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News Sorgt die Wohnungsnot in Portugal für einen Rechtsruck?

kailew

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In Portugal steigen die Mieten immer weiter, bei fast gleichbleibenden Löhnen. Innerhalb von 10 Jahren haben sich die Immobilienpreise verdoppelt. Immer weniger Menschen können sich eine Wohnung leisten, gleichzeitig gibt es zu wenig Wohnraum, berichtet das Auslandsjournal. Schuld daran ist laut der rechten Partei "Chega" die zunehmende Zuwanderung. Die Partei macht sich die Wohnungsnot zum Vorteil und betreibt mit ihr Wahlkampf. Meinungsumfragen zeigen, dass sie mit dieser Strategie Erfolg haben. Das ZDF hat zu diesem Thema im Auslandsjournal einen Beitrag veröffentlicht.

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Ja, das sehen wir auch in unserem Umfeld bzw. eine Entwicklung der letzten Jahre. Ob es sich nun vermehrt um touristische AL Schilder in Wohngebieten handelt wo wir das so eigentlich nicht ( so schnell ) vermutet hätten, aber auch in den eher ländlichen Regionen im Umfeld ( hier Setubal ). Da hat der Vermieter/Anbieter mehrer Wohneinheiten die Miete im Neubezug locker fast verdoppelt weil der Mittelsmann ( Inder ) in die 3 Zimmer Bude halt Drei oder Vier ( oder mehr ) seiner "vermittelten" Hilfskräfte für die nahen Plantagen oder Gewächshäuser dort unterbringen kann. Sind zwar subjektive Einzelbeispiele aber hinterlassen entsprechenden Eindruck.....
 
Das Problem geht viel tiefer, Lissabon hat schon von den 80ern bis 2000ern, lange vor dem großen Touristen- und Nomadenboom, ein Drittel seiner Einwohner verloren, weil die Menschen sich die Mieten nicht leisten konnten und in die Vororte gezogen sind. Bis ca. 2016 hatte die Stadt meist jährlich ein negatives Wanderungssaldo, Airbnb gibt es auch noch nicht so extrem lange.

Die Touristen und Migranten verschärfen aber das schon länger bestehende Problem natürlich etwas und sind ein einfaches Ziel, um den Frust abzuladen. Ich schrieb es ja neulich schon in einem anderen Thread zur Wahl: Man merkt sehr stark, dass die Portugiesen eine regelrechte Feindseligkeit gegenüber Ausländern und Touristen entwickeln. Immer öfter fallen Sätze ala "warum bleibst du nicht in deinem Land", teils wurden schon Ausländer tätlich angegriffen.

Und die Chega befeuert diesen zunehmenden Hass bewusst und macht Wahlkampf damit. Es wird mit Sicherheit in den kommenden Jahren immer schlimmer werden, weil für die Wohnungskrise keine schnellen Lösungen in Sicht sind.
 
Schon richtig, aber solche Entwicklungen haben fast alle anderen Länder, bzw. Städte auch. Sehe ich hier in Hamburg. Also das was unter den vielen Facetten als Gentrifizierung läuft oder wo exakt wie hier eben die Entscheider Tourismus oder den Zuzug anderer als Wirtschaftsboom fördern und die Autochonen darunter leiden. Das Problem ist halt das die Letzteren das Gefühl bekommen ( auch mit Recht ) bei dieser Entwicklung hinten runter zu fallen, die örtliche Politik sie überhaupt nicht mehr wahrnehmen und das Resultat ist das wo jemand wie die Chega ( et al ) da hinein stossen können. Man weiß aber nur nicht was einen mehr nerven sollte, diese Rechtsaussen mit Ihrer miesen Polemik oder das schon scheinheilige Gejammere der Etablierten, fett und saturiert, sie soetwas sehenden Auges zugelassen haben. Bestes Beispiel ist doch gerade Deutschland wo momentan die "Mitte der Gesellschaft" als Feigenblatt genau diese Kohle jetzt aus dem Feuer holen soll.
 
Selbst mit meinem wenigen portugiesisch bekomme ich mindestens 2-3mal/Woche mit, dass man über die ganzen Zugewanderten hier diskutiert. Mein Vermieter wurde schon in meinem Beisein gefragt, weshalb er nicht an Portugiesen vermietet hat.
In D dasselbe, da traut sich nur keiner, so offen zu lästern und zu diskutieren, weil man dort den N..-Maulkorb angewandt hat, damit die Klappe gehalten wird :klatsch:
Frage zur Aus- und Einwanderung: WEM nutzt dies etwas?
Dem Genpool, der Macht, dem Geld,...??? Wollen hier bestimmte dicke Nasen Ihre Platzhirschansprüche zementieren?
Sollen das wirklich Arbeitskräfte werden?
Warum ist der ganze Planet in Bewegung?
Ich komme inzwischen aus dem Nachdenken nicht mehr raus, doch ich komme zu keinem Schluß.
Ich bin der Meinung, dass wir unbedingt ein neues System und eine neue Art des Zusammenlebens brauchen, wenn nicht der ganze Planet bald zu Konsumgütern verarbeitet sein soll.
Die momentane Richtung gefällt mir gar nicht, weder die rechte, noch die linke. Und die Mitte.....s.o.
 
WEM nutzt dies etwas?
vielleicht gibt es einfach nicht den EINEN Grund, sondern einfach viele? Vielleicht gibt es einfach keinen Sinn in dem Sinne, dass es jemandem "nützt". Es gibt tausend Gründe dafür, dass der Planet in Bewegung ist. Billige Flugpreise und ein großes wirtschaftliches Gefälle zwischen Nord und Süd sind nur zwei davon. Hier ist man ja auch in Bewegung, und viele wollen nach Portugal des besseren Wetters wegen. Wieder ein Grund mehr für mehr "Bewegung". Vielleicht sollten wir verstehen, dass es monokausale Erklärungen nicht gibt?
 
Die Suche nach dem besseren Leben........nur, was ist besser? La Dolce Vita oder Arbeit/Geld und Luxus? Ich habe jetzt die Vor- und Nachteile von beidem erlebt. Was wollen wir denn? Es wäre an der Zeit, das neu festzulegen, da sich alles ändert.
Sinnvollerweise, bevor der ganze Planet zu Konsumgütern verarbeitet worden ist, sonst brauchts auch keine Entscheidung mehr.
 
Sinnvollerweise, bevor der ganze Planet zu Konsumgütern verarbeitet worden ist, sonst brauchts auch keine Entscheidung mehr.
Das stimmt, aber es gibt schon Regionen, da ist die Konsumgüterdichte bedeutend geringer als bei uns. Dass die Menschen dort nunmal einen anderen Blick auf die Dinge haben, wundert mich nicht. Hätte ich an deren Stelle auch. Das "einfache" Leben haben die ja jeden Tag, die wollen jetzt auch mal alle eine schöne Wohnung mit Kabelfernsehen und Kühlschrank und Autos vor der Tür. Und weil es das vor Ort nicht gibt, kommen sie zu uns.

Um auf Portugal zurückzukommen: Das war ja in den 60er und 70er Jahren nicht anders. Menschen aus dem damals bitterarmen Land kamen nach Deutschland, um zu arbeiten für ein besseres Leben. Eine Zeit lang waren die "Gastarbeiter" ja willkommen - irgendwann eben nicht mehr. War übrigens damals für Menschen aus Südeuropa nicht immer einfach. Die "Spaghettifresser" haben es dann per Pizzeria und Eisdiele geschafft, bei uns anzukommen.
 
Was wollen wir denn? Es wäre an der Zeit, das neu festzulegen, da sich alles ändert.
Die Frage stellte sich schon in den 60er Jahren. Da war ich noch gar nicht auf der Welt.
Viele richtige Antworten wurden auch damals schon gegeben.
(Club of Rome)

Später, als ich in den 90er Jahren in ein alternatives, offenes Berlin kam, traf ich etliche Menschen, die das schon richtig begriffen hatten und danach lebten.
Naiv wie ich damals war, dachte ich: Wir sind die Wegbereiter und auch der Mainstream begreift es bald.

Die, die sich dort heute für besonders "aufgeweckt" halten, ist das große Ganze aber auch zu kompliziert und so arbeitet man sich lieber an lösbar erscheinenden kleinen Spezialthemen ab und das leider in einer bornierten und weltfremden Art.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausländerfeindlichkeit nimmt zu. Einem Bekannten sind letztens auch die Autoscheiben mit nichtportugiesischem Kennzeichen eingeschlagen worden.

Nazivokabular (Säuberung) ist im ganzen Land plakiert:
FmGc4s_XkAETLWt.jpg


Es steht Portugal frei:
  • Die EU zu verlassen
  • Die 20% portugiesischen Auswanderer dadurch zwangsweise zurückzuholen
  • Dafür können die weniger als 200.000 Unionsbürger ausgewiesen werden.
  • An die restlichen 570.000 Einwanderer hat die Regierung großzügig Visa verteilt.
Wo sollen dann die 2 Millionen zusätzlichen Menschen günstiger wohnen?

Leider scheint die allgemeine Verblödung aktuell rasant zuzunehmen.
 
Einem Bekannten sind letztens auch die Autoscheiben mit nichtportugiesischem Kennzeichen eingeschlagen worden.
Naja, dasvist ja nicht neu, dass man in Autos von Touristen Wertgegenstände vermutet...
Hier wurde einem Freund mit deutschem Kennzeichen die Katalysatoren geklaut, als er im Strandcafé war. Ausschlag, gab aber wohl er das Fahrzeugmodell, als das Kennzeichen...

 
Naja, dasvist ja nicht neu, dass man in Autos von Touristen Wertgegenstände vermutet...
Hier wurde einem Freund mit deutschem Kennzeichen die Katalysatoren geklaut, als er im Strandcafé war. Ausschlag, gab aber wohl er das Fahrzeugmodell, als das Kennzeichen...

In dem Fall ein knapp 25 Jahre alter Polo mit genau nichts drinnen (ok 2€ Parkmünzen versteckt in einem Fach).

Bei Diebstahl wird normalerweise auch nur eine Scheibe eingeschlagen.
 
Ausländerfeindlichkeit nimmt zu
so kurz vor den wahlen kommt noch einmal bewegung in die problematik der z.T. illegalen einwanderung.
in wie weit das angestrebte procedere juristisch haltbar ist wird sich zeigen muessen.

Na freguesia lisboeta onde se concentram maior número de nacionalidades, em todo o país, a junta está, desde o dia 9 de fevereiro, a dificultar a vida aos imigrantes. A Ordem de Serviço N.º P04/2024 vem, agora, impor aos estrangeiros que ali moram, oriundos de países extracomunitários, que apresentem título de residência válido, em Portugal, para a obtenção do atestado de residência.
[ ... ]
Acresce que sem o atestado de residência os cidadãos estrangeiros ficam sem poder aceder aos mais variados serviços, como por exemplo inscrever os filhos na escola, pedir o número de identificação fiscal [NIF] ou inscrever-se no Serviço Nacional de Saúde [SNS]. E, como não podem também aceder ao título de residência não podem, portanto legalizar a sua situação em portugal.
www.publico.pt

Leider scheint die allgemeine Verblödung aktuell rasant zuzunehmen.
yep, unaufhaltsam und ueberall ;)

Franziska Brantner, Habecks Staatssekretärin, fiel bei einer Fragerunde des Bundestags am Mittwoch mit einem außergewöhnlichen Statement auf: Auch Analphabeten sollen in den Bundestag einziehen können, auf einen Bildungsabschluss setze man keinen Wert.
@HenryHill Admin: Es handelt sich hier um ein Zitat von einer rechtsextremen AfD-Propagandaseite. Ich habe den Link entfernt, da ich derartige Links im PortugalForum nicht dulde. Der Vorgang selber ist verzerrt wiedergegeben und aus dem Zusammenhang gerissen. Franziska Brantner hat nicht Analphabeten gefordert und nicht gesagt, dass man auf Bildungsabschlüsse keinen Wert lege, sondern in einem Wortwechsel mit einem rechtsextremen AfD-Abgeordneten erklärt, dass es kein formaler Hinderungsgrund sei im Bundestag zu sitzen, wenn man nicht lesen könne. Das ist schlicht die Wahrheit.

Hier kann man den Sachverhalt korrekt nachlesen: . "Und, dass selbst wenn eine deutsche Staatsbürgerin, ein deutscher Staatsbürger des Lesens nicht mächtig sein sollte, er oder sie alle Möglichkeiten haben muss, auch in diesem Deutschen Bundestag zu sein, da es eben keine Vorschrift darüber gibt, dass jemand irgendeine Art von Bildungsabschluss haben müsse."

Wen es interessiert, der mag den Wortwechsel im Protokoll der Bundestagssitzung nachlesen: (Seite 41 ff.)


Die, die sich dort heute für besonders "aufgeweckt" halten, ist das große Ganze aber auch zu kompliziert und so arbeitet man sich lieber an lösbar erscheinenden kleinen Spezialthemen ab und das leider in einer bornierten und weltfremden Art.
arbeiten macht krank, 4 tage woche, buergergeld verdoppeln, erbschaften extrem besteuern ...

Admin: Diese Betrachtungen sind offtopic, ich bitte darum, beim Thema zu bleiben!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja wird spannend. Bei nur 6% Arbeitslosenrate und 7% Ausländer wird das zur Folge haben, dass wieder mehr Portugiesen die Drecksarbeit machen müssen, denn ich sehe zumeist Einwanderer putzen, Kinder betreuen, bei Lidl Regale einschlichten.

Oder man holt die 20%+ Portugiesen zurück, die selbst ins Ausland geflüchtet sind. Dann steigen die Mieten aber sicher stärker.

Beim rechtsextremen, ehemaligen Innenminister Kickl in Österreich sind jedenfalls die Einwanderungszahlen auf Rekordwerte gestiegen, das Ergebnis zeigt also offenkundige Inkompetenz. Trotzdem würden ihn heute mehr Menschen denn je wählen. Was zeigt das? Dummheit? Ich bin gespannt auf morgen.

"Nie wieder jetzt" gilt zumindest bei der Wahlwerbung nicht in Portugal, die ganz nah an der Wiederbetätigung dran ist.
 
"Leider scheint die allgemeine Verblödung aktuell rasant zuzunehmen."
"Was zeigt das? Dummheit?"


@Penicho

Diesen Denkfehler begeht man mit einer gewissen Lebenserfahrung leider häufig.

Aber schau mal auf 1933.

Oder auf 1966 als Kiesinger Bundeskanzler in Westdeutschland wurde.

Oder Mitte der 80er Jahre, als man auf die Idee kam "zur Abschreckung" in beiden deutschen Staaten Atomraketen stationieren (zu lassen)

Aber wir können auch bei Portugal bleiben, die von 1961 bis 1974 ein massives...äh....Ausländerproblem hatten.
Besser bekannt unter "Kolonialkrieg"

Also was war früher denn nun besser oder durchdachter oder auch nur weniger blöd?
 
.. Also was war früher denn nun besser oder durchdachter oder auch nur weniger blöd?
Natürlich war nichts früher besser.
Aber ich hatte mal die Hoffnung, dass es heute besser als früher sein könnte. Diese Hoffnung habe ich bereits seit einer Weile nicht mehr.
 
Ja, diese Hoffnung sollte jeder mal gehabt haben....

Aber auch heute kann man noch Irrtümer offenlegen, Alternativen vorleben, Idealismus verbreiten....was weiß ich.
Vielleicht fällt ab und zu mal ein kluger Gedanke auf fruchtbaren Boden.

Das sind wir unserem Nachwuchs schuldig.
 
Wer an der medialen Darstellung der Moderne verzweifelt, sollte sich mal mit den Publikationen von Hans Rosling beschäftigen, es gibt auch einen TED-talk von ihm. Hier mal ein kleiner Einblick (2018 erschienen):

Aber nun zurück zur Wahl.
 
Ja wird spannend. Bei nur 6% Arbeitslosenrate und 7% Ausländer wird das zur Folge haben, dass wieder mehr Portugiesen die Drecksarbeit machen müssen, denn ich sehe zumeist Einwanderer putzen, Kinder betreuen, bei Lidl Regale einschlichten.
Es kann aber auch nicht der Sinn und Zweck einer Einwanderungspolitik sein, dass man massenweise ungebildete Inder, Nepalesen, etc. ins Land karrt, damit diese die Drecksjobs zu einem Hungerlohn machen. Dann muss man die Arbeit eben besser bezahlen, dann machen sie auch Portugiesen. Mal davon abgesehen, dass man die kulturellen und gesellschaftlichen Probleme nicht unter den Tisch kehren kann, die dadurch entstehen.

Zumal sich das Problem ja danach auch nur verlagert. Die meisten kommen nicht, um in Portugal dauerhaft Fuß zu fassen, sondern um möglichst schnell einen EU-Pass zu bekommen und dann nach DE, FRA, usw. weiterzuziehen.

Man muss das Land attraktiver machen, um gebildete Portugiesen und Einwanderer in gut bezahlten Jobs zu halten. Dann können die sich auch anständige Bezahlungen für ihre Haushaltshilfen und Babysitter leisten.
 
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