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E-Autos oder die Zukunft der Mobilität

…Und das liegt vor allem an Parteien wie der FDP, die intensive Kontakte zur Mineralölindustrie haben. Und der Mineralölindustrie ist es scheißegal, was mit der deutschen Autoindustrie wird. Die wollen nur, dass ihre Umsätze so spät wie möglich sinken. Und die werden sinken, denn das Elektroauto ist nicht aufzuhalten.
Fossile Brennstoffe die auf Erdöl basieren haben keine Zukunft.

Und die deutsche Autoindustrie hat das nicht verstehen wollen sondern sich an dümmliche von der FDP etwa genährte Hoffnung geklammert.
Hallo Kai,

Magst du die „Partei der Besserverdienenden“ nicht? :)

Natürlich ist die F.D.P., früher auch Pünktchenpartei genannt sehr stark mit der Wirtschaft verbunden. Von dort erhält sie auch große Spendengelder. Ob es nun die Verhinderung des Rauchverbots in der Gastronomie in Bayern vor vielen Jahren, die Aufhebung des Ersten Gesetzes zur Abschaltung der deutschen AKW oder aktuell der Erhalt des Status Quo bei der Deutschen Automobilindustrie ist, die FDP vertritt generell die Interessen der Unternehmen und des Kapitals.

Grüsse

Jürgen
 
Das stimmt ohne Frage. Aber es ist in dem Fall der FDP sehr gut belegbar, dass etwa über den Abgeordneten Frank Schäffler und sein Prometheus-Institut sehr enge Kontakte zu den rechtspopulistischen Geldgebern von Trump und auch zu Exxon bestehen. Es ist mittlerweile bekannt, dass die Mineralölindustrie seit Jahrzehnten daran arbeitet, die Forschung in Sachen Klimawandel zu diskreditieren. Was ich meine: Die Sache ist schon noch spezieller als nur eine einfache Unterstützung des Kapitalismus. :)
 
Ich hatte ja die Hoffnung, in Zeiten der stündlichen Klimadebatten würde man mal den Verfall der Deutschen Bahn beklagen.....
Aber das scheint erst recht kein Zukunftsmodell zu sein.
 
Ach......und ich Naivling dachte, es gäbe beim Thema "E-Autos oder die Zukunft der Mobilität" auch ganz andere Alternativen für die Zukunft..
 
Seit mndestens 25 Jahren höre ich wie, wichtig die deutsche Autoindustrie für die deutsche Wirtschaft ist.
Ja, dass ist sie auch, wenn man es versäumt alternative Arbeitsplätze, die umwelttechnisch mehr Sinn machen würden,. zu schaffen.

Und nun wird gejammert, dass die deutsche Autoindustrie die E-Autoentwicklung verschlafen hat?
Haben wir ernsthaft gedacht, wir bauen auch für die nächsten 30 Jahre die besten Autos?
(haben die Amerikaner und Engländer auch mal gedacht....ist aber schon länger her)

In Zeiten von Globalisierung und billigen Arbeitskräften und dem Aufbau von Knowhow z.B. in China können die viel billiger prodzuzieren, erhöhen kontinuierlich ihre Qualität und sind nun halt auch im Begriff, die Deutschen zu überholen...

Wäre alles nicht so schlimm, wenn man Alternativen gesucht hätte (siehe Anfang)
Aber man kann sich ja wenigestes gegenseitig die Schuld in Schuhe schieben......FDP oder Grüne....? Für eine neue Wirtschaftsmacht wie China ist das völlig uninteressant....
 
Ich sehe das alles etwas anders.
Haben wir ernsthaft gedacht, wir bauen auch für die nächsten 30 Jahre die besten Autos?
Wir haben nicht nur für 30 Jahre die besten Autos gebaut, sondern etwa 100 Jahre lang. Die deutsche Autoindustrie ist in dieser Form mit kaum einer anderen Industrie in der Welt vergleichbar. Sicherlich nur noch mit der deutschen Maschinenbauindustrie.

Es stellt sich auch nicht die Frage, ob wir die "besten" Autos bauen. Ohne Frage baut die deutsche Autoindustrie nach wie vor hervorragende Autos. Es geht hier darum, dass eine bestimmte technische Entwicklung nicht verschlafen wurde, sondern man versucht hat, diese wie beim Kampf gegen die Windmühlenflügel, sie zu verhindern.
In Zeiten von Globalisierung und billigen Arbeitskräften und dem Aufbau von Knowhow z.B. in China können die viel billiger prodzuzieren, erhöhen kontinuierlich ihre Qualität und sind nun halt auch im Begriff, die Deutschen zu überholen...
Das ist alles sicherlich richtig, aber der Prozess ist nicht so naturwüchsig, wie er hier dargestellt wird. Die Frage ist doch: Warum hat man in China nicht auf Verbrenner gesetzt? Warum hat man nicht versucht, die weltweite und vor allem die deutsche Autoindustrie auf diesem Feld anzugreifen? Und es findet auch kein Überholen statt, die deutsche Autoindustrie war in Sachen Elektromobilität mit der chinesischen niemals konkurrenzfähig. Die staatlich gelenkte chinesische Industrie hat schlicht eine Wette auf die Zukunft abgeschlossen, die sie mit großer Sicherheit gewinnen wird.

Deutsche Politik und deutsche Industrie haben sich, teilweise finanziert von der Mineralölindustrie, in dem Glauben zusammengetan, man könnte das Verbrenneraus wenigstens sehr lange verschieben. Jetzt erzählt man den Leuten etwas von E-Fuels, wobei die Verantwortlichen mit Sicherheit wissen, dass man niemals in ausreichend kurzer Zeit die nötigen Produktionskapazitäten aufgebaut haben wird. Zumal es fraglich ist, ob das überhaupt geht.

Man kann sehr gut belegen, dass hier nicht einfach kapitalistische Produktzyklen und Produktalterung gegriffen haben, sondern dass der Prozess von vielen Seiten gesteuert wurde. Es ist seit vielen Jahren klar, dass die Chinesen nicht auf Verbrenner setzen. Das haben auch alle gesehen und dennoch nicht handeln wollen.
 
... Wäre alles nicht so schlimm, wenn man Alternativen gesucht hätte (siehe Anfang)
Aber man kann sich ja wenigestes gegenseitig die Schuld in Schuhe schieben......FDP oder Grüne....? Für eine neue Wirtschaftsmacht wie China ist das völlig uninteressant....

Meiner Meinung nach liegt die Schuld eher bei der Wirtschaft als bei der Politik. Völlige Selbstüberschätzung, falsches Management und Fehleinschätzungen haben schließlich dazu geführt, dass die deutsche Automobilindustrie die E-Auto-Entwicklung verschlafen hat. In solchen Bereichen kann Politik immer nur sanft einwirken und leicht unterstützen, die Entscheidungen werden aber in den Vorständen getroffen. Ich finde es schon merkwürdig, dass niemand dort nach den Schuldigen zu suchen scheint.
Völlig unabhängig von Fördergeldern, Steuererleichterungen und Subventionen hätte jeder Manager schon vor Jahrzehnten wissen müssen, dass Investitionen in Alternativen zum Verbrennungsmotor eine wirtschaftlich sinnvolle Sache sind. Aber dort sitzen die gleichen Betonköpfe wie an den Stammtischen.
 
Meiner Meinung nach liegt die Schuld eher bei der Wirtschaft als bei der Politik.
Naja, das stimmt schon, aber man darf sich nicht über die engen Verflechtungen hinwegtäuschen. Das sind schon teilweise dieselben Menschen:

Aktuelle Präsidentin Verband der Automobilindustrie:
(CDU)

Frühere Präsident:innen:
(CDU)
(CDU)

Der Verband ließ sich auch gerne von Militärs leiten:

Auto-Fachleute gab es nur drei seit Gründung, wobei der erste ein Nazi war.

Es gibt natürlich auch andere Anknüpfungspunkte, hier sind nur einige genannt, die über den VDA gelaufen sind.
 
Ohne Frage baut die deutsche Autoindustrie nach wie vor hervorragende Autos. Es geht hier darum, dass eine bestimmte technische Entwicklung nicht verschlafen wurde, sondern man versucht hat, diese wie beim Kampf gegen die Windmühlenflügel, sie zu verhindern.

Deutsche Autos haben schon länger nicht mehr den Qualitätsstandard, den sie mal hatten.
Selbst wenn die Deutschen es nicht verschlafen hätten, sehe ich keinen Grund, warum die Chinesen keine qualitativ konkurenzfähigen Autos bauen sollten.
Das die weniger kosten als deutsche Autos, dürfte jedem klar sein.

Im Jahre 2024 und den allgegenwärtigen Umweltkatastrophenberichten überhaupt auf "1,3 Tonnen Stahl und Plastik" zu setzen,
die dann im Durchschnitt eine Person von A nach B bringen und das als "innovativ" zu bezeichnen.....das musst du mal im Jahr 2050 jemanden erklären....

"Ihr habt das was verschlafen" wird noch die diplomatischte Antwort sein.
 
Selbst wenn die Deutschen es nicht verschlafen hätten, sehe ich keinen Grund, warum die Chinesen keine qualitativ konkurenzfähigen Autos bauen sollten.
Es geht ja nicht um die Qualität der Autos. Diese ist ausreichend Spitze. Hier haben andere Nationen (Japan, Korea und jetzt China) aufgeholt. Die Problematik jetzt stammt aus dem auch politischen Hickhack um die Elektromobilität. Obwohl weltweit der Zug in Richtung E-Auto immer mehr Fahrt aufnimmt, verweigern sich die Deutschen hier beharrlich. Ich stelle die These auf, dass das am Ende noch allergrößte Probleme machen wird. Wir haben das bei der deutschen Unterhaltungselektronikindustrie gesehen (Dual, Siemens, Grundig, Telefunken, Loewe usw.). Die ist völlig ausgelöscht worden, letztlich innerhalb von 10-15 Jahren. Weil die Produkte gegenüber den japanischen Geräten als altbacken galten und weil Neuerungen verschlafen wurden.
 
Das eine schließt das andere ja nicht aus:

1. Innovationen verschlafen
2. qualitativ konkurenzfähige Produkte am globalisierten Markt, die preislich viel zu attraktiv sind
 
qualitativ konkurenzfähige Produkte am globalisierten Markt, die preislich viel zu attraktiv sind
Ich denke, dass wir lange gesehen haben, als die japanische Autoindustrie auf den Markt drängte, wie die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie erhalten blieb. Aber jetzt nicht mehr. Diesen Unterschied gilt es zu erklären. Ich denke, es ist die ungute Verweigerung, sich der Elektro-Innovation zu stellen.

Interessantes Zitat daraus:
Bei Verbrennungsmotoren konnten chinesische Hersteller nie mit der filigranen Technik der Deutschen mithalten. Doch bei den E-Autos wurden die Karten neu gemischt. Nicht mehr VW verkauft die meisten Fahrzeuge, sondern der chinesische Hersteller BYD, der früh ins E-Segment eingestiegen ist. Mithilfe staatlicher Subventionen, aber mindestens ebenso viel Erfindergeist ist es den Chinesen gelungen, Autos zu bauen, die den Geschmack der Käufer treffen.
Zitat daraus:
"In dem Markt findet eine Disruption statt", sagt VW-China-Vorstand Ralf Brandstätter. Er musste mit ansehen, wie Volkswagen als jahrzehntelanger Branchenführer von BYD im ersten Quartal von der Spitzenposition abgelöst wurde. Fast zwanzigmal mehr elektrifizierte Fahrzeuge als VW konnte BYD in China verkaufen.

Naja, gibt viele andere ähnliche Artikel. Vor allem auch der chinesische Markt ist für die deutsche Autoindustrie völlig geplatzt.
 
Ich denke, dass wir lange gesehen haben, als die japanische Autoindustrie auf den Markt drängte, wie die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie erhalten blieb. Aber jetzt nicht mehr. Diesen Unterschied gilt es zu erklären. Ich denke, es ist die ungute Verweigerung, sich der Elektro-Innovation zu stellen.

Die deutsche Autoindustrie hat lange das sehr gute Image "Made in Germany" aufrechterhalten können.
Auch wenn die Qualität sank und man verwundert war, warum die Japaner denn so zuverlässige Autos bauen.
Konkurenzlos billig waren japanische Autos aber nicht (im Gegensatz zu den Chinesen)

Dann kam die "geniale" Idee einer Abwrackprämie und der Preisbewußte probierte "Dacia" aus und man kam auch bequem und sicher ans Ziel.

Dann der VW Dieselabgas-Skandal....

Es gibt viel Möglichkeiten, sich zu demontieren.
 
Ehrlich gesagt würde ich derzeit kein chinesisches Auto kaufen, egal wie billig und vielleicht auch gut es sein mag. Die Umweltstandards und auch die Bedingungen für die Beschäftigten in den dortigen Fabriken gefallen mir einfach nicht. Ich mag nicht ein Land mit einer Diktatur unterstützen welches mit sämtlichen Nachbarländern im Streit liegt und sogar mit Krieg droht und sich als „der Nabel der Welt“ fühlt und die Menschenrechte komplett missachtet.

Grüsse

Jürgen
 
So sehr ich deine Beweggründe schätze, aber die Realität sieht so aus:
 
Vielleicht raffe ich mich in den nächsten Tagen mal auf und schreibe was zu meinen China-Erfahrungen, ich fahre seit 1999 immer mal wieder beruflich dorthin und bin gerade wieder von der letzten Dienstreise zurück. Das passt ganz gut hierhin, weil in Shanghai eine Menge E-Fahrzeuge unterwegs waren.
 
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