesichtet wurde.

Portugiesische Galeere von Espinho bis Zambujeira do Mar​

Die Sichtungen der portugiesischen Galeere (Physalia physalis) umfassen:
  • Praia da Baía (Espinho)
  • Praia de Mira
  • Praia do Sul (Nazaré)
  • Praia da Cova da Alfarroba und Praia do Baleal (Peniche)
  • Praia da Peralta und Praia de Valmitão (Lourinhã)
  • Praia de Santa Rita und Praia da Vigia (Torres Vedras)
  • Praia do Magoito, Praia Grande und Praia da Aguda (Sintra)
  • Praia da Arriba und Praia de Carcavelos (Cascais)
  • Strände der Costa da Caparica (Almada)
  • Praia da Foz (Sesimbra)
  • Praia do Carvalhal und Praia de Melides (Grândola)
  • Praia do Monte Velho (Santiago do Cacém)
  • Praia da Samoqueira (Sines)
  • Praia da Zambujeira do Mar und Praia das Furnas (Odemira)
  • Praia do Almoxarife (Horta)
  • Baía do Refugo (Angra do Heroísmo)
  • Natürliche Schwimmbäder von Caneiros (Ponta Delgada)
  • Porto dos Carneiros (Lagoa, Azoren)
Neben der Portugiesischen Galeere wurden auch Sichtungen anderer gelatinöser Organismen gemeldet. Der „Veleiro“ (Velella velella) wurde an den Stränden von Peniche, Torres Vedras, Sintra, Cascais, Almada, Grândola und Odemira gesichtet. Die Art „Agua Viva Riscada“ (Aequorea spp.) wurde in Sintra und Almada beobachtet, während die „Medusa Tambor“ (Rhizostoma luteum) in Sintra und Vila Real de Santo António auftrat. Auch die „Agua Viva“ (Pelagia noctiluca) wurde in der Bucht von Refugo (Angra do Heroísmo) gesichtet, und die „Salpas“ (Salpidae) wurden an den Stränden der Costa da Caparica (Almada) entdeckt.

Strände ohne Sichtungen​

Es wurden auch einige Strände registriert, an denen keine Sichtungen gemacht wurden:
  • Praia da Vagueira (Vagos)
  • Praia da Areia Branca (Lourinhã)
  • Praia de Algés (Oeiras)
  • Doca de Santo Amaro (Lissabon)
  • Fischereihafen der Mosteiros (Ponta Delgada)
  • Poças da Atalhada (Lagoa, Azoren)
Einige Quallenarten können stechen, Gift injizieren und lokale Reaktionen sowie, im Fall der portugiesischen Galeere gelegentlich systemische Auswirkungen hervorrufen. Diese Arten verfügen über Nesselzellen, die als Nahrung und Verteidigung dienen und wie winzige Spritzen wirken, die durch den Kontakt mit anderen Tieren giftige Substanzen injizieren. Knidozyten kommen im Wesentlichen in den Tentakeln vor. Beim Menschen hängt das Ausmaß der Toxizität von der Art und der Menge des injizierten Giftes ab. Die Nesselzellen bleiben auch nach dem Tod des Tieres aktiv. Die meisten Kontakte sind zufällig und finden am Strand statt. Daher ist es wichtig, die Berührung der gelatinösen Organismen, insbesondere ihrer Tentakel, zu vermeiden.

Extreme Vorsicht bei portugiesischer Galeere angebracht!

  • Nach dem Waschen und Reinigen der betroffenen Stelle mit Meerwasser:
    • Tragen Sie etwa 20 Minuten lang heiße Kompressen (40 °C) auf oder
    • Unverdünnter Essig.
  • Wenn Sie einen Schock haben, Schwierigkeiten beim Atmen haben oder die Schmerzen anhalten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was tun bei Kontakt mit anderen Quallen?
  • Waschen Sie die betroffene Stelle mit Meerwasser, ohne zu reiben.
  • Eventuelle Spuren des Erregers auf der Haut mit einer Pinzette entfernen.
Was man nicht tun sollte:
  • Verwenden Sie kein Süßwasser, Essig (außer bei Kontakt mit portugiesischen Galeeren), Alkohol oder Ammoniak.
  • Verwenden Sie keine Verbände oder Bandagen.
Die Öffentlichkeit wird ermutigt, ihre Sichtungen von gelatinösen Organismen über die GelAvista-App oder per E-Mail an plancton@ipma.pt zu melden. Auch Null-Sichtungen sind wertvoll, da sie bestätigen, dass bestimmte Arten nicht vorkommen.

Die GelAvista-App, verfügbar für und , ermöglicht es Benutzern, schnell und einfach Sichtungen von gelatinösen Organismen zu melden. Diese Daten helfen Wissenschaftlern, die Verbreitung dieser Organismen genauer zu kartieren und die Öffentlichkeit besser zu informieren.

Dazu:

Alle Fotos: Susanne Winter
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Zuletzt bearbeitet:
Diese „Veleiro“ (Velella velella) mußte ich mal googeln:
sehr dekorativ...

 
An den Küsten der Azoren sind Galeeren um diese Jahreszeit alles andere als selten - man findet sie regelmäßig. Letztes Jahr hatten wir mal eine richtige Schwemme an der Praia Santa Barbara, das war schon kein schöner Anblick (Bilder gibt's nachgeliefert, wenn wir wieder in Deutschland sind). Auch auf unserer Whalewatchingtour gestern haben wir viele im Wasser gesehen, ob es mehr als sonst sind, kann ich nicht beurteilen.
Ich hatte letztes Jahr mal das "Vergnügen" mit einer toten (!) Galeere in Kontakt zu kommen, da hatte ich auch tagelang noch eine Erinnerung, also wirklich Vorsicht mit den Tentakeln!!
 
Ich hab sie letztes Jahr vor den Berlengas-Inseln gesehen. Ein Foto hatte ich bereits hier gepostet:
 
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