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Kosten für Gesamtsanierung eines Monte ca. 80m2

MontePoejo

Amigo
Teilnehmer
Hallo liebe Forumsmitglieder

Bis jetzt habe ich fleissig eure Beiträge in verschiedenen Treads (auswandern, Leben, Bauen usw.) gelesen. Allen mal ein herzliches Dankeschön, mit den vielen Tipps und Hinweisen werden schon mal einige Überraschungen abgefangen und ich kann schon lange im Voraus einige Sachen abklären und aufgleisen. Also nochmals besten Dank.

In den nächsten Wochen werde ich ein Monte (rund 80m2) kaufen. Erbaut ca. 1910, hat keine Kanalisation und keinen Abwassertank. Also gibt es eine Totalsanierung. Bei der Sanierung werde ich von der Grundsubstanz (ca. 50-60 cm dicke Steinbruchmauern, altes Ziegeldach usw.) so viel wie möglich erhalten. Im Grossen und Ganzen werden folgende Bauten gemacht:

- Einbau Kanalisation und Abwassertank
- Einbau Elektro
- Einbau Küche mit WW-Speicher
- Einbau Bad
- Dach neu eindecken mit Isolation (nicht dieses Fertigzeugs)
- Einbau von Fenstern (hat bisher keine) und Türen -> grosse Wanddurchbrüche
- Heizung
- Heizung und Warmwasser wenn möglich mit Photovoltaik (werde mich darüber auch noch schlau machen im Forum)

Der ganze Umbau muss natürlich von einem Architekten geplant werden, da man ja die Projekte einreichen bzw. bewilligen lassen muss. Wichtig ist mir, dass ich Handwerker habe, die sich mit der alten Bausubstanz auskennen und nicht irgendetwas machen oder verbauen, dass es nachher Probleme mit Schimmel gibt.

Nun aber zu meiner Frage. Mein Budget für den Umbau liegt bei rund 40‘000.00 Euro. Ist das realistisch oder liege ich da völlig daneben? Einzelne Preise habe ich von Forumsmitglieder bereits notiert, doch über ein „Gesamtpaket“ habe ich nichts gelesen.

Für eure Einschätzung und Hinweise danke ich allen im Voraus bestens.

Liebe Grüss aus der Schweiz

MontePoejo
 
Hallo Monte und alles Gute für Dein Projekt. Das wird viel Arbeit, Mühe und Frust - und vor allem wirst Du Geduld brauchen. Auch in Pt sind Handwerker schwer zu finden. Dazu noch die Behörden - lass Dich überraschen! Ob 40k reichen, hängt nur von Deinen Ansprüchen ab. Eine Heizung mit WW auf erneuerbarer Energie basierend wirst Du nicht für weniger als 15k bekommen. 25k sind eher realistisch. Würde ich trotzdem machen (und machen wir auch). Ich nehme an, dass Du ein vernünftiges und zufriedenstellendes Ergebnis für nicht weniger als 80k, eher 100k erreichen wirst. Alles andere wird keine Freude bereiten. Viel Erfolg, Markus
 
Hallo Markus, herzlichen Dank für deine rasche Antwort. Ich bin mir bewusst, dass auch viel Arbeit und Frust dazu gehört. Zum Glück kann ich während des ganzen Projekts gleich nebenan wohnen und so schnell reagieren. Habe mir schon gedacht, dass 40k eher wenig sind, doch meine Ansprüche sind nicht sooo gross :) und wenn die wichtigsten Sachen (Dach, Fenster, Heizung, Abwasser) gemacht sind, können die anderen Zug um Zug erfolgen.
 
Wird schwer, aber wenn du vieles aus Deutschland mitbringst, wo das meiste viel billiger zu bekommen ist, reicht es.
Das werden aber die Handwerker kaum mitmachen, wenn du es nicht selbst machen willst.
Beispielsweise sind Kabel und Anlagen für das Warmwasser (Kollektoren) sehr teuer in Portugal.
Die Arbeit an sich kostet weniger, aber das Material ist viel teurer.
Man muss auch daran denken, das richtige Material zu finden, denn oft ist es Schrott.
 
Unser Architekt hatte vor der Renovierung (Komplettrenovierung) 800-900 Euro/qm als Orientierung genannt (ohne Heizung) - das haben wir durchaus auch am Ende (2020) bei einer Firma bezahlt ;)
 
Hmmm, @Blitz8. Eigentlich bin ich bei Dir. Wenn man das gut macht, wird einiges fällig werden. Aber bedenke, es sind nur 80 qm! Ich habe mir vor zwei Jahren eine Fußbodenheizung für ein 300qm Haus anbieten lassen. Also eine moderne Wärmepumpe plus die Fußbodenheizung lagen so um die 25K.

Gehe ich nun von 80qm aus, modernen Fenstern und Türen, guter Dachisolation und den dicken Natursteinwänden aus, verzichte auf eine Fußbodenheizung, dann könnte man vielleicht auch günstiger ein schönes Raumklima schaffen. Ich bin ja ein Riesenfan von Kaminen und Holzöfen. Bei anständig isolierten 80 qm plus Unterstützung von einer modernen Klimaanlage für die "faulen" Tage, würde ich auf eine moderne Kaminlösung setzen. Was ich gar nicht beurteilen kann ist, ob solche Steinmauern gut isolieren. Zeit zum Aufheizen brauchen sie sicher.

Für den Innenausbau einer renovierungsbedürftigen Wohnung rechnet ein Bekannter von mir (er macht das professionell) zwischen 300,00 und 600,00 pro qm. Wohlgemerkt für eine Wohnung in diesen Wohnblocks. Je nach Bedarf werden Wände isoliert, neu gezogen, kommen neue Fenster rein, neue Küche, neue Bäder und auch neue Stromleitungen etc. Er macht anständigen Standard. Also das mal als Basis zeigt schon, dass es mit 40K bei 80qm ziemlich knapp wird, da ja noch Dach, Kanalisation und sogar Fotovoltaik dazu kommen.

Noch ein Anhaltspunkt. Wenn man mit 1.500 qm für einen guten Neubau rechnet, entfallen ca. 1/3 auf den Rohbau. Wenn man, was vorhanden ist, als Rohbau rechnet, entfallen bei 80 qm (ca. 120K Neubau) ca. 80.000 Euronen auf den Ausbau. Auch das zeigt, dass Blitz vermutlich gut schätzt. 100K kommt mir aber schon ziemlich viel vor für 80qm. Aber lieber mit mehr rechnen. Bleibt was übrig, freut man sich.

40K anständiger Ausbau ohne signifikante Eigenleistung geht eher nicht.
 
Wird schwer, aber wenn du vieles aus Deutschland mitbringst, wo das meiste viel billiger zu bekommen ist, reicht es
Hallo Ozzy, besten Dank für den Tipp. Da ich aus der CH bin, wo alles 4 x teurer ist als sonst wo, muss ich wohl schauen, dass ich evtl. das Material bei deutschen Firmen bestellen könnte, die nach PT liefern. Werde auch dem Architekten mal das Eine oder Andere so vorschlagen.

Unser Architekt hatte vor der Renovierung (Komplettrenovierung) 800-900 Euro/qm als Orientierung genannt (ohne Heizung) - das haben wir durchaus auch am Ende (2020) bei einer Firma bezahlt ;)
Hallo big80s, auch dir vielen Dank, das gibt doch mal Anhaltspunkte um das Budget zu überarbeiten.

Gehe ich nun von 80qm aus, modernen Fenstern und Türen, guter Dachisolation und den dicken Natursteinwänden aus, verzichte auf eine Fußbodenheizung, dann könnte man vielleicht auch günstiger ein schönes Raumklima schaffen. Ich bin ja ein Riesenfan von Kaminen und Holzöfen. Bei anständig isolierten 80 qm plus Unterstützung von einer modernen Klimaanlage für die "faulen" Tage, würde ich auf eine moderne Kaminlösung setzen. Was ich gar nicht beurteilen kann ist, ob solche Steinmauern gut isolieren. Zeit zum Aufheizen brauchen sie sicher.
Hallo Dom Estêvão, auch dir herzlichen Dank für deine Ausführungen und Zahlen. Eine Fussbodenheizung brauche ich nicht, höchstens im Bad ;) Es hat einen sehr grossen Kamin, welchen ich gut als Heizung einsetzen könnte.

Aber nochmals herzlichen Dank an alle, es ist hilfreich solche Tipps und vor allem Zahlen zu erhalten, denn sonst schwebt man wirklich in der Luft.
Ich werde mich im Sommer mit einem Architekten treffen und die Sache besprechen. Aber dank euren Antworten werde ich bei einem Kostenvoranschlag nicht gleich tot umfallen :-D

Herzliche Grüsse aus der CH
 
Gruezi MontePoejo,

generell kann über Kosten bei einer Sanierung deines relativ kleinen Hauses sehr wenig gesagt werden. Ggfs kommst du mit einem oder zwei Pelletsöfen als Heizung aus. Da bist du mit maximal 3000 € dabei, wenn du die in Deutschland kaufst. Die Warmwasserbereitung ist nun mal dabei am billigsten, wenn du einen Elektroboiler einbaust. Voraussetzung sind Platz, Wasser- und Stromanschluß. Eine Zentralheizung mit Warmwasserbereitung ohne Fußbodenheizung kostet dich mindestens 15.000 €. So geht das weiter bei den Fenstern, den Fensterläden, der PV- oder thermischen Solaranlage auf dem Dach. Das zieht sich durch bis hin zur Elektroinstallation bzw. der Wasser- und Abwasserversorgung. Ist ein Kanal vorhanden, mußt du dich kostenpflichtig anschließen. Ansonsten brauchst du eine Kleinkläranlage. Die gibt es aus Kunststoff und je nach Bodenbeschaffenheit ist der Aufwand des Einbaus höher oder geringer. Auch das neue Dach mit Isolierung ist ein ganz schöner Brocken.

40.000 € mögen vielleicht genügen. Dann jedoch hast du nur einen Mindeststandart.

Viel Spaß und Glück bei der Sanierung

jürgen
 
Eigenleistung wird schwierig, da 1. Frau :-D und nicht so robust und 2. Lungenkrank, da ist schnell mal die Puste weg o_O
Voraussetzung sind Platz, Wasser- und Stromanschluß.
Hallo Jürgen, auch für diese Tipps vielen Dank. Wasser und Strom gibt es, Platz habe ich für den Boiler auch. Eine Zentralheizung brauche ich nicht, mir genügt es, wenn am Morgen der Badboden einigermassen warm ist (evtl. Elektromatte unter den Fliesen) und in der Küche, dem Hauptaufenthaltsraum im Winter, eine angenehme Temperatur herrscht. Ich denke nebst dem grossen Kamin kann ich sicher mit einem Pelletofen arbeiten. Ja das Dach wird ein grosser Kostenpunkt, da ich nicht diese vorgefertigten, bereits isolierten Plastikdächer möchte.
Anderes wie PV Anlage könnte ich ja zu einem späteren Zeitpunkt realisieren.

Herzliche Grüsse
Eveline
 
...Kamin wird zur Waermeerzeugung kaum etwas beitragen. Wir haben die Tage um 0C in Nordpt. Ich verheize bestimmt knapp 1qm Holz pro Woche in einem hocheffizienten skandinavischen Holzofen. Reicht gerade fuer einen - nicht fuer mehr - Raum. Isolierung dieser Haeuser hier ist - nun ja. Fussboden ist sowieso kalt.
 
Hallo blitz8, danke für den Hinweis. Der Kamin könnte ja so gestaltet werden, dass er nützlich ist. Ich denke nicht, dass ich Bruchsteinhaus mit 60 cm dicken Mauern isolieren sollte, gibt sicher nur Probleme mit Schimmel. Die dicken Mauern schützen im Sommer vor der Hitze und im Winter, wenn sie mal aufgeheizt sind, speichern sie die Wärme. Oder sehe ich da etwas falsch?
 
Hört sich nach viel Arbeit an und das Budget hört sich erstmal mickrig an. Aber mit 40 k kann man schon ziemlich viel machen. Und 60 cm dicke Natursteinwände ergeben ein super Raumklima. Häuser in dieser Bauweise sind einfach zu beheizen. Also da muß keine aufwendige, teure Heizung rein. Ein kräftiger Holzofen mit 10 kw Heizleistung reicht da oft schon für wohlige Temperaturen.
Bei der Komplettsanierung eines solchen Hauses geht man am besten folgendermaßen vor:
- Dach mit Balken runter und das Haus komplett entkernen, sodaß nur noch die Mauern stehen.
- Betonringanker von 20x20x20 umlaufend auf den Wänden einarbeiten und dort, wo die Fenster und Türen hinsollen, vorsichtig Betonstürze einarbeiten. Erst von der einen Seite bis zur Hälfte und dann die andere Seite. Dann die Durchbrüche.
- Jetzt neues Dach drauf. Da gibts verschiedene Möglichkeiten. Traditioneller Dachaufbau mit trittfest vermauerten Mönch und Nonne Ziegeln ist sehr arbeitsintensiv und dementsprechend nicht billig.
Normale Dachpfannen mit Dämmplatten aus dem Baumarkt ist günstiger. Da kann man schon einige Tausender sparen.
- Großes Problem bei solch alten Häusern ist der Boden. Früher hat man auf dem Stampflehmboden einfach ein dünnes Mörtelbett ausgelegt und dadrauf Terrakotta verlegt. In späteren Jahren ist dann oft noch mal drüber gefliest worden. Also ganz einfache Bauausführung.
Wenn man auf modernen Standart in alten Gemäuern wert legt, muß der Boden mindestens 30 cm ausgekoffert werden. Dann Sperrfolie auslegen und 10 cm Beton drauf. Auf die Betonplatte dann 15 cm dicker Estrich mit Kork oder Leccagranulat (Blähtonkügelchen) und dadrauf nochmal mindestens 5 cm Feinestricht.
Anschließend Fliesen. Die Wasser, Abwasser und Stromleitungen müßen vor dem Estrich verlegt werden.
- Abwassertanks kann man fertig kaufen. Kosten pro Liter einen Euro und ein Tank mit 1500 Litern reicht völlig aus.
Bei Fenstern kann man auch sparen. Für Portugal braucht man keine Dreifachverglasung. Jedenfalls nicht, wenn man so dicke Wände hat. Einfache Thermopenverglasung reicht völlig.
Um mit diesem knappen Budget hinzu kommen, würde ich auf einen Architekten verzichten und auch keine Projekte einreichen, sondern einfach anfangen zu renovieren. So lassen sich auch nochmal einige Tausender sparen. Im schlimmsten Fall gibts eine Geldstrafe, die aber viel geringer als das ist, was Arichtekt und Projekt kostet.

LG
M
 
Hallo Eveline,

Nein, isolieren musst du die Wände sicherlich nicht. Allerdings dauert es schon eine Weile, bis das Haus warm ist. Dann jedoch hält sich die Wärme. Die Hitze bleibt sicherlich im Sommer draußen. Wenn du schon neue Fenster einbaust, denk auch an die Beschattung. Fensterläden oder Ähnliches wären sinnvoll.

Was den Kamin angeht muss ich Blitz recht geben. Damit heizt du nur den Kamin und die Atmosphäre. Eine elektrische FBH im Bad ist nicht teuer und schnell verlegt. U. U. brauchst du nicht einmal einen neuen Estrich sondern verlegst die Heizmatte in den Fliesenkleber.

Nun weis ich nicht wie man die Dächer in der Region baut, wo dein Haus steht. Schau mal wie die der anderen Häuser der Gegend aussehen. Ich empfehle dir eine Aufdachdämmung mit Styrodurplatten oder PU-Schaum Platten. Dann brauchst du auch keine Folie, sondern kannst die Dachziegel, nimm bloß keine Betondachsteine, direkt auf Konterlattung und Lattung legen. Solltest du Platz haben, leite das Regenwasser in eine Zisterne, die auch aufgestellt werden kann.

Grüße

Jürgen
 
Hallo Eveline, tus nicht. Du wirst nicht glücklich bei diesem Vorhaben. Es erfordert viel Eigeninitiative. Sprachkenntniss. Verständnis für Portugiesische Mentalität. Eigenarbeit. Du brauchst Leute, die die Arbeit beurteilen können. Ggfs. richtige Entscheidungen treffen können. Und ein sehr gutes finanzielles Polster.
Mit einer kleinen Wohnung in gutem Zustand kannst Du besser schlafen. Viele Grüsse, Markus
 
vor über 40 jahren haben wir ein haus von 1724 in schlechtem zustand gekauft (nicht in portugal). die Lage war gut und wir haben nach und nach ein zimmer nach dem anderen bewohnbar gemacht - immer wenn etwas geld übrig war.
hat geklappt...

wenn du ein dichtes dach hast und vielleicht einen wohnwagen / mobilhome o. ä. dazustellst kannst du es vielleicht besser ertragen wenns dauert und dauert
 
Auch wenn Strom vorhanden ist, reicht das nicht unbedingt, das ein Warmwasserboiler angeschlossen werden kann. Die ziehen meist einiges aus der Leitung und gerade die alten Anschlüsse können das vielleicht nicht liefern. Das sollte vorher gecheckt werden mit EDP.
PV kostet heute gar nicht mehr so viel. Da bekommt man für 2-3000 Tsd schon ordentlich Leistung. Ist aber nur am Tag bei Sonne da.
Pelletöfen sind in Portugal billiger, da es dort viel mehr Auswahl gibt. Da gibt es kleine schon ab 3-400 Euro in Angeboten.
 
Hallo Eveline,
Du bist auf jeden Fall deutlich vorbereiteter als manch andere(r), die hier ein Projekt in Angriff nehmen.
Ich stelle mal zwei (dumme) Fragen:
a) Was ist ein Monte?
b) In welchem Landesteil liegt das Objekt.

Zumindest im Süden wird Warmwasser vielfach mit einfachen Kollektorsystemen erzeugt, das ist bei knappem Budget vielleicht noch eine Überlegung wert.
 
Hallo, ich weiss ja nicht in welcher Gegend das Haus liegt, aber Brandschutz sollte vielleicht auch ein Thema sein.
Ich habe auch so ein ähnliches Haus, welches leider 2017 bei den Bränden abgebrannt ist. Die Mauersubstanz blieb erhalten, Wände so 0,6m bis 1,2m in Schieferstein geschichtet. Ich habe es ohne Architekt und ohne Projekt wieder aufgebaut als Rekonstruktion. Das Dach habe ich mit einem Betonbalken, 12m freispannend und zwischengesetzten Betonpfetten als Grundkonstruktion aufbauen lassen. Zwischen die Pfetten wurden Betonplatten mit unterseitiger Dämmung eingefügt. Die gesamte Oberfläche wurde mit einer Dispersionssperrschicht ca. 5cm versehen. Darauf kam dann die Ziegeleindeckung. So ist das Haus von oben absolut Feuerfest. Die Fenster und Türen habe ich aus brandschutztechnischen Gründen aus Aluminium ausgeführt mit 2-fach Isolierverglasung. Bei einem Feuer schmelzen zwar die Dichtungen, aber die Fenster bleiben intakt. Diese sind dann zwar auch Schrott, aber es erfolgt kein Feuerüberschlag nach innen. Holz oder Kunststoff wirken eher wie Brandbeschleuniger.
Das ganze hat mich 16.800 € gekostet, also Beton- und Ziegeldach (ca. 150m²), 3 Türen, 8 Fenster inklusive der Betonstürze und kompletter Aussenputz (ca. 180m²). Der aussenputz war dabei schon weiss eingefärgt, so das kein späteres Streichen oder nachbessern notwendig ist. Für den kompletten Innenfeinputz habe ich 4600€ bezahlt (ca. 230m²). Alle arbeiten wurden qualitativ sehr gut ausgeführt.
Die Arbeiten hat ein Einzelunternehmer aus dem gleichem Tal ausgeführt. Beachten, gute Handwerker in Portugal machen keine Werbung und arbeiten nur Regional. Nachbarn oder Bekannte fragen, Qualität verbreitet sich hier über Mundpropaganda. Wer schlecht ist kriegt keine neuen Aufträge in der Region und arbeitet dann überregional, wer gut ist arbeitet sein Leben lang in der engeren Gegen und dir Aufträge kommen zu ihm. Mein Handwerker ist fast 60 und hat noch nie weiter als 15km entfernt gearbeitet.
 
Großes Problem bei solch alten Häusern ist der Boden. Früher hat man auf dem Stampflehmboden einfach ein dünnes Mörtelbett ausgelegt und dadrauf Terrakotta verlegt. In späteren Jahren ist dann oft noch mal drüber gefliest worden.

Guten Morgen und herzlichen Dank für die Ausführungen und deine Zeit! WOW, das ist ja mal eine „Gebrauchsanweisung“ – SUPER! Damit kann ich mich noch besser vorbereiten. Werde alles aufschreiben und wenn ich im Sommer dort bin, mit den zuständigen Handwerkern vor Ort besprechen.

Großes Problem bei solch alten Häusern ist der Boden. Früher hat man auf dem Stampflehmboden einfach ein dünnes Mörtelbett ausgelegt und dadrauf Terrakotta verlegt. In späteren Jahren ist dann oft noch mal drüber gefliest worden. Also ganz einfache Bauausführung.
Ja das scheint so zu sein. Bei der Besichtigung habe ich Terrakotta am Boden gesehen, die sahen aber ziemlich dick aus, also nicht im normalen Fliesenformat von ca. 1 cm dicke. Fliesen drüber hat es nicht.

würde ich auf einen Architekten verzichten und auch keine Projekte einreichen
Den Verzicht auf einen Architekten kann ich mir vorstellen. Keine Projekte einreichen… da kommt bei mir der Schweizer Bünzli :-D (Wikipedia= abwertende Bezeichnung für eine geistig unbewegliche, kleinkariert denkende und ausgeprägt gesellschaftskonforme Person) hervor. Zum einen haben meine Nachbarn in Portugal (sie Portugiesin, er Schweizer) schon sehr gute Kontakte zur Gemeinde und zum anderen ist der Sohn der Verkäuferin Ingenieur. Wir haben auch schon guten Kontakt, so dass ich mir vorstellen kann, dass sie ab und an mal zu Besuch kommen und dann sehen was ich mache. Wenn mein Vorhaben bei der Gemeinde nicht genehmigt wird, werde ich meine Vorgehensweise evtl. bereuen, doch das weiss ich erst, wenn es soweit ist. Es ist auch möglich, dass ich mit demSohn der Verkäuferin zusammen arbeite.

Nochmals besten Dank für alles, es ist nicht selbstverständlich, dass man so tolle Antworten bekommt!

Herzliche Grüsse, Eveline
Was den Kamin angeht muss ich Blitz recht geben. Damit heizt du nur den Kamin und die Atmosphäre. Eine elektrische FBH im Bad ist nicht teuer und schnell verlegt. U. U. brauchst du nicht einmal einen neuen Estrich sondern verlegst die Heizmatte in den Fliesenkleber.

Nun weis ich nicht wie man die Dächer in der Region baut, wo dein Haus steht. Schau mal wie die der anderen Häuser der Gegend aussehen. Ich empfehle dir eine Aufdachdämmung mit Styrodurplatten oder PU-Schaum Platten. Dann brauchst du auch keine Folie, sondern kannst die Dachziegel, nimm bloß keine Betondachsteine, direkt auf Konterlattung und Lattung legen. Solltest du Platz haben, leite das Regenwasser in eine Zisterne, die auch aufgestellt werden kann

Guten Morgen Jürgen, auch dir vielen Dank für die Ideen. Ich werde abklären, was sich alles machen lässt oder eben nicht :-D

Herzliche Grüsse, Eveline
Hallo Eveline, tus nicht. Du wirst nicht glücklich bei diesem Vorhaben. Es erfordert viel Eigeninitiative. Sprachkenntniss. Verständnis für Portugiesische Mentalität. Eigenarbeit. Du brauchst Leute, die die Arbeit beurteilen können. Ggfs. richtige Entscheidungen treffen können. Und ein sehr gutes finanzielles Polster.
Mit einer kleinen Wohnung in gutem Zustand kannst Du besser schlafen. Viele Grüsse, Markus

Guten Morgen Markus, vielen Dank für deinen lieb gemeinten Tipp. Doch in einer Wohnung werde ich nicht glücklich. Ich habe Zeit und Nerven. Ebenfalls habe ich Zeit die Sprache zu lernen und bis ich sie beherrsche, habe ich portugiesische Freunde ganz in der Nähe. Sie haben 20 Jahre in der CH gewohnt, kennen auch die Schweizer Mentalität und werden mich tatkräftig unterstützen.

Herzliche Grüsse,Eveline
vor über 40 jahren haben wir ein haus von 1724 in schlechtem zustand gekauft (nicht in portugal). die Lage war gut und wir haben nach und nach ein zimmer nach dem anderen bewohnbar gemacht - immer wenn etwas geld übrig war.
hat geklappt...

wenn du ein dichtes dach hast und vielleicht einen wohnwagen / mobilhome o. ä. dazustellst kannst du es vielleicht besser ertragen wenns dauert und dauert

Guten Morgen Riko, auch dir herzlichen Dank, da sieht doch meine Zukunft ein bisschen rosiger aus :) Ich hab das Glück, dass ich gleich neben meinen zukünftigen Haus wohnen kann und so immer ein Dach über dem Kopf habe bis alles fertig ist. Es ist für mich auch kein Problem, alles peu à peu zu machen.

Herzliche Grüsse, Eveline
Auch wenn Strom vorhanden ist, reicht das nicht unbedingt, das ein Warmwasserboiler angeschlossen werden kann. Die ziehen meist einiges aus der Leitung und gerade die alten Anschlüsse können das vielleicht nicht liefern. Das sollte vorher gecheckt werden mit EDP.
PV kostet heute gar nicht mehr so viel. Da bekommt man für 2-3000 Tsd schon ordentlich Leistung. Ist aber nur am Tag bei Sonne da.
Pelletöfen sind in Portugal billiger, da es dort viel mehr Auswahl gibt. Da gibt es kleine schon ab 3-400 Euro in Angeboten.

Guten Morgen Ozzy und auch dir vielen Dank für die guten Tipps. Da ich sowieso erst Anfang 2022 nach Portugal ziehen kann, habe ich genügend Zeit alles soweit möglich abzuklären.
Wie lange wohnt ihr schon in Portugal?

Herzliche Grüsse, Eveline
Hallo Eveline,
Du bist auf jeden Fall deutlich vorbereiteter als manch andere(r), die hier ein Projekt in Angriff nehmen.
Ich stelle mal zwei (dumme) Fragen:
a) Was ist ein Monte?
b) In welchem Landesteil liegt das Objekt.

Zumindest im Süden wird Warmwasser vielfach mit einfachen Kollektorsystemen erzeugt, das ist bei knappem Budget vielleicht noch eine Überlegung wert.

Guten Morgen Duisburger, besten Dank für dein Kompliment. Ich konnte mich dank diesem Forum so vorbereiten. Über die Feiertage konnte ich stundenlang in den diversen Foren lesen und so für mich die relevanten Dinge aufschreiben.
Ein Monte ist ein Hof und er liegt in der Nähe von Estremoz, Distrikt Évora.

Herzliche Grüsse, Eveline
Hallo, ich weiss ja nicht in welcher Gegend das Haus liegt, aber Brandschutz sollte vielleicht auch ein Thema sein.
Guten Morgen Cacto, auch dir vielen Dank für den Input, werde ich sehr gerne berücksichtigen. Das Haus liegt in der Nähe von Estremoz, District Évora. Da gibt es nicht so viele Brände wie in anderen Gegenden, aber der Brandschutz ist dennoch nicht zu vernachlässigen.

Das ganze hat mich 16.800 € gekostet, also Beton- und Ziegeldach (ca. 150m²), 3 Türen, 8 Fenster inklusive der Betonstürze und kompletter Aussenputz (ca. 180m²). Der aussenputz war dabei schon weiss eingefärgt, so das kein späteres Streichen oder nachbessern notwendig ist. Für den kompletten Innenfeinputz habe ich 4600€ bezahlt (ca. 230m²). Alle arbeiten wurden qualitativ sehr gut ausgeführt.
Die Arbeiten hat ein Einzelunternehmer aus dem gleichem Tal ausgeführt. Beachten, gute Handwerker in Portugal machen keine Werbung und arbeiten nur Regional. Nachbarn oder Bekannte fragen, Qualität verbreitet sich hier über Mundpropaganda. Wer schlecht ist kriegt keine neuen Aufträge in der Region und arbeitet dann überregional, wer gut ist arbeitet sein Leben lang in der engeren Gegen und dir Aufträge kommen zu ihm. Mein Handwerker ist fast 60 und hat noch nie weiter als 15km entfernt gearbeitet.

Das ist sehr nett, dass auch du mir Zahlen lieferst, ist auch nicht selbstverständlich. Meine Nachbarn in Portugal (sie Portugiesin, er Schweizer) haben schon gute Kontakte zur Gemeinde und haben auch schon Handwerker aus der Region empfohlen bekommen, welche sehr gut und zu einem anständigen Preis gearbeitet haben. ist ein weiterer Vorteil für mich :)

Herzliche Grüsse, Eveline
 
Hallo, Eveline, auch ich lese aufmerksam mit,
haben eine ähnliche Aktion vor uns, allerdings in etwas kleinerem Maßstab.
Ich finde, was Du schreibst, klingt sehr vielversprechend, diese Kontakte und das Umfeld
sind schon mindestens die halbe Miete.
So hoffen auch wir auf gutes Gelingen und gehen positiv, aber nicht naiv an die Sache ran.
Bei uns wird es hoffentlich im April an die konkrete Planung der Sanierung gehen.
Ich wünsche Dir jedenfalls ein gutes Gelingen und dass sich die Mühe lohnt.
Aber da bin ich ziemlich sicher.
Und Du siehst, an Tipps und Ratschlägen mangelts hier nicht. :).
 
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