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Lissabon in der Literatur

Lissabon in der Literatur | Sabine Scholl - Lissabonner Impressionen

... Ich geht jetzt ... zum lokalen Buchhändler (Amzon ist böse!) ...
In der Tat !

So eine Stöbertour bei Aachens lokalen Buchhändlern, ist durch Amazon nicht zu ersetzen. Vor allem, wenn man im angeschlossenen zwischendurch bei einem Stückchen ´Torte Bresilienne´ und einem Kännchen mal gepflegt einen ´querlesen´ kann ...

Letztens ist mir dort das Buch der Österreicherin in die Hände gekommen. Zwar schon 2005 erschienen, aber ich kannte es bisher nicht.

Mein erster Gedanke ist gewesen, da möchte jemand in die Fussstapfen von treten. Da tut sie zweifelsohne, allerdings mit erstaunlicher Furore. Da, wo die Heinemann schon ziemlich gut an der literarischen Oberfläche kratzt, geht die Scholl in unbekannte Tiefen. Von jemanden, der von 1988 bis 1990 Lektorin an der Universität Aveiro in Portugal gewesen ist, sollte man auch was erwarten ( ).

Ein Buch, das man querlesen möchte, und sich dann wundert, es ´durch´ zu haben. Spannend, packend und in so mancherlei Hinsicht verblüffend aufschlussreich auf gnädigen 199 Seiten.

Hab mich gewundert, was ich doch alles noch nicht wusste, zu Begebenheiten, die mir (literarisch) bekannt sind.
 
AW: Lissabon in der Literatur | Sabine Scholl - Lissabonner Impressionen

Sehr lesenswert finde ich (den am Ende schön gescheiterten) Roman von Robert Menasse: Die Vertreibung aus der Hölle.

Schauplatz ist u.a. Lissabon zur Zeit der Inquisition.



 
AW: Lissabon in der Literatur | Sabine Scholl - Lissabonner Impressionen

Seit dem ersten März in den Buchhandlungen:



Der Trailer zum Buch :



Hört sich jedenfalls spannend an,

Ellen
 
AW: Lissabon in der Literatur

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Der Kabbalist von Lissabon von Richard Zimler. Es geht um die Verfolgung der Juden in Lissabon um 1500. Ist schon etwas länger her, dass ich es gelesen habe. War aber auf jeden Fall interessant etwas über das jüdische Brauchtum und die Lebensumstände zu der Zeit herauszufinden. War allerdings auch ziemlich grausam.

LG
Iris
 
Frisch auf den Verkaufstheken des deutschen Buchhandels erschienen, - von für Euro.

Morgen geh ich mal in die und berichte beizeiten ...

Mal sehen, wer als erster fertig ist. Ich geht jetzt 1. auf den Wochenmarkt und 2. zum lokalen Buchhändler (Amzon ist böse!) - Jesuiten Bashing, nicht sehr originell und meistens historisch voll daneben ...

Sehr lesenswert finde ich (den am Ende schön gescheiterten) Roman von Robert Menasse: Die Vertreibung aus der Hölle.

Schauplatz ist u.a. Lissabon zur Zeit der Inquisition.



So, kurzes Feedback von meinereiner: Habe beide Bücher nacheinander gelesen. Erst Titus Müllers "Jesuitin" und im Anschluss, gestern Abend frisch ausgelesen, Menasses "Vertreibung aus der Hölle".

Von Titus Müller hatte ich seinerzeit sein Erstlingswerk "Der Kalligraph des Bischofs" gelesen, dass las sich flüssiger, war weniger krampfhaft um historische Authentizität bemüht. Die "Jesuitin von Lissabon" erstickt ein bisschen in der Detailfülle, wirkt dabei aufgesetzt, konstruiert und gewinnt im Erzählfluss erst zum Ende hin an Fahrt. Insgesamt nicht schlecht, wenn auch nicht wirklich der Burner ...

Anders Robert Menasses "Vertreibung aus der Hölle" in dem sich zwei parallele Erzählstränge trotz fehlendem zwingenden inneren Zusammenhang geistreich und tiefsinnig übereinanderschichten. Menasse ist außerdem ein grandioser Beobachter der kleinen und großen Gefühle und Befindlichkeiten.

Klasse Tipp, K.P.! Danke.

Gruß,
Zip
 
AW: Lissabon in der Literatur

werd jetzt ins bett gehen und die letzten 50 seiten vom Menasse in Angriff nehmen.

Wirklich ein grossartiger Buchtip. Hab fast schon absichtlich ein paar laengere Pausen eingelegt, um es nicht zu schnell durchzulesen. Werde sicherlich anschliessend etwas ueber den historischen Hintergrund (der Hauptprotagonist als Lehrer von Spinoza ??) recherchieren.

Tatsaechlich war das Amsterdam zu der Zeit ein absoluter Dreh- und Angelpunkt der juedischen Kultur.

Muito obrigado K.P.

xiao
Hassan
 
AW: Lissabon in der Literatur

Freut mich, dass euch das Buch gefallen hat.

historischen Hintergrund (der Hauptprotagonist als Lehrer von Spinoza ??)

Da ist wohl viel historisch Recherchiertes dran an der Geschichte, war Lehrer Spinozas.

Spinozas Vater übrigens kommt aus im Altentejo.
 
AW: Lissabon in der Literatur

krampfhaft um historische Authentizität bemüht. Die "Jesuitin von Lissabon" erstickt ein bisschen in der Detailfülle, wirkt dabei aufgesetzt, konstruiert und gewinnt im Erzählfluss erst zum Ende hin an Fahrt. Insgesamt nicht schlecht, wenn auch nicht wirklich der Burner ...

Was ich jetzt noch höflich formuliert finde ... ich hatte den Schmöker tatsächlich gleich bei der lokalen Buchhändlerin bestellt, und schon der kam das augenscheinlich etwas seltsam vor.

Definitiv das schlechteste Buch, was ich je (bis zum Ende) gelesen habe. Die historischen Passagen sind ganz äußerlich montiert und wirken wie abgeschrieben, ein Diskurs über die Kämpfe zwischen Jesuiten und Oratorianern, der ja spannend genug wäre, kommt auch nicht in Fahrt und über Plattitüden hinaus.
Stilistisch kommen solch hölzerne Konstruktionen vor (ein völliges Misstrauen in Personalpronomen, dauern heißt es: ... sie, Leonor, ...), die ein Lektor hätte ausbessern müssen, sprachlich wird gar keine Mühe drauf verwendet, völlig schräge Modernismen zu vermeiden ...
... allerdings glaube ich, dass eine solche Schreibe, die fast offen zeigt, was für Schwierigkeiten sie hat, zum Spiel des historischen Romans gehört: die Autoren haben eine Fan-Gemeinde und die Fans müssen in ihrem Glauben gelassen werden, sie könnten eigentlich auch so einen Roman schreiben.

(Ein toller historischer Roman ist der Kabbalist von Lissabon von Richard Zimler. Der zeigt, wie man's macht. Dann gab's noch das "Haus des Staubes" von Fernando Campos, da setzt allerdings bei mir gerade die Erinnerung aus.)
 
Wo bin ich denn da zufällig drüber gestolpert, bei der Suche nach dem legendären Lisboa Guia Urbano aus dem Verlag Forum Ibérica? Leider ist dieses Spitzenprodukt der Lissaboner Kartenwerke mal wieder nirgendwo aufzutreiben. Egal!

Zwar bereits im Dezember 2006 von K.P. geschrieben und bislang von ihm bescheiden unter dem Tisch gehalten, hat diese Zusammenstellung eines opulenten Literaturpaketes zu dieser tollen Stadt am Tejo im speziellen und dem Land im allgemeinen, nichts an Aktualität eingebüßt. Kann sich sehen lassen, der Stapel ...:)



Der Rest der Seite hat leider etwas Staub angesetzt, was aber nicht unpassend ist zu einer Stadt wie Lissabon. Schaut ruhig mal rein dort ....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mit Felix Krull durch Lissabon

Das wandelt auf den Spuren von Thomas Manns Romanfigur am Tejo.

 
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