Weinstöcke in Portugal. Foto: zipWein in Portugal
Portugal, das waren in der Wahrnehmung der meisten Weinliebhaber bis vor ein paar Jahren vor allem die aufgespriteten Likörweine:
Madeira und natürlich der berühmte der
Portwein (Vinho do Porto). Auch ein Massenwein, der
Mateus Rosé, prägte lange Jahre das Bild vom portugiesischen Weinbau. Durch die Anbindung an die EU vollzog sich Schritt für Schritt der
Wandel zum Qualitätsweinbau, mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das die internationale Fachpresse regelmäßig in den höchsten Tönen lobt.
Portugal zählt zu den zehn größten Weinproduzenten- und Exporteuren der Welt.
Weinbaugebiete
Am bekanntesten sind die Regionen Douro e Porto und Alentejo. Im Gebiet Vinho Verde wird der gleichnamige „grüne Wein“ als spritziger, leichter Sommerwein produziert. Die Gebiete Dão und Bairrada in Zentralportugal stehen für komplexe Rotweine mit einem großen Lagerpotential. Tipp: In den weniger namhaften Weinregionen Beira Interior, Tejo, Region Lisboa , Península de Setúbal und Algarve findet sich häufig Spitzenqualität zu besonders günstigen Preisen.
Portugal hat insgesamt 26 Anbaugebiete mit DOC-Status und über 40 Qualitätswein-Gebiete.
Rebsortenvielfalt
400 autochthone (einheimische) Rebsorten zählt das Land - dieser Rebsortenschatz ist weltweit einzigartig. Eine exemplarische Auswahl roter und weißer Trauben:
- Rote Rebsorten: Touriga Nacional, Castelão, Baga, Touriga Franca, Tinta Roriz/Aragonês, Trincadeira, Alicante Bouschet, Alfrocheiro
- Weiße Rebsorten: Alvarinho, Encruzado, Arinto, Fernão Pires/Maria Gomes
Darüber hinaus erzielen die portugiesischen Winzer mit internationalen Rebsorten wie beispielsweise Syrah und Sauvignon Blanc Top-Ergebnisse, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen.
Terroir und Klima
Schieferböden prägen die steilen Terrassen am Douro. Diese einzigartige Kulturlandschaft zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Granit am Dão , kalkhaltige Lehmböden im Bairrada-Gebiet, sandige Böden bei Colares: Die unterschiedlichen Böden schaffen Potential für verschiedenartige Stilistik. Das gilt natürlich auch für die klimatischen Bedingungen. Von „brütend Heiß“ im Landesinneren bis zum frischen Atlantikklima kommt dies der Varietät der portugiesischen Weine zugute.
Weintourismus
Im Land lässt sich der einheimische Wein am besten in Begleitung von frischem Fisch am Meer oder deftigen Wildgerichten im Landesinneren genießen. Die Regionen bieten „Rotas de Vinho“ (Weinrouten) längs derer die Quintas (Weingüter) zu einem Besuch der Wein- oder Portweinkellereien inkl. Verköstigung einladen. Nicht selten sind dem Weingut direkt Übernachtungsmöglichkeiten oder ein Restaurant angeschlossen. Mehrere Weinmuseen und regelmäßige Events, veranstaltet von direkt von den Quintas oder den regionalen Weinverbänden, runden das Angebot ab.
Tipp: Der portugiesische Tourismusverband bietet auf Englisch einen guten Einstieg in die vielfältigen Angebote: Technical Guide, Wine Tourism | Turismo de Portugal
Weinbauverbände
Weiterführende Informationen finden sich in deutscher Sprache hier im PFX. Auf Englisch/Portugiesisch wird man beispielsweise auf der Website von ViniPortugal, dem Dachverband der portugiesischen Weinwirtschaft, fündig:
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