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Drogenpolitik in Portugal

K.P.

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
2001 wurde in Portugal durch die Regierung eine neue Drogen- und Suchtpolitik durchgesetzt. Es kam zu einer Abkehr von der Strafverfolgung der Konsumierenden illegalisierte Stoffe sowie zur Bereitstellung einer intensivierten Hilfe für Suchtkranke. Eine Studie der Open Society Foundation mit dem Titel „Drug Policy in Portugal – The Benefits of Decriminalizing Drug Use“ ( / ) analysierte die Veränderungen der letzten 10 Jahre in Portugal und kam dabei zu interessanten Ergebnissen.

Das hatte ich neulich auch gefunden und gelesen - und die LINKE in Deutschland nimmt die Studien jetzt zum Anlass Portugal ziemlich vorbildlich zu finden:

Stimm das, hat da jemand Ahnung/Erfahrung/Kenntnisse, was Erfolg oder Nichterfolg der Drogenpolitik in Portugal angeht?
 
AW: Drogenpolitik in Portugal

2001 wurde in Portugal durch die Regierung eine neue Drogen- und Suchtpolitik durchgesetzt. Es kam zu einer Abkehr von der Strafverfolgung der Konsumierenden illegalisierte Stoffe sowie zur Bereitstellung einer intensivierten Hilfe für Suchtkranke. Eine Studie der Open Society Foundation mit dem Titel „Drug Policy in Portugal – The Benefits of Decriminalizing Drug Use“ ( / ) analysierte die Veränderungen der letzten 10 Jahre in Portugal und kam dabei zu interessanten Ergebnissen.

Hallo K.P.

Hier ein weiterer,interessanter Artikel zur Thematik

Das normalisierte Drogenparadies am Ende Europas | Telepolis

Fast alle Drogenexperten, insbesondere die niedrigschwelligen Angebote mit direktem Kontakt zu den Usern befürworten ja schon seit Jahrzehnten eine liberale, antirepressive Drogenpolitik. Wie viele Leute durch gepanschten Stoff mittlerweile verreckt sind, was die Beschaffungskriminalität bisher anrichtete, wissen hier in D wohl nur die gutbürgerlichen "C-Parteien" ganz genau, die sind aber üblicherweise zu feige, die Verantwortung Ihrer menschenfeindlichen Politik zu übernehmen.

Wir betrieben mal ein niedrigschwelliges Angebot in meiner Heimatstadt, bzw. saß ich im Vorstand des ausrichtenden Vereins, und betreuten per festangestelltem Drogenberater die knapp hundert Junkies des Landkreises. Von daher hab ich da schon in jungen Jahren einen recht unmittelbaren Eindruck gewonnen.

Wie es in Portugal wirklich aussieht, weiß ich von hier aus selbstverständlich nicht - das Boomfestival ist sicher nicht repräsentativ, setzt aber diebzgl. ebenso sicher Maßstäbe, hehe;)

Meine private Meinung: Kriminalisierung macht (nicht nur, aber gerade dort) alles immer noch schlimmer, jemand, der Drogen benutzen will, wird das so oder so tun.

Drogenkonsum an sich ist auch nichts schlimmes. Solange man die Droge benutzt - und nicht umgekehrt.

Man sollte unter dieser Prämisse, und das ist es, einfach darauf achten, die Stoffe staatlich kontrolliert abzugeben: wenn man sich alleine anguckt, was für ein Gepansche z.B. in Ectasy Tableten Wochenende für Wochenende hunderttausendfach unter die User gebracht wird, ist es ein Wunder, das es nicht schon viel mehr 'Kollateralschäden' verursacht hat. Die Gewinnspannen des ilegalen Drogenhandels sind nach wie vor astronomisch.

Ich glaube ganz sicher nicht, dass es den bürgerlichen Parteien auch nur einen Jota um den Schutz Ihrer Bevölkerung geht - die gehen seit Jahrzehnten lieber über Leichen. Ich kann mich da ziemlich drüber aufregen, hab in jungen Jahren ebenfalls einen Bekannten durch eine Überdosis verloren.

Gruß, Freak
 
AW: Drogenpolitik in Portugal

Irgendwie wusste ich schon wer hier antworten wird. :D

Kann man aber so stehen lassen. Repressive Drogenpolitik fordert Tote, seien es Konsumenten oder Opfer in Drogenkriegen...
 
AW: Drogenpolitik in Portugal

Nachbarland Italien. Der Autor hat offenbar auch schon Teile des Hirns deaktiviert.

Grüße
can

Hallo can:)

"(...) Zwischen 2001 und 2007 stieg in Portugal die Lebenszeitprävalenz ("hat jemals im Leben konsumiert") für alle psychoaktiven Substanzen um 4,4 Prozentpunkte an, und zwar von 7,6 % auf 12,0 %. Dies kann einerseits als probierlustige Reaktion auf die als Freigabe empfundene Entkriminalisierung zurückgeführt werden. Autoren wie Caitlin Hughes und Alex Stevens, die die Effekte der Neuausrichtung in Portugal haben, weisen darauf hin, dass auch in den Nachbarländern Spanien und Italien die Lebenszeitprävalenz in diesem Zeitraum angestiegen ist. Insgesamt stieg der Konsum von illegalen Drogen in Portugal bis 2003 leicht an, um danach wieder abzufallen. Auch dieses Phänomen war allerdings in den Nachbarländern Spanien und Italien zu beobachten. Der problematische Konsum scheint dagegen sukzessive abgenommen zu haben. Zudem beruhigte sich die Szene in den Strafvollzugsanstalten, dort verringerte sich die drogenbezogene Kriminalität erheblich.(...)"


Was für relevante Schlüsse ziehst Du sonst noch aus dieser Wortaneianderreihung?
 
AW: Drogenpolitik in Portugal

Wenn ich Can richtig verstanden habe, dann bezog er sich nur auf das Wort "NACHBARLAND"

Ellen

Hi Ellen:)

Eben. Deswegen fragte ich ja auch nach seiner Meinung zum Thema an sich. Ob Spanien und Italien nun zu 100 % 'Nachbarländer' von Portugal sind, ist für die Beurteilung der Auswirkungen der Drogenliberalisierung in Portugal im gemeintem Sinne des Autors doch völlig irrelevant. Von hier aus gesehen ist das landläufig ja alles "südeuropäisch".

Muß ich das wirklich erklären?

Nicht, dass sich so subjektiv abwertende Kommentare wie "Gehirn deaktiviert" zum Autor gerade zu diesem Text nachher noch als alleinige Meinung des 'Can' manifestieren, wäre doch tragisch, deshalb auch die Nachfrage zu weiteren, gezogenen relevanten Schlußfolgerungen.

Gruß, Freak:)
 
AW: Drogenpolitik in Portugal

Ahhhhhh ok,

Ellen

Eben. Was willst Du mit diesem Statement zu der Thematik und dem Text sonst anfangen? War doch gar nicht so schwer, oder?:)

An der Lebenswirklichkeit derjenigen Portugiesen, die seit 2001 eben nicht mehr wegen jedem kleinem Hasch- oder Grasskrümel oder allgemein Drogen repressiv belangt werden, und das deswegen nun die Knäste dort leerer sind - und den Meinungen dazu - ändert es doch eh überhaupt nichts, ob Italien nun ein 'Nachbarland' ist oder nicht.

Na, egal.

Glaubst Du ernsthaft, jemand würde ausgerechnet wegen dem Knast weniger Drogen nehmen, wenn er wieder rauskommt? Ich hab da so ne Privatmeinung: der baut bestenfalls weniger richtig kriminelle Scheisse, freut sich aber in fast jedem Falle auf seine erste Tüte draussen.

Gruß, Freak.
 
AW: Drogenpolitik in Portugal

ob ihr mir (Nichtraucherschutz in PT Thema!) jetzt glaubt oder nicht: ich bin dafür, daß sich jedes Individuum selbst entscheiden sollen darf, Drogen zu nehmen oder nicht - ein Illegalisierung hilft nur den Mafiosi und nicht den Betroffenen.

Allerdings will ich Drogenkonsum nicht bagatellisieren, nur die Wege aus der Sucht können nicht heissen: Prohibition und Verfolgung der Süchtigen! Es muss Hilfen geben für die Süchtigen und - vor allem - es darf gar nicht so weit kommen, daß "Party" immer Koks und Wodka heisst bzw. "dauerend drauf" sein normal .... das ist sicherlich nicht einfach mit den heutigen Medien und deren Beeinflussung - Vorleben von drogenfreiem sorgenfreien Leben wäre z.B. ein Weg!
 
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