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Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

mit dem winzigen Unterschied, dass weder Du noch ich die ganzen Küsten kennen - und dann ist eine bloße Meinung eben keine Meinung mehr, sondern durch Empirie gestützt. Und das ist der Punkt: diese Leute waren da und haben im Gegensatz zu uns Vergleichsmöglichkeiten und Erfahrungswissen, über das wir jedenfalls nicht in dem Maße verfügen. Soweit ich diese Listen verstehe, sind das auch keine Freizeit-Vielreisenden, sondern eben Profis, Wissenschaftler, Journalisten usw. Warum zählt deren gesammelter Sachverstand und die gesammelte Erfahrung nicht mehr als mein zugegeben auf Europa und Nordamerika beschränkter Reise-Horizont (Deinen kenne ich ja nicht ...)?
Ich finde, in dem Artikel stimmt bei den Küsten die ich beurteilen kann so ziemlich alles. Ich kann da beim besten Willen keinen Fehler finden - oder streitest Du ab, dass man die Zustände in Portugal richtig bewertet hat?

Kai

Oh Kai lese doch mal den gesamten Artikel durch und auch die Methodik. Es wurden nur die Meinungen verglichen von Leuten die die jeweiligen Küsten kennen. Alle 340 kennen nicht alle Küsten!!!
Wahrscheinlich ist von einigen der Reisehorizont bedeutend beschränkter als deiner auf EU und NA beschränkten Horizont. Was eine Tierärztin oder ein Geographierlehrer mit nachhaltigen Tourismus zu tun haben kann ich leider nicht verstehen und wird leider auch nicht erklärt.
Für die Algarve wird in der NG folgendes geschrieben:
'Over the past two decades, Portugal's southwest corner has increasingly come to resemble so many of the world's other overbuilt coastal destinations. Golf courses and "tatty concrete jungles with little or no authentic character" have proliferated. Luckily, "the quieter west coast still offers wild, undeveloped beaches where you can escape the crowds."
Sicherlich ist die Beschreibung richtig nur fragt man sich warum andere Zielgebiete mit einer ähnlichen Beschreibung bedeutend besser abschneiden (zB Teneriffa oder Türkei).
Wären die 340 wirklich Experten so würden sie wissen, dass man mit nur unberührten Küsten keine Tourismusindustrie aufbauen kann. Nur der Mix von Massentourismus und Eco-zonen können auf Dauer erfolgreich und ein Gewinn für allen sein. Aus dem Grund finde ich die Entwicklung an der Algarve gar nicht schlecht, obwohl hier und da eine Globalisierung der Urlaubsorte stattfindet und das Typische dort verloren geht. Nur diese Globalisierung findet ja in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens statt.
S.I.
 
AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

Alle 340 kennen nicht alle Küsten!!!

das ist doch klar ...


Wahrscheinlich ist von einigen der Reisehorizont bedeutend beschränkter als deiner auf EU und NA beschränkten Horizont. Was eine Tierärztin oder ein Geographierlehrer mit nachhaltigen Tourismus zu tun haben kann ich leider nicht verstehen und wird leider auch nicht erklärt.

der NG ist ja nun keine Klitsche, sondern eine gute Adresse, da können wir uns ja drauf einigen, oder? Sie werden also Gründe für die Auswahl gehabt haben, und außerdem wüsste ich nicht, was per se gegen Tierärztin und schon gar nicht, was gegen Geographieleher spricht ...


Sicherlich ist die Beschreibung richtig nur fragt man sich warum andere Zielgebiete mit einer ähnlichen Beschreibung bedeutend besser abschneiden (zB Teneriffa oder Türkei).

vielleicht weil es da dann doch noch etwas anders aussieht?


Wären die 340 wirklich Experten so würden sie wissen, dass man mit nur unberührten Küsten keine Tourismusindustrie aufbauen kann.

Ich glaube, Du hast das Ziel dieses Rankings wirklich nicht verstanden ... ob da wer eine Tourismusindustrie aufbauen will, ist dem NG (glücklicherweise) piepegal. Es geht einzig darum festzustellen, welche Küste heute noch schön ist, nachdem sich die Tourismusindustrie (fast) überall breit gemacht hat. Wir haben bereits festgestellt, dass darunter viele Destinationen sind, die eher keine Badeziele sind. Wenn ich baden fahren will, nehme ich Florida oder die Algarve, wenn ich eine schöne Küste will, muss ich woanders hin. Baden und schöne Küste schließen sich nicht in jedem Fall aus, aber es wird schon schwierig. Und die Experten haben nun festgestellt, dass es an der Algarve zwar warm und billig ist, dass aber die Schönheit der Region in den letzten 30 Jahren unter die Räder gekommen ist. Und das ist einfach ein Urteil, dem man schwerlich widersprechen kann.

Was da alles an Gründen bestehen mag, warum das so ist, lassen wir mal völlig außen vor ...


Nur der Mix von Massentourismus und Eco-zonen können auf Dauer erfolgreich und ein Gewinn für allen sein. Aus dem Grund finde ich die Entwicklung an der Algarve gar nicht schlecht, obwohl hier und da eine Globalisierung der Urlaubsorte stattfindet und das Typische dort verloren geht. Nur diese Globalisierung findet ja in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens statt.
S.I.

Naja, weißt Du, weil etwas überall so ist, muss es ja nicht gut sein oder begrüßenswert. Ich halte die Globalisierung am Ende für eine schwere Bürde, die wir kommenden Generationen auf den Weg geben. Dass in einem Drittel der Welt konsumiert, im anderen produziert und im letzten gehungert wird und dass dabei unsere Umwelt zum Teufel geht, scheint mir nicht mit "Gewinn für alle" verbunden zu sein. Ich finde die Entwicklung an der Algarve, die ich nun seit 25 Jahren verfolge ist eine zwar zwangsläufige aber auch ziemlich fatale Geschichte, bei der eine zugegeben stellenweise sehr attraktive Natur gnadenlos ausgequetscht wird. Und es ist gut, dass das wie jetzt der NG immer wieder mal jemand erwähnt.

Kai
 
AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

Gut, bei dem Ranking gehts ausschließlich um die am naturbelassensten Küsten. Nur, wen außer Outdoorfreaks, Wanderer oder Ornithologen interessiert das?
Die meisten Urlauber wollen eben moderne Ferienapartments, schöne Hotelanlagen und schicke Ferienhäuser. Die bringen Geld und Arbeitsplätze ins Land. Ohne die würde an der Algarve bitterste Armut und Hunger herrschen, da ja die Fischereiindustrie nicht mehr existiert.
Und da es sich laut Threadtitel um Tourismusexperten handelt, hätten sie diese Faktoren in ihrem Ranking mitberücksichtigen müßen.
Dann hätte die Algarve nämlich einen der vordersten Plätze eingenommen.
Weil, so zugebaut und häßlich im Verhältnis zur hohen Übernachtungszahl von Urlaubern ist sie denn nun doch nicht.
Von fast 100 Stränden, die mit dem Mietwagen innerhalb von 35 Minuten angefahren werden können, sehen über die Hälfte noch fast genauso aus, wie vor 200 Jahren.

LG
M
 
AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

Gut, bei dem Ranking gehts ausschließlich um die am naturbelassensten Küsten.

Und wie sind dort dann Rios Strände - namentlich genannt werden ja ausdrücklich Copacabana, Ipanema und Leblon - reingerutscht? Ich schätze, in diesem Fall gab's einfach einen Bunda-Bonus. Anders ist es nicht zu erklären. Umweltprobleme wurden in dem Artikel über Rios berühmte Stadtstrände z.B. schön kleingeredet. Da würde man den Autor schon mal gerne mit dieser Nachricht vom 3. Februar 2010 konfrontieren:



Darin heißt es: "Um estudo sobre a qualidade da areia das praias cariocas divulgado nesta terça-feira pela Secretaria Municipal de Meio Ambiente do Rio mostra que Ipanema, um dos lugares mais famosos na zona sul da cidade, apresentou um dos piores resultados do levantamento e, por isso, não é recomendada aos banhistas. Segundo o relatório, tanto Ipanema como Arpoador apresentaram 30 mil coliformes fecais em cada 100 gramas de areia."

Da läuft einem doch glatt das Abwasser im Mund zusammen. :-D

PS: Noch ein Bonus-Video zur Praia de Ipanema...

 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

Gut, bei dem Ranking gehts ausschließlich um die am naturbelassensten Küsten.

nein geht's nicht ... es geht um solche, die ihren Charakter behalten haben und nicht zu einem Strand-Aldi und Golfplatz-Penny umgebaut wurden.

Kai
 
AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

das ist doch klar ...

Hörte sich aber in deinem vorhergehenden Beitrag aber anders an, wo du sagst, das die 340 die Küsten kennen in Gegensatz zu dir und mir.

Ich glaube, Du hast das Ziel dieses Rankings wirklich nicht verstanden
Was da alles an Gründen bestehen mag, warum das so ist, lassen wir mal völlig außen vor ...

Ja, da hast du Recht. Ich habe es nicht verstanden und deswegen ist es für mich Unsinn. Was hat eine Küste in Neuseeland mit kleinen Buchten und Fischerdörfern, die man übrigens in der ganzen Welt findet mit z.B. Rio zu tun?

Gehen wir mal weg vom Tourismus und wenden uns die Supermärkte zu.
Da würde ein NG Ranking von sagen wir 99 Produkten bei Lidl wie folgt aussehen.
Man nehme 340 Lebensmittelexperten: z.B. eine Diätistin, eine Kassiererin, ein Koch, ein Landwirtschaftsingenieur, ein Lebensmittelprüfer etc. etc.
Sie sollen ihre Meinung geben über die Produkte die sie kennen.
Resultat:
Grottenschlecht: die 8 Bockwürstchen, da sie zu salzig sind und viel zu eng verpackt, dafür ist die Verpackung aber ansprechend
Gut: die Thüringer Bratwürste, denn sie schmecken gut, platzen nicht beim Grillen und es sind nur 5 in einer Packung und haben somit viel mehr Platz als die Bockwürstchen. Man sollte aber vermeiden eine 6. reinzupacken denn dann könnte es zu eng werden und zukünftige Beurteilungen negativ beeinflüssen.
Top: der Blumenkohl. Er ist grün und weiss, ganz alleine und ohne Verpackung. Pur natur !!!
Klar ist es Unsinn, genau so wie die Beurteilung der Küsten.

In den 80ern hatte ich 5 oder 6Jahre ein Abo der NG. Ich war begeistert von den Bildern. Die Texte habe ich aber selten gelesen. Heute braucht man nur ins Internet zu gehen und man kann sich fantastische Bilder anschauen aus den verschiedensten Lebensräumen, ob Ozean, Erde oder All. NG hat heutzutage mit dem Magazin gegen das Internet zu kämpfen und kommt so mit diesem pseudo-wissenschaftlichen Ranglisten, damit man noch den einen oder anderen unbedarften Leser einfangen kann.


Ich finde die Entwicklung an der Algarve, die ich nun seit 25 Jahren verfolge ist eine zwar zwangsläufige aber auch ziemlich fatale Geschichte, bei der eine zugegeben stellenweise sehr attraktive Natur gnadenlos ausgequetscht wird. Und es ist gut, dass das wie jetzt der NG immer wieder mal jemand erwähnt.

Hier bin ich absolut anderer Meinung, Kai. Mein erster Besuch an der Algarve war in September 1971. Die Algarve war komplett unterentwickelt.
Eine Änderung hat erst Anfang der 90er eingesetzt. Durch den Golfkrieg entstand eine plötzliche starksteigende Nachfrage. Bis dahin war Tourismus für die Portugiesen etwas Anrüchiges, wenig Seriöses. Engländer, Iren, Niederländer und später auch Deutschen fingen an zu investieren und langsam entstand hier eine Anderung der Meinung über Fremdenverkehr. Portugal stellte fest, daß neben Kork-, Textil- und Lederindustrie nur der Tourismus noch Geld in die Kasse bringen könnte. Konkurrenzfähig mit den Mittelmeerländern ist nur die Algarve und somit kopierte man vieles aus diesen Ländern besonders aus Spanien und versuchte einige Fehler nicht zu wiederholen, was leider nicht immer gelang. Engländer und Iren lieb(t)en Portugal und wollte ihren Lieblingssport hier ausüben. Die steigende Nachfrage resultierte in eine Unmenge von Golfplätzen. Sicherlich habe ich auch 'saudade' nach diese Zeiten wo die Algarve noch 'jungfräulich' war und die Abwässer noch ungefiltert bei Albufeira in das Meer strömte. Durch den Massentourismus hat sich aber vieles bedeutend verbessert. Die Algarve gehört nicht mehr zu den benachteiligten Regionen des Landes (außer Monchique) und bietet vielen einen Arbeitsplatz.
Gelegentlich bin ich noch an der Algarve. Ich fahre dann nach Albufeira, Praia da Rocha oder Quarteira, setze mich auf einer Terrasse und schaue mir die recht zufriedenen Touristen an. Wie einsam wäre ich auf der Terrasse wenn alle 10 Minuten mal ein Backpacker mit dem National Geographic unter dem Arm an mir vorbei schlendern würde.
Kai, ich glaube zu diesem Thema 'esta tudo dito' und überlasse dir auf meinen Beitrag gerne das letzte Wort.
S.I.


PS Macchia, da meinst du wohl die Esteva (Zistrosen)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab

Ich muss dem Survey schon recht geben. Ueberall werden neue Boxen gebaut. Die Baugesellschaft Oceanica hat Porto De Mos in Lagos versaut, Salema und Burgau sind auch voller haesslichen Bauten und 95% stehen leer und seit der Rezession sind viele nur halb fertig.

Glaubt nicht, dass die Alentejo verschont bleibt. Angeblich soll der 27-Loch Golfresort Pinheirinho mit mehr als 1,500 Villen und Appartments 2012 fertig sein und wenn Beja Airport erst einmal aufmacht werden die Horden schon kommen.

Ich war der Meinung dass Portugal Quality not Quantity Touristen anwerben wollte – jetzt weiss ich es aber nicht mehr.
 
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