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Ausverkauf in Portugal ( WDR )

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Trofense

Gast
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Die Krise und ihre Folgen - Ausverkauf in Portugal !

Die „Rettung“ Portugals in der Finanzkrise ist eine echte Erfolgsstory! Allerdings nicht für portugiesische Arbeitnehmer, Rentner, Kinder und Jugendliche........... ( Zitat WDR )U.a. hat der Ausverkauf der Arbeitnehmerrechte längst begonnen .

Schaut es euch an !!
Zum Beitrag in der Mediathek

 
Gut real dargestellt,auch wir haben seit 2000 prekäre Arbeitsverhältnisse in Massen geschaffen und rühmen uns der Vollbeschäftigung.Das kann man man gut an den Aufstockern und den Hartz IV Verhältnissen ablesen.Wie das Leben so geht darüber wird nicht berichtet nur wenn mal was schief läuft oder das Fernsehen kommt,dann wird kurzfristig was geändert.Die Verhältnisse bei LIDL sind in Deutschland nicht viel anders.Dies gilt auch für alle anderen Discounter wie z.B.Primark.Aber die Verbraucher wollen es so."Geiz ist geil" nach dieser Methode wird nicht nur der Einzelhandel zugrunde gerichtet.
 
Ok Jota, du hast sicher recht, bei manchen macht die Not geizig, aber es ist nicht nur so, dass die Gehälter gesunken und die Preise gestiegen sind, die Ansprüche haben sich geändert.
Man braucht keine 20 T-Shirt für 3 - 5 Euro das Stück von KIK oder sonst einem billig Laden, 2-3 T-Shirts aus einem ganz regulärem Laden würden reichen, aber das entspricht bei vielen nicht dem Konsumverhalten. Es wäre ganz einfach diese Läden zu boykottieren, wir brauchen die nicht. Wer wenig Geld hat ist in einem second Hand Laden besser bedient, aber das entspricht nun nicht dem portugiesischen Konsumverhalten.

Abgesehen davon fand ich den Beitrag sehr aufschlußreich, aber leider ist es bei EDEKA auch nicht überall besser. Die höheren Preise werden da auch nicht auf das Personal verteilt.

LG Anita
 
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Besonders beschaemend fand ich, das Arbeitnehmer bei Bosch teilweise im Schichtdienst arbeiten und dafuer 600 Euro verdienen. Wie ist das nur moeglich.
Die Antwort weiss ich selber: Durch eine extrem hohe Arbeitslosigkeit, keiner wagt, Ansprueche zu stellen.
 
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Man braucht keine 20 T-Shirt für 3 - 5 Euro das Stück von KIK oder sonst einem billig Laden, 2-3 T-Shirts aus einem ganz regulärem Laden würden reichen, aber das entspricht bei vielen nicht dem Konsumverhalten.
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Also bei mir reichen 2-3 Shirts nicht aus und ich bin ganz gewiss kein "Modepüppchen".
Trotzdem wechsel ich mein Shirt gern mal nach der Arbeit gegen ein frisches aus.
Hätte ich nur zwei oder "sogar" drei, müsste ich jeden Tag waschen und hoffen, dass alles bis zum nächsten Tag auch trocken ist.
Idealismus kann ja ganz schön sein, aber man sollte dabei auch Realist bleiben dürfen.

LG
Sivi
 
Du hast recht Sivi, 2-3 sind vielleicht etwas knapp. Aber es ist einfach eine Tatsache, dass immer mehr gekauft wird, immer mehr gebraucht wird das der Konsum überhand nimmt. Es wird auch kaum noch etwas ausgebessert, damit meine ich nicht Flicken auf dem Unterhemd, sondern einfach eine Naht wieder zusammen nähen oder neue Knöpfe annähen wenn man zu den alten keinen passenden mehr findet u.s.w.. Ansonsten bin ich ganz für den Realitäts Idealismus, wenn ich auch eigentlich gar nicht so ein Idealist mehr bin.

LG Anita
 
:klatsch: Wenn die Portugiesen mit 500 € Einkommen nur eure T-Shirtprobleme hätten,
wären die aber sehr glücklich !!
 
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Das Konsumverhalten ist zu einem großen Teil Mitschuld daran, dass so viele Menschen unglücklich sind. Es geht nicht um das T-Shirt das ist lediglich ein Beispiel das aufzeigen soll, dass das Konsumverhalten die Preise beinflusst. Billig kann nur verkauft werden, wenn billig produziert wird.
Ich kann nicht in einer Waschmaschinenfirma arbeiten und 10 Euro die Stunde verdienen, dann aber eine Waschmaschine kaufen die in einem Land hergestellt wird wo die Arbeiter nur 1 Euro die Stunde verdienen.
Um Mißverständnissen vorzubeugen, die Euro Angaben sind nur ein Beispiel.

Anita
 
@ Anita

Es ist ein Trugschluss zu glauben, es wird nur billig produziert , weil das Komsumverhalten entsprechend sei !

Teure Markenartikel werden ebenfalls in diesen Billigbuden, mit schlechten Arbeitsbedingungen in Asien gefertigt.
Profitgier und u.a. die Importpolitik der EU lassen dieses zu.


Warum liegt denn z.B die Textilindustrie in Portugal am Boden ? Textilien aus Portugal wären sicherlich noch
zu wettbewerbsfähigen Preisen im Markt, wenn den Unternehmen nicht grenzenlos erlaubt würde zu billigsten Kosten
mit maximalen Profit in Asien zu produzieren und dann diese Waren ohne wensentl. Zölle in die EU zu importieren.

Der Ausverkauf der ganzen industriellen Produktion in der EU hat auf diese Weise auch schon längst begonnen.
Ein Artikel aus 2013 zur iberischen -Textilindustrie ( sicher noch aktuell )

Jobperspektiven: Spanien strickt am Comeback seiner Textilbranche - DIE WELT


Selbst Altkleider machen eine Industrie kaputt / Beispiel
Das Geschäft mit Lumpen: Lokale Textilindustrie brach schlagartig zusammen
 
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@ Anita

Es ist ein Trugschluss zu glauben, es wird nur billig produziert , weil das Komsumverhalten entsprechend sei !
So ist es. Da brauchst du doch nur an die Firma mit dem angebisssenen Apfel und auch ihre Konkurrenten zu denken. In Asien billigst und unter katastrophalen Bedingungen produzieren, und dann in den USA und Europa sauteuer verkaufen.
 
auch Fernseher,Kühlschränke,Autos etc.werden in Afrika aufgearbeitet und auf Giftmüllhalden abgelegt.Auch die Fleischindustrie schickt ihre Abfälle gen Afrika.Sollten wir das nicht alles im eigenen Land verarbeiten?
Ola un moin,
Hab gehoert, ca 500m Luftlinie zu "Hanseats" Wohnung solln solche Anlagen gebaut und betrieben werden, incl der Verbrennungsanlagen der Fleischabfaelle.
Naaa? Wat is? Jup, und genauso wirds ueberall in der Bundesrepublik sein. Neenee, nich Hier! Dat stinkt ja.
jojo, ist immer noch ebenso treffend wie ehedem :
Heiliger Sankt Florian / Verschon' mein Haus / Zünd' and're an!
Gruss HJV
 
Na klar ist es schwierig alleine mit dem Konsumverhalten etwas zu ändern, dann müßte ich Wolle die von Schafen im Lande gewonnen wurde zu Stoff verarbeiten lassen. Dann brauche ich eine heimische Designerin und eine Schneiderin die mir mein Kleidungsstück näht und dann wäre da immer noch das Risiko, dass der Reißverschluss in Bangladesch hergestellt wurde.

Was den angebissenen Apfel angeht, ich brauche dieses Zeug nicht, ich kaufe es auch nicht. Mein Computer ist nach neustem Standard schon veraltet. Ich arbeite daran, mein Freund hat einen ebenso alten Computer und arbeitet daran.
Ich brauche weder einen Androit mit Google Play noch brauche ich ein I-Phone, Whats up und Twitter.
Ich bin genauso wichtig oder unwichtig wie ein Großteil der Bevölkerung, trotzdem können die anscheinend keinen Tag überstehen ohne rund um die Uhr erreichbar zu sein. Ich bin es nicht, und stellt euch vor, ich verdiene Geld, habe Kontakt zur Familie, zu Freunden etc.
Sicher ist ein verändertes Konsumverhalten kein Allheilmittel, aber es wäre schon einmal ein Anfang.
Ich nehme auch seit den 60ern schon kein Spray mit Treibgas mehr, haben wir deswegen eine schadstofffreie Umwelt? - Nein, aber ich habe getan was ich konnte.

Anita
 
Ich versteh selbst nicht wie die Leute in P über die Runden kommen. Die meisten Leute in meiner dortigen "Familie", Freunde, Bekannte etc.haben ganz schön hohe Ansprüche was Autos, Casas und andere Dinge angeht, aber die Gehälter sind ein Witz.

In den neunzigern sind die aber ganz schön von den Banken angefixt worden und jetzt kommt der Entzug.
Damals hab ich mir gedacht, warum holste dir dort nicht auch einen "junge Leute Kredit" für ne 140 qm Wohnung mit Marmorfußleisten und Aufzug mit Musik....heute bin ich schlauer.
Die Portugiesen hatten was Konsum angeht viel nachzuholen und viele sind damit auf die Fresse geflogen.

Ich bin mir sicher, wenn die Banken nach dem Mauerfall im Osten solche Kredite wie in Portugal angeboten hätten, dann würde es mit der privaten Verschuldung dort genau so aussehen wie in P.

Is schwer denen zu verklickern, Autos zu kaufen in die man wenig Geld reinstecken muss (neunziger Standard z.b) um die zu halten.
Ich hab mir den Bericht vom WDR gerade mal komplett gegeben.

Ausser das Krankheitstage nicht bezahlt werden (was der Hammer ist!!!) und die Löhne so niedrig sind, kommt mir alles was da geschildert wurde bestens bekannt vor.

Stoppuhren im Werk kenne ich aus den achtzigern, Leiharbeit, Dauerbefristete Arbeitsverträge, Arbeitswertdiagramme, Lohnsenkungen, Ellenbogengesellschaft und mehr Druck durch zuwenig Personal und asoziale Chefs sind ein absolut aktuelles Thema auch hier in Deutschland und zwar seit langem.

Hartz4 mildert das Problem in Deutschland etwas ab, kaschiert es, aber da die Lebenshaltungskosten hier viel höher sind Miete, Strom, Gas, KFZ-Steuern-und Versicherung um mal die Hauptposten zu nennen, scheint die Situation hier sich immer mehr anzugleichen.

Früher musste man hier auch schon funktionieren wie ein Roboter, wurde aber besser bezahlt, nur ist das schon lange vorbei.

Es gibt hier dennoch entscheidende Vorteile, Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle, Ausbildung (wird aber auch gern zum Lohndumping benutzt, gerade von kleineren Betrieben, scheiß aufs duale System) und die Krankheitsversorgung; aber alles in allem wird in D auch alles gestutzt wo es nur irgendwie möglich ist.

Ich persönlich hab den Eindruck, das Portugal wieder dahinsteuert, wo es sich vor der großen Kreditvergabe befand.

Allerdings, wenn Deutschland das Gesundheitssystem anfängt drastisch einzuschränken, dann bleibt nun wirklich nicht mehr viel um zu sagen es lohnt sich hier zu leben.

Portugal muss andere Wege finden als die klassischen Industrieländer, denn es wird nie mit denen konkurrieren können.

Eigene Währung, Regionalwährungen, mehr Selbsversorgung (wieder zurück aufs Land), Verzicht auf Luxusgüter im bisherigen Stil, wäre vielleicht ein Anfang um dann die Discounter zu killen.

Personenfahrzeuge mit maximal 500 Kg Leergewicht, maximal Tempo 100, nur ne Idee, mich würds nicht kratzen, mehr braucht eigentlich kein Mensch.

Und ja, scheiß auf ein gemeinsames Europa das nur den Reichen dienlich ist.
 
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Das stimmt allerdings nicht, dass es im Krankheitsfall keine Lohnfortzahlung gibt. Es werden nur die ersten 3 Tage vom Gehalt abgezogen. Danach über nimmt die Segurança Social die Zahlung. Iris
 
Naja, ok ist das auch nicht, aber völlig verrückt finde ich, das nach den drei Tagen sofort die Krankenkasse einspringt.

Ein wirkliches El Dorado für Arbeitgeber, modernes Sklaventum at its best.

Drei Tage vom Lohn abziehen bei jemandem der wirklich krank ist ?
Irgendwie muss man seinen Angestellten ja auch in die Augen schauen können...
 
Naja das soll wohl wohl verlängerte Wochenenden verhindern. Aber ich habe mich da auch schon drüber geärgert da ich eigentlich nie krank bin und nur nicht zur Arbeit gehe, wenn ich wirklich nicht kann. Ob das jetzt wirklich so ein Eldorado für Arbeitgeber ist durch die Gesetz Änderungen weiss ich nicht. Aber in der Firma in der ich vor einiger Zeit beschäftigt war war es gar nicht so einfach gewisse Leute überhaupt zum Arbeiten zu bewegen. Diejenigen, die schon lange dort waren, waren nämlich der Meinung, dass die Abfindung, auf die sie ein Recht hätten so hoch sei, dass ihnen nicht gekündigt werden könnte und so haben sie sich auch teilweise verhalten. Das hat in guten Zeiten einigermaßen geklappt aber als dann die Krise kam, wurde es sehr schwierig. Ausbaden mussten das dann die frisch eingestellten, bzw Praktikanten, die die ganze Arbeit für einen Hungerlohn gemacht haben. Du kannst Dir gut vorstellen, zu was für einem tollen Arbeitsklima das geführt hat. Alle die fleissig und engagiert waren sind ganz schön verzweifelt. Deswegen finde ich das die Arbeitsgesetz Übung beide Seten berücksichtigen muss. Und immer nur die Meinung der CGTP weiter zu tragen bringt nicht in allen Fällen etwas. Iris
 
Richtig,
aber die Grundrichtung, auf die Santos hinwies, ist doch die, das eben überall in der EU die Arbeitnehmerrechte auf geheiss von Troika und Co, Schröder und Hartz zurückgeschnitten werden.
Das Totschlagargument ist Wettbewerbsfähigkeit.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer, in der heutigen Zeit steht der Arbeitnehmer im Wettbewerb mit dem Ultrabilligpakistani oder Chinesen.
Nur sagt man ihm das natürlich nicht so klar.
Man könnte ja sonst beim nächsten Mal nicht mehr gewählt werden.
Gruß
T
 
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