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News Tausende haben am Samstag für bezahlbare Mieten demonstriert

claus-juergen

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Das meldet die FAZ in der heutigen Online Ausgabe.


Anscheinend hat sich auch die Vergabe der Goldenen Visa für Nicht EU Ausländer preistreibend auf den Wohnungsmarkt ausgewirkt. Nachvollziehbar weil es diesen wohlhabenden Menschen vermutlich nur darum geht, einen portugiesischen Pass zu erhalten um mit dem weltweit reisen zu können. Da kauft man auf die Schnelle eine teure Wohnung oder ein Haus, lässt es leerstehen und hat noch dazu die eigene Weichwährung in Betongold investiert. Ein klassisches Eigentor der portugiesischen Regierung. Griechenland, Malta und Zypern sind ja auch auf diesen Zug aufgesprungen. Von dort hört man jedoch nichts Vergleichbares.

grüsse

jürgen
 
Wie viele von den Wohlhabenen aus aller Welt, die nach Lissabon ziehen, würden bleiben, wenn sie Steuern zahlen müssten?

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Wie viele von den Wohlhabenen aus aller Welt, die nach Lissabon ziehen, würden bleiben, wenn sie Steuern zahlen müssten?
Wie viele betrifft das denn? Es ist doch nun nicht so, als ob es davon Zehntausende gäbe.

Preistreiber sind ganz mehrheitlich die Airbnbs und Digitalnomaden wie ich, die aber auch größtenteils Steuern zahlen. Selbst für NHS ist die Flat Tax ja inzwischen bei 20%.

Wenn man aber zB. liest, dass die Zahl Einwohner in der Alfama von einst knapp 10.000 auf ein paar Hundert gesunken ist... dann kann man sich denken, dass der Hund vor allem bei den Ferienwohnungen begraben liegt.
 
Nein, aber es ist doch ein schlechtes Signal für ein friedliches Zusammenleben....

Der Grund für die fehlenden bezahlbaren Mietwohnungen liegt sicher daran, dass jahrelang nichts im sozialen Wohnungsbau passiert ist und dass die Gesetze die potentiellen Vermieter abschrecken. Ich kenne mehrere Leute, die Wohnungen lieber jahrelang leer stehen lassen, als sie zu Vermieten... das ist für mich eigentlich komplett unvorstellbar....

Und dann wird wirklich nur im hochpreisigen Segment vermietet, damit sich das vermeintliche Risiko auch lohnt.... aber viele ganz normale Wohnungen bleiben einfach leer...
Es gibt auch Fälle, da hat man noch einen alten Vertrag von Oma oder Opa und bezahlt einfach weiter Miete um alte Plunder zu lagern, statt das die Wohnung vielleicht wieder neu vermietet werden kann an Leute, die dort auch wohnen... alles krass..
 
hallo Iris,

Sozialwohnungen werden ja eigentlich auch nur gebaut um damit Gewinne zu erwirtschaften. Dabei spielt es keine Rolle, ob irgendeine staatliche Institution oder ein Privatmann baut. Der Staat kann diese Art von Wohnungsbau anschieben indem er günstige Kredite oder gar Zuschüsse vergibt. Dazu muss das Mietrecht passen.

In Bayern gibt es aktuell zwar 30% Zuschuss zu den Gesamtinvestitionen und trotzdem baut niemand. Warum? Ganz einfach. Die Baupreise sind in drei Jahren um sage und schreibe 50% gestiegen. Dazu mangelt es an Material und Fachkräften und auch an Grundstücken.

Die letztgenannten Punkte dürften in Portugal auch zutreffen. Baukostenzuschüsse von 30% kann sich der Staat auf der iberischen Halbinsel jedoch nicht leisten. Folglich wird so schnell keine einzige Sozialwohnung gebaut.

Was das Mietrecht angeht bin ich überfragt. Gleiches gilt für das Thema Leerstand oder meist illegale Vermietung über Airbnb.

grüsse

jürgen
 
Naja. Ich glaube, wer nicht ganz auf den Kopf gefallen ist oder wem die Gier den Verstand vernebelt, dem muss ganz schnell klar sein dass auf Dauer alles irgendwie bezahlt werden muss, auch in Portugal. Das wissen auch die Portugiesen, da bin ich mir sicher. Natürlich lockt PT jetzt (und die letzten Jahre) zahlungskräftige Klientel an, um daraus später irgendwie Profit zu schlagen. Darum sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen jetzt auch sehr attraktiv, aber die kann man ja ändern - wenn man die Mehrheiten hat, in einer Demokratie.

Soweit man hört betreffen die Pläne ja wohl nur leerstehende Renditeobjekte, nicht "Auswanderer-Oma ihr selbstbewohntes Häuschen". Von Enteignung kann ich bisher auch nix sehen, es sollen ja Mieten gezahlt werden. Natürlich werden die nicht vergleichbar sein mit dem, was man Touristen im Urlaub pro Woche abnehmen kann - aber wenn man seine Wohnung 2 Jahre unvermietet lassen kann, was ja wohl derzeit die Grenze ist, dann ist man wohl auch auf die Preisdifferenz zur "Touristenmiete" nicht angewiesen.

Wenn einem das nicht passt, bzw. wenn man nur nach PT gezogen ist weils gerade am billigsten war, dann kann man ja verkaufen und weiterziehen.
 
Müssen wir "Miniteilchen" im Gefüge, mit unserem Haus hier oder unserer Wohnung - die wir selbst bewohnen - uns dafür verantwortlich fühlen,
dass sich Einheimische kein Eigentum mehr leisten können? Einzeln betrachtet eher nicht, aber in der Summe vielleicht schon. Immerhin haben mehr
als 70 % der Portugiesen Eigentum, in Deutschland keine 50 % und in der Schweiz noch weniger.
Ehrlich gesagt, frage ich mich schon lange, wie eine portugiesische Familien ohne Wohneigentum hier bei diesen Löhnen und Preisen über
die Runden kommt. Trotzdem sind sie scheinbar fröhlicher. Jedenfalls viel mehr lachende Gesichter und weniger Gejammer als in Deutschland.

LG
Sonja
 
Müssen wir "Miniteilchen" im Gefüge, mit unserem Haus hier oder unserer Wohnung - die wir selbst bewohnen - uns dafür verantwortlich fühlen,
dass sich Einheimische kein Eigentum mehr leisten können? Einzeln betrachtet eher nicht, aber in der Summe vielleicht schon.
Hier auf Pico habe ich gerade schon den Eindruck, dass "Einheimische" froh sind, dass sich jemand findet, der die alten Häuser kauft und renoviert. Andernfalls würden sie nämlich verfallen. Unser Haus stand 22 Jahre leer. Ok, oftmals wird auch neu gebaut.
Andererseits bringen wir ja auch Arbeit und Geld auf die Insel, kaufen portugiesische Produkte zum Renovieren.
Und geben hier unser Geld aus für das tägliche Leben.
Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass ich schief angeguckt werde.
Unser portugiesischer Nachbar (er wohnt in einem andern Ort) vermietet auch gerade sein geerbtes Haus an eine Einheimische,
er möchte nicht verkaufen.
 
Zum Thema Vermieter:

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Man muss bei den 40% allerdings auch bedenken, dass davor aufgrund von Covid und ausbleibenden Touristen und Digitalnomaden sehr viele Wohnungen auf dem Markt geblieben sind. Klar, dass das reguläre Mietangebot letztes Jahr wieder deutlich gesunken ist. Von daher muss man da mit Panikmache über solche Zahlen etwas vorsichtig sein. Anno 20/21 war das Angebot schon deutlich komfortabler als jetzt.

Davon abgesehen muss der Markt sich halt auch etwas einpegeln mit den neuen Maßnahmen. Klar scheißen sich die Besitzer jetzt ein, dass sie weniger Kohle kriegen (und sonst nichts). Der Käufermarkt nimmt aber auch stark ab und naja, irgendwann müssen sie sich halt entscheiden, ob sie vermieten, günstiger verkaufen oder die Bude leer stehen lassen und nichts einnehmen - bis der Staat zwangsvermietet. So oder so, irgendwann kommt die Immobilie auf den Markt...
 
Ich glaube ja noch nicht an die Umsetzung der Zwangsvermietung. Da gibt es sicher viele Wege das zu Umgehen. Jedenfalls bei Wohnungen von Privatpersonen. Dabei wäre es sicher möglich die Sicherheit für die Vermieter zu erhöhen, dann würden bestimmt mehr Mietobjekte auf den Markt kommen. Aber schon seit den 90gern ist es "üblich" Immobilien zu kaufen und dann nach ein paar Jahren für das 3 fache zu Verkaufen, da will sich keiner mit Vermieten beschäftigen.... Zumal man sie teilweise vielleicht in den Ferien nutzt...
Ich glaube das kennen wir so nicht aus Deutschland.
Und wenn man dann noch befürchtet, dass die Mieten eingefroren werden, wie nach 1974, dann überlegt man sich das auch genau.
Ich höre das immer wieder von Leuten, dass man nicht vermietet, weil man Angst hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Mieten sind zu niedrig, das Mietrecht ist zu
Mieterlastig in Portugal. Da investiert man halt nicht in diesen Markt
Der Staat ist gefordert Sozialwohnungen schnell zu bauen.
 
Die Mieten sind zu niedrig, das Mietrecht ist zu
Mieterlastig in Portugal. Da investiert man halt nicht in diesen Markt
Der Staat ist gefordert Sozialwohnungen schnell zu bauen.
Und wo soll der Staat die Sozialwohnungen hinbasteln in einer Stadt wie Lissabon? Ist ja nicht so, als ob es hier überall massig Freiflächen zum Bauen gäbe.
Mieten zu niedrig und Recht zu mieterlastig ist natürlich auch Quatsch. Die großen Städte haben Mieten wie in Berlin, Mailand, Barcelona, obwohl die Einkommen auch in den Ballungsräumen immer noch niedriger sind. Und Mieter haben hier deutlich weniger Rechte als bspw. in DE.

Zwangsvermietungen sind genau das richtige Instrument. Es wird niemand enteignet, aber Spekulationsobjekte werden unterbunden und Immobilien "auf den Markt gezwungen". Investoren, die hier immobilien kaufen und dann jahrelang leerstehen und verrotten lassen, nur um irgendwann die allgemeinen Preissteigerungen des Marktes als Gewinn abzukassieren, die braucht kein Mensch. Wohnraum ist zur Nutzung da.
 
Osgood

Was kostet eine Wohnung zu bauen und was erzielt man an Miete in Portugal?
Das passt nicht zusammen .
Wenn Mieter nicht zahlen ist es noch schwieriger als in Deutschland diese aus der Wohnung zu klagen und viel kostspiliger.
Wir kennen einen Fall, da dauerte es 3 Jahre bis die Klage bei Gericht in Porto mit Urteil bearbeitet wurde. 3 Jahre fuer lau gewohnt.
 
Und wo soll der Staat die Sozialwohnungen hinbasteln in einer Stadt wie Lissabon? Ist ja nicht so, als ob es hier überall massig Freiflächen zum Bauen gäbe.
Fahr doch mal S-Bahn nach Sintra. Da gibt es Wohnungen ohne Ende und auch noch Freiflächen.
Und wenn man schaut stehen da in jedem Gebäude Wohnungen leer. Das ist total krass.... Ich bin da ganz bei Dir, das es völlig daneben ist Wohnungen leer stehen zu lassen... aber ich fürchte die Mentalität wird sich nicht mit Zwangsmaßnahmen ändern... sondern es wird nur irgendwie umgangen...
 
Ich fürchte auch, dass Zwangsmaßnahmen in vielen Fällen nicht greifen werden. Ich fände eine extrem erhöhte Grundsteuer für leerstehende Objekte besser. Da kann sich der Eigentümer dann überlegen, ob er eine horrende Summe jedes Jahr als Grundsteuer zahlen möchte oder dann doch lieber vermietet/verkauft.
Letztendlich kann man aber natürlich auch viele verschiedene Maßnahmen ausprobieren, bis eine funktioniert. ;-)
 
Das Problem ist ja nicht nur der Leerstand ,
sondern die Umwandlung vieler Wohnungen in
Feriendomizile.
Das bringt mehr Geld und ist oft auch steuerlich
interessanter.
 
Auch wenn es für mich uninteressant ist, kam hier nun das Gespräch auf mieten/pachten. Geht nicht, war die Antwort von Einheimischen, da die Gesetze die Mieter so stark schützen, dass der Vermieter immer den Kürzeren zieht.
Und die Makler scheinen hier ehrlicher zu sein als ihr Ruf: Kauf das nicht, gibt nur Probleme, sagte mir die Dame bei Figueira.
 
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