• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

Soziale Arbeit in Portugal: Projektanregungen gesucht

henrike007

Amador
Teilnehmer
Stammgast
Ola todos vocês,

ich brauch eure Hilfe. Ich habe jetzt von meinem Chef das GO für die Planung eines, langfristig dauerhaften, Sozialprojekt bekommen.

Viele von Euch wohnen ja schon länger in PT und diese möchte ich hiermit fragen, was Ihr an "sozialen Defiziten" erachtet.

Also WO würdet ihr Bedarf erachten? Behindertenarbeit, Kinder-Jugendarbeit, Berufsbegleitung...
wo denkt ihr, dass es da eine Hilfestellung Besserung für euch geben würde?

wo "hakt" das portugiesische Sozialsystem?

Was sind eure Erfahrungen?

Bjs...Rike
 
Hallo Rike,

das ist já interessant. Wuerde mich freuen, wenn du hier ab und zu ueber die Realisierung des Projekts schreiben wuerdest!

Ich lebe auf dem Land. Da gibt es sicherlich soziale Unterschiede zu Staedten wie Lissabon und Porto oder auch Algarve.
Ich sehe den Bedarf in der Kinder- und Jugendarbeit. Es wurden Familien durch die Krise, die 2008 begann, betroffen und so in finanzielle Probleme gestuerzt, die natuerlich auch soziale Auswirkungen haben.
Was ich beobachte, ist, dass durch die traditionellen Erziehungsmethoden, die oft auf Kontrolle und nicht Vertrauen basieren, Probleme entstehen, wenn die Kinder zu Jugendlichen heranwachsen. Es bestehen viele Tabus. Es gibt viele Eltern, die z.B. ihre Kinder nicht aufklaeren! Wenn das die Schule nicht uebernimmt, erfahren Kinder durch Groessere davon.
Der Druck in der Schule ist sehr gross, denn die weiterfuehrenden Schulen zielen rein auf ein akademisches Studium ab. Dem sind natuerlich nicht alle Jugendlichen gewachsen. Die beruflichenn Kurse kann man nicht mit dem dt. dualen Ausbildungssystem vergleichen und fuehren oft in die Arbeitslosigkeit. Die Jugendlichen, sollten sie nicht sehr gute Noten haben, sind oft von Perspektivlosigkeit betroffen.

Gruss, Manuela
 
"Der Druck in der Schule ist sehr gross, denn die weiterfuehrenden Schulen zielen rein auf ein akademisches Studium ab. Dem sind natuerlich nicht alle Jugendlichen gewachsen. Die beruflichenn Kurse kann man nicht mit dem dt. dualen Ausbildungssystem vergleichen und fuehren oft in die Arbeitslosigkeit. Die Jugendlichen, sollten sie nicht sehr gute Noten haben, sind oft von Perspektivlosigkeit betroffen.

Gruss, Manuela"

DAS ist genau das, was ich hierin Deutschland mache..mit perspektivenlosen Jugendlichen eine Berufsperspektive errichten. Dabei geht es darum, das Potenzial der Jugendlichen zu ergründen, einzubauen und bestärken und dann den Jugendlichen in dem Berufsmarkt zu integrieren...

wäre also der Arbeit hier am nächsten.

danke für deine Erfahrungen und sicherlich berichte ich :)

BJS
 
Hallo Henrike,

hier ist die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch. Es gibt einfach keine Jobs. Viele Akademiker hangeln sich von einem un- bzw. schlechtbezahlten Praktikum zum anderen, nur damit der Lebenslauf gut aussieht und sie vielleicht irgendwann einen ordentlichen Job bekommen! Ich denke, dass selbst sozial stabile Jugendliche mit Perspektivlosigkeit zu tun haben. Die wirtschaftliche Lage ist komplett anders als in D. Man kann die Jobs já nicht herzaubern und deshalb ist die Perspektivlosigkeit auch eine Tatsache und nichts was man "wegtherapieren" kann. Also, ich denke, es muessen ganz andere Ansaetze her als in D. Ich bin nicht vom Fach, das sind nur meine Beobachtungen, aber viell. helfen sie, die Situation einzuschaetzen.

Ausserdem begebe ich mich mit meinen Ansichten natuerlich auf duennes Eis, denn es ist natuerlich nicht gern gesehen, wenn jemand von aussen, also eine Nichtportugiesin z.B. den Erziehungsstil kritisiert.

Gruss, Manuela
 
ja natürlich!

ich versteh, was du sagen möchtest. wir sind ja auch in anderen Ländern aktiv. Dort ist die Ausgangslage natürlich auch eine andere als in D.
Diese Umfrage soll mir nur helfen, einen Ansatzpunkt zu finden. Die Konkretisierung ist dann, bei weitem spezieller.
Ich wollte mich mit der deutschen Schule in Porto (zum bsp) zusammen setzen, um zu hinterfragen, welchen Bedarf diese sehen...
:)
 
Hallo Henrike,

die dt. Schule muessen sich Eltern leisten koennen. Familien, die ihre Kinder dort hinschicken (koennen), sind in einer anderen Situation als die von Schuelern an der oeffentlichen Schule.

Jede oeffentliche Schule hat z.B. eine(n) Schulpsychologen/in. Die unterstuetzen Jugendliche auch in der Wahl der Kurse und Abiturfaecher aufgrund ihrer Staerken. Die kennen sich sicher gut mit den Sorgen der Jugendlichen aus.

Gruss, Manuela
 
und noch einmal würde ich dir gerne empfehlen. Ich könnte mir vorstellen, die geben dir viele Auskünfte dazu, wie es denn aussieht.
Soweit ich weiß, eröffnen die gerade ein "Frauenhaus" und haben auch sonst noch einige Projekte in der Planung. Ist zwar nicht Porto aber die Infos sind mglws übertragbar.
 
und noch einmal würde ich dir gerne empfehlen. Ich könnte mir vorstellen, die geben dir viele Auskünfte dazu, wie es denn aussieht.
Soweit ich weiß, eröffnen die gerade ein "Frauenhaus" und haben auch sonst noch einige Projekte in der Planung. Ist zwar nicht Porto aber die Infos sind mglws übertragbar.
Danke dir...muito obrigada :D

ich werde mich dort mal einlesen.danke für den tipp

lg, rike
 
Hallo Henrike,

die dt. Schule muessen sich Eltern leisten koennen. Familien, die ihre Kinder dort hinschicken (koennen), sind in einer anderen Situation als die von Schuelern an der oeffentlichen Schule.

Jede oeffentliche Schule hat z.B. eine(n) Schulpsychologen/in. Die unterstuetzen Jugendliche auch in der Wahl der Kurse und Abiturfaecher aufgrund ihrer Staerken. Die kennen sich sicher gut mit den Sorgen der Jugendlichen aus.

Gruss, Manuela
Tens razão.
Es ist ja auch so, dass wir als Deutsche ja nicht "Missionare" sind, die den Portugiesen zeigen, wie sie es "richtig" machen sollen.
Schwierig....
An Deiner Stelle würde ich versuchen, erst mal in Portugal zu leben und ein Gefühl dafür zu bekommen, was Du hier machen könntest.

LG
Henning
 
nei
Tens razão.
Es ist ja auch so, dass wir als Deutsche ja nicht "Missionare" sind, die den Portugiesen zeigen, wie sie es "richtig" machen sollen.
Schwierig....
An Deiner Stelle würde ich versuchen, erst mal in Portugal zu leben und ein Gefühl dafür zu bekommen, was Du hier machen könntest.

LG
Henning
nein nein, genau SO soll es ja gerade nicht sein! ich würde nicht an dieses Projekt mit dem Beigeschmack einer Missionierung herangehen,
Es kann auch ein AUstausch zwischen D und PT sein...also eine Kooperation beider Länder...ich würde mir, rein menschlich gesehen, eine Missionierung überhaupt nicht vorstellen.

Mein Arbeitgeber hat Zweigstellen in anderen Ländern der EU...wir bieten dort Freiwilligendienste an.. kooperieren mit ausbildungsbetrieben..vermitteln Ausbildungsstellen.
ABer eine Missionierung ist in keiner dieser Länder angedacht oder das Ziel der Zusammenarbeit.

Das wohnen in PT ist nicht so einfach. ich bin hier in D fest angestellt...bin alleineerziehende mutter zweier Kinder und wie sollte ich "mal eben" Einblicke erzielen können durch eine AUswanderung?

Diese wäre dann, sorgenfreier möglich, wenn ich meinem Vorgesetzen einen Plan vorlege, was ich in PT konkret arbeiten will...

:)
Danke Dir....genau das ist das
de nada, melde dich bei abla und frag nach Winfried Glinka oder Constanze Manso. Die kannst du auf deutsch fragen, was du wissen möchtest. Schließlich bedeutet abla ja Associação de Benificência Luso-Alemã.
e mais:
, was ich benötige...Leute mit Know-how..die mir konkret bedarfe/unterstützungen bieten können

Obrigada
 
Hallo,

ja. Ich verstehe. Ich wollte das auch nicht schlechtmachen.
Ich finde es toll, dass Du Dich so engagierst!
Es ist nur so, dass die Gesellschaft in Portugal schon anders ist als in Deutschland.
Mich wundern hier schon Dinge und ich muss manchmal sehen, dass dieses "wundern" nicht in "abwerten" umschlägt.
Gab hier mal jemanden im Forum, der immer abwertend von den "Tugas" gesprochen hat. So soll es natürlich nicht sein.

Ich kenne mich aber auch zu wenig aus. Du bist die Fachfrau. Ich halt jetzt die Klappe.

LG
Henning
 
Hallo,

ja. Ich verstehe. Ich wollte das auch nicht schlechtmachen.
Ich finde es toll, dass Du Dich so engagierst!
Es ist nur so, dass die Gesellschaft in Portugal schon anders ist als in Deutschland.
Mich wundern hier schon Dinge und ich muss manchmal sehen, dass dieses "wundern" nicht in "abwerten" umschlägt.
Gab hier mal jemanden im Forum, der immer abwertend von den "Tugas" gesprochen hat. So soll es natürlich nicht sein.

Ich kenne mich aber auch zu wenig aus. Du bist die Fachfrau. Ich halt jetzt die Klappe.

LG
Henning

;) wollte dich auch nicht angreifen...ich kenne es, leider aus dem internet, zu genüge das man nicht ernst genommen wird. gerade diese auswanderungsgedanken trage ich mein halbes leben mit mir rum. Selten wurde ich ernst genommen.
ich bin kein tagträumer, der denkt das man einfach so auswandert/umzieht etc und alles wird gut. es Bedarf jahrelanger planung...geld..background..und planung.

ich möchte nicht scheitern müssen,nur weil eines dieser dinge nicht durchgedacht sind.
Kontakte nach PT sind die eine Miete...die Planung eines Arbeitssprektrums die andere..die Finanzierung ist bei einem gut durchgedachten Konzept ja gott sei dank nicht das thema.
Damit fällt ein großer Stein ab!

ich zitiere meinen Chef: "solange eine schwarze Null dabei raus kommt..."

:) :)
also her mit den erfahrungen...tipps...kontakten..ideen...für das Organigramm
 
die Planung eines, langfristig dauerhaften, Sozialprojekt bekommen.
Je länger ich darüber lese und nachdenke, desto mehr kommen Zweifel auf.
Und zwar, du fragst hier schon nach Inhalten, wo es in der Sozialarbeit in Portugal hakt, um Nischen und Arbeitsfelder für dein Projekt zu finden.

Auf welcher geschäftlichen Grundlage willst du denn so ein Projekt in Portugal überhaupt starten wollen??? Muss dazu eine Firma gegründet werden???, wie soll die aussehen??? Du brauchst doch irgendwie einen Träger, eine Ligitimation für so ein Projekt.

Davon hängt meines Erachtens auch ganz viel ab, ob du Akzeptanz findest und ob eine schwarze Null irgendwo am Ende steht.

Desweiteren ist dein Ziel ja eher der Norden um Porto. Ich denke für den Start so eines Projektes müsste man in Lissabon loslegen. Ich denke, du bzw. dein Arbeitgeber sollte unbedingt Kontakt zur suchen und sich von denen beraten lassen.

Und für dich, wenn du Kontakt zu Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben brauchst (die es so in deutschem Sinne nicht wirklich gibt), dann wären die Wirtschaftsjunioren was für dich. Die veranstalten regelmäßig offene "Almoços" in Lissabon, da wärest du nicht so ganz falsch, nimm Kontakt auf zu
Außerdem würde ich dir die Initiative Dual empfehlen, vielleicht ist das der Schlüssel für dich, um in Gang zu kommen.

Boa sorte
 
Bom Dia,

ja, die Zweifel sind berechtigt :D

"Auf welcher geschäftlichen Grundlage willst du denn so ein Projekt in Portugal überhaupt starten wollen??? Muss dazu eine Firma gegründet werden???, wie soll die aussehen??? Du brauchst doch irgendwie einen Träger, eine Ligitimation für so ein Projekt."...
Dieser Träger ist ja da...mein Arbeitgeber (einer von Deutschlands größten Dienstleistern in den Bereichen der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit). Dieser gab mir das GO für die Expansion nach PT...somit habe ich alle Türen offen..nur fehlt mir die zündende Idee. Okay, da GO kam erst vor ein paar Tagen und ich rede von einem Prozess, der -geplant- ja schon Monate, wen gar nicht Jahre dauern wird..
Bisher habe ich mich, rein auf die Arbeitssuche IN PT fokussiert, aber nun als Arbeitgeber NACH Pt zu kommen, ist ja wiederum ein ganz anderer Schnack :)

Wir haben viel Freiwilligenarbeit in anderen Ländern wie China, Polen, Türkei etc...aber diese belaufen sich so, dass die Behindertenarbeit dort, mit dem Aufbau eines Behindertenzentrums, gefördert wird...

ich habe mir, natürlich firmenintern, die Auslandsprojekte angeschaut, suche aber noch nach "etwas anderem"..

reicht dieses als Erklärung? :D

"
Desweiteren ist dein Ziel ja eher der Norden um Porto. Ich denke für den Start so eines Projektes müsste man in Lissabon loslegen. Ich denke, du bzw. dein Arbeitgeber sollte unbedingt Kontakt zur AHK Portugal suchen und sich von denen beraten lassen.
Und für dich, wenn du Kontakt zu Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben brauchst (die es so in deutschem Sinne nicht wirklich gibt), dann wären die Wirtschaftsjunioren was für dich. Die veranstalten regelmäßig offene "Almoços" in Lissabon, da wärest du nicht so ganz falsch, nimm Kontakt auf zu Zum Anzeigen anmelden oder registrieren
Außerdem würde ich dir die Initiative Dual empfehlen, DUAL vielleicht ist das der Schlüssel für dich, um in Gang zu kommen.
"
Ich danke dir vielmals für diese Tipps...genau DAS sind die Anlaufstellen, die ich für mich benötige!

Anfang Mai fliege ich nach Faro und wollte mich da informieren..

Du bist nicht zufällig dort? ;)

melhores cumprimentos

Rike
 
Moin moin, nee bin ich leider nicht. Dann sind wir schon wieder hier.
Viel Spaß in Faro, dann geh doch einmal hier vorbei:
Centro DUAL Portimão
Rua Jaime Palhinha
Edifício Portimar, 2º Andar
8500-833 Portimão
Wenn ich mit so einem Prokekt starten wollte, würde ich nach Lissabon fliegen und jeden Sonntag und bei jeder anderen Gelegenheit die deutsche Kirche aufsuchen. Man ist überrascht, wie groß, vielfältig und hochkarätig die deutsche Szene abseits von Facebook und Forum dort doch ist.
Aber.... das wäre mein Ansatz. Deinen Ansatz musst du selbst finden, wobei die deutsche Kirchengemeinde in meine Augen schon für den Start ein guter Partner wäre.
 
Lesestoff für dich, vieleicht kannst du damit was anfangen:
 
Zurück
Oben