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Auswandern nach Portugal – Horror?

Nein. Hier in der Nachbarschaft- Destrikt Setubal.

Es gibt keine Wohnraumkrise.
Ich finde gerade die passende Statistik nicht. Suche aber noch mal...

Das Problem ist aber, dass es schon sehr lange kaum eine Strategie für sozialen Wohnungsbau gab und es auch nur wenig Anreize gibt Wohnungen zu vermieten.
Es stehen immer noch viele Immobilien überall leer. Das hat viele verschiedene Gründe. Mache kaufen eine Immobilie als Investition, benutzen sie vielleicht ein paar Wochen in den Ferien und verkaufen sie dann mit irren Gewinnsteigerungen weiter.
Es gab in der Vergangenheit die Situation, dass Mieten eingefroren wurden und man den Mietern nicht kündigen durfte. Das ist für so manche noch immer ein Grund lieber etwas leer stehen zu lassen, als es zu Vermieten. Dann gibt es auch Immobilien, die leer stehen, weil sich die Erben nicht über die Auftrilung einigen können und das wohl auch sehr bürokratisch sein kann.
Für mich ist das immer wieder erstaunlich, aber wenn man mit Portugiesen spricht ist das normal.

In Touristenregionen kommt natürlich das Problem dazu, dass Ferienvermietungen sehr lukrativ sein können und wenn man eine Wohnung Wochenweise an Touristen vermieten kann, am Ende des Jahres wohl viel mehr dabei rauskommt und das Risiko geringer ist.

Es wird sehr viel gebaut oder auch renoviert, aber meistens im sog. "Luxussegment" weil man hofft möglichst an wohlhabene Ausländer zu verkaufen.

Chega hat an der Algarve in den Regionen viele Stimmen bekommen in denen es durch viele Landwirtschaftshelfer die aus ärmeren Ländern nach Portugal geschleust werden und zum Teil unter katastrophalen Bedingungen untergebracht werden.
Vieles davon sollte sich aber theoretisch mit den neuen Gesetzen legen. Es gibt ja nun einen Vermietungszwangs, wenn Immobilien 2 Jahre leer stehen. Und wenn tatsächlich mit Quoten gearbeitet wird, werden 2030 vermutlich einige AL Lizenzen eingezogen. Auch wenn das in meinen Augen schon 2026 oder 2027 hätte passieren sollen.
 
Wir leben hier auf dem Land und natürlich weiss ich nicht, was die hier in der Mehrzahl wohnenden Portugiesen unter sich über uns erzählen.
Wir erleben hier nur Freundlichkeit von unseren Nachbarn und haben das Gefühl, dass das auch ehrlich gemeint ist. Allerdings geben wir uns
auch Mühe uns anzupassen, schließlich sind wir die Ausländer und nicht die anderen. Mit manchen Dingen, die wir als etwas störend empfinden,
gehen wir nach der Devise andere Länder, andere Sitten um. So kommen wir sehr gut zurecht.

Liebe Grüße
Sonja
 
Es ist auch nicht so, dass es auf der Welt irgendwo einen Ort gibt, an dem jeder nett ist - ansonsten wäre eine Gerichtsbarkeit ja überflüssig. Da muss man sich keine Illusionen machen.
Trotzdem kann man das politische Klima im Auge behalten.
Und wenn bspw. die Einheimischen auf Mallorca keinen Bock mehr auf Assi-Deutsche haben, dann kann ich das irgendwo doch nachvollziehen - auch wenn die Generalisierung eher für Wut spricht.
Aber das lässt sich auch alles durch ein Gespräch klären, da habe ich keine Zweifel.
 
Das ist die Voraussetzung: man möchte sich einigen, man möchte kommunizieren. Wenn das dann nicht funktioniert, muss man sich was Anderes überlegen.
In den meisten Fällen hilft ja der gute Wille weiter. Und das ist wohl auf der ganzen Welt so.
Ja, es mag auch schlechte Erfahrungen geben, die aber nicht am Land an sich liegen dürften.
 
Ja, es mag auch schlechte Erfahrungen geben, die aber nicht am Land an sich liegen dürften.
und an welcher Person? Nur mal so gefragt aus persönlicher Betroffenheit!? Ist doch immer dasselbe, es wird "Schuldige" gesucht... dann such mal schön weiter...

und auch wenn ich total aus den Bergen komme... es ist wie üblich ein multifaktorielles Geschehen...ich könnte ja mal meine Erlebnisse hier von 2 Monaten Portugal mit dem Wohnmobil breittreten... Erlebnisse mit Einheimischen und Zuwanderern und Zugezogenen... viel Positives, einiges Negatives...aber das wären doch alles nur Momentaufnahmen und ich würde das nicht verallgemeinern wollen....
 
Zuletzt bearbeitet:
und an welcher Person? Nur mal so gefragt aus persönlicher Betroffenheit!? Ist doch immer dasselbe, es wird "Schuldige" gesucht... dann such mal schön weiter...
Also mir ging es nur drum, zu erklären, dass schlechte Erfahrungen beim auswandern doch nicht landesspezifisch sind.
Der Titel ist ja : auswandern nach Portugal-Horror?
Oder denkt das jemand, dass es in der Hinsicht Probleme gibt, die nur in Portugal zu finden sind? Das würde dann hierher gehören.
Das hat mit "Schuld" suchen ja nichts zu tun. Mit Gründen vielleicht, wenn man denn eine Erklärung braucht.
 
Ich denke spezifisch für Portugal sind schon Probleme mit Grundstücksgrenzen, nachdem ich lernte, dass keineswegs alle Grundstücke offiziell eingemessen sind. Das ist etwas, womit wenigstens Deutsche nicht unbedingt rechnen.

Michael
 
Ich denke spezifisch für Portugal sind schon Probleme mit Grundstücksgrenzen, nachdem ich lernte, dass keineswegs alle Grundstücke offiziell eingemessen sind.
eine problematik mit 'portugiesischer' dimension und sicher kein unwichtiger punkt bei der suche nach dem bekannten 'grundstueck mit einer ruine darauf', wie die zahlen zeigen.

... Sistema Nacional de Informação Cadastral: até 22 de outubro de 2023 estavam registados 1,85 milhões de matrizes rurais, dos 11 milhões de prédios rústicos existentes no país
 
So wie ich es weiß, sind in Portugal alle Grundstücke "quasi" vermessen.
Einzusehen beim DGT.
Ob die Grenzsteine damit übereinstimmen, dass steht auf einem anderen Blatt. Denn die wenigsten haben für die Kontrolle der Grenzpunkte einen Topographen beauftragt,um das zu kontrollieren.

Ein Sonderfall bleibt die Region Tavira.
Da sind noch keine Daten beim DGT hinterlegt.

Zumindest ist das mein Kenntnisstand
 
Ob die Grenzsteine damit übereinstimmen, dass steht auf einem anderen Blatt. Denn die wenigsten haben für die Kontrolle der Grenzpunkte einen Topographen beauftragt,um das zu kontrollieren.
Beim Kauf von Grundstücken in ländlichen Gegenden unbedingt erforderlich die Größe von einem Topographen feststellen zu lassen. Danach genauso wichtig bevor die Beantragung von Subsidios ein sog. Emparcelamento vornehmen zu lassen. Bei unserem Emparcelamento wurde festgestellt, dass die Nachbarn große Teile von unserem Grundstück bei der Beantragung von Hilfen zu ihren Grundstücken hinzugerechnet hatten.
Ein Emparcelamento ist die Fesstellung von der Anzahl Hektar, die für Land- oder Viehwirtschaft zur Verfügung steht. Je mehr Hektar, je mehr Tiere ich halten darf.
Johan
 
vermessen - registriert
ich wollte das augenmerk auf eine bestimmte art von grundstuecken (mit ruine) lenken bei denen nach meinen erfahrungen auf nachfrage sehr oft keine 'carta cadastral' vorgelegt werden kann (registo único e universal dos terrenos rurais que entrou em vigor dia 26 de outubro de 2023). d.h. das grundstueck ist vermessen (oft nicht genau, wie du ja sagst) aber es vefuegt ueber keinen rechtsgueltigen eigentuemereintrag im register. ein kauf/verkauf wird dadurch nicht verhindert aber der prozess wird ausgegebremst.

ob das reg-vorhaben der regierung 2025 abgeschlossen ist, wie der secretário de estado da justiça das neulich noch einmal angekuendigt hat, bleibt abzuwarten.
 
Die oben angesprochenen Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum sind immer sichtbarer, immer mehr Mietwohnungen kommen auf den Markt (noch regional unterschiedlich, war zu erwarten dass die größten Effekte zunächst in den Großstädten sichtbar werden):
 
Wäre interessant zu wissen zu welchen Preisen diese "neuen" Wohnungen auf den Markt kommen. Man hört ja immer wieder, dass Leuten gekündigt wird um die Wohnungen für das doppelte der vorherigen Miete auf den Markt zu bringen. Wenn das nicht funktioniert, bleiben die Anzeigen dann ewig bei Idealista...
Ich habe hier auch Nachbarn, die ihre Häuser seit Jahren zu Mondpreisen inserieren....
 
Ich glaube, du hast vollkommen recht!

Was aber auch nicht schlimm ist, weil es gibt ein Publikum das ich nicht haben möchte.

Und außerdem finde ich das - auch wenn ich natürlich mit dazu gehöre - es mittlerweile einfach zu viel Ausländer in Portugal gibt. An der Algarve wird mehr Deutsch und Englisch gesprochen als Portugiesisch und irgendwie ist das dann nicht mehr so richtig lustig.

Hans
Naja, das ist doch alles sowieso schwieriger geworden vor allem für die Portugiesen, die im Land wohnen. Die Mieten sind teurer, die Lebenshaltungskosten sind teuer, das Wasser wird weniger. So gastfreundlich die Portugiesen auch sind. Wenn diese YouTube zur Folge haben und diese Berichte zur Folge haben, dass solchen Leute dort nicht mehr hingehen und es weniger wird, sondern nur noch die sich entscheiden, die wirklich auch Interesse haben an dem Land denn das ist doch ne gute Wirkung finde ich ein gutes Ergebnis. Also ich weiß von meinen Freunden, dass das also gerade im Raum Lissabon in Algarve wirklich auch durch den Strom von ausländischen mit Menschen das Leben wirklich massiv versteuert hat.
 
Also ich weiß von meinen Freunden, dass das also gerade im Raum Lissabon in Algarve wirklich auch durch den Strom von ausländischen mit Menschen das Leben wirklich massiv versteuert hat.
Das ist halt wieder sehr pauschal, finde ich. In den Restaurants und Cafés haben sich z.B. durch den Tourismus die Preise erhöht. Die Lebensmittel sind überall teurer geworden, aber bestimmt auch, weil jede Supermarktkette gerne ihre Gewinne maximiert....
Mieten sind auch durch Tourismus, sie AirBnB teurer geworden.
Leider hat es in keiner Regierung eine Strategie für bezahlbaren Wohnraum gegeben. Diese Fehler aus der Vergangenheit werden jetzt den "Ausländern" angelastet und das ist ganz schön gefährlich.
 
Das Ganze ist wie immer, zweischneidig. Als wir hier in Setubal unser kleines Refugium vor gut 7 Jahren uns zu gelegt haben, hörten wir durchaus ( von Portugiesen ) das man "da" doch nicht hinzieht. Guckt euch lieber in dem Bairro xyz um, etc. pp.
Weil so knapp über den Hafen....ich liebte es aber sofort weil mich das ganze an meine Heimat hier in Hamburg Altona erinnert...
Sei's drum. Und jetzt ? Erste, schicke Appartments mit Blick über die Hafenkräne zur Halbinsel Troia. Die daneben liegenden Freiflächen werden via www in Millionenhöhe angeboten.
Das wohl seit Jahrzehnten leerstehende Fabrikgelände ( welches uns, eckseitig den Blick über die Stadt bescherte) wurde jetzt abgerissen und wird durch eine großzügige Wohnblockanlage inkl.. Swimmingpool, Fitnessareal und Tiefgarage ersetzt.
Angeboten und realisiert durch portugiesische Firmen. Ebenso die Luxusimmobilien auf Troia die den eigenen Landsleuten (wirten) sprichwörtlich das Wasser abgraben.
Das ist alles das was wir unter dem Begriff "Gentrifizierung" überall auf der Welt erleben. Und Nutznießer mögen zwar zum Teil zuziehende Ausländer sein, überwiegend sind es aber wohl Inländer die an diesem Boom kräftig verdienen.
 
Wahrscheinlich ist auch gar nicht immer ganz klar, wer alles drin-oder dahintersteht.
Sicher ist, dass jeder Beteiligte ein möglichst großes Stück vom Kuchen will.
Leidtragende sind die, die es nicht wollen, nicht unterstützen und nichts davon haben, im Gegenteil.
Dieser "Horror" ist leider allgegenwärtig und nicht auf Portugal beschränkt.
Vielleicht fällt es dort wie auch in manch anderen Ländern/Orten nur krasser auf,
wo es lange Zeit noch "beschaulicher" zuging und die Wendung in den letzten Jahren nun um so heftiger und rasanter eintritt.
 
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