Humus Organic Wines - Quinta do Paço
Rodrigo Felipe, der Winzer, antwortete auf meinen Terminvorschlag: "Kannst du auch ein bisschen später? Dann komm doch zum Mittagessen?" Klar kann ich, will natürlich so wenig wie möglich bei der Weinlese stören, die - sehr früh dieses Jahr - wenige Tage zuvor begonnen hatte. Seine Kumpels und Erntehelfer sind, als ich Mittags aufschlug, in der Adega noch in vollem Gange.
Humus Wines, Vorreiter im biologischem Weinbau, ist ein familiengeführtes Weingut in dritter Generation in der Region DOC Obidos. Rund 20 ha Gesamtgröße, von denen knapp 10 ha mit Weinreben bestockt sind. Davon sind 3 ha neu gepflanzt, überwiegend Sauvignon Blanc und Arinto. Durch das Tal weht die Brise vom nahen Atlantik. Die Weinberge liegen zwischen dem Meer und den Ausläufern der Serras de Aire e Candeeiros. Kühles Klima nachts, häufig Bodennebel morgens, tagsüber Hitze bei gleichzeitig guter Luftzirkulation. Perfekte Bedingungen für frische Weine.
Weitere Rebsorten: Touriga Nacional, Syrah, Castelão, Tinta Barroco und bei den weißen Sorten Vital, Fernão Pires und Arinto.
Rodrigo stellte mir Mark von
Gelagert werden jene Weine, die nicht im Edelstahltank landen, überwiegend in gebrauchten, aufbereiteten Eichefäßern. Schließlich sollen nicht Toast- und Vanillearomen die Primäraromen der Weine "zukleistern".
Rodrigo unternahm mit mir einen Rundgang durch seine Weingärten. Zwei Täler fassen die Quinta ein. Der Charme der Hügellandschaft nimmt einen sofort mit, die Umgebung strahlt eine angenehme Ruhe aus. Auf dem Hügel gegenüber liegt Vinhos Cortém, das Weingut von Chris (Forumsmitglied Crispy) und Helga, die ich im März 2014 bereits besucht habe. Rodigros Großvater hat das Grundstück, welches einst zu den Ländereien des Zisterzienserkloster Alcobaça gehörte, in den 60er gekauft um dort Bulk-Weine (Massenweine zum Verkauf an die Genossenschaften) zu erzeugen. Rodrigos Vater nahm Neuanpflanzungen vor und hat dann das erste mal Flaschenweine unter eigenem Namen auf den Markt gebracht.
Bereits seit 2007 ist der Betrieb zertifiziert: Organic Wine! Keine Chemie im Weinberg, lediglich Kupfer und Schwefel in den erlaubten Grenzen.
Hier kommt die Trauben der Touriga Nacional (für den Rosé) mit dem Trecker zur Adega. Augenscheinlich 1a-Lesegut! Es sieht in der Adega, den Abläufen der Lese geschuldet, "kürmelig" aus, aber es wird hochpenibel auf Hygiene geachtet. Es wird gespült, abgespritzt, gereinigt! Mark erwähnte dann folgerichtig, dass die Weinmacher, als Leute mit "pés molhados" (nassen Füßen) bezeichnet werden. An dem Tag herrschte ein Affenhitze, die Jungs konnten einem Leid tun ...
Der Winzer Rodrigo, im Weinberg und bei der Arbeit im Weinkeller
Fermentation im offenen Bottich, in Eichenfässern oder in "Amphoras", hier wird so ausgebaut, dass es nach allem schmeckt nur nicht nach "Uniformität" bzw. nach "Industriewein".
Die Jungs leisten im Weinberg und in der Adega echte Knochenarbeit. Es wird Zeit für ein stärkendes Mittagessen (Almoço). Bevor es an die Teller geht, als Aperitif ein Gläschen von HUMUS PetNat 2018. Was für ein lecker Stöffchen, das perfekte Getränk um sich bei der Hitze den Staub aus der Kehle zu spülen.
Ihr erinnert euch: Pet Nat (Abkürzung für Pétillant Naturel => natürlich prickelnd) ist ein natürlicher Perl-Wein. Für das Mittagessen unterbrach Luis die Arbeit in der Adega. Er bereitete im großen Pott (Panela) schmackhaften Arroz mit butterzarten Fischfilets vor. Luis hat als Koch bereits auf der Quinta do Monte d’Oiro unter dem portugiesischen Gastronomie-Guru José Bento dos Santos und bei der Fluggesellschaft SATA Azores Airlines gearbeitet.
Was für ein illustre Runde am Mittagstisch: Ganz links (leider nicht mehr auf dem Bild) Emanuel, Besitzer eines Weinbergs in der Region mit alten Rebstöcken (Vinhas Velhas), war 5 Jahre Kellermeister bei einem französischen Traditionsweingut. Nadir, der Kopf hinter den "Os Goliardos", die Instanz seit 2005 in Portugal, wenn es um Im - und Export von Naturweinen geh. Mark von Bon Bock, hilft bei der "Vindima", um seine Kenntnisse rund um die Herstellung von Naturweinen aus erster Hand zu vertiefen zu können. Luis unser "Chefe" am rustikalen Herd (Obrigado für die Mühe und das lecker Essen zum lecker Wein). Ramon führte die legendäre Weinbar Tati (mittlerweile leider geschlossen). Und natürlich Rodrigo, der aus dem Kühlschrank eine Flasche nach der anderen zum Verköstigen aus dem Kühlschrank holte.
Es kamen nicht nur die eigenen Weine auf den Tisch, sondern auch "Kollaborationen" und die Weine befreundeter Winzer aus der Region. Den "Flui 2018" macht Rodrigo zusamen mit Manuel, der auf auf die genetische Vielfalt und Authentizität seines alten Weinbergs besonderes Augenmerk legt. Was für ein Weißwein mit "gastronomischen Profil". Super-frisch. Leichte 12 % Vol. Vielschichtig, komplex.
Einen tanninstrotzenden Tinto von Cortém hatten wir im Glas und einen leichten, fruchtgetrieben Palhete von Vale da Capucha. Einen leichten Rotwein nach Machart eines französischen Claretes, den Weinmacher Pedro Marques nördlich von Mafra auf den Kalksandsteinböden seiner Quinta produziert. Fruchtigkeit und Frische, dazu leichte 11,50 % Vol., so unbeschwert kann Weingenuss in Portugal sein.
Einen tanninstrotzenden Tinto von Cortém hatten wir im Glas und einen leichten, fruchtgetrieben Palhete von Vale da Capucha. Einen leichten Rotwein nach Machart eines französischen Claretes, den Weinmacher Pedro Marques nördlich von Mafra auf den Kalksandsteinböden seiner Quinta produziert. Fruchtigkeit und Frische, dazu leichte 11,50 % Vol., so unbeschwert kann Weingenuss in Portugal sein.
So sieht es dann am Ende einer mit einem sauleckeren Mittagessen kombinierten Weinverköstigung aus. Genuss pur! An Humus-Weinen standen u.a. der 2018er Branco auf dem Tisch (frisch, vielschichtig-komplex) sowie der "Curtimenta 2018" (orange / skin contact). Dabei handelt es sich um den Saft der roten Touriga Nacional, der auf den Schalen der weißen Rebsorten Fernão Pires und Arinto vergoren wird.
Rodrigo Felipe, der Winzer, antwortete auf meinen Terminvorschlag: "Kannst du auch ein bisschen später? Dann komm doch zum Mittagessen?" Klar kann ich, will natürlich so wenig wie möglich bei der Weinlese stören, die - sehr früh dieses Jahr - wenige Tage zuvor begonnen hatte. Seine Kumpels und Erntehelfer sind, als ich Mittags aufschlug, in der Adega noch in vollem Gange.
Humus Wines, Vorreiter im biologischem Weinbau, ist ein familiengeführtes Weingut in dritter Generation in der Region DOC Obidos. Rund 20 ha Gesamtgröße, von denen knapp 10 ha mit Weinreben bestockt sind. Davon sind 3 ha neu gepflanzt, überwiegend Sauvignon Blanc und Arinto. Durch das Tal weht die Brise vom nahen Atlantik. Die Weinberge liegen zwischen dem Meer und den Ausläufern der Serras de Aire e Candeeiros. Kühles Klima nachts, häufig Bodennebel morgens, tagsüber Hitze bei gleichzeitig guter Luftzirkulation. Perfekte Bedingungen für frische Weine.
Weitere Rebsorten: Touriga Nacional, Syrah, Castelão, Tinta Barroco und bei den weißen Sorten Vital, Fernão Pires und Arinto.
Rodrigo stellte mir Mark von
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aus Berlin vor, der Kunst und Food kombiniert. Der sympathische Kanadier, Naturweinliebhaber, der einige Tage auf der Quinta aushalf, um die Prozesse im Weinberg und -keller aus erster Hand kennen zu lernen, avancierte so zu meinem "Host" und führte mich durch die Adega. Großartig, danke dafür!Gelagert werden jene Weine, die nicht im Edelstahltank landen, überwiegend in gebrauchten, aufbereiteten Eichefäßern. Schließlich sollen nicht Toast- und Vanillearomen die Primäraromen der Weine "zukleistern".
Rodrigo unternahm mit mir einen Rundgang durch seine Weingärten. Zwei Täler fassen die Quinta ein. Der Charme der Hügellandschaft nimmt einen sofort mit, die Umgebung strahlt eine angenehme Ruhe aus. Auf dem Hügel gegenüber liegt Vinhos Cortém, das Weingut von Chris (Forumsmitglied Crispy) und Helga, die ich im März 2014 bereits besucht habe. Rodigros Großvater hat das Grundstück, welches einst zu den Ländereien des Zisterzienserkloster Alcobaça gehörte, in den 60er gekauft um dort Bulk-Weine (Massenweine zum Verkauf an die Genossenschaften) zu erzeugen. Rodrigos Vater nahm Neuanpflanzungen vor und hat dann das erste mal Flaschenweine unter eigenem Namen auf den Markt gebracht.
Bereits seit 2007 ist der Betrieb zertifiziert: Organic Wine! Keine Chemie im Weinberg, lediglich Kupfer und Schwefel in den erlaubten Grenzen.
Hier kommt die Trauben der Touriga Nacional (für den Rosé) mit dem Trecker zur Adega. Augenscheinlich 1a-Lesegut! Es sieht in der Adega, den Abläufen der Lese geschuldet, "kürmelig" aus, aber es wird hochpenibel auf Hygiene geachtet. Es wird gespült, abgespritzt, gereinigt! Mark erwähnte dann folgerichtig, dass die Weinmacher, als Leute mit "pés molhados" (nassen Füßen) bezeichnet werden. An dem Tag herrschte ein Affenhitze, die Jungs konnten einem Leid tun ...
Der Winzer Rodrigo, im Weinberg und bei der Arbeit im Weinkeller
Fermentation im offenen Bottich, in Eichenfässern oder in "Amphoras", hier wird so ausgebaut, dass es nach allem schmeckt nur nicht nach "Uniformität" bzw. nach "Industriewein".
Die Jungs leisten im Weinberg und in der Adega echte Knochenarbeit. Es wird Zeit für ein stärkendes Mittagessen (Almoço). Bevor es an die Teller geht, als Aperitif ein Gläschen von HUMUS PetNat 2018. Was für ein lecker Stöffchen, das perfekte Getränk um sich bei der Hitze den Staub aus der Kehle zu spülen.
Ihr erinnert euch: Pet Nat (Abkürzung für Pétillant Naturel => natürlich prickelnd) ist ein natürlicher Perl-Wein. Für das Mittagessen unterbrach Luis die Arbeit in der Adega. Er bereitete im großen Pott (Panela) schmackhaften Arroz mit butterzarten Fischfilets vor. Luis hat als Koch bereits auf der Quinta do Monte d’Oiro unter dem portugiesischen Gastronomie-Guru José Bento dos Santos und bei der Fluggesellschaft SATA Azores Airlines gearbeitet.
Was für ein illustre Runde am Mittagstisch: Ganz links (leider nicht mehr auf dem Bild) Emanuel, Besitzer eines Weinbergs in der Region mit alten Rebstöcken (Vinhas Velhas), war 5 Jahre Kellermeister bei einem französischen Traditionsweingut. Nadir, der Kopf hinter den "Os Goliardos", die Instanz seit 2005 in Portugal, wenn es um Im - und Export von Naturweinen geh. Mark von Bon Bock, hilft bei der "Vindima", um seine Kenntnisse rund um die Herstellung von Naturweinen aus erster Hand zu vertiefen zu können. Luis unser "Chefe" am rustikalen Herd (Obrigado für die Mühe und das lecker Essen zum lecker Wein). Ramon führte die legendäre Weinbar Tati (mittlerweile leider geschlossen). Und natürlich Rodrigo, der aus dem Kühlschrank eine Flasche nach der anderen zum Verköstigen aus dem Kühlschrank holte.
Es kamen nicht nur die eigenen Weine auf den Tisch, sondern auch "Kollaborationen" und die Weine befreundeter Winzer aus der Region. Den "Flui 2018" macht Rodrigo zusamen mit Manuel, der auf auf die genetische Vielfalt und Authentizität seines alten Weinbergs besonderes Augenmerk legt. Was für ein Weißwein mit "gastronomischen Profil". Super-frisch. Leichte 12 % Vol. Vielschichtig, komplex.
Einen tanninstrotzenden Tinto von Cortém hatten wir im Glas und einen leichten, fruchtgetrieben Palhete von Vale da Capucha. Einen leichten Rotwein nach Machart eines französischen Claretes, den Weinmacher Pedro Marques nördlich von Mafra auf den Kalksandsteinböden seiner Quinta produziert. Fruchtigkeit und Frische, dazu leichte 11,50 % Vol., so unbeschwert kann Weingenuss in Portugal sein.
Einen tanninstrotzenden Tinto von Cortém hatten wir im Glas und einen leichten, fruchtgetrieben Palhete von Vale da Capucha. Einen leichten Rotwein nach Machart eines französischen Claretes, den Weinmacher Pedro Marques nördlich von Mafra auf den Kalksandsteinböden seiner Quinta produziert. Fruchtigkeit und Frische, dazu leichte 11,50 % Vol., so unbeschwert kann Weingenuss in Portugal sein.
So sieht es dann am Ende einer mit einem sauleckeren Mittagessen kombinierten Weinverköstigung aus. Genuss pur! An Humus-Weinen standen u.a. der 2018er Branco auf dem Tisch (frisch, vielschichtig-komplex) sowie der "Curtimenta 2018" (orange / skin contact). Dabei handelt es sich um den Saft der roten Touriga Nacional, der auf den Schalen der weißen Rebsorten Fernão Pires und Arinto vergoren wird.
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