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Hallo aus Österreich! Selbstversorgung/Permakultur

P

Portoperma

Gast
Gast
Ich bin 29 Jahre und lebe mit meiner Partnerin in Österreich. Seit mehreren Jahren interessiere ich mich für die Selbstversorgung/Permakultur und Frage mich ob eventuell Portugal dafür in Frage kommen könnte. Wenn ich mir die ganzen englischen YouTube Videos so anschaue mit ihren tinyhouses auf landwirtschaftlichen boden, Frage ich mich ob das so legal überhaupt möglich sein kann und ob dies Zukunft hat. Ich freue mich auf Austausch und Ideen eventuell lebt hier im Forum als Selbstversorger in Portugal. Welche Chancen seht ihr in Portugal? Mir ist klar das man seinen Lebensunterhalt nicht damit bestreiten kann sein Gemüse am Markt zu verkaufen, da in Portugal auf dem Land jeder einen Garten besitzt. Aber vielleicht könnte man die selbst erzeugten Produkte online vertreiben insta und fb sei Dank.
Die Preise sind in Portugal ja ganz schön gestiegen, wie seit ihr zu eurem Grund gekommen? Welche Chancen oder Ideen habt ihr um dort mit einem Hof Geld zu verdienen? Liebe Grüße PortoPerma!
 
Ich denke mal so. Wenn Du all die bürokratischen Hürden nimmst, einen geeigneten Flecken Land nahe der Zentren (Lisboa, Coimbra, Porto) oder mindestens größerer Städte wie vielleicht Evora findest und Dich auf Bio-Gemüse-/Obst spezialisierst, dann hast Du eine Chance, gute Preise zu erzielen. Man kann auch auf den lokalen Märkten Stände bekommen und einfach regionales Ware verkaufen.

Ich glaube, Mut, Geschick, ein guter Riecher, Ausdauer und Spezialisierung sind gute Erfolgsrezepte. Dieser Norweger ist nun 36 Jahre dabei und hat was auf die Beine gestellt. . Seine Kunden sitzen wohl auch oder hauptsächlich in Norwegen.

Vielleicht ist auch Anbau mit Weiterverarbeitung eine gute Idee, mehr Marge zu generieren. Aus frischen, reifen Tomaten und Paprika vielleicht noch in Kombination mit Chili und eventuell Früchten, kann man tolle Soßen und Pasten herstellen. Also das Gemüse in guter Bio-Qualität selbst ziehen, dann auf den Märkten verkaufen und parallel weiter verarbeiten und auch auf Märkten und über Internet anbieten.

Auf meiner Península gibt es oft samstags lokale Märkte, wo Leute ihre regionalen Produkte sehr günstig anbieten. Trauben 1 bis 2 Euro das Kilo, Orangen und diese kleinen Mandarinenarten für 50 ct, je nach Jahreszeit. Ein/zwei Bio-Anbieter sind auch dabei. Deutlich teurer, aber es gibt Portugiesen, meist jüngere, die gerne Bio kaufen.
 
Hi Dom Estvao!​

Ja die lieben bürokratischen Hürden, das fängt schon an mit dem richtigen Land, ob man dort bauen darf usw.Da gibt es ja die unterschiedlichsten Titel und Untergruppen. Ich finde online sehr wenig bis keine Auskunft darüber wann und unter was für Regeln man in Portugal als Bio Landwirt gilt, wie meldet man sich als Landwirt an usw. Wie du schon sagst ohne mich von den anderen abzusetzen wird absolut gar nichts gehen. Genau das hätte ich vor also meine Grundprodukte zu veredeln, sei es verschiedenes Öl, verschiedene Salze, kalt geräuchter Speck, Kräuterbutter, Sauerteigbrot, Bratwurst, Tee, Seife, spezielle Chili Setzlinge. Einen teil auf dem Markt verkaufen und Online versuchen Fuß zu fassen Onlineshop, Instagram, Facebook, YouTube. Gerne würde ich auch Einheimische mit ihren Produkten aufnehmen. Bin um jede Info und Idee sehr dankbar..​
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du darfst, wenn Du in PT an Portugiesen verkaufen willst, keinesfalls zu ungewöhnliche Dinge anbieten. Mal ein super dummes Beispiel. Eine schöne deutsche Bratwurst. Er gibt einen deutschen Metzger in Porches. Ich glaube, das ist der einzige. Er hat ein paar andere Metzger, die seine Wurst verkaufen. Er belieferte auch die Maria in Oeiras. Ihr Laden ist nun zu. Also, eine gute deutsche Bratwurst hat was, schmeckt in DE jedem Besucher, passt eigentlich zum portugiesischen Essensstil. Aber ... läuft einfach nicht wirklich. Eigentlich sollte sich gute Bratwurst, Rote oder Currywurst schnell verbreiten. 10 mal besser als lausiges Döner, was es nun sogar in PT hier und da gibt. Aber ... läuft halt nicht. Ich sag da nur. Was der Bauer nicht kenn, das frisst er nicht. Also. An der lokalen Küche, an den lokalen Produkten anlehnen und etwas verbessern, etwas verändern, etwas aufpeppen aber nur mit Fingerspitzengefühl.

Aber wie gesagt, das ist der zweite Schritt. Land finden, kaufen und Behörden niederkämpfen. Damit bist Du erst einmal beschäftigt und die Chancen sind nicht gering, dass die Behörden die Schlacht gewinnen. Dann musst Du Dir weder über Produkte noch über deren Vertrieb Gedanken machen ;-)
 
Es fängt schon mal damit an, das du aus deiner Warte heraus Waren aufzählst. Das meiste davon lassen Portugiesen links liegen.
Bio mag von jungen Leuten gekauft werden, ich beobachte das aber nicht.
Vielleicht in Lissabon und Porto aber nicht im ganzen Land.
Und so ganz hinter dem Mond leben die Portugiesen auch nicht. Hier gibt es auch Biobauern.
Himbeeren und Co. laufen ganz gut.
Gibt es aber auch schon.
 
Ja @Ozzy, genau, muss Einzug von Großstadt sein. Bei mir wird Bio verhalten gekauft. Klar gibt es Bio-Bauern, drum muss man halt gleich gut oder etwas besser sein als die, was vermutlich nicht sooooo schwierig ist. Und es zeigt, dass ein Markt da ist und er wächst auch verhalten. Die geniale neue Marktlücke suchen würde ich nicht. Bei mir ist Estoril mit dem Casino nahe genug, wenn ich Glücksspielen will;-)
 
Du darfst, wenn Du in PT an Portugiesen verkaufen willst, keinesfalls zu ungewöhnliche Dinge anbieten. Mal ein super dummes Beispiel. Eine schöne deutsche Bratwurst. Er gibt einen deutschen Metzger in Porches. Ich glaube, das ist der einzige. Er hat ein paar andere Metzger, die seine Wurst verkaufen. Er belieferte auch die Maria in Oeiras. Ihr Laden ist nun zu. Also, eine gute deutsche Bratwurst hat was, schmeckt in DE jedem Besucher, passt eigentlich zum portugiesischen Essensstil. Aber ... läuft einfach nicht wirklich. Eigentlich sollte sich gute Bratwurst, Rote oder Currywurst schnell verbreiten. 10 mal besser als lausiges Döner, was es nun sogar in PT hier und da gibt. Aber ... läuft halt nicht. Ich sag da nur. Was der Bauer nicht kenn, das frisst er nicht. Also. An der lokalen Küche, an den lokalen Produkten anlehnen und etwas verbessern, etwas verändern, etwas aufpeppen aber nur mit Fingerspitzengefühl.

Aber wie gesagt, das ist der zweite Schritt. Land finden, kaufen und Behörden niederkämpfen. Damit bist Du erst einmal beschäftigt und die Chancen sind nicht gering, dass die Behörden die Schlacht gewinnen. Dann musst Du Dir weder über Produkte noch über deren Vertrieb Gedanken machen ;)
Ja als erstes muss ich mich jetzt um Informationen und Gesetze was das Land betrifft auseinandersetzen. Ob es dort für mich als ungelernter möglich ist eine Landwirtschaft zu führen usw. Erst mal im Urlaub verschiedene Regionen und Grundstücke anschauen. Danach muss ich drum kümmern ob es überhaupt einen bedarf Markt für derartige Produkte gibt.
Es fängt schon mal damit an, das du aus deiner Warte heraus Waren aufzählst. Das meiste davon lassen Portugiesen links liegen.
Bio mag von jungen Leuten gekauft werden, ich beobachte das aber nicht.
Vielleicht in Lissabon und Porto aber nicht im ganzen Land.
Und so ganz hinter dem Mond leben die Portugiesen auch nicht. Hier gibt es auch Biobauern.
Himbeeren und Co. laufen ganz gut.
Gibt es aber auch schon.
Waren jetzt ja nur Beispiele, mir ist klar das mir in der Pampa kein Mensch irgendwelche BIO Produkte abkauft :)
 
Ist super schwer, auf diesem Markt Fuss zu fassen.
"Bio"
Ist doch eh für die meisten Portugiesen das, was man selbst angebaut hat, egal wieviel Gift dafür nötig war.
Ist doch schliesslich gewachsen, also "Bio"...

Hatte selbst +20 Jahre so u.a. auf (m)einer Quinta verbracht.
Ausser viel Arbeit und lecker (eigenes) Essen, kam dabei nicht rum.
Selbst der Eierverkauf kam kaum zustande, weil "Bio-Hennen" (keine Legehybriden!), mit Biofutter, nunmal nicht jeden Tag ein Ei legen etc.

Aus meiner Sicht kann das ein schönes Hobby sein, davon leben kann man in Portugal aber nicht oder kaum, es sei denn, man kann die Ware in das Ausland verkaufen.

"Bio" hat in Portugal noch immer keinen hohen Stellenwert, Hauptsache günstig, so sehe ich das meist.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die meisten verdienen eh zu wenig Geld, um sich echte Bio-Produkte leisten zu können.
Und diejenigen, die echte Bio-Produkte herstellen, können die Ware nicht "billig" anbieten, wie auch.
Der Herstellungsaufwand ist ungleich höher.
 
Ist super schwer, auf diesem Markt Fuss zu fassen.
"Bio"
Ist doch eh für die meisten Portugiesen das, was man selbst angebaut hat, egal wieviel Gift dafür nötig war.
Ist doch schliesslich gewachsen, also "Bio"...

Hatte selbst +20 Jahre so u.a. auf (m)einer Quinta verbracht.
Ausser viel Arbeit und lecker (eigenes) Essen, kam dabei nicht rum.
Selbst der Eierverkauf kam kaum zustande, weil "Bio-Hennen" (keine Legehybriden!), mit Biofutter, nunmal nicht jeden Tag ein Ei legen etc.

Aus meiner Sicht kann das ein schönes Hobby sein, davon leben kann man in Portugal aber nicht oder kaum, es sei denn, man kann die Ware in das Ausland verkaufen.

"Bio" hat in Portugal noch immer keinen hohen Stellenwert, Hauptsache günstig, so sehe ich das meist.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die meisten verdienen eh zu wenig Geld, um sich echte Bio-Produkte leisten zu können.
Und diejenigen, die echte Bio-Produkte herstellen, können die Ware nicht "billig" anbieten, wie auch.
Der Herstellungsaufwand ist ungleich höher.
Das glaube ich dir, spannend von jemand zu hören der auch dort lebt oder gelebt hat!
Ich denke auch das BIO höchstens in den Hauptstädten ankommen würde oder Ausland über einen Onlineshop wenn überhaupt.
Alleine von der Landwirtschaft werde ich nicht Leben können, habe zwar noch einnahmen neben meinem Hauptberuf die ich jeden Monat bekomme, aber noch zu wenig um davon komplett Leben zu können. Also muss ich mir Gedanken machen welche Möglichkeiten es noch gibt.
 
In Kindergarten unserer Kidz, ähhm, einer iss nun raus, wird Bio gekauft. Bio-Mehl zum Brotbacken und Bio-Gemüse. Ziemlich teuer, was ich gesehen habe.

Ich will keinesfalls Bio irgendwie als tolle Idee verkaufen. Geht mir mehr ums Prinzip. Also ganz normales Gemüse auf dem ganz normalen Markt anbieten, funktioniert garantiert, nur verdient man nix dabei und kann davon auch sicher nicht leben. Gewöhnliche Landwirtschaft im kleineren Umfang ist wie Gastro, Knochenjob ohne viel Erfolgsaussichten. Selbstausbeutung eben.
 
Die Umstände scheinen schon widrig .. als Ungelernter und dann noch Permakultur als Anbaumethode? Eher doch als integrierter Bestandteil, oder?
 
Na ja aus heutiger Sicht wäre eine Lehre als Landwirtschaftlicher Facharbeiter sicher von Vorteil, habe ja noch einen Gesellenbrief als Fliesenleger.
Permakultur wäre ein Bestandteil so habe ich das vor. Ganz unerfahren bin ich nicht, nur ist hier der Garten hier nicht all zu groß. Auch Ziegen, Schweine, Hühner hatten wir schon hier in Österreich. Noch ist die Idee ziemlich naiv habe aber auch nicht vor Morgen nach Portugal zu ziehen.
lg
 
Ach ja @Portoperma, wer kann das schon beurteilen und bewerten. Ich nicht. Ohne Träumer, Fantasten und Unkonventionelle, würden wir uns heute noch, wie die Holländer, beim Grasen in die Holzschuhe beißen. Aber, Erfolg war nur außergewöhnlichen Talenten gegönnt, die oft zusätzlich glücklichen Umständen brauchten. Also, mach was Du "nicht lassen kannst" und halte Deinen Plan B griffbereit. Wenn Du soweit bist, dann kauf ich Dir ein Glas Tomatenmarmelade ab und schick Sie unserem Holländer @Ricarda Verreet, damit er mal was anderes zum beißen bekommt :-)
 
Hahahaha, @Ricarda Verreet, war ein Späßchen. Habe mal irgendwo gelesen, Du seist Holländer und wollte Dich ein bisschen ärgern. Wenn's Dich stört, dann lass ich das natürlich, dachte aber, ich könne Dir ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern ;-) Ja, ich geh wirklich bald ins Bettchen...
 
@Portoperma Hast Du Dich schonmal informiert, z.B. auf YouTube? Wie groß ist denn Dein Garten?
 
Toll @gUNA, ich habs mal angelesen. Das ist genau, was ich für meine zukünftige 200 qm Gemüsebeet im Garten benötige :-) Hab früher gerne im Garten gewerkelt und dann kam das Leben dazwischen.
Nee, geht schon in Ordnung und wenn´s den @Sir Iocra (Johan) nicht stört, ist alles gut.

Ich wohne als Berliner Pflanze von den NL 5 und von der belgischen Wallonie (DG) 4 km entfernt. Da hab ich auch zwei mal für einige Zeit gewohnt und Tomatenmarmelade möchte ich nicht, bei allem Respekt zu @Portoperma .
Ohhh, dann muss ich mich entschuldigen! Und der @Sir Iocra wird mir den "Holländer" auch nicht übel nehmen, hoffe ich mal. Obwohl es ja ziemlich unfair war, da die deutschen Hooligans hier eindeutig in der riesigen Überzahl sind.
 
@Don Estêvão Ich finde es auch sehr spannend und arbeite mich langsam heran, wobei ich aber eher noch beim terreno Säubern bin. Der Artikel könnte etwas überarbeitet werden, würde es auch nicht als closed system betrachten und auch das DoubleDigging ist überholt. Die Leute gehen auf No-Dig über, siehe Pioneer Charles Dowding im europäischen Raum. Der Boden ist das wichtigste Element zur Ernährung der Pflanze, da muss die Mikro- und Makrobiologie in den einzelnen Schichten funktionieren und darf deshalb nicht gestört werden - macht man ja gerne, nicht stören ;) Um das zu erreichen werden die Beete jährlich mit, anfangs dicken Schichten, Kompost beschichtet, wozu die Meisten diesen eben von außerhalb kommen lassen müssen. Die weiteren Vorteile sind wie im Text beschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Micro Farming scheint ein verwandtes Thema zu sein und reicht von Topfsystemen über vertikale Gärten bis zu eben Anbau auf begrenzter, kleiner Fläche. Wer also Freude hat, Lebensmittel anzupflanzen, kann das heute praktisch überall machen, auch in einen 200qm2 Beet :-) .
 
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