• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

Tipp Besuch beim Winzer | Chão de São Francisco (Dão)

zip

Super-Moderator
Teammitglied
image.jpg


Ein Besuch der Quinta de Chão de São Francisco in S. João de Lourosa (am Rande von Viseu gelegen) vereint einen Weingutsbesuch mit einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit. Das Anwesen besteht aus dem ehemaligen Herrenhaus des Visconde de Treixedo, einer Kapelle, deren Name (Capela de Nossa Senhora dos Escravos) vermutlich auf die Zeit referenziert, als Portugal gute Geschäfte mit dem transatlantischen Sklavenhandel machte. Muito obrigado an Sónia, die Hausherrin, die mir ausführlich die Geschichte des Weinguts erläuterte ...

image.jpg


... und die mir Gelegenheit gab, in aller Ruhe durch den Barockgarten zu schlendern. Eine wunderbare Gartenanlage, die Bestandteil der Rota dos Jardins Históricos - Rota do Dão (historische Gärten am Dão) ist und die als harmonisches Bindeglied zwischen Herrenhaus und alter Adega sowie den angrenzenden Weinbergen dient.

image.jpg


Wunderbar, diese Gartenanlagen versetzen einen unmittelbar in einem Modus der Entspannung und inneren Gelassenheit.

image.jpg


image.jpg


image.jpg


Letzter Tag der Weinlese. Gelesen wurde die Touriga Nacional ...

image.jpg


image.jpg


image.jpg


Der Blick über die Obstplantagen hinweg auf die neue Adega ...

image.jpg


Junge Pflanzungen von der weißen Rebsorten Malvasia Fina und natürlich von der Encruzado ...

image.jpg


image.jpg


In der alten Adega am Haupthaus befinden sich drei Granit-Lagares, zwei große, mit riesigen Keltern, und ein etwas kleineres Becken, in dem am Abend die Trauben traditionell mit den Füßen gestampft wurden.

image.jpg


Bruno Simões, der festangestellt Önologe der Quinta zeichnet gemeinsam mit Carlos Silva (beratender Önologe) für die Chão de São Francisco-Weine verantwortlich. Die dicken Mauern der alten Adega sorgen für eine gleichbleibende, kühle Temperatur. Ideale Bedingungen für die Weine, die dort im Fass reifen.

image.jpg


image.jpg


In der neuen, mit moderner Kellertechnik ausgestatteten Adega kann der gesamte Produktionsprozess bis zum Abfüllen durchgeführt werden. Hier stehen die Inoxtanks (und ein altes Liebhaberstück).

image.jpg


Die rückseitige Giebelwand der neuen Adega schmückt ein Werk der der Urban Art-Künstlerin . Vielen Dank an Hausherr José Luís, der mich durch beide Weinkeller führte.

image.jpg




image.jpg


Es sind die Entry Level-Dão-Brancos, die einem so staunen lassen, weil sie bei einem überschaubaren Preis einen mit dieser Aromenfülle, Substanz und Eleganz mitnehmen. Das große Gaumenkino bietet auch der Chão da Quinta Field Blend 2019. In Edelstahl ausgebaut, mit reichlich Frucht, mächtig trinkzug und einer packenden Säure. Toll, kostet schlanke 9 EUR/Flasche.

image.jpg




image.jpg


Frisch aus dem Keller, noch ohne Rotúlo (Etikett), der Encruzado Reserva 2020, 30 % Ausbau im Barrique, der Rest in Edelstahl. Frucht, Eleganz, cremiger Schmelz. Jugendliche Frische trifft auf großes Reifepotential. Großes Kino!


 
Ganz toller Bericht, sehr liebevoll in Szene gesetzt.
Wunderschöne Fotos.
Und spiegelt das nicht die Dinge wieder, die wir an Portugal so lieben?
 
  • Like
Reaktionen: zip
Und spiegelt das nicht die Dinge wieder, die wir an Portugal so lieben?
Was mich angeht: Das volle Paket! :cool: Das Anwesen hat natürlich Enoturismo-Potential, das auch von Sónia & José Luis erkannt wurde. Neben dem Hauptgebäude gibt es noch eine weitere alte Adega, die Bauarbeiten waren im vollen Gange, das Gebäude wird instandgesetzt. Später wird es dort 5 Apartments geben. Ferien im Grünen am Weinberg, mit weitläufigen historischen Barockgärten - und in 5 bis 10 Minuten ist man im Zentrum von Viseu.
 
image.jpg


Der Chão da Quinta Touriga Nacional Premium 2017 präsentiert sich immer noch mit einem kräftigen Violett im Glas. In der Nase starke Kirschnoten und etwas Earl-Grey (Bergamotte). Typisch für die Touriga Nacional. Der zwölf Monate in französischer Eiche gereifte Tinto bringt viel Druck am Gaumen (und ganz im "Carlos Silva"-Stil die volle Breitseite Rotfrucht plus etwas Pflaume und ganz dezent Vanille). 14 % Vol. ABV. 13,50 EUR/Flasche in Portugal.
 
Chão da Quinta Field Blend 2017 Tinto (Dão DOC)

Ein schöner Roter, der einen eigenen Charakter aufweist. Nahe genug an Weinen aus hochmodernen Weinkellern, um der breite Masse und vielen Weinkritikern zu gefallen und gleichzeitig mit genügend Selbstbewusstsein, um auch ohne Make-up und Facelifting auf die Straße zu gehen.

Ich habe jeden Schluck genossen und nur eines bereut. Meine Ungeduld. Drei Jahre im Keller hätten die Tannine noch etwas poliert und den Wein merkbar aufgewertet.

Jetzt trinken oder besser drei bis vielleicht sechs Jahren im Keller reifen lassen.


11.jpg


PS: Daher kaufe ich gerne kistenweise. Von dem hatte ich leider (!) nur eine Flasche. Ich weiß, dass jemand hier im Forum diese Anspielung genau versteht. :-D:rolleyes:;):fies: (Späßchen, vielen Dank!)
Ach blöde, hätte eigentlich hierher gehört.
 
Ich habe den Beitrag ein Umzug an die passende Stelle verpasst.

Von dem hatte ich leider (!) nur eine Flasche. Ich weiß, dass jemand hier im Forum diese Anspielung genau versteht. :-D:rolleyes:;):fies: (Späßchen, vielen Dank!)
Mal schauen wann wir uns wieder sehen. Ich habe im Ribatejo auf jeden Fall noch einen "großen Bruder" zu der Einsteiger-Droge "Field Blend", einen Reserva von '15 oder '16. Den können wir ja gerne mal gemeinsam entkorken. Du hast den Stil, den der Önologe Carlos Silva seinen Weinen mitgibt, schon treffend beschrieben: Gefällig, aber nie belanglos sondern mit eigenem Charakter. Carlos´ körperreiche, konzentrierte Weine sind immer eine sichere Bank, um Gästen eine Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Er ist am Dão ja bei einer ganzen Reihe Weingüter für die Weine verantwortlich (u.a. bei der Adega de Silgueros und bei Soito (die bessere Hälfte von @H.Bothur war regelrecht von einem Soito Encruzado geflasht, den uns der Sommelier im Avenida Restaurante in Lagos empfohlen hat). Und der zweite ("junge") Enologe von der Quinta de Chão de São Francisco, Bruno Simões, hat auch richtig was auf dem Kasten was Dão-Weine angeht (kenne ihn bereits seit 2013, als er noch bei Julia Kemper im Dienst stand).

Hier in Deutschland habe ich noch einen 2015er Chão da Quinta Signature, aber der bleibt erst einmal zu, bis zum Meia-Maratona im März ist bei mir Enthaltsamkeit angesagt (da müssen noch 2 oder 3 Kilo runter :rolleyes:).

Chao da Quuinta Signature 2015.jpg
 
Zurück
Oben