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Sterben in Portugal

AW: Sterben in Portugal

Ob ihrs glaubt oder nicht...das Grab von "The E.T." und das Skelett beschäftigen mich gedanklich schon den ganzen Tag...
 
AW: Sterben in Portugal

Seit meinem letzten Beitrag sind leider viele uns nahe stehende Personen verstorben.
Einige hatten sich umgebracht, andere sind an Krebs verstorben, zwei bei einem Autounfall, eine uns sehr nahe stehende Freundin wurde von ihrem Lebensgefährten sogar ermordet.

Heute verstarb ein 14-jähriger Freund von meinem Sohn.
Die Ärzte hatten ihm nur drei Monate gegeben, er hatte trotzdem 12 geschafft.
Trotzdem gibt es ihn nun nicht mehr.
Nie wieder.

Ich hab den ganzen Tag versucht, meinen Sohn zu trösten, aber die Trauer sitzt sehr tief.

Wie trauert ihr oder versucht, damit klar zu kommen?

Was kann man seinem Kind sagen, um wieder Mut zu fassen, wenn die letzten Jahre so oft so schwer für ihn zu verstehen waren?
Wenn ich selbst kaum Worte finde, nur ihm immer zeigen kann, dass ich für ihn da bin?

Das Leben kann oft echt ungerecht sein, war es auch wieder mal, aber mit solchen Worten kann ich meinem Sohn doch jetzt nicht kommen!

Arrgh,
Sivi
 
AW: Sterben in Portugal

Klingt banal, aber Schicksalsschläge kommen immer zur Unzeit und gehören zum eigenen Leben genauso dazu wie sorglose Zeiten.
Von Ungerechtigkeit würde ich dennoch nicht reden wollen.

Mir half (und hilft es) diese Schläge bewußt anzunehmen, sich alle Zeit zur Trauer nehmen und fest daran zu glauben, dass wieder bessere Tage kommen.

Als erwachsener Mensch hat man diese Lebenserfahrung.

Für ein Kind ist das natürlich noch was ganz anderes.
Ich bin sicher, Sivi, dass Du damit ganz einfühlsam umgehst.

LG
Lobinho
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Sterben in Portugal

Doch, ich find sowas auch ungerecht und ich kann/koennte es meinen Kindern auch nicht erklaeren, weil ich es selbst nicht verstehe. Soll ja immer alles einen Sinn haben, aber bei solchen Geschichten (wenn es Kinder und junge Menschen betrifft) stell ich den mehr als in Frage und wenn mir dann noch jemand kommt mit "gottgewollt"...

Das ist als Mutter sicherlich ganz schwierig zu sehen wie das Kind trauert und gruebelt. Hilft nur reden, wenn er das moechte, ohne draengen, denn erklaeren kann man das nicht.

Gruss
Caracol
 
AW: Sterben in Portugal

Jedes Kind reagiert bei seiner Trauer anders. Manche sind wütend, einfach nur traurig oder verdrängen den Tod.

Ich kann jetzt nur von meiner eigenen Erfahrung erzählen, allerdings war mein Enkel da erst 6 Jahre. Man braucht selber nicht unbedingt stark sein, sondern kann auch seine eigenen Gefühle zeigen. Wenn man selber weint und darüber spricht wie traurig man ist, zeigt man dem Kind, dass solche Gefühle ok sind, auch wenn die Kinder selber nicht weinen, aber sie wissen, dass man Gefühle zulassen darf.
Uns hat es geholfen viel über die gemeiname Zeit zu reden, über gemeinsam Erlebtes, egal ob lustig oder traurig. Wir haben uns ein paar Fotos ausgedruckt und selbst jetzt nach 1 1/2 Jahren holt er sie zwischendurch immer wieder hervor.
Vielleicht hilft es deinem Sohn auch die Eltern zu besuchen oder ihnen einen Brief zu schreiben. Er sollte auf jeden Fall selbst entscheiden, ob er so etwas möchte.

Wichtig ist über den Tod zu sprechen und nicht Angst zu haben was Falsches zu sagen.
Aber du/ihr schafft das schon, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Gruß Heike
 
AW: Sterben in Portugal

Lieben Dank für eure Antworten!

Nach langem Schweigen hat er dann endlich doch gesprochen.
Wir haben uns unsere Trauer gestern regelrecht von der Seele gequatscht.
Ich hab ihm erzählt, wie ich mich damals in seinem Alter gefühlt hatte, als ich Freunde verloren hatte.
Sein Vater hat ihm erzählt, wie er sich fühlte, als er den Tod seines Bruders in jugendlichem Alter miterleben musste.

Seither geht es meinem Sohn wesentlich besser, denn er scheint verstanden zu haben, dass die Trauer gut und wichtig ist, das Leben aber trotzdem weiter gehen muss.

Wir alle hatten schon diverse Schicksalschläge im Leben (die meiner Meinung nach kein Kind braucht, um erwachsen zu werden), aber trotzdem konnte niemand diese vermeiden.

Das Leben wird nie fair sein.
Nie werde ich eine Antwort auf die Frage meines Sohnes finden können, warum unsere Freundin Sonia von ihrem "Lebensgefährten" erschlagen wurde.

Dass das Leben kein "Ponyhof" ist, weiss mein Sohn schon lange.
Ich wünschte natürlich, ihm das hätte ersparen zu können, aber solche Erfahrungen gehören wirklich zum Leben dazu.
Allerdings:
Je später man sie macht, desto besser kann es oft sein, vor allem, wenn es um Mord oder Selbstmord geht.
 
Eigentlich war ich auf einem Geburtstag heute, aber der Ort der Feier war genau gegenüber des Friedhofes von Palmeira-Braga.
Mir fiel auf, dass den ganzen Nachmittag bis in die Dunkelheit dort die Gräber gepflegt wurden, mehr als normal meiner Meinung nach, ohne es wirklich zu wissen, gibt es da heute ein Datum oder Anlass, den ich als nicht Katholikin nicht kenne, evtl?
Hat mich jedenfalls im späterem Verlauf der Feier dazu veranlasst, mir das nochmal anzuschauen.
Hat was, oder? :

44531771ee.jpg


44531772ky.jpg


44531773mn.jpg


44531775ra.jpg


44531776hj.jpg


Wollte ich mit euch teilen, bleibt aber gesund ;)

LG,
Sivi
 
@Sivi: es sind sehr ergreifende Bilder. Ich bin auch nicht katholisch, aber diese Grablichtchen finde ich immer sehr schön und wenn die dann im Dunkeln alle brennen, hat es was.
Wir wohnen in D (und später auch auf den Azoren :-D) einem Friedhof gegenüber.
Da geh ich auch abends oft drüber.
Irgendwo haben wir doch noch einen Faden für Friedhöfe, da kannst Du die Bilder vielleicht auch einstellen.
Ich hab's gefunden: Cemitérios de Portugal
 
Allgemeines Gräber-Herausputzen für den Ansturm zum 1. November - Allerheiligen.

War heute wieder dort, nach der Party aufräumen helfen.
Die Grablichter schaffen vllt noch einen Tag, da kommt mir Allerheiligen etwas weit entfernt vor, sonst hätte ich mich nicht gewundert.
Aber egal warum so doll "geputzt" wurde, es sah in der Nacht dann eindrucksvoll schön aus, diese vielen kleinen Lichter.

@Farbenzeit
Schaffe es zeitlich gerade nicht, vll "um dia qq".

Bjs
 
Eigentlich war ich auf einem Geburtstag heute, aber der Ort der Feier war genau gegenüber des Friedhofes von Palmeira-Braga.

Die Geburtstagsfeier an dem Tag war für die Truppe, mit der ich gern Sonntags morgens eine Runde drehe:

45150101hl.jpg


Sie ist sehr jung, hat sich in der "Pandemie Zeit" gegründet. Die Jungs und Mädels haben es einfach durchgezogen, vermutlich auch deshalb mag ich alle so? :

45150102ub.jpg


Gestern nun hat es Gilberto aus der Truppe erwischt.



Mein Kumpel Marco hat es bestätigt vor 5 Minuten.
Es ist wahr geworden, was ich nicht wahrhaben will, alle drei im Unfall verwickelten waren meine Kumpel.

Eu estive envolvido no acidente mas está bem dentro as possibilidades. Tenho dores do corpo todo mas não parti nada. O meu filho também está bem ! Muito obrigado pela preocupação

Marco und sein Sohn haben es glimpflich überlebt, Gilberto hat es nicht geschafft, Rui hat noch nicht auf meine nachfrage geantwortet.
Ich weiss jetzt schon, warum.
Er ist es, der gerade in Braga operiert wird.

So kann es kommen, wie sich so manche Linien kreuzen.
Obwohl Gilberto vermutlich nicht auf diesem Freidhof beerdigt wird, war er es, der mich beim fotografieren der obigen pics gefragt hatte, was ich da mache.

Ich bin dann mal vorübergehend "out of order" .
 
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