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Frage Was mach ich mit meiner grossen Wiese ?

Riko

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
Wir haben an unser Grundstück anschliessend noch ein zweites, zum Teil mit Hecken bewachsen und einer etwa 2 Hektar grossen schönen Wiese.
Wenn ich diese einem Bauern überlasse um Heu zu machen und und regelmässig wiederanzusäen, sollte ich da einen Pachtvertrag machen oder ihm das einfach überlassen?
Geld will ich keins damit verdienen - aber die Wiese soll auch nicht zuwuchern.
Irgendwo hab ich mal gehört , dass Land, das von jemand anderem jahrelang bearbeitet wurde ohne Vertrag, schliesslich in seinen Besitz übergeht?
 
Ich kenne zwar die rechtlichen Regelungen in Portugal nicht, aber wenn man unterstellt, dass das, was Du gehört hast, stimmen würde:
Warum machst dann keinen Vertrag mit einem Bauern mit einer symbolischen Pacht (z.B. 12,- €/ Jahr)? Dann würdest Du immer noch kein Geld "verdienen", aber Du hättest die von Dir geschilderte rechtliche Problematik umschifft.
 
Pachtverträge haben in Deutschland gesetzliche Mindestlaufzeiten.
Ob das in Portugal auch so ist, sollte geklärt werden.
Bei einer eventuellen Veräußerung des Grundstücks, könnte das mal zum Stolperstein werden.
Sollte der Pächter mit der Wiese Gewinn erwirtschaften, ( die Preise für Heu sind förmlich explodiert in Portugal ) kann das in Zukunft auch zu einer höheren Steuer beim Grundstückswert führen.
 
Irgendwo hab ich mal gehört , dass Land, das von jemand anderem jahrelang bearbeitet wurde ohne Vertrag, schliesslich in seinen Besitz übergeht?
Das ist richtig.
Die Handhabung dieser Gesetzeslage ist aber nicht linear. Es gilt die portugiesische Vorgabe: «Cada caso é um caso».

Zitat aus

"O que é a usucapião e como funciona?

O artigo 1287º do Código Civil estipula que “A posse do direito de propriedade ou de outros direitos reais de gozo, mantida por certo lapso de tempo, faculta ao possuidor, salvo disposição em contrário, a aquisição do direito a cujo exercício corresponde a sua actuação: é o que se chama usucapião”.

Uma vez invocada a usucapião por alguém, esta começa a produzir efeitos a partir da data na qual a pessoa tomou posse do bem (artigo 1288º do Código Civil)."
 
Ein Kompromiss könnte sein, die Wiese für fünf Jahre zu verpachten, mit einer automatischen Verlängerungsoption von Jahr zu Jahr und zu einem symbolischen Preis.
Vielleicht kurz als Hausnummer für dich interessant - je nach dem, ob es eine gute oder schlechte Heuernte gibt, zahlen wir im Ribatejo zwischen 6 und 10 Euro für einen kleinen Ballen Heu in sehr guter Pferdefutter-Qualität (Azevém-Gras).
 
Irgendwo hab ich mal gehört , dass Land, das von jemand anderem jahrelang bearbeitet wurde ohne Vertrag, schliesslich in seinen Besitz übergeht?
Wie das funktioniert ist ganz gut hier beschrieben: (einfach Google translate benutzen).
So ist unserem portugiesischem Nachbarn, der in Frankreich gearbeitet (fuer ein paar Jahre ausgewandert zum Geld verdienen) hat, das Erbe abhanden gekommen...
Leider finden sich immer Leute die bereit sind "zu bezeugen", das der Besitzer komplett abwesend etc war und das schon fuer Jahre....
Also Vorsicht....!

kleinen Ballen Heu
die gut fuer Kleinbauern und Aehnliche (die keine schweren Maschinen fuer die grossen Rundballen haben) sind ueberall in Portugal sehr gefragt uns teilweise schwer zu bekommen (d.h. recht teuer, selbst wenn es nur fuer den Stall als Einstreu ist). Auf 2ha Wiese ist schon einiges an Heu vorhanden (je nach Qualitaet der Wiese wuerde ich sagen so 100 - 200 Heuballen)...

Daher wuerde ich dem Bauern das Land nicht einfach ganz ohne Gegenleistung/ schriftlichen Pachtvertrag ueberlassen.

Ausserdem ist zu bedenken; wenn es ein registrierter Bauer ist, und ein schriftlicher Pachtvertrag fuer das Land existiert, kann er damit sich sogar bei IPAF mit dem Land registrieren ( ) und Foerdermittel beantragen, die je nach Status/Einstufung des Lands bis zu ca 1000 Euro pro Hektar/Jahr gehen koennen...

Also Alles in Allem kann es recht lukrativ fuer den Bauern sein...
 
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