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Tipp NIF & Steuerliche Ansässigkeit

Chap

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
Ich hatte ja schon in einem anderen Thread darüber berichtet, dass mich die Bürokratie zur Zeit erwischt hat:
Wen betrifft das RCBE Register in Portugal?

Kaum zurück in Deutschland die Post gesichtet, da befindet sich ein Schreiben meiner deutschen Bank (Privatkonto) zur steuerlichen Ansässigkeit darin (Common Reporting Standart (CRS).
Das erste Gespräch bei der Hotline klang sehr beunruhigend. Dieses Schreiben würden i.d.R. Firmen bekommen die im Ausland tätig sind und diene der Aufdeckung von Straftaten. Er wisse auch nicht, warum ich das als Privatperson bekommen habe. Ein weiteres Gespräch mit einer anderen Mitarbeiterin brachte dann die Klarheit, dass das eine Routine ist, die nun einmal jährlich erfolgt und keinen weiteren Hintergrund hat. Es geht einfach darum zu überprüfen, ob die Anschrift und der Lebensmittelpunkt noch stimmen. Es stellte sich dann auch noch heraus, dass ich es auf meinem Online Zugang mit wenigen Clicks erledigen kann.

Dass ich das hier poste hat aber einen besonderen Hintergrund. Mir stellte sich nun die Frage, ob die bloße Tatsache, dass ich die NIF in Portugal besitze, auch dazu führt, dass ich Portugal mit angeben muss. Ich muss in PT keine Steuern zahlen und tätige da auch keine Geschäfte.
Ich bin dann auf diesen Link gestoßen:


Zitat daraus:
Falls Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland haben (und beibehalten, also auch Ihre "normalen" Steuern in Deutschland bezahlen), geben Sie bei der Beantragung der NIF unbedingt die deutsche Wohnadresse an. Der Grund: Bei Angabe eines portugiesischen Wohnsitzes (auch wenn es lediglich eine Ferienwohnung ist), gelten Sie automatisch steuerlich in Portugal ansässig. Das hat Folgen: Nach der so genannten "unbeschränkten Steuerpflichtigkeit" muss man bei einem inländischen steuerlichen Wohnsitz sein gesamtes, weltweit erzieltes Einkommen in Portugal versteuern.
Ich hatte das Schreiben von dem portugiesischem Finanzamt sowieso gerade herausgesucht, weil die Bank in Portugal danach gefragt hatte. Bei mir wurde alles richtig angegeben. Es steht als steuerliche Ansässigkeit meine deutsche Adresse darin. Ich hatte es damals auch nicht selbst beantragt. Damit muss ich in dem deutschen Forumlar auch nur meine deutsche Adresse zur steuerlichen Ansässigkeit angeben.

Ich dachte ich schreibe es hier einmal herein. Es kann schnell schief gehen und hat dann gravierende Folgen.

Wenn ein Modi einen Platz sieht, wo der Beitrag besser passt gerne verschieben.

LG
Chap
 
Zuletzt bearbeitet:
Gravierende Folgen nun nicht unbedingt, nur lästige Bürokratie. Selbst wenn man eine portugiesische Adresse angibt, ist man deswegen nicht automatisch steuerlich in Portugal ansässig. Das Finanzamt geht halt aufgrund der Adresse erstmal davon aus - im Zweifel hat man dann eben etwas mehr Aufwand damit, seinen Steuerstatus anhand seiner Aufenthalte (am besten Flugbuchungen sowie Strom/Wasserverbrauch, Abgabennachweis aus DE) nachzuweisen und zu erklären, dass es sich schlicht um ein formelles Versehen handelte.

Bin mir auch sicher, viele Ausländer, die PT wieder verlassen, denken nicht daran ihre Adresse bei der AT zu ändern.
 
...Selbst wenn man eine portugiesische Adresse angibt, ist man deswegen nicht automatisch steuerlich in Portugal ansässig....
Naja, ich habe ja nun diesbezüglich gerade das Schreiben aus Portugal herausgesucht, das ich mit der Steuernummer bekommen habe.
Die Adresse, die ich dort angegeben habe wird unter "Domicilio Fiscal" aufgeführt. Dazu sagt der Übersetzer "Steuerlicher Wohnsitz" Das ist schon eindeutig, oder??
Das entspricht auch dem zitierten Inhalt aus dem Link oben.
Die portugiesische Bank möchte genau dieses Schreiben und die Anschrift sehen, die dort aufgeführt ist. Vermutlich geht es um das gleiche Register.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte heute noch einen Rückruf von meinem Banker, den ich gestern nicht mehr erreicht hatte. Erst einmal hat sich geklärt, warum ich das Schreiben zur Selbstauskunft gerade jetzt bekommen habe. Die Banken sind angehalten nach und nach von allen Kunden diese Auskunft einzuholen. Wenn man jedoch ein neues Konto eröffnet, ist es zwingend für die Banken vorgeschrieben, diese Selbstauskunft einzuholen, wenn diese noch nicht vorliegt. Ich hatte vor etwa 14 Tagen online ein Festgeldkonto bei der Bank eingerichtet, das war in dem Fall der Auslöser. Sollte die Bank diese Auskunft dann nicht erhalten, sind sie verpflichtet das Konto zu sperren, so dass keinerlei Transaktionen bis zur Klärung mehr möglich sind.

Im Gespräch erzählte ich dem Banker, dass ich im Augenblick soviel bürokratischen Hickhack an der Backe habe, vor allem in Portugal mit meiner Firma, wo ich auch aber auch privat eine Steuernummer besitze, aber DE als steuerliche Ansässigkeit angegeben habe.

Seine Aussage: "Herr XXXXXX, sie können sich garnicht vorstellen, was das für ein Rad ausgelöst hätte, wenn Sie hier eine 2. steuerliche Ansässigkeit angeben hätten. Die Fragebogen, die Sie dann bekommen, sehen aber ganz anders. Wenn Sie wüssten, was wir zur Zeit für einen Zeitaufwand haben und es wird immer mehr."

Also noch einmal zusammengefasst:

Wer in Portugal die NIF nur beantragt, weil er dort seinen Strom bezahlt, ein Konto eröffnet oder ein Ferienhaus besitzt, der muss darauf achten, dass er im Antrag seine deutsche Adresse all Steueranschrift einträgt.

Wer in diesem Fall von seiner Bank in DE oder PT aufgefordert wird, seine steuerliche Ansässigkeit anzugeben, sollte keinesfalls Portugal und die NIF mit eintragen.

Anders sieht es natürlich für die aus, die in Portugal leben, arbeiten und Steuern zahlen.
 
Und für die „ändert“ sich nichts, oder wie?
Wer seinen Lebensmittelpunkt in Portugal hat und dort steuerpflichtig ist, trägt das natürlich entsprechend bei der Beantragung der NIF oder später wenn sich die "Steuerliche Ansässigkeit" ergibt, entsprechend mit seiner portugiesischen Adresse ein.

Wenn die portugiesische Bank entsprechende Auskunft verlangt natürlich auch. Bei mir hat die Credito Agricola um das Schreiben gebeten, das ich mit Zuteilung der NIF bekommen habe, das Schreiben enthält dann (wie oben geschrieben), die Anschrift des steuerlichen Wohnsitzes.


Zitat daraus:
Insbesondere bei der Eröffnung von neuen Konten sind die Finanzinstitute im Allgemeinen verpflichtet Selbstauskünfte einzuholen.


Das System wurde 2016/2017 ins Leben gerufen, d.h. als ich in Portugal das Konto eröffnet habe, gab es das noch nicht. Wenn du jetzt neu ein Konto eröffnest, wird es Teil der Kontoeröffnung sein. Es ist im Grunde auch keine große Sache, man muss eben nur darauf achten, dass die Angaben richtig sind, sonst kann es entsprechenden Aufwand verursachen.

Edit: i.d.R. wird es wohl auch nur einen steuerlichen Wohnsitz geben. In dem Anschreiben, welches ich von meiner Bank bekam, stand jedoch der Hinweis:
Geben sie bitte alle Länder an, in denen Sie steuerlich ansässig oder unbeschränkt steuerpflichtig sind.
Und so bietet das Formular auch die Möglichkeit mehrere Länder und die zugehörigen Steuernummern einzutragen.

Die USA ist immer gesondert anzugeben und ist wohl dann auch sehr problematisch, wie in vielen anderen Dingen (z.B. Gerichtsverhandlungen, Versicherungsfälle usw.) auch.
 
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In Deutschland hat der Vorgang, dass ich in 2017 meine alte Firma in ein Neue überführt habe, dass beide Firmen seit November 2022 eine Betriebsprüfung haben. Da der Prüfer umfangreiche Dokumente verlangt hat und sowohl er, als auch die Sachbearbeiterin aus unserem Steuerbüro, mehrfach krank waren, hat dazu geführt, dass die Prüfung nun entsprechend über 5 Monate geht. Normalerweise ist so etwas nach wenigen Tagen abgeschlossen ist. Das hat nun alles nichts mit Portugal zu tun (deshalb hatte ich das vorher nicht erwähnt). Ich schreibe es nur um zu verdeutlichen, dass mein Bedarf an Formularen und Kontakten mit Anwälten, Finanzämtern, Banken und Steuerberatern im Augenblick mehr als gedeckt ist.
Nachdem ich in Portugal alle Formulare samt Übersetzungen und Beglaubigungen abgegeben hatte, war ich froh nun einen Schritt weiter zu sein. Kaum daheim angekommen, mache ich den Briefkasten auf und finde ein neues Formular zur CRS (aber nun gut, das ist erledigt und war anders, als ich erwartet hatte, keine große Sache).
Die Steuerprüfung sollte nun gestern abgeschlossen sein, aber wie ich heute erfuhr, möchte der Prüfer weitere Dokumente und braucht noch Zeit um zu überlegen, wo welche Umbuchungen stattfinden sollen und ob Rückstellungen aufgelöst werden müssen. Alles keine großen Sachen. Er möchte, wie von einem Finanzbeamten nicht anders zu erwarten, nur dass alles absolut richtig verbucht ist. Nur es nervt langsam, weil es sich endlos zieht. Eigentlich hätte er nicht in 2022 anfangen wollen, weil er keine Zeit hatte. Aber dann wäre jetzt für das entsprechende Jahr, welches ihn interessiert, die Feststellungfrist abgelaufen.
Aber das nur am Rande, hat nichts mit PT zu tun :)
 
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