Hallo Leute,
heute ist noch eine skurrile Geschichte passiert, die die Beteiligten vermutlich nicht lustig fanden.
Heute morgen gegen 8.30 Uhr kam ein anderer Gast der Quinta Azul zu mir. Das war eine deutsche Familie aus Freiburg mit zwei Kindern, beides Jungs, drei und acht Jahre. Die Familie hatte heute Abreisetag, um 16.20 mussten sie ihren Flieger von Lissabonb nach Baden-Baden über Mallorca bekommen.
Jedenfalls stand der Mann vor der Tür, und glücklicherweise bin ich ja ein Frühaufsteher. Er hatte es geschafft, beim Packen seines Autos den Wagen abzuschließen ohne den Schlüssel rauszunehmen. Da ich mich in den Tagen vorher als ortskundig geoutet hatte, kam er in seiner Not auf mich zu. Ich wusste aber auch nichts besseres, als zur Verwalterin nach Odeceixe zu fahren, die aber in der Tat seit 20 Jahren eine gute Bekannte von mir ist. Unterwegs regte ich noch an, dass er schonmal den ADAC anrufen solle, um zu hören, was von da an Hilfe zu erwarten ist. In dem Moment, als wir in Odeceixe am Platz einparkten, fuhr gerade ein Abschleppwagen des ACP vorbei. Ich erinnerte mich dunkel, dass das der Partnerverein des ADAC sein müsste und sprach den Mann an. Nun muss man sich mein Portugiesisch nicht so vorstellen, dass ich das hätte auch nur annähernd flüssig erklären können. Ich kam gerade so weit, dass der Mann kapierte, dass ein Schlüssel im Auto ist, als mein Urlaubsnachbar mit dem Handy wedelte und der ADAC einen portugiesischsprachigen Mitarbeiter an den Start gebracht hatte. Der erläuterte dann die missliche Lage.
Der Mechaniker erklärte uns dann, was ich gut verstehen konnte, dass er in etwa 50 Minuten in der Quinta Azul aufschlagen würde, um den Wagen zu knacken, damit sich die Familie auf den Weg nach Lissabon machen kann. Wir kauften noch frische Brötchen und waren recht zifrieden, eine so gute und schnelle Lösung gefunden zu haben.In der Tat tauchte der Auto-Techniker dann nach einer knappen Stunde auch auf und machte sich ans Werk. Der Spaß sollte 72 Euro plus IVA kosten, was ich auch ok fand. Die Methode, von der ich nict weiß, ob ich sie hier genau schilder sollte, bestand darin, eine Blutdruckmanschette, einen Spachtel und Schraubenzieher plus Draht sinnvoll zu kombinieren. Jedenfall sah das Unternehmen auch durchaus erfolgreich aus - nach ein paar Minuten. Aber: Es klappte nicht und zwar auch nicht nach 45 Minuten. Das Problem war, dass der Wagen, ein Clio, ohne Strom sich einfach nicht öffnen lässt. Man kann die Hebel für die Türöffnung wirklich nicht bedienen, wenn die Zentralverriegelung nicht elektrisch freigeschaltet ist.
Mittlerweile wurde die Frau der Familie verständlicher Weise reichlich nervös. Der Abflugtermin rückte näher und die geplante Startzeit war lange überschritten. Die vier hatten aber ausreichend Zeit, so dass realistisch gesehen noch kein Ernstfall einzutreten drohte. Der Mechaniker spürte die Panik natürlich, und versuchte mit immer hektischeren Bemühungen, den Wagen zu öffnen. Zwischenzeitlich hatten andere Gäste der Quinta sich ebenfalls eingeschaltet und angeboten, die Familie nach Lissabon zu kutschieren. Die Frau rief dann quer übers Gelände, dass man dass doch annehmen und das Gepäck in den bereit gestellten Wagen verfrachten solle, während der Mann abwechselnd mit dem ADAC und dem Autovermieter telefonierte. Der Mechaniker war angesichts der Vergeblichkeit seiner Bemühungen mit einem weiteren Vorschlag gekommen. Er würde die Scheibe runterdrücken, was allerdings mit einem 20-minütigem Werkstattaufenthalt verbunden wäre. Mittlerweile saß die Familie schon in dem anderen Auto, aber der Vermieter fand die Idee, das Auto hier stehen zu lassen, nicht besonders prickelnd und zog die Lösung mit der Scheibe vor. Ich konnte das alles recht gut übersetzen und der Mechaniker machte sich erneut ans Werk - wieder ohne Erfolg.
Auch die Nummer mit der Scheibe funktionierte nicht, daher fuhr die Familie nun mit den anderen Gästen los. Der Mechaniker wurde bezahlt und die Sache war fürs erste beendet. Kurz nachdem alle weg waren, stand der nächste Abschleppdienst vor der Tür. Ich sagte, dass alle weg sind und ich nichts weiß. Zum Glück kam nach ein paar Minuten auch die Tochter der Verwalterin mit ihrem Mann an und konte die Lage klären, Der zweite Mechaniker konnte aber richtig gut Englisch, und ich erklärte ihm, dass er es höchstwahrscheinlich auch mit konventionellen Mitteln nicht schaffen dürfte, das Auto zu knacken. Er versuchte es dann auch nur kurz. Wir plauderten etwas über den verbesserten Diebstahlschutz, wobei der Mechaniker im Brustton der Überzeugung sagte, dass nur Leute von woanders, etwas aus Lissabon Autos aufknacken. Der Mann der verwalterins-Tochter meinte darauf trocken: "Ich bin aus Lissabon".
Die Geschichte endete jedenfalls damit, dass sie die Seitenscheibe des Wagens einschlagen mussten, um an den Schlüssel zu kommen und das Auto auf den Abschleppwagen zu bekommen.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es so schwer ist, ein modernes Auto zu knacken.
Ich habe nur noch erfahren, dass die Familie gut am Flughafen angekommen ist.
Kai
heute ist noch eine skurrile Geschichte passiert, die die Beteiligten vermutlich nicht lustig fanden.
Heute morgen gegen 8.30 Uhr kam ein anderer Gast der Quinta Azul zu mir. Das war eine deutsche Familie aus Freiburg mit zwei Kindern, beides Jungs, drei und acht Jahre. Die Familie hatte heute Abreisetag, um 16.20 mussten sie ihren Flieger von Lissabonb nach Baden-Baden über Mallorca bekommen.
Jedenfalls stand der Mann vor der Tür, und glücklicherweise bin ich ja ein Frühaufsteher. Er hatte es geschafft, beim Packen seines Autos den Wagen abzuschließen ohne den Schlüssel rauszunehmen. Da ich mich in den Tagen vorher als ortskundig geoutet hatte, kam er in seiner Not auf mich zu. Ich wusste aber auch nichts besseres, als zur Verwalterin nach Odeceixe zu fahren, die aber in der Tat seit 20 Jahren eine gute Bekannte von mir ist. Unterwegs regte ich noch an, dass er schonmal den ADAC anrufen solle, um zu hören, was von da an Hilfe zu erwarten ist. In dem Moment, als wir in Odeceixe am Platz einparkten, fuhr gerade ein Abschleppwagen des ACP vorbei. Ich erinnerte mich dunkel, dass das der Partnerverein des ADAC sein müsste und sprach den Mann an. Nun muss man sich mein Portugiesisch nicht so vorstellen, dass ich das hätte auch nur annähernd flüssig erklären können. Ich kam gerade so weit, dass der Mann kapierte, dass ein Schlüssel im Auto ist, als mein Urlaubsnachbar mit dem Handy wedelte und der ADAC einen portugiesischsprachigen Mitarbeiter an den Start gebracht hatte. Der erläuterte dann die missliche Lage.
Der Mechaniker erklärte uns dann, was ich gut verstehen konnte, dass er in etwa 50 Minuten in der Quinta Azul aufschlagen würde, um den Wagen zu knacken, damit sich die Familie auf den Weg nach Lissabon machen kann. Wir kauften noch frische Brötchen und waren recht zifrieden, eine so gute und schnelle Lösung gefunden zu haben.In der Tat tauchte der Auto-Techniker dann nach einer knappen Stunde auch auf und machte sich ans Werk. Der Spaß sollte 72 Euro plus IVA kosten, was ich auch ok fand. Die Methode, von der ich nict weiß, ob ich sie hier genau schilder sollte, bestand darin, eine Blutdruckmanschette, einen Spachtel und Schraubenzieher plus Draht sinnvoll zu kombinieren. Jedenfall sah das Unternehmen auch durchaus erfolgreich aus - nach ein paar Minuten. Aber: Es klappte nicht und zwar auch nicht nach 45 Minuten. Das Problem war, dass der Wagen, ein Clio, ohne Strom sich einfach nicht öffnen lässt. Man kann die Hebel für die Türöffnung wirklich nicht bedienen, wenn die Zentralverriegelung nicht elektrisch freigeschaltet ist.
Mittlerweile wurde die Frau der Familie verständlicher Weise reichlich nervös. Der Abflugtermin rückte näher und die geplante Startzeit war lange überschritten. Die vier hatten aber ausreichend Zeit, so dass realistisch gesehen noch kein Ernstfall einzutreten drohte. Der Mechaniker spürte die Panik natürlich, und versuchte mit immer hektischeren Bemühungen, den Wagen zu öffnen. Zwischenzeitlich hatten andere Gäste der Quinta sich ebenfalls eingeschaltet und angeboten, die Familie nach Lissabon zu kutschieren. Die Frau rief dann quer übers Gelände, dass man dass doch annehmen und das Gepäck in den bereit gestellten Wagen verfrachten solle, während der Mann abwechselnd mit dem ADAC und dem Autovermieter telefonierte. Der Mechaniker war angesichts der Vergeblichkeit seiner Bemühungen mit einem weiteren Vorschlag gekommen. Er würde die Scheibe runterdrücken, was allerdings mit einem 20-minütigem Werkstattaufenthalt verbunden wäre. Mittlerweile saß die Familie schon in dem anderen Auto, aber der Vermieter fand die Idee, das Auto hier stehen zu lassen, nicht besonders prickelnd und zog die Lösung mit der Scheibe vor. Ich konnte das alles recht gut übersetzen und der Mechaniker machte sich erneut ans Werk - wieder ohne Erfolg.
Auch die Nummer mit der Scheibe funktionierte nicht, daher fuhr die Familie nun mit den anderen Gästen los. Der Mechaniker wurde bezahlt und die Sache war fürs erste beendet. Kurz nachdem alle weg waren, stand der nächste Abschleppdienst vor der Tür. Ich sagte, dass alle weg sind und ich nichts weiß. Zum Glück kam nach ein paar Minuten auch die Tochter der Verwalterin mit ihrem Mann an und konte die Lage klären, Der zweite Mechaniker konnte aber richtig gut Englisch, und ich erklärte ihm, dass er es höchstwahrscheinlich auch mit konventionellen Mitteln nicht schaffen dürfte, das Auto zu knacken. Er versuchte es dann auch nur kurz. Wir plauderten etwas über den verbesserten Diebstahlschutz, wobei der Mechaniker im Brustton der Überzeugung sagte, dass nur Leute von woanders, etwas aus Lissabon Autos aufknacken. Der Mann der verwalterins-Tochter meinte darauf trocken: "Ich bin aus Lissabon".
Die Geschichte endete jedenfalls damit, dass sie die Seitenscheibe des Wagens einschlagen mussten, um an den Schlüssel zu kommen und das Auto auf den Abschleppwagen zu bekommen.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es so schwer ist, ein modernes Auto zu knacken.
Ich habe nur noch erfahren, dass die Familie gut am Flughafen angekommen ist.
Kai