Also um noch einmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen, in
Lagos gibts keine Angelboote zu mieten. Aber man kann dort Boote chartern. Das hat den Vorteil, daß man nicht nur moderne Sonartechnik an Bord hat, sondern auch einen erfahrenen Skipper, der die besten Fischplätze kennt. Man braucht nicht auf irgendwelchen rutschigen Klippen herumzukrabbeln oder endlose Molen entlang zu laufen, sondern schwimmt direkt über den Fischen und braucht nur seine Angel ins Wasser zu halten.
Letzten Sonntag hatte ich zusammen mit ein paar Kumpels so ein Boot gechartert. War ein super Angeltag.
Hier mal ein Erfahrungsbericht mit ein paar Fotos vom schönen Tag.
Früh morgens um 6h 30 trafen wir uns alle im Hafen von
Lagos, wo schon die Blue Shark mit laufenden Motoren wartete. Nachdem alle Biervorräte kühl verstaut waren, tuckerten wir gemächlich die Hafeneinfahrt hinaus aufs Meer.
Die Dämmerung hatte gerade eingesetzt, als wir die Felsklippen vom Ponte Piedade passierten. Allein das ist schon ein Erlebnis für sich. Tagsüber bin ich da schon öfters mit einem Boot dran vorbei gefahren, aber noch nie bei Dunkelheit. Dann könnte man wirklich meinen, vor einem liegt die Insel,auf der King Kong wohnt. Absolut fantasiemäßig.
In Höhe von Praia da Luz ging dann die Sonne über dem Atlantik auf.
Hier ist auch der erste GPS markierte Angelpunkt. Sofort wird der Anker geworfen. Der Anker hängt an einer Boje, an der wierderum das Boot mit einer etwa 50 Meter langen Leine verbunden ist. Wir machen Grundfischen in 40 bis 42 Meter Tiefe.
Nachdem das Boot sich im Wind ausgerichtet hat, fangen wir mit dem Angeln an.
Ja wo sind sie denn, die Fischchen?
Der Fischfinder zeigt keine Fische an, also wird der Anker wieder eingeholt und mit Vollgas gehts zum nächsten GPS Punkt vor Burgau.
Erneut wird der Anker ausgeworfen. Erneut versuchen wir unser Glück
Und siehe da, die Eimer füllen sich langsam mit Dorade, Robalo und Carapau

. Die Kühlkisten mit dem Bier dagegen leeren sich
Sogar ein dicker Lulas hängt am Hacken, ein weiterer sollte später noch folgen.
der Arbeitsplatz
einer unserer hungrigen Begleiter
Es waren ständig immer so um die 15 Möwen um uns herum in der Luft oder schwammen wartend im Wasser, bis mal wieder so ein untermaßiges Fischchen zurück gesetzt werden mußte. Um dieses entbrannte dann ein regelrechter Luftkampf. Ganz großes Kino, was uns die Möwen boten.
Hier noch das Buffet für die Fische. Leider konnten sie sich nicht selbst bedienen, so mußten sie eben die Häppchen am Hacken in Empfang nehmen.
Und wieder Stellungswechsel zum nächsten GPS Punkt zwischen Burgu und Salema. Der Anker muß wieder rein.
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-> und weiter gehts zum nächsten GPS Punkt. Das hier ist Manuel, die gute Seele an Bord. Zuständig für Fischköder, Anker rein und rausholen und immer mit guten Tipps zur Stelle.
Außerdem ein Meister im entknoten von verhedderten Angelschnüren.
und der Chefe Joao. Seine Frau hat sich riesige Mühe gemacht und einen Haufen panierte Schnitzel und Frikadellen zubereitet und für alle eingepackt.
Tja und irgendwann ging die Sonne dann wieder unter und es gab eine herrliche Vollgasfahrt (30 Kn) von Salema zurück nach
Lagos.
Als wir an die Felsklippen vom Ponte Piedade wieder passierten, war es schon dunkel.
Fazit: War ein super Angeltag. Jeder hatte ungefähr einen Eimer voll Fische gefangen. Leider waren die Fische alle sehr klein, nur so um die 15 bis 20 cm.
In dem ganzen Tagesfang waren nur 2 große Doraden von jeweils etwa 2 kg.
Der Skipper meinte zwar, im Sommer wären die Fische größer, aber meiner Meinung nach ist die Südküste der
Algarve durch die Schleppnetzfischerei restlos leergefischt.
LG
M