Briefe an Konrad: Abel Salazar im Streit mit Oliveira Salazar über den Gebrauch der Freihe
Von
Arte
Universaltalent
promoviert summa cum laude zu
"Philosophische Psychologie"
seine Medizinstudenten
lauschen seinen Worten mit Begeisterung
ganz besonders wenn
Professor über
Sinn und Zweck von Freiheit
sinniert
Das Problem:
In Portugal kämpfen Kleriker, Utopisten, Faschisten, und Oliveira de Salazar um die Seele der Portugiesen.
Die Kirche fürchtet um ihre Autorität,
Pfründe, Selbstherrlichkeit, Imunität
"Alles ist mir erlaubt,
aber nicht alles führt zum Guten"
Bibeltext Korinther 1:12
Wahlspruch für Katholiken
im Widerstand gegen eine Staatsgewalt
eingedenk ihrer Möglichkeit zu Reue und Umkehr
ohne Haftung, Verantwortlichkeit.
Die Utopisten
Kommunisten, Atheisten, "Freimaurer"
träumen vom V. Imperium
messianisches Zeitalter
unter portugiesischer Prädominanz
"
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt"
Nietzsche 4. Teil; Der Schatten
Wahlspruch des islamischen Assassinen-Ordens
im Widerstand gegen das herrschende Recht,
Vorrecht des Mächtigen
Portugiesische Studenten
saugen ungeschützt in jugendlichem Eifer
an revolutionären Ideen der Geschichte
Der portugiesische New Deal nach Staatsbankrott
Gemeinwohl geht vor Eigennutz
Portugals Staatsraison im "Estado Novo"
(meine Interpretation auf einen Nenner gebracht)
Abel Salazar ist ein genialer Allround Wissenschaftler, ein brillhanter Kopf, ein hochintelligenter Wissenschaftler, Maler, ein Lehrer, den seine Schüler verehren, ein menschliches Vorbild.
Tragödie
für Portugal
Der Begriff "liberdade" ist wie ein Chamäleon,
eine Parole, die zu allem fähig ist:
Anarchie und asketische Selbstverleugnung
-beispielsweise als Mitglied in der kommunistischen Partei
und ihrem Zwang zu Proskynese vor der Partei-
Mein Urteil über Abel Salazars
Abel Salazar hat mit seiner
ehrlichen Kritik an Portugal
ungewollt einem Defätismus
Vorschub geleistet, der ins genaue
Gegenteil führt: Unfreiheit
Sein "Neorealismus" in seiner Malerei
ist giftige Nahrung für die
histrionischen Gemüter
seiner Landsleute
Abel Salazar ist ein
Verfechter der antidogmatischen
Wiener Schule
Leider übersieht er dabei,
daß ein System der individuellen Freiheit
nur bei Menschen funktioniert,
die sich fürchten
vor Gottes Strafe oder Guillotine
...je nach Konfession
Platons Urteil
über den Mißbrauch der Freiheit
Entsteht also nicht auf dieselbe Weise, wie Demokratie aus Oligarchie, so Tyrannis aus Demokratie?
Wie denn?
Was die Oligarchie, sprach ich, sich als das größte Gut vorsteckte und wodurch sie auch zustande kam, das war doch Reichtum, nicht wahr?
Ja.
Der unersättliche Hunger nach Reichtum also und die Vernachlässigung aller anderen Dinge um des Gelderwerbs willen waren ihr Verderben?
Richtig, sagte er.
Nicht wahr, auch die Unersättlichkeit in demjenigen Gute, was sich die Demokratie als Ziel bestimmt, richtet auch diese zugrunde?
Welches Gut bestimmt sie sich aber nach deiner Meinung als Ziel?
Die Freiheit, antwortete ich; denn davon wirst du in einem demokratisch regierten Staate immer hören, wie sie das allerschönste Gut sei, und wie deshalb in solchem Staate allein ein Freigeborener würdig leben könne.
Ja freilich, sagte er, gar oft wird diese Sprache geführt.
Ist hiernach, fuhr ich fort, anzunehmen - das ist nun die Frage, die ich vorhin folgen lassen wollte -, daß die Unersättlichkeit in diesem Gute (der Freiheit) auch diese Verfassung umwandelt und in die Lage versetzt, daß sie eines Tyrannen bedürftig wird?
Wie soll das kommen? fragte er.
Wenn eine nach Freiheit durstige Demokratie, denke ich, an ihre Spitze schlechte Mundschenke bekommt und über Gebühr mit dem stärksten Feuergeiste der Freiheit sich berauscht, so pflegt sie bekanntlich ihre Regierenden, wenn sie nicht ganz nachgiebig sind und im Übermaß die Freiheit verzapfen, als Verräter und Oligarchen zu beschuldigen und zu bestrafen.
Ja, sagte er, so machen sie's.
Und die den Obrigkeiten noch gehorsamen Bürger, fuhr ich fort, diese tritt die Demokratie mit Füßen als Bedientenseelen und Nichtswürdige; dagegen die Beamten, die sich wie Untergebene gebärden, und Untergebene, die sich das Ansehen von Beamten geben, die lobt und erhebt die Demokratie im Privat- wie im Staatsleben: ist es da nicht eine absolute Notwendigkeit, daß in einem solchen Staate über alles der Freiheitsschwindel kommt?
(Auszug)
Abel Salazar suchte einen Ausweg aus Dogmatismus, Gottesgnadentum und Unfehlbarkeit.
Ihm gebührt dafür mein großer Respekt.
Ich bedaure, daß er als Mundschenk seinen sensiblen nicht abgehärteten Studenten gleichwohl nicht schlechten aber doch für sie unverträglichen Wein in den Becher goß.
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