Anmelden als Selbstständiger in Portugal

[Nik]

Wenn ich mich in Portugal #selbstständig machen will, welche Bedingungen muss ich erfüllen, wie und wo muss ich mich anmelden, wie hoch sind die monatlichen Aufwendungen, [HASHTAG]#Sozialversicherung[/HASHTAG], KV etc.
Weiss jemand eventuell nützliche Links zu dem Thema oder einen konkreten Ansprechpartner, zum Beispiel einen [HASHTAG]#Steuerberater[/HASHTAG].

Vielen Dank für Tips

 

[Sivi]

Hallo,

so einfach kann man auf deine Fragen keine Antwort geben.

Was nutzt es dir z.B., wenn ich als Steuerberater "Efeito & Gestão" empfehlen würde, du aber 400 km von denen weg bist ...

Als allererstes würde ich mich mit deiner zuständigen Segurança Social in Verbingung setzen, die können dir die Antworten geben, die du brauchst, wenn du dich Selbständig machen möchtest.
Da gibt es hier nämlich mehr als nur eine Möglichkeit.

 

[Nik]

Hallo Sivi, sorry Missverständnis, ich lebe derzeit nicht in Portugal. Die Frage ist welche Formalitäten sind zu erledigen, um sich in Portugal anzumelden und selbstständig zu machen und mit welchen Unkosten ist eine Selbstständigkeit in Portugal verbunden.

 

[Sivi]

Nimm mir meine Gegenfrage nicht übel, aber in wie weit hast du dich mit dem Thema schon beschäftigt?

Mir erscheint das alles nämlich als sehr planlos und spontan, da du nichtmal weisst, wie man sich in Portugal anmelden muss.
Dabei ist das, neben der Beschaffung einer Steuernummer, noch das einfachste und günstigste.
(Beides zusammen keine 20 Euro)

Was alles andere kostet?

Was kann man da antworten?

Für eine Lda z.B. brauchst du 5000 Euro, nicht aber, wenn du z.B. auf Recibo Verde "Selbständig" sein wirst.

Konkretere Antworten kannst du so nicht bekommen, es sei denn, du weisst schon, womit und in welcher Form du dich Selbständig machen willst, wie viele Mitarbeiter etc.

 

[Nik]

Ist gut. Habe bereits ein paar hilfreiche Antworten von Teilnehmern erhalten und im Internet gefunden.

 

[Sivi]

Dann teile uns doch Bitte diese hilfreichen Antworten mit, damit auch andere etwas davon haben.

Von so etwas lebt ein Forum doch.

 

[Ozzy]

Schau mal hier:

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[euzinho]

Sobald du nach Portugal ziehst, musst du dir eine Aufenthaltsgenehmigung besorgen, wofür du als #Selbständiger eine gewisse Summe (Bankkonto brauchst du auch, CGD ist gut) vorweisen können solltest, denn Arbeitsvertrag hast du ja keinen. Der erforderliche Betrag wird jedes Jahr neu berechnet. Bei mir waren es vor Jahren um die 5k Euro, wenn ich mich richtig erinnere.

Das Wichtigste ist halt, dich beim [HASHTAG]#Finanzamt[/HASHTAG] anzumelden, also die NIF-Nummer beantragen und deine Tätigkeit mitteilen. Geht eigentlich ganz schnell alles. Die NIF brauchst du für alles Mögliche, nicht nur Finanzkram, sondern auch für Strom, Wasser, Wohnung, Telecom, etc.

Dann musst du dich bei der Site vom Finanzamt anmelden, denn dort kannst du dann immer die elektronischen Quittungen (Recibos Verdes) ausfüllen und eventuell die Steuererklärungen machen, wenn du das selbst übernehmen willst.

Von der Sozialversicherung ist man das erste Jahr auf Wunsch befreit, also keine Beiträge, aber auch kein Schutz. Wenn du es dir leisten kannst, würde ich darauf aber nicht verzichten.

Wenn du weniger als 10k Euro im Jahr verdienen wirst, brauchst du keine [HASHTAG]#Mehrwertsteuer[/HASHTAG] zu berechnen und abzuführen. Man muss sich aber entscheiden, welche Art der Buchführung man möchte. Es gibt ein vereinfachtes System und das normale. Damit kenne ich mich aber nicht aus, habe immer versucht, alles so einfach wie möglich zu halten, damit ich keinen TOC beauftragen muss.

Bei manchen Berufen bedarf es einer Mitgliedschaft beim jeweiligen Berufsverband bzw. dessen Anerkennung. Als Webdesigner oder so braucht man das wohl nicht, schätze ich mal

 

[Ozzy]

Brauchen das auch EU-Bürger?
Als Deutsche habe ich gelesen, muss man sich melden, bekommt erstaml eine Genehmigung auf 2 Jahre und dann unbefristet. Von 5k Euro Nachweisen stand da nix.
Gruß
Thomas

 

[euzinho]

Viele denken fälschlicherweise, dass man als EU-Bürger einfach so in ein anderes EU-Land ziehen kann. Das kann man aber nur, wenn man dort nicht zur Last fällt. Deshalb muss man, sobald man länger als 6 (?) Monate bleiben möchte, entweder einen Arbeitsvertrag oder sonstiges Einkommen bzw. Vermögen in der geforderten Höhe nachweisen. Es ist eben kein Umzug wie im eigenen Land.

Unbefristet gibt es sowieso nicht, selbst die permanente Genehmigung gilt nur für 10 Jahre. Aber sooo oft muss man die ja in einem Leben nicht erneuern lassen

 

[Ozzy]

Nicht zur Last fallen ist klar, aber auch das ist eingeschränkt. Nach ein paar Jahren darf man durchaus Hilfe beantragen.
Man darf nur nicht mit dieser Absicht umziehen.
Und es gilt immer noch die EU Charta von Freizügikeit etc.
Thomas

 

[euzinho]

Eben, und diese Freizügigkeit wird oft falsch verstanden. Ich kann nicht als Arbeitsloser mit leerem Konto einfach nach Portugal ziehen.

 

[Ozzy]

Gibt aber genügend, die das offenbar machen.

 

[euzinho]

Wenn man sich die Änderungen in Deutschland so ansieht, hat scheinbar noch immer jedes Land das Recht, die Freizügigkeit indirekt einzuschränken.
EU-Freizügigkeit: Was das neue Gesetz für EU-Ausländer bedeutet - SPIEGEL ONLINE

 

[multiculti]

Viele denken fälschlicherweise, dass man als EU-Bürger einfach so in ein anderes EU-Land ziehen kann. Das kann man aber nur, wenn man dort nicht zur Last fällt. Deshalb muss man, sobald man länger als 6 (?) Monate bleiben möchte, entweder einen Arbeitsvertrag oder sonstiges Einkommen bzw. Vermögen in der geforderten Höhe nachweisen. Es ist eben kein Umzug wie im eigenen Land.

Deine Aussage ist falsch
Wobei meine Einstufung "falsch" immer mit einem Jein zu betrachten ist.

Nach spaetestens 3 Monaten Daueraufenthalt hat diejenige Person sich an seinem derzeitigen Wohnort zu registrieren.

Einkommens-/Vermoegensnachweise udgl. sind dazu nicht erforderlich - jedoch hat die Person (aus EU-Mitgliedsstaaten) mindestens eine (eidesstattliche (?) ) Erklaerung ueber eine vorhandene Krankenversicherung abzugeben.

Aber nichtsdestotrotz sollte (MUSS) bei einem Umzug schon eine Basis vorhanden sein.
Der portugiesische Staat kann noch nicht mal die hungernden Maeuler eigener Buerger fuettern - wie kann er da noch aus deutschem Wohlstand gefluechtete ernaehren ?!!!?

Einen (1) Tipp kann ich fuer umzugswillige geben, damit sie bei Vermoegenslosigkeit ein bischen Chance haben:
- Als erwerbslose Person sich um Jobangebote im Ausland fuer DEUTSCHE informieren.
- Tatsachen und FAKTEN und Chancen sammeln und aufarbeiten.
- Diese mit dem Jobcenter-Agent (heisst doch so, oder?) diskutieren.
- Ueberbrueckungsgeld beantragen, und nach Genemigung umziehen.

- Gleichzeitig von Anfang an Bewerbungen an Unternehmen in Portugal senden (erfolgversprechend kann hier TELEPERFORMANCE.pt oder

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sein).

NET-EMPREGOS.com ist ein Job-Portal bei welchem die meisten Job-Agenturen inserieren.
Einfach dort registrieren, und alles ausfuellen - incl. LEBENSLAUF.

"Job-Center" der EU

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- regisrieren
- Lebenslauf anlegen
- suchen und bewerben

Vorteil bei EURES:
Der Lebenslauf entspricht EU-Standard.
Und wenn jemand sich nicht dumm anstellt, kann der Lebenslauf mit den Basis-Bezeichnungen in der jeweiligen Landessprache ausgedruckt werden.

ANMERKUNG zu "Teleperformance":
+ NICHT SCHLECHT zum Einstieg.
+ DEUTSCHsprachige (besonders Muttersprachler) werden IMMER gesucht.
+ WOHNmoeglichkeiten (WG) werden bereitgestellt, welche jedoch vermutlich NICHT kostenlos sind.
+ SPRACHkurse werden angeboten.
+ Freizeitaktivitaeten (sofern jemand diese mitmachen moechte)

./. (fuer mich persoenlich) undurchsichtige Struktur.
./. vermutlich (meine Vermutung) zuviel "Kluengelei".
./. Portugiesen (eigene ERFAHRUNG) w(u)(e)rden schlechter behandelt/entlohnt wie Deutsche.
./. vermutlich ist der Begriff "Besetzungscouch" nicht unbekannt.

+ und ./. muss jede Person fuer sich selbst abwaegen.

 

[euzinho]

Tja, die SEF sieht das wohl anders. Ich bekam bei der ersten Anmeldung eine Checkliste mit Dokumenten, die ich vorlegen sollte. Krankenversicherung war aufgeführt, aber nicht angekreuzt, dafür aber der Vermögensnachweis.
Wenn man krank wird, kann man ja eh einfach so zum Arzt oder in eine private Klinik gehen und bar bezahlen wie in den USA, machen ja auch viele Einheimische, die es sich leisten können. Da Portugal so ziemlich das ärmste Land der EU ist, geht man wohl bei jedem EU-Einwanderer davon aus, dass er reicher ist als die Portugiesen.

Man kann ja schlecht als Ausländer mit den Leuten von der SEF über die Bedingungen streiten, dann hat man es sich gleich verdorben, weil man als Besserwisser rüberkommt, den man am liebsten gleich wieder zurückschicken würde, wo er hergekommen ist.

Meines Wissen bekommt man von der Sozialversicherung hier keine Leistungen, wenn man noch nie eingezahlt hat. Also bekommt man z. B. keine Arbeitslosenunterstützung, wenn man schon arbeitslos herzieht, also noch nie hier legal gearbeitet hat. Vielleicht bekommt man sie aus Deutschland weiter, weiß ich nicht.
Ist ja auch logisch. Sonst würden sich die Arbeitslosen im Norden einfach sagen, wenn schon ohne Perspektive, dann lieber im sonnigen Süden.

 

[Ozzy]

Falsch, man bekommt Arbeitslosengeld, jedoch nur 3 Monate und mit viel Formularkram. Und auch nicht aus Deutschland, von da muss nur der Anspruch stammen.
Ist eben EU.
Aber machen würde ich das nicht. Weshalb? Die Portugiesen schröpfen? Nein danke.
Gruß
Thomas

 

[euzinho]

Da wäre ich mir nicht so sicher, hier ist eine gute Zusammenfassung der Lage:

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[Ozzy]

Genau das meine ich, wenn ich in D arbeitslos gemeldet bin, kann ich viele E-Formulare ausfüllen und darf dann 3 Monate in der EU nen Job suchen und bekomme Geld.
Als ich das mal machen wollte, wurde mir vom Arbeitsamt erklärt, das dieses Geld in bspw. Portugal dann beantragt werden müsse und dort ausgezahlt wird. Das ganze dauere aber länger wie drei Monate im Regelfall und blabla. Ob die das dann letzen Endes von D wieder bekommen, weiß ich nicht.
Ich hab es dann gelassen. Ich ging davon aus, ich sag, ich suche dort und dort Arbeit, wird genehmigt und dann geht es los. Aber nicht in Bürokratenland.
Es muss ja verhindert werden, das jemand 3 Monate am Strand liegt und dann wiederkommt ohne Job...
Gruß
Thomas

 

[euzinho]

Eben, aber das Geld käme aus Deutschland. Die Portugiesen bezahlen dir keine Alu, wenn du noch nie in Portugal gearbeitet und somit Beiträge bezahlt hattest.

Zitat:
"Arbeitsuchende haben – ohne Bedingungen – sechs Monate oder sogar länger ein Recht auf Aufenthalt, wenn sie im EU-Aufnahmeland weiter nach einer Beschäftigung suchen und eine „begründete Aussicht“ auf Arbeit haben. Arbeitsuchende können während der Arbeitsuche in einem anderen Mitgliedstaat mindestens drei Monate lang Arbeitslosenunterstützung von ihrem Herkunftsmitgliedstaat erhalten, wenn sie dort zuvor als arbeitslos registriert wurden."

Du hattest vorhin das Gegenteil behauptet


Aber ich hätte es auch nicht beantragt, sieht ja blöde aus irgendwie. Aber noch peinlicher wäre es, tatsächlich Hilfe beim portugiesischen Staat zu beantragen.

War einmal kurz arbeitslos, nachdem ich von einem auf den anderen Tag den Job geschmissen hatte. Wollte mich also vorsichtshalber auch arbeitslos melden, die Kuh deckte mich dann mit Formularen ein, dass ich mir dachte, kannst mich mal. Bin dann lieber gleich ausgewandert