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Tipp Besuch beim Winzer | Adega Belém (Lisboa)

zip

Super-Moderator
Teammitglied
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Wer bisher "Frösche" noch nicht unmittelbar mit Wein assoziiert, sollte es zukünftig unbedingt in Betracht ziehen. ;) Wer bei Belém an Klöster und Kulturdenkmäler, Museen und Monumente, Präsidentenpalast und Pasteis denkt, der kann zukünftig auch "Weingut" mit dem berühmten Stadtteil im Lissabonner Westen verknüpfen. Und ja, richtig gelesen, nicht "Weinbar" oder "Weinhandlung", nein, bei der wird mitten im urbanen Herzen Wein gekeltert. Von A bis Z: Vom Pressen der (zugekauften) Trauben bis zur Flaschenabfüllung. Portugals erste "Urban Winery" wird von Catarina Moreira & David Picard geleitet. Das Projekt existiert seit vier Jahren, vor zwei Jahren sind die beiden Jungwinzer mit ihrer Adega in eine ehemalige KFZ-Werkstatt gezogen, die in einer kleinen Seitenstraße liegt (gut zu erreichen, wenn man die Fußgängerbrücke vom MAAT nimmt, am Ende über die Straße und dann rechts um die Ecke biegen).

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David ist eigentlich Anthropologe und Catarina Biologin. Sie forschte über, dreimal raten, Frösche, daher das lustige Logotipo von Adega Belém. Die sympathische Weinmacherin nahm mich mit auf eine " Cellar-Tour, durch kilometerlange Gewölbe" :)))). Spaß beiseite: Zur Seitenstraße hin öffnet sich ein großer Raum, der als Weinbar und Verkaufsraum dient - hier bekommt man die Weine offen oder flaschenweise und dazu schmackhafte Petiscos. Offen einsehbar grenzt daran der Kellerbereich an, in dem sich alles auf kleinsten Raum drängt. Die große Weinpresse, Edelstahltanks, Tonamphoren und Eichefässer (in der ehemaligen Lackierkabine (!)), ein kleines Labor und Regale als Flaschenlager.

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Was für ein Akt, die schwere Presse und die voluminösen Tanks in die engen Räumlichkeiten hinein zu bugsieren und aufzurichten. Ein kleiner Akt ist es aber auch bereits, angesichts der engen Seitenstraße, die Trauben zur Adega anliefern zu lassen. Die Trauben stammen aus der Nachbarschaft (Tapada da Ajuda), vom Weingarten des Instituto Superior de Agronomia (Universität Lissabon), aus Palmela (Serra da Arrábida) und von Rebanlagen in der Nähe von Estoril. Die Gesamtproduktion im Jahr 2020 lag bei rund 5000 Flaschen, im Jahr 2021 inkl. dem Pet Nat bei ca. 7000 Flaschen.

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Darf natürlich nicht fehlen, nach Sekt im ersten Jahrgang folgte in 2021 ein Pet Nat. So ein "Pétillant Naturel" macht natürlich was er will und muss in die Flasche zum weitergären, wenn der Gärvorgang soweit ist. Das just zu dem Zeitpunkt ein Poetry-Slam in der Adega terminiert war und die Kronkorken am Ende nicht reichten (die Fehlmenge musste rasch über eine Lissabonner Brauerei organisiert werden), das alles brachte die Winzer ganz schön ins Schwitzen, berichtete Catarina lachend.

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Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum. Oder, probieren geht über studieren und so bereitet Catarina für mich eine Probe durch fast das gesamte Portfolio der Adega Belém-Weine vor ...

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Davon dann mehr in den kommenden Tagen ...
 
Wie versprochen, noch ein paar kurze Eindrücke zu den Weinen ...

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Adega Belém Encruzado 2020 - Im Edelstahltank spontavergoren, biologischer Säureabbau in Fässern aus gebrauchter französischer Eiche, dabei angenehm frisch bei leichten 11,5 % Vol. 14 EUR.

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Adega Belém Alvarinho Curtimenta 2020 - Ein Branco mit Schalenkontakt über die gesamte Dauer der Fermentation (3 Wochen). Mit Batonage. Dezent in der Nase, dafür komplex am Gaumen. Sehr fruchtig. 11 % Vol. 14 EUR.

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Adega Belém Unicórno Graúdo Curtimenta em Barrica 2020 vs. Adega Belém Unicórno Graúdo Curtimenta em Ânfora 2020 - Die Muskatellerrebsorte zweimal "at its best", im Holz etwas runder mit einer frischen Säure, in der Tonamphore mit deutlich mehr Bumms in der Nase und vielschichtiger. Hat man auch nicht jeden Tag, diese Vergleichsmöglichkeit. Klasse! Beide Weine haben reichlich Umdrehungen: 14,5 % Vol. der aus dem Holz und 15,5 % Vol. der Ânfora. Je 22,50 EUR.

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Adega Belém Lili Tinto 2019 - Ein schöner Einsteiger-Tinto, rotfruchtig, ungeschliffen, 12 Monate in Eiche ausgebaut. 13,5 % Vol. Klasse Preis-/Leistungsverhältnis: 7,50 EUR.

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Auch mit Website und Online-Shop:

 
3 Weißweine und einen Rosé verkostet. Ist nicht unser Geschmack. Der Muskateller war sogar richtig mies - schmeckt billig.
 
Der Muskateller war sogar richtig mies - schmeckt billig.
Nun, gut das unsere Gaumen nicht alle gleichgeschaltet sind.

Hoffe, du hast keine Flasche mit einem Weinfehler erwischt. Ich fand den Moscatel Graúdo ausgezeichnet (sowohl im Tasting als auch die Flasche zuhause) und Jota und seine Holde haben den Wein auch gottseidank unbeschadet überstanden ... :-D

@zip Gestern Abend zum Geburtstag meiner Frau haben wir deine Flasche geköpft. Ein wirklich exzellenter Tropfen! Nochmals danke!
 
Nach dem der Rosé als nicht trinkbar der Saucenverfeinerung zugeführt worden ist, ergab die Verkostung von Flasche 5 ein o.k.-Ergbnis.
Es war der Rote mit dem Hund auf dem Etikett. Man muß ihn aber etwas atmen lassen.

Aktuell warten wir auf eine Lieferung von portugalvineyards.com
12 Weine im Discountbereich. Die kommen leider nicht in die Pötte. Vor 10 Tagen bestellt - noch kein Versand.
 
Es war der Rote mit dem Hund auf dem Etikett. Man muß ihn aber etwas atmen lassen.

Ja, Hunde brauchen Luft zum Überleben :-D

Aktuell warten wir auf eine Lieferung von portugalvineyards.com
12 Weine im Discountbereich. Die kommen leider nicht in die Pötte. Vor 10 Tagen bestellt - noch kein Versand.
Meins nach Deutschland war diesmal sogar nach ein paar Tagen da.
Gut, jetzt vor Weihnachten ist das ja überall so.
Bei meiner ersten Bestellung dort habe ich das auch damals nicht bedacht
und den Wein gab's dann im neuen Jahr. War aber trotzdem noch gut.;)
 
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Puuh, vor zwei Wochen habe ich Catarina und David ganz am Anfang der ProWein wieder getroffen. Wer hätte das gedacht, dass es auf der Messe für die beiden dermaßen gut läuft, dass sie heute, am 1. April, bereits total ausverkauft sind! :shocked:;)
 
Dem Lili Tinto 2019 hat die Flaschenreifung richtig gut getan, einst "ungeschliffen" zeigt sich der Rote nun viel ausbalancierter am Gaumen.

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