
Hauptberuflich ist Gonçalo Carreira als stellvertretender Weinmacher gemeinsam mit Rodrigo Martins für die Weine der Adega de Alcobaça (die lokale Kooperative) verantwortlich. Verabredet und getroffen in den kleinen, aber feinen Weingärten haben wir uns aber wegen seines Familienprojekts "Quinta da Tanchoeira", das der Winzer seit dem Herbst 2022 am Start hat.

Von drei kleinen Weinbergen stammen die Trauben, aus denen Gonçola seine Weine keltert - alle werden biologisch, ohne Chemieeinsatz bewirtschaftet. Die drei Parzellen, in der Summe weniger als 5 ha, liegen im Umkreis von Alcobaça, der Kleinstadt mit dem berühmten Weltkulturerbe-Kloster.

Das Gebiet gehört zur Herkunftsbezeichnung "DOC Encostas d’Aire", dem nördlichsten Teil der Weinregion Lisboa, das bereits an die Region Bairrada angrenzt. Das moderate, vom Atlantik geprägte Klima ermöglicht dem jungen, aber bereits sehr erfahrenen Önologen, aus den hundertjährigen Rebstöcken seiner Großeltern spannende, frische Weine mit Eleganz zu vinifizieren.

Ich war hin und weg, in welch prächtigen Zustand die alten Weinstöcke sind. Alte Schätzchen, im gemischten Satz gepflanzt. Echte "Schönheiten" eingerahmt von sanften, schützenden Hügeln. Der stolze Weinmacher ließ es sich nicht nehmen und führte mich durch gleich alle drei seiner Rebanlagen.

Im Westen der Atlantik, im Osten die Serras de Aire e Candeeiros, die Böden ein Lehm-Kalksteingemisch. In und um die Weinberge eine große Biodiversität. Das macht wirklich Spaß und ist obendrein nachhaltiger Weinbau, der die Umwelt schont.
