Bei Facebook bin ich über eine Nachricht gestolpert, die reichlich unglaublich aber nicht völlig unmöglich klingt: Die portugiesische Regierung habe ein Gesetz beschlossen, nach dem Autos, die vor 2001 zum ersten Mal zugelassen wurden, ab sofort alle drei Monate in die Werkstatt zu verpflichtenden Kontrollen müssen.
In der Meldung heißt es etwa: "O novo acordo obriga inspeção obrigatória de 3 em 3 meses para veículos até ao ano 2001." Mit der EU sei ein neuer Vertrag geschlossen worden, nach dem die verkürzten Werkstatt-Fristen eingeführt würden. Eine deutsche Facebook-Teilnehmerin, die anscheinend in Portugal lebt und die ich hier bewusst unkenntlich gemacht habe, ist über die Story gestolpert und hat sie dann in Facebook geteilt. Die Originalnachricht kann man hier finden: Governo aplica nova lei automóvel
In ihrem Kommentar dazu schreibt die teilende Nutzerin: "Auf auf zum modernen Autokauf, wenn der Terminplaner nicht alle 3 Monate Tüv anzeigen soll?! Unglaublich! Das scheint ein verfrühter Aprilscherz zu sein." Sie sagt zwar selber, dass das ein Aprilscherz sein könnte, denkt aber wohl, dass die Nachricht wahr ist. Und ein anderer Nutzer antwortet: "was dasn fürn scheiss!?"
Recht hat er, ist ist wirklich "ein Scheiss", der vor allem unwahr und frei erfunden ist.
Ich habe erstmal versucht, weitere Belege für die Story zu finden, wobei mir schnell klar war, dass es keine gibt. So eine Nachricht hätte vermutlich etwas mehr Aufsehen erregt und würde auch woanders auftauchen, was nicht der Fall war. Dann habe ich mir die Startseite des Portals mal angeschaut, das erstmal den Eindruck machte, ein normales Nachrichtenportal zu sein. Auch der Name "cnoticias" machte zunächst keinen besonders unseriösen Eindruck, ebenso nicht die Aufmachung. Den portugiesischen Text auf der Startseite habe ich nicht gelesen, sondern habe gleich auf die deutsche Fahne oben rechts geklickt. Und dann landet man bei: Erfinde deine eigenen Fake News und halte deine Freunde zum Narren!.
Und dort steht dann: "ERSTELLE DEINEN WITZ IN WENIGEN SEKUNDEN" und darunter "Erfinde deine eigenen Fake News und lege alle deine Freunde rein! Du kannst deine erfundenen Nachrichten auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken teilen. Worauf wartest du noch? Lass den Spaß beginnen!" und weiter: "Die Verfasser von Beiträgen, die Terrorakte verherrlichen oder die öffentliche Ordnung beeinträchtigen, setzen sich einer strafrechtlichen Verfolgung aus."
Jetzt war mir die Sache klar: Es handelt sich um ein reines Fake-News-Portal, auf dem anscheinend jeder erfundene Geschichten posten kann, die aber ein bisschen wahr klingen. Auf den jeweiligen Startseiten in den verschiedenen Sprachen wird das auch offen gesagt, aber bei den einzelnen Meldungen ist es kaum noch zu erkennen. Offenbar hat es auch schon die bei Fake-News üblichen Probleme gegeben, sonst hätten die Macher des Portals nicht darauf hingewiesen, dass sich Verfasser von bestimmten Beiträgen, die etwa der Terrorismus verherrlichen, einer strafrechtlichen Verfolgung aussetzen können.
Auch die Internet-Aufklärer bei Mimikama haben sich mit der Seite schon vor einigen Monaten beschäftigt:
Momentan ist es zwar etwas ruhig geworden, aber wie man sieht, finden auch portugiesische Falschmeldungen immer wieder mal als vermeintliche "Wahrheit" den Weg zu Facebook, wo die Nutzer eben vieles schnell und unbesehen teilen.
Ich habe im Kommentar zu der angeblichen Meldung noch eine Warnung hinterlassen:
Kai
PS: Es kann gut sein, dass einige der Teilnehmer im PortugalForum die Facebook-Userin kennen, die die Nachricht geteilt hat. Der Klarname oder Hinweise darauf dürfen hier nicht gepostet werden!
In der Meldung heißt es etwa: "O novo acordo obriga inspeção obrigatória de 3 em 3 meses para veículos até ao ano 2001." Mit der EU sei ein neuer Vertrag geschlossen worden, nach dem die verkürzten Werkstatt-Fristen eingeführt würden. Eine deutsche Facebook-Teilnehmerin, die anscheinend in Portugal lebt und die ich hier bewusst unkenntlich gemacht habe, ist über die Story gestolpert und hat sie dann in Facebook geteilt. Die Originalnachricht kann man hier finden: Governo aplica nova lei automóvel
In ihrem Kommentar dazu schreibt die teilende Nutzerin: "Auf auf zum modernen Autokauf, wenn der Terminplaner nicht alle 3 Monate Tüv anzeigen soll?! Unglaublich! Das scheint ein verfrühter Aprilscherz zu sein." Sie sagt zwar selber, dass das ein Aprilscherz sein könnte, denkt aber wohl, dass die Nachricht wahr ist. Und ein anderer Nutzer antwortet: "was dasn fürn scheiss!?"
Recht hat er, ist ist wirklich "ein Scheiss", der vor allem unwahr und frei erfunden ist.
Ich habe erstmal versucht, weitere Belege für die Story zu finden, wobei mir schnell klar war, dass es keine gibt. So eine Nachricht hätte vermutlich etwas mehr Aufsehen erregt und würde auch woanders auftauchen, was nicht der Fall war. Dann habe ich mir die Startseite des Portals mal angeschaut, das erstmal den Eindruck machte, ein normales Nachrichtenportal zu sein. Auch der Name "cnoticias" machte zunächst keinen besonders unseriösen Eindruck, ebenso nicht die Aufmachung. Den portugiesischen Text auf der Startseite habe ich nicht gelesen, sondern habe gleich auf die deutsche Fahne oben rechts geklickt. Und dann landet man bei: Erfinde deine eigenen Fake News und halte deine Freunde zum Narren!.
Und dort steht dann: "ERSTELLE DEINEN WITZ IN WENIGEN SEKUNDEN" und darunter "Erfinde deine eigenen Fake News und lege alle deine Freunde rein! Du kannst deine erfundenen Nachrichten auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken teilen. Worauf wartest du noch? Lass den Spaß beginnen!" und weiter: "Die Verfasser von Beiträgen, die Terrorakte verherrlichen oder die öffentliche Ordnung beeinträchtigen, setzen sich einer strafrechtlichen Verfolgung aus."
Jetzt war mir die Sache klar: Es handelt sich um ein reines Fake-News-Portal, auf dem anscheinend jeder erfundene Geschichten posten kann, die aber ein bisschen wahr klingen. Auf den jeweiligen Startseiten in den verschiedenen Sprachen wird das auch offen gesagt, aber bei den einzelnen Meldungen ist es kaum noch zu erkennen. Offenbar hat es auch schon die bei Fake-News üblichen Probleme gegeben, sonst hätten die Macher des Portals nicht darauf hingewiesen, dass sich Verfasser von bestimmten Beiträgen, die etwa der Terrorismus verherrlichen, einer strafrechtlichen Verfolgung aussetzen können.
Auch die Internet-Aufklärer bei Mimikama haben sich mit der Seite schon vor einigen Monaten beschäftigt:
- Volkshobby “24aktuelles”
- Clown-Meldungen in Verbindung mit der Webseite: 24aktuelles. com
- DARAN erkennst du die erfundenen Clownmeldungen!
Momentan ist es zwar etwas ruhig geworden, aber wie man sieht, finden auch portugiesische Falschmeldungen immer wieder mal als vermeintliche "Wahrheit" den Weg zu Facebook, wo die Nutzer eben vieles schnell und unbesehen teilen.
Ich habe im Kommentar zu der angeblichen Meldung noch eine Warnung hinterlassen:
Kai
PS: Es kann gut sein, dass einige der Teilnehmer im PortugalForum die Facebook-Userin kennen, die die Nachricht geteilt hat. Der Klarname oder Hinweise darauf dürfen hier nicht gepostet werden!
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