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News Portugal-Immobilien: Mehr Sonne, höhere Steuern

kailew

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Was sich zuerst wie ein verspäteter Aprilscherz anhört, ist beim zweiten Hinsehen ein konkreter Plan der Portugiesischen Regierung: Immobilienbesitzer müssen bis zu 20 Prozent mehr Steuern zahlen, wenn Ihre Wohnung eine besonders gute Aussicht aufs Meer hat oder schön sonnig gelegen ist. Hausbesitzer sind über die Pläne ziemlich geschockt.

Wenn die Regierung ihre neuen Steuerpläne für Immobilienbesitzer umsetzt, wird es für etliche Eigentümer nicht nur teurer, der Streit mit dem Finanzamt scheint auch vorprogrammiert. Ab sofort sollen für Immobilien, die an besonders schönen Orten stehen oder einen freien Blick über Land und Meer haben, bis zu 20 Prozent mehr berappt werden. Das Sonnenbad auf der eigenen Terrasse könnte somit eine deutlich teurere Angelegenheit werden, denn das verfügbare Sonnenlicht ist ein Faktor, schreibt die Deutsche Welle.

Überrascht von der geplanten Erhöhung der von den Gemeinden erhobenen Steuer für Immobilienbesitz war der portugiesische Hausbesitzerverband: "Die Regierung hat nicht nur vorher nicht mit uns gesprochen, sondern das Gesetz auch noch während der Parlamentsferien geändert und so eine Debatte umgangen", beschwert sich dessen Vorsitzender Luís Menezes Leitão. Als Begründung nannten die regierenden Sozialisten von der PS die Steuergerechtigkeit. Die Linkspartei stimmte zu, während die Kommunisten die Idee "absurd" finden.

Dass die Portugiesen Steuern auf die Lage ihrer Wohnung zahlen müssen, ist dabei nicht neu. Aber: Vorher waren das nur fünf Prozent, und miese Gegenden brachten sogar einen gleich hohen Bonus. Künftig soll die maximale Höhe des Zuschlags vierfach so hoch sein, während der Rabatt für eine miese Lage nur zehn Prozent betragen soll. Das Hauptproblem liegt laut Hausbesitzerboss Menezes Leitão in der Einschätzung seitens des Finanzamtes: "Wir haben schon Steuerbescheide bekommen, die aufgrund von Google-Maps-Fotos erstellt wurden." Betroffen von den Regelungen dürften etwa 70 Prozent der portugiesischen Wohnungsbesitzer sein. Wollen sie die Steuer nicht zahlen, weil sie mit der Einschätzung ihrer Immobilie nicht einverstanden sind, bleibt nur der in Portugal extrem langwierige Klageweg.

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Eine Villa in der Nähe von Lagos. Foto: Graeme Maclean/Flickr
 
Nun ja, der Besitzer der Villa sollte schon die erhöhten Steuern zahlen. Es geht ja um 20% höhere Immobiliensteuer und die ist in Portugal nun wirklich nicht so hoch.
 
Naja, jede Erhöhung ist für denjenigen doof, der sie bezahlen soll. Und es dürfte wirklich ein Problem sein, welche Immobilie wie bewertet wird.
 
Nun ja, der Besitzer der Villa sollte schon die erhöhten Steuern zahlen. Es geht ja um 20% höhere Immobiliensteuer und die ist in Portugal nun wirklich nicht so hoch.
Es ist alles relativ. In unserem Fall zahlten wir 2013 noch 371,46 Euro IMI. Dann wurde der Quotient von der Stadtkammer von 0,3% auf die maximalen 0,5% hochgesetzt, und seitdem sind es jährlich 651,60 Euro. Demnächst werden es dann wohl ca. 675 Euro sein, weil der erwähnte Quotient wenigstens bei 0,45% gedeckelt wird. Wer weiß aber, wie lange. Und das in wirtschaftlich für die meisten Leute ohnehin schwierigen Zeiten. Ich würde auch gerne hingegehen und meinen Autraggebern einfach das Doppelte in Rechung stellen, wenn ich mit meiner Kohle nicht über die Runden komme, weil ich das Geld für unsinnige Anschaffungen rauswerfe. Nur funktioniert das im wirklichen Leben leider nicht so.

Eine Sauerei ist vor allem, daß sich der eine Quotient - nämlich jener zugunsten der Stadtkammern - vervierfacht, während sich der andere - von dem einige Besitzer profitieren können - nur verdoppelt.
 
Naja, nie ein schönes Thema, aber die Grundsteuern sind in Portugal im Vergleich noch relativ niedrig. Für eine Luxusvilla mit Pool in der teuersten Zone, 1 . Reihe am Meer, zahlt man an der Zentral-Algarve auch nur 1500 EUR bei 300qm Wohnfläche und 2000qm Grundstück. Das ist in anderen Ländern deutlich teurer.

vito
 
Naja, nie ein schönes Thema, aber die Grundsteuern sind in Portugal im Vergleich noch relativ niedrig. Für eine Luxusvilla mit Pool in der teuersten Zone, 1 . Reihe am Meer, zahlt man an der Zentral-Algarve auch nur 1500 EUR bei 300qm Wohnfläche und 2000qm Grundstück. Das ist in anderen Ländern deutlich teurer.

vito
Da fragt man sich dann aber auch wie die Berechnung zusammengepfuscht wurde. Wir haben nämlich keine Luxusvilla mit Pool und Meerblick, sondern ein nicht mal halb so großes Appartment.
 
Ja, die Berechnung haengt von verschiedenen Faktoren ab, manchmal wird bei Neuberechnung da nicht korrekt gearbeitet, ein guter Steuerberater kann das aber schnell prüfen.
vito
 
Spassig finde ich, freier Blick übers Land. Was soll man darunter verstehen?
Wie weit, wie frei?
Schön schwammig, das alle zahlen müssen.
 
@Ozzy Ich denke, das ist das Problem, dass man eben abwarten muss, wie ein einzelnes Objekt eingestuft wird. Ich glaube aber, dass davon eben eher solche Immobilien betroffen sind, die sehr exponiert am Meer oder in den guten Stadtlagen liegen. Häuser auf dem land haben immer einen weiten Blick übers Land, da werden die Einschätzungen wohl weniger dramatisch ausfallen.
 
Hallo,

die Aussagen in der Meldung sind recht schwammig.

Wie berechnet sich der Zuschlag denn?

Es ist die Frage, unter welchen Kriterien Immobilien "with a view" nun neu bewertet werden. Ich finde durchaus, dass die Regierung eines Landes, das jeden Sommer unter extremem Wassermangel leidet, von den Leuten mehr Geld verlangen kann, die z.B. einen Pool haben. Ein Pool ist unter diesen Umstaenden ein oekologisches Unding.

Jemand, der sich z.B. bisher leisten konnte, 1000Euro Steuer/ Jahr zu zahlen, wird sich auch 1200 Euro leisten koennen. Bei den betroffenen Immobilien wird es sich eh oft um Ferienimmobilien handeln, nehm ich an und nicht um das hauptsaechlich genutzte Eigenheim. Auf eine Ferienimmobilie kann man zur Not verzichten und sie verkaufen. Ich glaube nicht, dass es bei dieser Steuer unbedingt die falschen trifft!

Gruss, Manuela
 
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also sind es dann nicht 5 und 20 Prozent, sondern 0,5 und 2 Prozent?
 
Also ein Pool als Kriterium erschliesst sich mir nicht.
Große grüne Rasenfläschen schon eher, die verbrauchen massiv Wasser, aber ein Pool?
Der wird einmal befüllt und dann nur nachgefüllt. Rasen verbraucht da wessentlich mehr.
 
Hier mal "konkret", wie sich das zusammen setzt und welche Faktoren für die Erhöhung (oder aber Herabsetzung!) der IMI nötig sind:



Und hier alles gesetzlich verfasst:



Man munkelt, eine in der Nähe liegende Bushaltestelle kann schon unter Umständen den Wert steigern...deshalb von mir das obige "konkret" in Anführungsstrichen.
Ein im Haus vorhandener Lift, eine eigene Garage etc. sorgen schonmal sicher dafür.
 
Pool geht ja nicht mehr, der wird schon mit berechnet. Letzen Endes ists halt bissl mehr was zu zahlen ist.

Die dicken Villen kosten halt auch mal schnell 2.500,- eur die Woche bei der Ferienvermietung, da fallen 200-300 EUR im Jahr nicht ins Gewicht.

vito
 
Pool geht ja nicht mehr, der wird schon mit berechnet. Letzen Endes ists halt bissl mehr was zu zahlen ist.

Die dicken Villen kosten halt auch mal schnell 2.500,- eur die Woche bei der Ferienvermietung, da fallen 200-300 EUR im Jahr nicht ins Gewicht.

vito
Der Pool fällt dann mehr ins Gewicht, aber das kann mir egal sein.
Es geht hier ja nicht um Ferienwohnungen (die können gern mehr abdrücken, finde ich), sondern um alle Häuser landesweit.
Wenn es schlimm läuft darf jeder Bauer mit Terasse wesentlich mehr bezahlen, schon gar, wenn er auch noch eine Bushaltestelle in der Nähe hat.
Darum geht das Geschrei momentan landesweit und nicht um irgendwelche teuer vermieteten Ferienwohnungen.
 
Was das Finanzamt endlich einmal machen sollte: automatisch alle drei Jahre die Werte der Immobilien nach unten korrigieren. Aber da dann viele Leute weniger IMI zahlen würden, wird es nicht gemacht, obwohl es ein Leichtes wäre.
 
Wenn es schlimm läuft darf jeder Bauer mit Terasse wesentlich mehr bezahlen, schon gar, wenn er auch noch eine Bushaltestelle in der Nähe hat.
Auch das finde ich nicht schlimm. Die Bauern duerfen so viel Wasser wie sie wollen von irgendeinem Stausee oder dem eigenen Brunnen abzapfen, ohne dafuer einen Cent bezahlen zu muessen. Der Anbau z.B. von Oliven, aber auch z.B. Ziegenhaltung ist derart intesiv, zumindest im Alentejo, dass sich noch gar nicht ausmalen laesst, was fuer oekologische Folgen das in Zukunft haben wird.

Danke, Sivi, fuer den link, wo die Berechnung genau dargestellt ist. Dieser "Luxusfaktor" ist já nur einer von 6, die Grundlage der Berechnung darstellen.

Also ein Pool als Kriterium erschliesst sich mir nicht.
Große grüne Rasenfläschen schon eher, die verbrauchen massiv Wasser, aber ein Pool?
Der wird einmal befüllt und dann nur nachgefüllt. Rasen verbraucht da wessentlich mehr.
Rasen ist auch ein oekologischer Schwachsinn, ein Pool aber auch.
"Wir haben schon Steuerbescheide bekommen, die aufgrund von Google-Maps-Fotos erstellt wurden."
Meiner Meinung nach, ist das fuer manche ein grosser Vorteil. Illegale Anbauten und illegaler Anbau lassen sich gut unter Baeumen verstecken.

Gruss, Manuela

Was das Finanzamt endlich einmal machen sollte: automatisch alle drei Jahre die Werte der Immobilien nach unten korrigieren. Aber da dann viele Leute weniger IMI zahlen würden, wird es nicht gemacht, obwohl es ein Leichtes wäre.
Das Finanzamt setzt den Faktor, den die Gemeinde momentan auf maximal 0,5% setzen kann, díeses Jahr gesetzlich auf 0,45% herab. Das wird ab 2017, wenn die diesjaehrige Steuer faellig ist, fuer den Staat Einbussen in, so viel ich weiss, Millionenhoehe zur Folge haben. Leider finde ich den Artikel nicht mehr, wo die geschaetzte Einbusse zu lesen war.

Die jetzige Regierung ist durchaus momentan bereit, in manchen Bereichen Einbussen zu machen. Auch wurde die Steuer, die Restaurants zahlen, von 23% wieder auf 13% runtergesetzt. Nicht, dass die Restaurants deshalb das Essen nun billiger anbieten. Aber es garantiert mir als Kunden, dass ich fuer einen fairen Preis gute Qualitaet serviert bekomme. Auch wurden alle Feiertage, die gestrichen waren, ab diesem Jahr wieder eingefuehrt. Und Beamte haben wieder ihre 35-Stunden-Woche zurueck. Darueber laesst sich streiten. Ich persoenlich habé noch nie verstanden, warum Beamte nicht wie alle anderen auch, mindestens 40 Stunden arbeiten koennen. So viel ich weiss, soll naechstes Jahr die "sobretaxa"wegfallen. Vielleicht weiss jemand genaueres darueber. Ich finde das gut, denn das verhindert die Steuerflucht und Landflucht der Gutverdienenden und steigert den Konsum.

Gruss Manuela
 
Das Finanzamt setzt den Faktor, den die Gemeinde momentan auf maximal 0,5% setzen kann, díeses Jahr gesetzlich auf 0,45% herab. Das wird ab 2017, wenn die diesjaehrige Steuer faellig ist, fuer den Staat Einbussen in, so viel ich weiss, Millionenhoehe zur Folge haben. Leider finde ich den Artikel nicht mehr, wo die geschaetzte Einbusse zu lesen war.
Darauf hatte ich bei meinem Beispiel ja schon hingewiesen. Aber durch die anderen Änderungen wird es z.B. für mich trotzdem teurer werden. Und ich bin da eben ganz bestimmt nicht alleine.
 
Hallo Jota,

já das stimmt. Ich hatte deinen Beitrag gelesen.

Trotzdem finde ich es so gerechter, denn Besitzer "benachteiligter" Grundstuecke in einer teuren Gegend haben so evtl. eine Steuerersparnis. Die Anhebung des "Luxusfaktors", der die Einbussen des Staats sicher (mehr als) ausgleichen wird, finde ich aus o.g. Gruenden okay.

Jemand, der ein Auto mit grossem Hubraum hat und hohem Radstand zahlt auch mehr Steuern bzw. Maut als andere. Wieso auch nicht?

Gruss, Manuela
 
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