• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

News Lissabon: Frau in Portugal versehentlich von Polizei erschossen

Manuela

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
Seit gestern bewegt ein tragischer Fall die portugiesischen Medien.Im Morgengrauen wurde eine Frau in der Nähe des Flughafens von Lissabon versehentlich durch Schüsse der Polizei tödlich verletzt. Die Polizei war mit Streifenwagen hinter dem Fluchtauto von Dieben her, die einen Geldautomaten ausgeraubt hatten.

Die Beamten verloren das Fluchtauto, kamen ihm aber dann vermeintlich wieder auf die Spur - verfolgten aber tatsächlich einen falschen Wagen. Sie erschossen die Frau auf dem Beifahrersitz, die mit dem Raub nichts zu tun hatte, durch 30 Schüsse. Der Fahrer war auf einer Hauptstraße in der Nähe des Lissabonner Flughafens von einer Polizeistreife, die am Straßenrand positioniert war, aufgefordert worden, anzuhalten. Er ignorierte die Aufforderung allerdings und fuhr weiter. So kam es zum fatalen Einsatz der Polizisten.

Agentes que balearam por engano são constituídos arguidos

Sechs der sieben Beamten sind nun angeklagt und zwar all diejenigen, von deren Waffe Schüsse abgegeben wurden.
 
Man sollte doch davon ausgehen, dass es Einsatzregeln für den Schusswaffengebrauch gibt. Wir haben ja in Europa eigentlich NICHT das Wildwestprinzip, dass man zuerst schießt und dann Fragen stellt. *kopfschüttel*
 
Já, es ist unglaublich tragisch, was passiert ist.

Wie konnten die Polizisten so viele Schuesse abfeuern? Und das direkt auf die Insassen und nicht z.B. auf die Reifen, um das Auto zu stoppen. Ausserdem hatten sie es mit angeblichen Geldraeubern zu tun und nicht mit Terroristen.
 
Wie konnten die Polizisten so viele Schuesse abfeuern?
Angst, falscher Ehrgeiz und mangelnde Ausbildung. Zudem verlangt es immenses Koennen und Uebung mit solchen Waffen auf Entfernungen die mehr wie 7-10 Meter betragen ueberhaupt etwas zu treffen dass sich fatalerweise auch noch bewegt.
Und das direkt auf die Insassen und nicht z.B. auf die Reifen, um das Auto zu stoppen.
Reifen mit Handfeuerwaffen zu zerschiessen, insbesondere wenn diese rotieren, ist eine Maer aus Filmen. Und wenns durch nen Gluecksschuss gelingen sollt, stoppt das den Wagen immer noch nicht.
Ausserdem hatten sie es mit angeblichen Geldraeubern zu tun und nicht mit Terroristen.
Frage: Wie finanzieren sich Terroristen unter anderem?
Ansonsten! Hat hier die Einsatzleitung/Der Einsatzleiter versagt.
 
Reifen mit Handfeuerwaffen zu zerschiessen, insbesondere wenn diese rotieren, ist eine Maer aus Filmen. Und wenns durch nen Gluecksschuss gelingen sollt, stoppt das den Wagen immer noch nicht.
naja, ist aber genauso vor knapp zwei Jahren wirklich zehn Meter vor meiner Haustür passiert. Da wollte die Polizei einen wohl bekannten "Amok-Fahrer" hier im Kreis stoppen und hat dann etwa insgesamt zehn Schüsse auf die Reifen abgegeben - mit Erfolg!





Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Já, es ist unglaublich tragisch, was passiert ist.

Wie konnten die Polizisten so viele Schuesse abfeuern? Und das direkt auf die Insassen und nicht z.B. auf die Reifen, um das Auto zu stoppen. Ausserdem hatten sie es mit angeblichen Geldraeubern zu tun und nicht mit Terroristen.
Hier sei vllt noch anzumerken, dass die Bankomatenräuber auf der Flucht das Feuer auf die Polizei eröffneten, bevor sie diesen entkommen konnten, der Fahrer (ohne Führerschein) des verwechselten Fahrzeuges 2x die Aufforderung der Polizei anzuhalten missachtete und, laut Medien, diese dabei zu überfahren versuchte.

 
Hallo Guna,

es scheinen wirklich ganz tragische Umstaende zum Tod der Frau gefuehrt zu haben! Ich bin sicher, dass die Polizisten keinen Unschuldigen umbringen wollten. Ihr Handeln ist verstaendlicher, wenn man weiss, dass sie von den Bankraeubern beschossen wurden. Sicher traegt auch der Fahrer eine Mitschuld, nachdem er die Aufforderungen der Polizei ignoriert hat.
 
Hallo Manuela,

okay, wir müssen warten, bis man genaueres weiß. Die Informationen stammen ja aus dem Polizeiprotokoll, da wird sicher noch weiter ermittelt - und irgendwie denke ich wieder mal, dass dabei noch einiges rauskommen wird. Lassen wir uns überraschen.
Ich bin sicher, dass die Polizisten keinen Unschuldigen umbringen wollten.
natürlich nicht, aber darum geht es ja auch nicht.
Ihr Handeln ist verstaendlicher, wenn man weiss, dass sie von den Bankraeubern beschossen wurden.
ist es dann "verständlich", dass man 30 mal offenbar gezielt auf eine Person schießt? Ich meine, bei normalen Menschen reicht ein Schuss, um jemanden zu stoppen. Die hohe Zahl der Schüsse ist schon seltsam.
Sicher traegt auch der Fahrer eine Mitschuld, nachdem er die Aufforderungen der Polizei ignoriert hat.
Ich mag diesen scheinbaren Kausalzusammenhang nicht besonders. Die Polizei hat normalerweise klare
Einsatzregeln für den Schusswaffengebrauch
die eben zu befolgen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einem flüchtigen Autofahrer, selbst wenn es sich um einen Räuber handelt, derart massiv vorgegangen wird - es sei denn, es ist eine klare Notwehrsituation, in der jeglicher Gewalteinsatz zum Selbstschutz erlaubt ist.

Also, da bin ich gespannt, was noch ermittelt wird.

Kai
Meines Wissens nach wurde die Frau 1x getroffen.
ok - und dann das Auto 30 mal? Oder war das die Gesamtzahl der Schüsse, die abgefeuert wurden? Ich habe jetzt nur Manuelas Meldung gelesen und nicht die portugiesischen Quellen.

Kai
 
@ Wentdorf ! Gluecksschuss eben , wie oben geschrieben.
30 Schuesse? Einer trifft denn zufaellig, sicher ungewollt.
Nochmal; Mit Handfeuerwaffe UND Weitgehend ungeuebt ist das Schiessen auf bewegtes Ziel ebenso wie wenn man ne Handvoll Erbsen nach jemanden wirft.
Die Polizisten wollten den , vermeintlichen, Straftaeter stoppen und haben solange geschossen bis das Fahrzeug gestoppt war.
 
Es hiess doch oben, der Fahrer versuchte die Polizisten zu überfahren. Wohl, weil er keinen Führerschein hatte.
Bevor sich Polizisten überfahren lassen, stoppen sie ein Fahrzeug, aus dem geschossen wurde mit Schüssen.
War eben nur das falsche Fahrzeug.
Ist wie in USA, wo der Polizist ein Kind erschoss, das eine Spielzeugwaffe in der Hand hatte.
Die Überlebenden bereuen es wohl jeden Tag danach...
 
Seit gestern werden immer mehr Details aus dem Polizeibericht bekannt. Deshalb ist die Sachlage immer noch nicht ganz klar. Und man muss sicher noch abwarten, wie Kai sagt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.

Hier in diesem Artikel des observador Mulher baleada. Agentes da PSP dispararam 30 vezes , wird genauer auf die abgegebenen Schuesse eingegangen. Nicht alle wurden direkt auf die Frau abgegeben. 20 Schuesse trafen das Auto.
 
Die Polizisten wollten den vermeintlichen Straftäter stoppen und haben solange geschossen bis das Fahrzeug gestoppt war.
Bevor sich Polizisten überfahren lassen, stoppen sie ein Fahrzeug, aus dem geschossen wurde mit Schüssen.
@Manuela, @HJV, @Ozzy geht es denn schon aus den Veröffentlichungen hervor, ob es darum ging
a) das Fahrzeug zu stoppen oder
b) sich nicht überfahren zu lassen, also Notwehr?

Wäre ja ein Unterschied und ginge wohl nur dann beides gleichzeitig, wenn da eine Art Straßensperre war.

Gab es da eine?

Kai
 
Hallo Kai,

in o.g. Artikel des observador steht, dass ein Polizeiteam an der Strasse positioniert war und den Fahrer des Autos, in dem die Frau sass, aufforderte anzuhalten. Daraufhin fuhr der Fahrer weiter und versuchte einen Polizisten umzufahren, so geht aus dem Polizeibericht hervor.

Daraufhin schiessen die Beamten. Die Beifahrerin wird dabei am Hals getroffen. Der Fahrer faehrt trotzdem weiter und erst einige Meter danach wird das Auto von der Polizei aufgehalten. Die Frau wird an der Unfallstelle noch medizinisch versorgt, stirbt aber dort an den Folgen der Schussverletzung.

Gruss, Manuela
 
Inzwischen sind Details zu den Ermittlungen der Policia Judiciária bekannt geworden.

Autópsia à mulher baleada pela PSP contradiz agentes

Es gibt Ergebnisse, die im Widerspruch zur Aussage der Polizisten stehen. Diese hatten angegeben von vorne Schuesse auf das Fahrzeug abgegeben zu haben, nachdem der Fahrer weiterfuhr. Tatsaechlich wurde das Auto von vorne nur durch einen Schuss getroffen. Dagegen wurde mehr als 20 Mal von hinten auf das Fahrzeug geschossen. Der toedliche Schuss drang von hinten herein und verletzte die Beifahrerin am Hals. Das bestaetigt auch die Autopsie.

Der naechste Widerspruch besteht darin, dass die Polizisten behaupten, von den Geldautomatenraeubern mit Waffen angegriffen worden zu sein. Die PJ hat bisher keine Beweise fuer einen Schusswechsel am Tatort finden koennen.

Diese Ermittlungsergebnisse wurden dem Expresso von einer gerichtlichen Quelle mitgeteilt, die nicht genannt werden moechte.

Nun sollen die Gespraeche, die waehrend des Einsatzes stattgefunden haben, analysiert werden.

Der Leichnam der Brasilianerin wird nach Brasilien ueberfuehrt. Die Firma, bei der sie arbeitete, uebernimmt die Kosten.
 
Zurück
Oben