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Klimawandel, Grün , Mobilität der Zukunft, Energie

Es ist richtig, dass China die meisten Kernkraftwerke baut.
Auch bauen sie immer noch Kohlekraftwerke, denn wenn sie eins im Überfluss haben, ist es Kohle. Auch schaffen sie es AKW, gerade sind erst wieder 11 genehmigt worden, innerhalb von 6 Jahren zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Damit wird in Zukunft allerdings die Gefahr eines Unfalls steigen. Bisher macht macht der Anteil des Atomstroms in China auch nur knapp 5% aus.

Das alles wird aber bei weitem vom Ausbau der erneuerbaren Energien übertroffen.
Denn sie wollen weg von der Kohle die immer noch bei über 50 % liegt.
Der Zubau an Leistung durch die Erneuerbaren liegt bei einem vielfachen gegenüber der Atomkraft.
Denn das geht deutlich schneller und ist auch noch viel günstiger. Das wissen die Chinesen nämlich auch.
Da sie bis 2060 Klimaneutral sein wollen, können sie es allerdings auch nur in der Kombi mit AKW schaffen.

In Deutschland haben wir allerdings jetzt schon deutlich über 50% an erneuerbarer Energie und von daher ist das auch locker ohne AKW zu schaffen.
Man muss es aber auch wollen und die richtigen Regularien sowie Anreize geben.
Da hat die aktuelle Regierung immerhin schon einiges auf den Weg gebracht, wenn auch holprig und nicht immer ganz glücklich. Es wurden ja auch immer ordentlich Steine in den Weg gelegt.
Unter Altmeier war das noch anders, denn der hat eigentlich alles dafür getan die Erneuerbaren zu blockieren.
 
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Was vielleicht auch noch wichtig und interessant ist: es spielt sich gerade eine "stille Revolution "ab. Ziemlich unbemerkt von der aufgeregten öffentlichen Debatte über das für und wieder von Strom aus Sonne und Wind wird es zu einem absolut massiven Ausbau der großen Energiespeicher kommen. Man kann das an den Zahlen sehen die beantragt wurden. Eine Erhebung eines Branchenverbandes hat letztens ergeben, dass wir weit, weit über dem liegen was selbst optimistisches Szenarien angenommen haben. Wir reden da von dem hundertfachen der jetzt zur Verfügung stehen Kapazität. Eigentlich sollten wir erst in 20 Jahren soweit sein. Aber es passiert jetzt gerade.

Christian Stöcker hat letztens im Spiegel, Artikel allerdings hinter der Paywall, ja anschaulich und sehr ausführlich darüber geschrieben.

Es gibt zur Zeit offenbar sehr große Investitionen in Energiespeicher, weil das als lohnendes Geschäft gesehen wird. Große Mengen an Solar- und Windstrom müssen für Zeiten der Dunkelflaute gespeichert werden. Und da sind wir schon sehr viel weiter, wie gesagt, als angenommen wurde. Man kann spekulieren dass einige der geplanten Gaskraftwerke zur Abdeckung der Spitzenlast vermutlich nicht mehr
nötig werden.

Hintergrund ist, dass die Preise für Batterien im freien Fall sind. Und da entstehen jetzt Dienstleister, die für das Speichern von Energie natürlich bezahlt werden wollen, was aber immer noch viel günstiger ist, als auch nur ein einziges Atomkraftwerk zu bauen.
 
Und da sind die E-Autos noch gar nicht mit eingerechnet
Das wird auch kommen, dass man die Netzdienlich einbinden kann. Denn schließlich stehen Autos in erster Linie nur rum und dafür sind die Akkus eigentlich viel zu Schade.
 
Ich vergleiche den Neubau eines AKW gerne mit dem Neubau eines Wohnhauses. Die Beispiele in Finnland, Frankreich und Großbritannien der letzten Jahre haben doch gezeigt, dass nicht nur die Kosten explodiert sind, sondern die Fertigstellung eines neuen AKW sich um mehr als ein Jahrzehnt verzögert. Beispiele aus China zählen nicht, weil hier extrem niedrigere Standards gelten und die bisherigen Bewohner des Bauplatzes einfach vertrieben, eingesperrt oder ermordet werden.

Angenommen man baut ein Wohnhaus und vereinbart mit dem künftigen Mieter, dass die Warmmiete in einem Jahr, so lange dauert der Bau bis zur Fertigstellung eine bestimmten Summe für die nächsten 40 Jahre betragen soll. Nun wird das Wohnhaus zwölf Jahre später fertig und kostet mindestens das fünffache. Bis dahin sind auch die laufenden Betriebskosten um ein Vielfaches gestiegen. Jetzt kommt der künftige Mieter, sagt danke und zieht ein. Der Vermieter hat vor langer Zeit eine bestimmte Warmmiete versprochen, die er nun vertragsgemäß einhalten muss. Kann der Vermieter jemals mit dieser Immobilie Geld verdienen?

Die Frage, ob ein bestehendes AKW in Deutschland nicht zurückgebaut werden soll und noch beispielsweise zehn Jahre betrieben werden kann, stellt sich erst gar nicht. Schließlich wollen alle Eigentümer diese AKW gar keinen Weiterbetrieb. Dies auch vor dem Hintergrund weil sie den Atommüll für n Appl und n Ei an den Staat verscherbelt haben. Die endgültige Entsorgung in einem Endlager werden vermutlich meine Urenkel irgendwen zu bezahlen haben. RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW lachen heut schon über diesen Geschäftspartner namens Staat, der sich so über den Tisch hat ziehen lassen.

Grüße

Jürgen
 
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@

Heimspeicher weiterhin größter Anteil bei Batteriespeicherkapazitäten


Damit will man ersthaft hier eine Alternative zu Kraftwerken rechtfertigen?
 
Damit will man ersthaft hier eine Alternative zu Kraftwerken rechtfertigen?
Nein, nicht nur damit. Derzeit ist ein Vielfaches dieser Menge von professionellen Speicheranbietern beantragt. Aber irgendwann macht sich die zur Verfügung stehende private Speicherkapazität natürlich auch bemerkbar. Mit digitalen bidirektionalen Zählern kann hier ein intelligentes Speichermanagement betrieben werden, wobei die "großen" Speicheranbieter dann den Strom der vielen kleinen kaufen, wenn die ihn nicht brauchen. Wir haben derzeit einen enormen Zuwachs an Photovoltaik. In vielen Städten werden schon Häuser ohne PV gar nicht mehr genehmigt. Und: Die Vermieter, etwa kommunale Wohnungsunternehmen, arbeiten mit Stadtwerken zusammen, um den Strom vom "eigenen" Dach verbilligt an die Mieter zu verkaufen.
 
Ich ergänze hier nochmal eine Grafik mit der langfristigen Entwicklung der Stromkosten. Während die bei den Erneuerbaren kontinuierlich gefallen sind und weiter fallen werden steigen sie bei der Atomkraft, selbst wenn man keine ausreichende Versicherung einpreist und die Entsorgungskosten subventioniert.
Aus ökonomische Sicht macht das nur für Kraftwerksbauer und Betreiber Sinn, diese Gruppe hält die Debatte mit viel Lobbyarbeit am Leben.

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Flamanville 3 wurde doch noch fertiggestellt. Die Kosten haben sich versiebenfacht und noch dazu hat sich die Bauzeit „nur“ um 12 Jahre verlängert. Die Rechung wird folglich für den Betreiber während der gesamten Betriebszeit nie aufgehen. Letztendlich ist westlich des Rheins wieder mal der Steuerzahler der Dumme.

„Der französische Energiekonzern EDF, der unter staatlicher Kontrolle steht, hatte im Jahr 2007 mit dem Bau des Reaktors begonnen. Ursprünglich sah der Plan vor, dass er 2012 ans Netz gehen sollte. EDF veranschlagte damals Kosten von rund 3,3 Milliarden Euro. Der nun veröffentlichte Bericht beziffert die Gesamtkosten des Baus auf 23,7 Milliarden Euro, mehr als das Siebenfache des ursprünglichen Budgets.“


Grüsse

Jürgen
 
Um in Deutschland die Stromversorgung zu sichern, bräuchte man ca. 100 solcher AKW.
Mal abgesehen davon, dass wohl alleine die Standortwahl Jahrzehnte brauchen würde, käme ja noch die Bauzeit dazu.
Vorsichtig geschätzt würden so in ca 30 Jahren dann die ersten AKW in Betrieb genommen. Also ca. der Zeitpunkt, wenn die aktuell bekannten gut verfügbaren Uranvorkommen aufgebraucht sind.

AKW sind ja so eine gute Idee, um in Deutschland die Energie zu sichern.
 
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