AW: Öffentliche Hinrichtung einer Sau am 28.3.2010
und ob das Schlachten dann sich für das Tier so sehr unterscheidet von dem was da auf einem Dorf im Alentejo stattfindet bezweifle ich?!?
Aber wir kriegen davon nichts mit und regen uns dann über angeblich archaische Methoden auf, die nicht ins 21.Jahrhundert passen.
das Schlachten im Schlachthaus unterscheidet sich insofern, als dass dort das Tier betäubt wird, bevor es ausblutet. Es gibt eine jahrelange und lebhafte Diskussion darüber, was die "schonendste" Methode des Tötens ist. Das [WIKIPEDIA]Schächten [/WIKIPEDIA] ist nach jüdischen und islamischen Vorstellungen die einzig mögliche Methode, da nur dann das Tier völlig ausblutet. Juden und Moslems dürfen kein Blut zu sich nehmen ... mal unabhängig, wie man dazu steht, soll das Schächten richtig ausgeführt eine eher "sanfte" Methode sein.
Ich habe vor etlichen Jahren in Portugal zwei Hausschlachtungen von Schweinen inklusive Schächten erlebt. Das erste Tier hat das ganze Dorf zusammen geschrien, das zweite Schwein dagegen - auch da stand ich direkt daneben - ist nach dem Schnitt verblüffend sanft weggedämmert. Mein Eindruck war jedenfalls, dass es sehr darauf ankommt, wie der Schächtschnitt ausgeführt wird. Ich will aber nicht ausschließen, dass ich mich da irre, weil ich natürlich nur diese beiden Schlachtungen miterlebt habe. Man hört, dass die Schweine ziemlich laut schreien, wenn wieder Schlachtsaison ist.
Allerdings sieht man auch gelegentlich im TV "undercover" gedrehte Filme von Tierschützern aus Schlachthäusern, wo auch die vorher betäubten Tiere beim Schächtschnitt noch erheblich zappeln und nicht tot sind.
Ich will gleich dazu sagen, dass ich zu den Menschen gehöre, die sehr gerne Fleisch essen. Ich nehme es in Kauf, dass Tiere getötet werden und finde, das muss eben jeder für sich wissen. Ich bin allerdings absolut dafür, dass der Tierschutz in Bezug auf artgerechte Haltung wesentlich verschärft und auch konsequent durchgesetzt wird, auch wenn das Fleisch dann mehr kostet. Die Art und Weise wie Tiere transportiert und gehalten werden, lehne ich größtenteils ab.
Kai